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Weltmeisterin Wenjun Ju kommt beim Cairns Cup in St. Louis mit zwei Siegen gegen Valentina Gunina und Kateryna Lagno schön langsam in Fahrt. Dabei wackelt Wenjun Ju unmittelbar nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Alexandra Goryachkina in einigen Partien, fällt aber nicht. Im Gegenteil. In den Runden vier und fünf kann sie schlechtere Stellung drehen und erste Siege einfahren.

Insbesondere die fünfte Runde hatte es mit fünf entschiedenen Partien in den fünf Begegnungen in sich. Dzagnidze, Mzuychuk, Lagno und Harika mussten ersten Niederlagen hinnehmen, daher ist Wenjun Ju nun die einzige ungeschlagene Spielerin und teilt mit Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk die Führung. Kosteniuk besiegte gestern Mariya Muzychuk und hat als einzige Spielerin bereits drei Partien gewonnen. Einen halben Punkt hinter dem Führungsduo lauern Humpy Koneru und Nana Dzagnidze auf ihre Chance.

Die beiden Amerikanerinnen, Irina Krush und Carissa Yip, finden sich am Tabellenende nieder. Das direkte Duell konnte Yip in der fünften Runde für sich entscheiden und damit einen ersten Punkt nach zuvor vier Niederlagen einfahren. Für Krush ist dies nach gutem Spiel davor ein Rückschlag. Heute ist in St. Louis ein Ruhetag, die sechste Runde folgt morgen ab 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)

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Zwischen dem 21. und 30. Jaenner wurde das Gibraltar International Chess Open ausgetragen, das wahrscheinlich das stärkste offene Turnier weltweit ist. Einige der besten Spieler haben an diesem Turnier teilgenommen, wie z.B. Shakhriyar Mamedyarov (Azerbaidschan, Elo 2770), Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich, Elo 2770), Wang Hao (China, Elo 2758) und Veselin Topalov (Bulgarien, Elo 2738). Insgesamt waren 250 Spieler am Start, unter denen sich 85 Großmeister und eine hohe Anzahl an titulierten Spielern befanden (212 Titelträger insgesamt). Sozusagen ist es das ideale Turnier, um sich mit starken Spielern zu messen und zu versuchen, die eigene Spielstaerke zu verbessern. Das Turnier wurde vom 21-jaehrigen Russen David Paravyan gewonnen, der im Play-Off zuerst seinen Kollegen Andréi Esipenko und danach Wang Hao besiegen konnte.

Aus Österreich nahm auch Dominik Horvath an dem Turnier teil, der 6 Punkte erzielen konnte und das Turnier mit einem Sieg gegen den Russen GM Tregubov (2588) gut beenden konnte.

Jedes Jahr nehmen die besten Spielerinnen der Welt, motiviert durch die große Anzahl an hohen Preisen, an dem Turnier teil. Dieses Jahr war es keine Ausnahme: Mehr als 70 Spielerinnen aus verschiedenen Ländern der Welt kamen nach Gibraltar um das Turnier zu spielen, davon war die Erstgesetzte Anna Muzychuk vor Alexandra Kosteniuk.

Der Preis für die erste Dame wurde dieses Jahr auf 20.000 Pfund erhöht und von der Chinesin Tan Zhongyi gewonnen, die den 22. Platz mit 7 Punkten belegen konnte. Zweite wurde Lei Tingjie (Platz 33, 6,5 Punkte), die auch noch 10.000 Pfund als alleinige Zweitplatzierte gewann.

Bezüglich meiner Teilnahme moechte ich sagen, dass mir die Gelegenheit, gegen gute Spieler zu spielen und mehr Erfahrung zu sammeln, sehr gut gefallen hat. Ich konnte einige gute Ergebnisse erzielen, wie meinen Gewinn gegen die indische Olympiaspielerin Padmini Rout. Leider hatte ich ein sehr schlechtes Finish, da ich nur 0,5 Punkte aus den letzten 3 Partien erzielen konnte, weswegen ich nicht zufrieden mit meinem Endergebnis bin. Persönlich glaube ich aber, dass die Teilnahme an einem so starken Turnier einen als Spielerin sehr bereichert. Ich würde jedem empfehlen, an diesem außerordentlichen Turnier teilzunehmen. (wk, Text/Foto: Elisabeth Hapala)

TurnierseiteErgebnisse bei Chess-Results

Das Finale der Prämierensaison der 2. Frauenbundesliga wurde im Schachhaus in Wien ausgetragen. Der große Favorit – die 2er-Mannschaft des ASVÖ Pamhagen - konnte auch die letzte Runde (dieses Mal gegen den SK Gloggnitz) mit 2:1 gewinnen und wurde mit dem Punktemaximum überlegen Meister. Sehr spannend verlief die Entscheidung zwischen den Plätzen zwei bis vier. In der Begegnung ASVÖ Pamhagen 2 gegen den SK Gloggnitz zeichnete sich - nach der Niederlage von Emma Steinhofer gegen Stefanie Egger - der bereits erwähnte 2:1-Sieg für Pamhagen 2 schon frühzeitig ab. Beim parallel ausgetragenen Wettkampf zwischen JSV U. Mühlviertel und der Mannschaft ASVÖ Pamhagen 3 war der Ausgang lange nicht klar. Pamhagen 3 war auf dem Papier zwar leichter Favorit, aber auf den Brettern sieht es dann doch oft etwas anders aus. Vor allem nach dem Sieg von Mühlviertels Mannschaftsführerin Katharina Riegler auf Brett 3 und der unerwarteten Punkteteilung auf Brett 1 zwischen Lotte Stockhammer und Stefanie Schirmbeck, brauchte Pamhagen 3 einen Sieg auf Brett 2, um ein Mannschaftsunentschieden zu erreichen.

Durch diese Team-Punkteteilung wären alle drei Mannschaften in den ersten drei Wertungen (Mannschaftspunkte, Spielpunkte und direktes Duell) komplett gleich gewesen und erst in der Viertwertung hätte sich Pamhagen 3 den Vizemeistertitel geholt. Und diese letzte und alles entscheidende Partie des Abends zwischen Masa Boric (ASVÖ Pamhagen 3) und Melanie Lasinger (JSV U. Mühlviertel) verlief äußerst spannend. Beide Spielerinnen hatten Siegchancen und auch beide lehnten ein Remisangebot ab, bevor die Partie dann doch mit einer Punkteteilung endete, welche dem JSV U. Mühlviertel den Vizemeistertitel sicherte. Der SK Gloggnitz erreichte die Bronzemedaille und ASVÖ Pamhagen 3 fiel auf den vierten Platz zurück. Das Resümee der ersten Saison war sehr positiv. Die Mannschaften freuen sich schon auf die nächste Saison; hoffentlich mit etwas mehr Teams. Ideal wäre eine regionale Aufteilung in Ost und West. (wk, Bericht/Foto: Christian Fleischhacker)

Ergebnisse bei Chess-Results

St. Louis ist dank der Sponsortätigkeit der Familie Sinquefield eines der aktivsten Schach-Zentren der Welt. Seit dem Vorjahr bereichert der Cairns Cup die Vielzahl an gespielten Turnieren mit einem starken Rundenturnier für Frauen. Die 2. Auflage bringt heuer angeführt von Weltmeisterin Wenjun Ju einige der stärksten Spielerinnen nach St. Louis wie Humpy Koneru, Mariya Muzychuk, Kateryna Lagno, Dronavalli Harika, Nana Dzagnidze, Alexandra Kosteniuk und Valentina Gunina. Die amerikanischen Farben werden von Irina Krush und Carissy Yip vertreten. Krush ist die amerikanische Serienmeisterin, Yip die aktuell regierende Meisterin.

Gespielt wird vom 7. bis 16. Februar im St. Louis Chess Club. Sollte ein Playoff notwendig werden folgt es am 17. Februar. Beginnzeit ist 1 pm vor Ort, das ist 20:00 MEZ. Auf der Turnierseite wird neben einer Live Übertragung die bewährte Live-Kommentierung angeboten. Reinschauen lohnt sich... (wk, Foto: Turnierseite)

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Das Match um die Weltmeisterschaft der Frauen wurde heute erst in einem Stichkampf entschieden, den Wenjun Ju gegen Alexandra Goryachkina mit 2,5:1,5 für sich entscheiden konnte. Dabei hatten es die vier Schnellpartien in sich. In der ersten Partie kommt Goryachkina mit Schwarz bereits nach zwanzig Zügen in Vorteil und steht etwas später klar auf Gewinn. Das Kommentator Team rund um Nigel Short hatte da den Punkt schon für die Russin verbucht. Zu früh. Wenjun Ju gelingt es nach gegnerischen Ungenauigkeiten noch ihren letzten Trumpf, einen freien d-Bauer, zur Umwandlung zu bringen und die Partie mit Turm und Springer gegen Turm und drei Bauern zu halten. In der zweiten Partie macht erneut Goryachkina Druck, mehr als eine Turmendspiel mit einem Bauern mehr, dass Ju problemlos hält, kann sie aber nicht erreichen.

Die Vorentscheidung fällt in der dritten Partien. Wenjun Ju wählt wie in der ersten Partie mit Weiß einen Aufbau mit Königsfianchetto. Es gelingt ihr das Läuferpaar zu erobern und später diese Vorteil in eine strukturell bessere Bauernstellung zu transponieren. Im richtigen Moment öffnet Ju die Stellung und erlangt entscheidenden Vorteil. In der vierten Partie greift Goryachkina mit dem Rücken zur Wand im Semi-Tarrasch zu einem spekulativen Bauernopfer. Sie erreicht Kompensation und nach einer Ungenauigkeit von Ju sogar ein besseres Endspiel, das Ju aber perfekt verteidigt. Im 77. Zug muss Goryachkina in eine Zugwiederholung einwilligen und Russland muss weiter auf eine Weltmeisterin seit Alexandra Kosteniuk (2008-2010) warten.

Seit den 90-ern des vorigen Jahrhunderts haben die Chinesinnen mit Jun Xie, Chen Zu, Yuhua Xu, Yifan Hou, Zhongyi Tan und Wenjun Ju den Kampf um WM-Titel im Frauenschach dominiert. Goryachkina hat die Jugend auf ihrer Seite und bereits diesmal gezeigt, dass sie den Titel in naher Zukunft wieder einmal nach Russland holen könnte. Diesmal war Wenjun Ju in den entscheidenden Momenten noch kaltblütiger und wohl auch glücklicher. (wk, Foto: Turnierseite)

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