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Champions Chess Tour: Nakamura verpasst K.O.-Phase

Die große Überraschung der Vorrunde des Opera Euro Rapid ist das Ausscheiden Hikaru Nakamuras. In der Schlussrunde steht Nakamura im Duell der Amerikaner gegen Sam Shankland auf Gewinn, übersieht dann aber eine Verteidigungsidee, sein Angriff verpufft und Shankland kann siegreich kontern. Ähnliches ist Nakamura auch in der letzten Runde des zweiten Spieltages gegen Magnus Carlsen passiert. In einer komplizierten Stellung stellt ihm Carlsen mit nur mehr wenig Bedenkzeit eine Falle, in die Nakamura prompt tappt. Am Ende verpasst er den achten Qualifikationsplatz mit siebeneinhalb Punkten aus 15 Partien wegen der schlechteren Zweiwertung gegen Daniil Dubov.

Sieger der Vorrunde sind Carlsen und Giri mit jeweils neuneinhalb Punkten gefolgt von So mit neun. Sicher ins Viertelfinale schaffen es auch Aronian und Vachier-Lagrave. Das Feld der besten Acht komplettieren Duda, Radjabov und eben Dubov. Gespielt werden in der K.O.-Phase jeweils zwei Matches mit jeweils vier Rapid-Partien an zwei Tagen. Bei Gleichstand folgt am Ende ein Tie-Break. Die Paarungen des Viertelfinales lauten:

 

Der Endstand der Vorrunde:

Das Viertelfinale beginnt heute um 17:00 Uhr. Die Turnierseite bietet Live-Übertragung und Kommentierungen in mehreren Sprachen. Spannung verspricht vor allem das Match Carlsen-Dubov. Beim Airthings Masters konnte Dubov den Weltmeister im Viertelfinale ausschalten. Gelingt ihm ein zweites Mal die Sensation oder wird Carlsen Revanche nehmen?

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Champions Chess Tour: Opera Euro Rapid gestartet

Das Opera Euro Rapid, die dritte Station einer Serie von 10 Turnieren der Champions Chess Tour, begann gestern mit den ersten fünf Runden und dauert bis 14. Februar. Gespielt wird zuerst ein Rundenturnier mit 16 Teilnehmern, die besten Acht qualifizieren sich für die K.O.-Phase. In den bisherigen Turnieren gewann Wesley So im Finale gegen Magnus Carlsen das Skilling Open, danach Teimour Radjabov gegen Levon Aronian das Airthings Masters. 

Am ersten Spieltag verliert Carlsen mit Schwarz die Auftaktpartie gegen Wesley So, gewinnt dann aber gegen Aronian, Bluebaum, Shankland und Dominguez Perez in Serie und geht mit vier Punkten als Führender in den heutigen zweiten Spieltag. Es folgen So und Nepomniachtchi mit je dreieinhalb Punkten sowie Vachier-Lagrave, Giri und Radjabov mit je drei. Nakamura, in den schnellen Disziplinen immer einer der Co-Favoriten, hat mit zweieinhalb Punkten schon etwas Terrain verloren.

Die Online Show mit Übertragungen in Englisch (4 Streams!!), Deutsch, Spanisch, Französisch, Brasilianisch, Russisch, Türkisch, Italienisch und Polnisch beginnt um 17:00 Uhr MEZ. In Deutsch kommentieren Jan Gustafsson, Rustam Kasimdzhanov und Sonja Bluhm. In einem der englischen Streams ist Peter Leko der Experte. 

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Holländischer Doppelsieg in Wijk aan Zee

Das Tata Steel 2021 in Wijk aan Zee wird als dramatisches Turnier mit Herzschlagfinale und einem heimischen Sieger in die Geschichte eingehen. Allerdings steht nicht Hollands Superstar Anish Giri ganz oben am Podest, sondern sein junger Landsmann Jorden Van Foreest, dem als 100:1 Außenseiter eine der größten Sensationen der Schachgeschichte gelingt.

Dabei stand das Turnier zuerst ganz im Zeichen von Anish Giri, der nach einem Remis in der 11. Runde gegen Carlsen auf dem Weg zum Sieg scheint. In der 12. Runde verpasst Giri gegen Alireza Firouzja allerdings einen ersten Matchball. Der 17-jährige Iraner unter FIDE-Flagge rettet eine verloren Stellung ins Remis.

Giri geht dennoch mit einem halben Punkt Vorsprung in die Schlussrunde gefolgt von dem Trio Caruana, Firouzja und Van Foreest. Van Foreest zeigt gegen Grandelius von Anfang an Risikobereitschaft und kann mit einem Sieg vorlegen. Zugleich überspringt er erstmals die 2700 Elogrenze und katapultiert sich in die Top-40 der Welt. Caruana wird mit Schwarz von Tari in einem Abtauschfranzosen abremisiert und ist aus dem Rennen um den Sieg. Zeitgleich steht Firouzja gegen Wojtaszek auf Gewinn und scheint mit Van Foreest gleichzuziehen. Als Giri eine schwierige Stellung gegen Anton doch ins Remis rettet steht ein Tie-Break zwischen den beiden Holländern fest, da sie die bessere Zweitwertung gegenüber Firouzja haben. Dieser kämpft noch um den Sieg als Giri und Van Foreest bereits zwei Blitzpartien um den Turniersieg spielen, verdirbt aber die Gewinnstellung zum Remis.

Das Tie-Break ist dann an Dramatik nicht mehr zu überbieten. In der ersten Blitzpartie bekommt Giri mit Schwarz seinen zweiten Matchball, verpasst aber im 26. Zug ihn zu nutzen und um den gegnerischen König ein Mattnetz zu ziehen. Die zweite Blitzpartie bringt Giri einen Mehrbauern im Turmendspiel, Van Foreest kennt aber den Weg ins Remis. Die Entscheidung muss in einer Armageddon Partie fallen. Giri bekommt Weiß zugelost und muss gewinnen. Er wählt die Londoner Eröffnung und erlangt einen "dritten Matchball", aber erneut ist es der 26. Zug, in dem er den Gewinn auslässt. Plötzlich hat Van Foreest einen Bauern mehr in sicherer Stellung und alle Chancen das Turnier für sich zu entscheiden. Das Remis vor Augen übersieht er in Zeitnot aber seinen Läufer und plötzlich steht Giri wieder auf Gewinn. Doch die Zeit reicht nicht. Giri fällt im 58. Zug die Klappe, zwei Züge bevor er für jeden Zug ein Inkrement bekommen hätte.

Schmerzlich für Giri, den Holländern bleibt aber ein umjubelter Doppelsieg. Der junge Russe Andrey Esipenko wird dank besserer Feinwertung vor Caruana und Firouzja Dritter. Alle Drei haben einen halben Punkt Rückstand auf die beiden Sieger. Carlsen kann seinen Titel nicht verteidigen und muss sich diesmal mit dem sechsten Platz begnügen. Das ist aber noch immer +2 in einem starken Feld.

Turnierdirektor Jeroen van den Berg: „Ich bin sehr stolz darauf, dass die 83. Ausgabe des Tata Steel-Schachturniers so erfolgreich war. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt haben es genossen, das erste klassische Top-Schachturnier seit langer Zeit zu sehen. Und die 14 Großmeister haben Schachliebhabern ein spektakuläres Turnier präsentiert, einschließlich eines großen Finales."

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Wijk aan Zee: Giri zwei Runden vor Schluss in Poleposition

Der gestrige Schlager zwischen Magnus Carlsen und Anish Giri endet in einem Remis, nachdem der Weltmeister im 17. Zug seine einzige Chance verpasst in Vorteil zu kommen. Carlsen kann daher seinen Rückstand von eineinhalb Punkten auf Giri nicht reduzieren und hat keine Chance mehr seinen Titel zu verteidigen. Wer sein Nachfolger wird, ist aber völlig offen.

Anish Giri bleibt mit siebeneinhalb Punkten aus elf Partie zwar alleine in Führung, dahinter folgt aber mit Caruana, Van Foreest und Firouzja ein starkes Trio und hätte nicht Esipenko überraschend gegen Tari verloren, wäre es gar ein Quartett gewesen. Die drei heutigen Schlüsselpartien im Kampf um den Sieg lauten Giri-Firouzja, Esipenko-Van Foreest und Caruana-Anton.

Live übertragen und kommentiert wird das "Grande Finale" heute Samstag ab 14:00 Uhr und morgen Sonntag ab 12:00 Uhr auf der Turnierseite und bei verschiedenen Online Anbietern (Chess24, ChessBase, ...).

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Trio führt in Wijk aan Zee, heute Caruana-Carlsen

Das Trio Anish Giri, Fabiano Caruana und Alireza Firouzja führt nach 9 von 13 Runden bei Tata Steel in Wijk aan Zee. Weltmeister Magnus Carlsen verliert in der 8. Runde in einer aufsehenerregenden Partie gegen den 18-jährigen Russen Andrey Esipenko und hat trotz eines zweiten Sieges gestern gegen Nils Grandelius einen ganzen Punkt Rückstand.

Heute kommt es in Wijk zum Schlager zwischen Caruana und Carlsen. Giri trifft auf Wojtraszek und Firouzja mit Schwarz auf Grandelius. Live übertragen und kommentiert wir das Geschehen ab 14:00 Uhr auf der Turnierseite und bei verschiedenen Online Anbietern (Chess24, ChessBase, ...). Auf der Turnierseite werden zudem Video-Interviews und -Portraits der Spieler angeboten.

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