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Die Frauen Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidigerin Wenjun Ju und Herausforderin Alexandra Goryachkina geht in ein Tie-Break. Nachdem die Russin in der zehnten Partie in Rückstand geraten war, konnte Wenjun Ju in ihrer letzten Weißpartie nicht mehr nachlegen. Auf das Brett kommt, wie schon in den ersten Partien, eine ruhige Variante der Berliner Verteidigung. Goryachkina hat wenig Mühe die Partie im Gleichgewicht zu halten.

In der heutigen 12. Partie stand die Russin damit unter Siegzwang, um noch einen Stichkampf zu erzwingen. Sie greift zu einer selten gespielten Variante, um möglichst früh irgendwelchen Vorbereitungen auszuweichen und wählt damit die gleiche Strategie wie Wenjun Ju in der neunten Partie. Die Partie bleibt zuerst im Gleichgewicht. Im 30. Zug zieht die Weltmeisterin ihren Bauern nach e3 um ihrer Dame das Feld e4 zu räumen. Das erweist sich aber als ein Fehler. Goryachkina erhält großen Vorteil, den sie nicht mehr aus der Hand gibt. Das Match steht nun ausgeglichen 6:6. Wie im Match der Herren zwischen Carlsen und Caruana in London 2019 muss morgen ein Tie-Break über den Titel entscheiden.  (wk, Foto: Turnierseite)

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Der chinesischen Titelverteidigerin Wenjun Ju gelingt nach der Niederlage in der achten Partie postwendend ein Doppelschlag. In der neunten Partie entwickelt sich eine Nervenschlacht. Wenjun Ju wählt die Larsen Eröffnung um Wege abseits der Theorie zu beschreiten, kann damit aber Alexandra Goryachkina nicht überraschen. Die Russin steht rasch bequem, macht dann aber einen Fehler der sie in Nachteil bringt. Allerdings verpasst Wenjun Ju eine gute Fortsetzung und bringt stattdessen ein interessantes aber inkorrektes Qualitätsopfer. Hätte Goryachkina im 28. Zug ihre Dame nach b5 gezogen, dann wäre das wohl schon die Entscheidung im Match gewesen. Die Computer geben ihr an dieser Stelle eine klare Gewinnstellung, die zudem leicht zu spielen scheint. Stattdessen zieht Goryachkina ihre Dame einen Zug später nach g2 und macht damit einen Fehler, der sie zwingt die Qualität zurückzugeben. Danach hat Wenjun Ju großen Vorteil und verwertet diesen mit genauen Zügen in einem Endspiel mit Läufer und Springer.

Heute erreicht Goryachkina erneut in einer Kalrsbader Struktur etwas Vorteil. Aber die Stellung ist gut blockiert und diese Festung ist kaum zu knacken. Goryachkina öffnet die a-Linie zu einem Zeitpunkt als Wenjun Ju sie umgehend in Besitz nehmen kann. Im folgenden Turmendspiel macht die Russin ein paar schwer verständliche Züge und gerät erst in einer schlechtere und schließlich in eine verlorene Stellung. Damit hat Wenjun Ju innerhalb von zwei Partien einen 3,5:4,5 Rückstand in eine 5,5:4,5 Führung verwandelt.

In den beiden Finalen Partien am Dienstag und Mittwoch muss Goryachkina nun eineinhalb Punkte holen um noch einen Stichkampf zu erzwingen. Unter dem Eindruck der verpassten Gelegenheiten in den beiden vergangenen Partien dürfte die russische Herausforderin aber schwer angeschlagen sein und eine Titelverteidigung für Wenjun Ju ist nun das wahrscheinlichere Ergebnis. (wk, Foto: Turnierseite)

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Das WM Match der Frauen zwischen Wenjun Ju und Alexandra Goryachkina steht zur Halbzeit nach sechs Partien 3:3. Nachdem die chinesische Titelverteidigerin in der vierten Partie in Führung gegangen war, konnte die russische Herausforderin in der fünften Partie postwendend kontern. Nach einer scharfen Eröffnung bringt Ju ein Qualitätsopfer für einen Bauern und erreicht ausreichende Kompensation. Im 34. Zug passiert ihr aber ein Fehler, der die Partie kostet.

In der gestrigen sechsten Partie stand wieder die Berliner Verteidigung am Brett. Diesmal erreicht Goryachkina mit Schwarz ein gute Stellung. Ju geht in ein Endspiel mit einem schlechten Läufer, baut sich aber eine Festung, die Goryachkina nicht knacken kann. Jetzt übersiedelt der WM-Tross von Shanghai nach Wladiwostok, wo die zweite Turnierhälfte gespielt wird. Die siebente Partie folgt am Mittwoch, dem 15. Jänner, mit einem Farbwechsel. Ju hat daher eine zweite Weißpartie in Folge. (wk, Foto: Turnierseite)

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Die Frauenweltmeisterschaft geht in ihre entscheidenden Phase. Alexandra Goryachkina kann die achte Partie gewinnen und geht mit 4,5:3,5 in Führung. In einer Karlsbader Variante des abgelehnten Damengambits greift Wenjun Ju zu einer selten gespielten Nebenvariante, die in bisherigen Partien Weiß ein Score von 70% brachte. Sie gerät aber schon früh in Nachteil und muss nach Ausgleich suchen. Das gelingt ihr aber nicht. Ein Fehler im 28. Zug macht aus einer schwierigen Stellung eine verlorene. Im 45. Zug muss sich die Chinesin in das unvermeidliche Fügen und die Partie aufgeben.

Zuvor konnte Wenjun Ju in zwei aufeinanderfolgenden Partien mit Weiß keinen Vorteil erreichen. Nun bleiben ihr nur noch vier Partien in Wladiwostok um das Blatt zu wenden. Kommentiert werden die Partien von Nigel Short. Seit der achten Runde ist Yifan Hou als Co-Kommentatorin an seiner Seite. Zu sehen ist die Live-Kommentierung für Frühaufsteher ab 06:30 Uhr. Die neunte Runde folgt nach einem heutigen Ruhetag morgen, Sonntag. (wk, Foto: Turnierseite)

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Die Weltmeisterschaft der Frauen begann in Shanghai mit drei Remisen. Beide Spielerinnen agierten vorsichtig und waren bemüht kein großes Risiko einzugehen.

In der heutigen vierten Partie änderte sich an dieser Strategie wenig. In einer slawischen Verteidigung zeigen sich Wenjun Ju und Alexandra Goryachkina gut vorbereitet. Im Mittelspiel erlangt die chinesische Titelverteidigerin etwa Initiative, die sie in ein scheinbar harmloses Endspiel mitnimmt, das sich aber schwierig zu verteidigen erweist. Schlussendlich kann Wenjun Ju ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln und mit 2,5:1,5 in Führung gegen. Morgen ist ein Ruhetag. Die fünfte folgt am Samstag um 08:30 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)

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