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Online Blitz EM: Jones gewinnt Finale gegen Shirov

Die Europäische Schach-Union hat zum Ende des Jahres vom 18. bis 20. Dezember eine erste Online Blitz Europameisterschaft ausgetragen. Gespielt wurde zuerst eine Qualifikationsrunde im Schweizer System, danach eine Finale mit 16 Teilnehmern im K.O.-System. Obwohl das Turnier sehr kurzfristig angekündigt worden war, haben 323 Spieler aus 40 Ländern teilgenommen.

Die Qualifikation gewann der Pole Radoslaw Wojtaszek mit neun Punten aus elf Partien, punktegleich vor Roaber Hovhannisyan (ARM), Levan Pantsulaia (GEO), Vladimir Onischuk (UKR) und Aleksandar Indjic (SRB). Weiters schaftten es in das Finale: David Navara (CZE), Gawain Jones (ENG), Mikhail Demidov (RUS), Alexei Shirov (ESP), Bogdan-Daniel Deac (ROU), Eltaj Safarli (AZE), Deniz Ozen (TUR), Matthias Bluebaum (GER), Mustafa Yilmaz (TUR), Manuel Petrosyan (ARM) und Georg Meier (GER).

Im Finale der Top-16 schaffen am Samstag Shirov, Bluebaum, Navara und Jones den Einzug ins Semifinale und den Kampf um die Medaillen am Sonntag. Beide Semifinale zwischen Shirov und Bluebaum bzw. Navara und Jones werden nach einem 2:2 erst im Armageddon entschieden. Hier setzen sich Shirov und Jones jeweils mit den schwarzen Steinen durch.

Das Finale beginnt mit einem Remis. Die zweite Partie verläuft dann kurios und bringt ein Vorentscheidung. Zuerst bekommt Jones mit Schwarz in einer sizilianischen Drachenvariante deutlichen Vorteil und übersieht im 35. Zug einen Gewinnzug. Stattdessen gibt er die Dame für Turm und Springer. Nun ist kurz Shirov am Drücker und im Vorteil. Die Stellung ist aber schwer zu spielen und nach zwei Fehlern muss der für Spanien spielende Lette aufgeben. In der nächsten Partie tappt Shirov in eine Eröffnungsfalle. Jones lässt sich diese Chance nicht mehr nehmen und ist mit einem 2,5:0,5 Finalsieg Online-Europameister. Den dritten Platz und Bronze sichert sich Bluebaum mit einem 2,5:0,5 Sieg gegen Navara.

Ein Lob verdienen die Veranstalter aus Katowitz für die professionelle Live-Übertragung auf European Chess TV mit GM Marcin Tazbir, WGM Keti Tsatsalashvili und Maria Leks.  

ECU, Offizielle WebsiteErgebnisse bei Chess-Result
European Chess TV Channel Youtube

WK

Online Blitz EM für Spieler 2300+ ab 18. Dezember

Die Europäische Schachunion (ECU) organisiert vom 18. bis 20. Dezember eine Online Blitz Europameisterschaft. Das Turnier ist offen für alle Spieler mit einem Standard Rating von 2300+, die für eine europäische Schachföderation spielberechtigt sind. Es wird kein Nenngeld eingehoben.

Gespielt wird die EM in drei Stufen: Qualifikation, Top-16 Play-Off, Top-4 Superfinals

Links:
Info ECU, Offizielle Website, Online Anmeldung

ECU verschiebt Europameisterschaften, Videobotschaft von Azmajparashvili

Die Europäische Schachunion (ECU) hat in einem Online-Meeting entschieden alle bis Juli geplanten Europameisterschaften zu verschieben. Die Einzel Europameisterschaft in der offenen Klasse ist auf den 8. bis 21. Dezember 2020 verschoben worden, jene der Frauen auf den 31. Oktober bis 12. November 2020. Die austragenden Länder bleiben Slowenien und Rumänien. Die Team-Europameisterschaft der Jugend wird voraussichtlich Ende Oktober in Saloniki nachgetragen.

Dazu plant die ECU einige Online Aktivitäten. Eine erste Europäische Internetmeisterschaft wird vom 15. bis 30. Mai 2020 ausgetragen. Ferner sind Online-Seminare für Schach-Lehrer und Schiedsrichter, Sport-Administration und Online-Trainings angekündigt.

Präsident Zurab Azmaiparashvili hat zudem eine Video-Botschaft auf Youtube gestellt. (wk, Foto: ECU)

Website ECU

ECU: Online Europameisterschaften haben begonnen

Nun ist auch die ECU in die Organisation von Online-Meisterschaften eingestiegen. Vom 16. bis 31. Mai stehen verschiedene Gruppen für unterschiedliche Spielstärken am Programm. Den Anfang machte am Wochenende die Gruppe Elo 1000-1400. Am Start waren 1.634 Spieler aus 49 Nationen, darunter vier aus Österreich. In den nächsten Tagen und Wochen folgen die nächsten Gruppen:

Gruppe B: 1401-1700
19.05.2020, 18:00 CEST, Qualifikation
20.05.2020, 18:00 CEST, Finale

Gruppe C: 1701-2000
22.05.2020, 18:00 CEST, Qualifikation
23.05.2020, 17:00 CEST, Finale

Gruppe D: 2001-2300
25.05.2020, 18:00 CEST, Qualifikation
26.05.2020, 18:00 CEST, Finale

Gruppe E: 2300+
29.05.2020, 18:00 CEST, 2300+ Grand Prix
30.05.2020, 17:00 CEST, 2300+ Grand Prix
31.05.2020, 17:00 CEST, Top 16 knockout

Anmeldungen sind jeweils bis zwei Tage vor der jeweiligen Gruppe möglich. Benötigt wird ein Account auf chess.com. Das Nenngeld beträgt 5 Euro. 

Links:
Ausschreibung, Infoseite ECU
Startranglisten auf Chess-Results

Online Anmeldungen

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Vachier-Lagrave schlägt Nepomniachtchi und übernimmt die Führung

Halbzeit beim Kandidatenturier in Jekaterinburg. Der Franzose Maxime Vachier-Lagrave schlägt in der siebenten Runde den Lokalmatador Ian Nepomniachtchi und schließt in der Tabelle zu ihm auf. Vier Spieler folgem mit je einem Punkt Rückstand: Caruana, Grischuk, Wang und Giri. Der Kampf um den WM-Herausforderer von Magnus Carlsen ist vor der Rückrunde weit offen. Sechs Spieler haben weiter eine gute Chance.

Die Schlagerpartie des Tages war zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Ian Nepomniachchi. Der Russe antwortet gegen 1.e4 des Franzosen mit der französischen Winawer-Variante, die auf höchstem Niveau in jünster Vergangenheit nur selten zu sehen ist, da sie als ziemlich riskant gilt. Früher war das eine Lieblingswaffe von Viktor Kortschnoj. Vachier-Lagrave wählt die gleiche Variante mit 7.h4, die Alekseev in der dritten Runde gegen Nepomniachtchi gespielt hat, weicht aber schon im nächsten Zug davon ab und überspielt den Russen klar. Nepomniachtchi schafft es nicht seine Türme rechtzeitig zu verbinden, steht früh auf Verlust und muss schließlich im 42. Zug aufgeben. Beide haben nun 4,5 Punkte, dank des Sieges im direkten Duell führt aber der Franzose.

Eine besondere Geschichte ereignet sich zwischen Fabiano Caruana und Wang Hao. Caruana eröffnet mit 1.e4 und wird mit Russisch konfrontiert, jener Verteidigung, die ihm in den letzten zwei Jahren gute Dienste geleistet hat. Man kann ihn wohl als größten Experten dieser Eröffnung bezeichnen. Aufs Brett kommt eine Variante die Magnus Carlsen im WM-Match 2018 gegen Caruana gespielt hat. Der muss daher praktisch gegen sich selbst spielen. Wie Carlsen gelingt es ihm nicht einen weißen Vorteil nachzuweisen. Nach dem Remis sind beide mit 3,5 Punkten in der Gruppe der Verfolger.

Das Gleiche gilt für Anish Giri und Alexander Grischuk. Sie spielen eine eher selten genutzte Englische Eröffnung, die nach dem großen Esten Paul Keres benannt ist. Nach Giris 10.Se3 versinkt Grischuk eine halbe Stunde ins Grübeln. Er findet einen aktiven Plan, wieder einmal mit einem Vorstoß des h-Bauern, und erhält sogar eine leicht bessere Stellung, die er dann aber rasch zu einem Remis verflachen lässt.

Im Duell der beiden Schlusslichter kommt es zwischen Ding Liren und Kirill Alekseenko ebenfalls zu einem Remis. Ding scheint diesmal gut aus der Eröffnung zu kommen, schafft es aber nicht seinen Druck zu verstärken. Im Gegenteil nach zwei, drei Ungenauigkeiten in Serie muss er sogar ums Remis kämpfen. Nachdem Alekseenko im 26. Zug seinerseits die Chance verpasst auf Sieg zu spielen endet die Partie zur ersten Zeitkontrolle im 40. Zug mit einem Remisschluss. (wk, Presseinfo/Fotos: FIDE)

Stand nach der 7. Runde:

1-2. Maxime Vachier-Lagrave and Ian Nepomniachtchi – 4½
3-6. Fabiano Caruana, Anish Giri, Wang Hao, and Alexander Grischuk – 3½
7-8. Ding Liren and Kirill Alekseenko – 2½

Breaking News: Kandidatenturnier gestoppt
Die 8. Runde kann nicht mehr wie geplant am Donnerstag, dem 26. März ausgetragen werden. Die FIDE hat das Kandidatenturnier zur Halbzeit gestoppt und wird es mit dem obigen Stand weiterführen, sobald es die Umstände wieder erlauben. Weitere Infos siehe Meldung FIDE.