Blog WM - EM

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World Cup mit einigen Überraschungen

Die 2. Runde begann mit der Abwesenheit von Aronian, der sich nach mehrtägigem Fieber und einer Mandelentzündung dazu entschloss, nicht am Turnier teilzunehmen. Sein Gegner Bobby Cheng (AUS, 2552) bekam somit das Ticket für die 3. Runde gegen Kovalev. Trotz strengster Sicherheitsmaßnahmen blieb das Event auch nicht ohne Covid-19-Fälle. Drei Mitglieder des indonesischen Teams wurden vor Ort positiv auf das Virus getestet. Bei Susanto Megaranto kam die Hiobsbotschaft während der laufenden Partie gegen Caruana besonders ungünstig. Die Partie wurde daraufhin abgebrochen, die Spieler isoliert und in der Folge weiteren Gesundheitschecks unterzogen.

Weltmeister Carlsen trifft nun in der 3. Runde, nach einem 2:0 Sieg über Sasa Martinovic (CRO, 2548), auf die norwegische Nr. 2, den 22-jährigen Aryan Tari. Doch nicht alle Topspieler wurden bisher ihrer Favoritenrolle gerecht: Dominguez verliert im Tie-Break 0:2 gegen Jakhongir Vakhidov (UZB, 2534). Sein Landsmann Javokhir Sindarov (2558) liefert ebenfalls eine Sensation, indem er den erstmals unter Frankreich antretenden Firouzja (2759) besiegt. Auch für Markus Ragger ist der World-Cup bereits vorbei, nachdem ihm gegen Kacper Piorun (POL, 2608) im 27. Zug ein fataler Fehler passiert. Einen langen Kampf liefert sich Rasmus Svane gegen Cheparinov, nachdem der deutsche die 1. Partie mit einem verlockenden Qualitätsopfer für sich entschied. Insgesamt 9 Partien wurden hier gespielt, am Ende setzte sich doch der Bulgare im Armageddon mit 2 Sekunden auf der Uhr durch. Somit ist Matthias Blübaum der einzig verbleibende deutschsprachige Teilnehmer.

Auch bei den Frauen kommt Pähtz im Tie-Break gegen Salimova (BUL) ins Schwitzen, doch kann sie am Ende des Tages das Match für sich entscheiden. Nachdem die beiden indonesischen Spielerinnen Aulia und Sukandar, trotz negativem Testergebnis, entschieden, nicht anzutreten, konnten Harika Dronavalli und Valentina Gunina direkt in die 3. Runde aufsteigen. Die ersten Partien der 3. Runde starten morgen um 14.00 Uhr. (af, Infos/Fotos: Turnierseite)

Turnierseite, Paarungen und Ergebnisse

World Cup: Start heute 14.00 Uhr

In Krasnaya, nahe Sotschi (RUS) beginnt heute der FIDE World Cup mit insgesamt 206 Spielern. Gespielt wird im K.O.-System: Die besten 50 Spieler, darunter neben Carlsen und Caruana auch der einzige Österreicher im Felde Markus Ragger (2680), sind bereits für die 2. Runde gesetzt. Markus geht als Startnummer 40 ins Turnier und wird in der 2. Runde gegen den Sieger der Paarung Kacper Piorun (POL, 2608) – Rudik Makarian (RUS, 2460) antreten. Das Finale findet am 6. August statt. Der Preisfond beträgt 1,834,000 US-Dollar und die beiden Finalisten sind für das Kandidatenturnier 2022 qualifiziert.

Aus organisatorischen Gründen wurde auch der World Cup der Frauen mit 103 Spielerinnen nach Sotschi verlegt. So findet der World Cup der Frauen und der Allgemeinen Klasse erstmalig zeitgleich statt. Die drei topplatzierten Spielerinnen ergattern einen Startplatz beim kommenden Kandidatenturnier der Frauen. Topgesetzte Spielerin ist Aleksandra Goryachkina, welche sich letzte Woche bei der russischen Higher League für das Superfinal der Open Section qualifizieren konnte. Durch ihre exzellenten Leistungen durchbrach sie erstmals, und als 6. Frau überhaupt, die 2600er Marke. (af, Logo: Turnierseite)

Turnierseite, Paarungen und ErgebnisseLive-Broadcast

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EHQT: Valentin Dragnev kämpft um World Cup Ticket

234 Spieler aus 35 Ländern kämpfen beim "European Hybrid Qualification Tournament" um 36 Plätze für den kommenden World Cup der FIDE. Gespielt wird im K.O.-System. Aus österreichischer Sicht kämpft Valentin Dragnev in der 35. Gruppe um die begehrte Qualfikation.

Im Viertelfinale wird Dragnev seiner Favoritenrolle gerecht und setzt sich in den beiden klassischen Partien gegen den Albaner Zino Veleshnja klar mit 2:0 durch. In der ersten Partie im Semifinale gewinnt Dragnev mit Weiß gegen den Türken Mustafa Yilmaz, der mit 2630 der Elofavorit ist. Dragnev hält derzeit bei 2565. Schafft er heute die Hürde Yilmaz auch in der zweiten Partie zu nehmen, wartet im Finale der Sieger aus der Partie Hovhannisyan (2632) gegen Lodici (2483). Hier ist nach einem Remis in der ersten Partie noch alles offen.

Ausgeschieden sind im Viertelfinale die drei anderen Österreicher. Unglücksrabe ist David Shengelia. Er steht in der ersten Partie gegen den Polen Pawel Teclaf klar auf Gewinn. Dann entgleitet ihm das Turmendspiel mit einem Mehrbauern. Statt das Remis zu akzeptieren, presst David weiter und stolpert in ein Matt. In der zweiten Partie reicht es mit schwarz nach Kampf nur zu einem Remis. Der Pole ist mit 2,5:1,5 weiter.

Marc Morgunov verliert sein Match gegen den Türken Vahap Sanal (2563) ebenfalls mit 1,5:2,5, war aber nach einem Remis in der ersten Partie auch in der zweiten einem Tie-Break in lange ausgeglichener Stellung nahe. Dann setzt sich aber doch die Routine des Großmeisters durch.

Georg Fröwis verliert gegen den Tschechen Peter Michalek (2594) zwar mit 0:2, hab aber insbesondere in der zweiten Partie durchaus seine Chancen. Letztlich will es aber zu keinem Punktegwinn reichen.

Die Rückrunde im Viertelfinale startet heute ab 13:00 Uhr. Alle Tie-Breaks werden ab 19:00 Uhr übertragen.(wk)

Links:
LIVE: TornoloChess24ChessBase
Ergebnisse bei Chess-Results
Paarungsbaum (alle Turniere)
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Technische Voraussetzungen
FIDE Regeln Hybrid Qualifier
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European Qualifier: 36 Plätze für World Cup vergeben, Dragnev out

Die letzte K.O.-Runde des europäischen Hybrid-Qualifikationsschachturniers fand vom 28. bis 29. Mai statt. Die Partien wurden auf der Tornelo Online-Plattform gespielt. 72 Spieler kämpften um 36 FIDE-Weltcup-Plätze.

Valentin Dragnev hat den Sprung unter die letzten 72 knapp nicht geschafft. Er verliert im Semifinale gegen den Türken Yilmaz Mustafa im Tie-Break. Dabei war die Tür zum Finale nach einem Auftaktsieg weit offen. In der zweiten Partie ist Dragnev mit Schwarz ganz knapp dran völligen Ausgleich zu erzielen. Ein, zwei Ungenauigkeiten bringen Mustafa in Vorteil und zum 1:1. Im Tie-Break setzt sich der Türke dann mit 2:0 durch. 

Im Kampf um die World Cup Plätze setzen sich 21 Spieler nach zwei Partien mit klassischer Zeitkontrolle durch, während 15 Partien in den Tiebreak gehen. Am Ende gehen die Tickets an die folgenden Spieler:

Artemiev Vladislav (RUS, 2709)
Tomashevsky Evgeny (RUS, 2706)
Esipenko Andrey (RUS, 2701)
Predke Alexandr (RUS, 2690)
Matlakov Maxim (RUS, 2688)
Fedoseev Vladimir (RUS, 2687)
David Anton Guijarro (ESP, 2673)
Tscheparinow Iwan (BUL, 2667)
Sjugirov Sanan (RUS, 2663)
Lupulescu Constantin (ROU, 2656)
Oparin Grigoriy (RUS, 2652)
Laznicka Viktor (CZE, 2647)
Motylev Alexander (RUS, 2641)
Martirosyan Haik (ARM, 2637)
Yilmaz Mustafa (TUR, 2630)
Bogdan Deac Daniel (ROU, 2627)
Ponkratov Pavel (RUS, 2624)
Shant Sargsyan (ARM, 2618)
Alekseev Evgeny (RUS, 2617)
Svane Rasmus (GER, 2615)
Zvjaginsev Vadim (RUS, 2614)
Braun Arik (GER, 2609)
Indjic Aleksandar (SRB, 2607)
Ivanisevic Ivan (SRB, 2606)
Jobava Baadur (GEO, 2603)
Krasenkow Michal (POL, 2597)
Brkic Ante (CRO, 2592)
Hovhannes Gabuzyan (ARM, 2590)
Thai Dai Van Nguyen (CZE, 2577)
Emre Can (TUR, 2569)
Paichadze Luka (GEO, 2565)
Martinovic Sasa (CRO, 2548)
Savchenko Boris (RUS, 2538)
Afanasiev Nikita (RUS, 2522)
Kozak Adam (HUN, 2518)
Teclaf Pawel (POL, 2502)

Nach Ländern ist bemerkenswert, dass die russischen Spieler das Feld dominierten, denn 14 von ihnen haben sich für den FIDE World Cup qualifiziert, der im Juli in ihrem Land stattfinden wird. Der armenische Schachverband hat 3 Qualifikanten, während die Türkei, Kroatien, Serbien, die Tschechische Republik, Deutschland, Georgien, Polen und Rumänien jeweils 2 Qualifikanten haben. Bulgarien, Spanien und Ungarn haben jeweils einen Spieler durch die Qualifikationsmühle gebracht.

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ECU

European World Cup Qualifier mit vier Österreichern - LIVE

Der World Cup der FIDE wird vom 10. Juli bis 6. August 2021 in Sotschi, Russland, ausgetragen. Wegen der Pandemie konnten die meisten Qualifikationsturniere nicht ausgetragen werden, darunter die Europameisterschaft. Daher sind 37 Plätze für europäische Spieler noch zu vergeben.

Die Europäische Schachunion (ECU) hat daher ein Hybrid-Qualifikationsturnier angesetzt, das vom 24. bis 30. Mai 2021 ausgetragen wird. 264 Spieler aus 35 Nationen nehmen daran teil, darunter 164 Großmeister. Gespielt wird jeweis von einem oder mehreren Orten eines Landes aus, die Zugübermittlung zum Gegner erfolgt aber online. Schiedsrichter sorgen dafür, dass alles korrekt abläuft.

Das Turnier wird im K.O.-System gespielt. Die ECU hat die Spieler dafür in 37 Turniere mit maximal 8 Spielern eingeteilt. Der Sieger bekommt jeweils einen Platz für den World Cup.

Valentin Dragnev, David Shengelia, Georg Fröwis und Marc Morgunov nehmen für Österreich teil. Gespielt wird im Wiener Schachhaus. Markus Ragger ist nicht am Start, weil er bereits ein Ticket für den World Cup hat. Für die Auslosung wurden die Spieler in vier Töpfe, A-D, eingeteilt, wobei in A und B jeweils nur 37 Spieler gesetzt wurden. Jede Gruppe setzt sich dann wie folgt zusammen: 1x A, 1x B, 2x C und 4x D. Dragnev und Shengelia waren im Topf C, Fröwis und Morgunov in D.

Valentin Dragnev ist im Turnier 35 hinter Robert Hovhannisyan (ARM, 2632), Mustafa Yilmaz (TUR, 2630) und Vitaly Kunin (GER, 2567) der Spieler mit der viertbesten Elozahl. Im Viertelfinale ist Dragnev gegen Zino Veleshnja (ALB, 2278) klarer Favorit. Im Semifinale wäre Yilmaz der wahrscheinliche Gegner.

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David Shengelia ist im Turnier 9 hinter Boris Gelfand (ISR, 2676) und Evgeny Romanov (RUS 2599) die Nummer 3. Allerdings wartet zum Auftakt mit dem Polen Pawel Teclaf (2502) schon ein starker Gegner.

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Georg Fröwis trifft im Turnier 2 zum Auftakt auf Peter Miachlik (CZE, 2594). Gelingt ihm hier ein Außenseitersieg wartet im Semifinale mit Evgeny Tomashevsky (RUS, 2706) die Nummer 2 aller 264 Teilnehmer.

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Nicht leichter wird es für Marc Morgunov. Österreichs Hoffnung trifft im Viertelfinale auf Vahap Sanal (TUR 2563). Der Sieger dieser Partie trifft im Semifinale auf den Polen Kacper Piorun (2615), der sich gegen Alexandr Lauda (MDA 1845) wohl keine Blöße geben wird.

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Gespielt werden in den Matches zuerst zwei Partien Standardschach mit 120 Minuten Bedenkzeit und 30 Sekunden Inkrement pro Zug. Steht es danach 1:1 folgen zwei Partien Schnellschach mit 10 Minuten plus 3 Sekunden Inkrement. Im Falle eines weitere Gleichstandes folgt eine Armageddon Partie.

Am 21. Mai haben die Spieler noch eine Gelegenheit ihr Setup für die Plattform Tornelo zu testen. Ernst wird es dann am Montag, dem 24. Mai um 14:00 Uhr mit der 1. Runde. Die 2. Runde beginnt am Dienstag wegen der möglichen Tie-Breaks bereits um 13:00 Uhr. (wk, Bilder: ECU)

Links:
LIVE: Tornolo, Chess24, ChessBase
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