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European Qualifier: 36 Plätze für World Cup vergeben, Dragnev out

Die letzte K.O.-Runde des europäischen Hybrid-Qualifikationsschachturniers fand vom 28. bis 29. Mai statt. Die Partien wurden auf der Tornelo Online-Plattform gespielt. 72 Spieler kämpften um 36 FIDE-Weltcup-Plätze.

Valentin Dragnev hat den Sprung unter die letzten 72 knapp nicht geschafft. Er verliert im Semifinale gegen den Türken Yilmaz Mustafa im Tie-Break. Dabei war die Tür zum Finale nach einem Auftaktsieg weit offen. In der zweiten Partie ist Dragnev mit Schwarz ganz knapp dran völligen Ausgleich zu erzielen. Ein, zwei Ungenauigkeiten bringen Mustafa in Vorteil und zum 1:1. Im Tie-Break setzt sich der Türke dann mit 2:0 durch. 

Im Kampf um die World Cup Plätze setzen sich 21 Spieler nach zwei Partien mit klassischer Zeitkontrolle durch, während 15 Partien in den Tiebreak gehen. Am Ende gehen die Tickets an die folgenden Spieler:

Artemiev Vladislav (RUS, 2709)
Tomashevsky Evgeny (RUS, 2706)
Esipenko Andrey (RUS, 2701)
Predke Alexandr (RUS, 2690)
Matlakov Maxim (RUS, 2688)
Fedoseev Vladimir (RUS, 2687)
David Anton Guijarro (ESP, 2673)
Tscheparinow Iwan (BUL, 2667)
Sjugirov Sanan (RUS, 2663)
Lupulescu Constantin (ROU, 2656)
Oparin Grigoriy (RUS, 2652)
Laznicka Viktor (CZE, 2647)
Motylev Alexander (RUS, 2641)
Martirosyan Haik (ARM, 2637)
Yilmaz Mustafa (TUR, 2630)
Bogdan Deac Daniel (ROU, 2627)
Ponkratov Pavel (RUS, 2624)
Shant Sargsyan (ARM, 2618)
Alekseev Evgeny (RUS, 2617)
Svane Rasmus (GER, 2615)
Zvjaginsev Vadim (RUS, 2614)
Braun Arik (GER, 2609)
Indjic Aleksandar (SRB, 2607)
Ivanisevic Ivan (SRB, 2606)
Jobava Baadur (GEO, 2603)
Krasenkow Michal (POL, 2597)
Brkic Ante (CRO, 2592)
Hovhannes Gabuzyan (ARM, 2590)
Thai Dai Van Nguyen (CZE, 2577)
Emre Can (TUR, 2569)
Paichadze Luka (GEO, 2565)
Martinovic Sasa (CRO, 2548)
Savchenko Boris (RUS, 2538)
Afanasiev Nikita (RUS, 2522)
Kozak Adam (HUN, 2518)
Teclaf Pawel (POL, 2502)

Nach Ländern ist bemerkenswert, dass die russischen Spieler das Feld dominierten, denn 14 von ihnen haben sich für den FIDE World Cup qualifiziert, der im Juli in ihrem Land stattfinden wird. Der armenische Schachverband hat 3 Qualifikanten, während die Türkei, Kroatien, Serbien, die Tschechische Republik, Deutschland, Georgien, Polen und Rumänien jeweils 2 Qualifikanten haben. Bulgarien, Spanien und Ungarn haben jeweils einen Spieler durch die Qualifikationsmühle gebracht.

Links:
Ergebnisse bei Chess-Results
Paarungsbaum (alle Turniere)
ECU

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EHQT: Valentin Dragnev kämpft um World Cup Ticket

234 Spieler aus 35 Ländern kämpfen beim "European Hybrid Qualification Tournament" um 36 Plätze für den kommenden World Cup der FIDE. Gespielt wird im K.O.-System. Aus österreichischer Sicht kämpft Valentin Dragnev in der 35. Gruppe um die begehrte Qualfikation.

Im Viertelfinale wird Dragnev seiner Favoritenrolle gerecht und setzt sich in den beiden klassischen Partien gegen den Albaner Zino Veleshnja klar mit 2:0 durch. In der ersten Partie im Semifinale gewinnt Dragnev mit Weiß gegen den Türken Mustafa Yilmaz, der mit 2630 der Elofavorit ist. Dragnev hält derzeit bei 2565. Schafft er heute die Hürde Yilmaz auch in der zweiten Partie zu nehmen, wartet im Finale der Sieger aus der Partie Hovhannisyan (2632) gegen Lodici (2483). Hier ist nach einem Remis in der ersten Partie noch alles offen.

Ausgeschieden sind im Viertelfinale die drei anderen Österreicher. Unglücksrabe ist David Shengelia. Er steht in der ersten Partie gegen den Polen Pawel Teclaf klar auf Gewinn. Dann entgleitet ihm das Turmendspiel mit einem Mehrbauern. Statt das Remis zu akzeptieren, presst David weiter und stolpert in ein Matt. In der zweiten Partie reicht es mit schwarz nach Kampf nur zu einem Remis. Der Pole ist mit 2,5:1,5 weiter.

Marc Morgunov verliert sein Match gegen den Türken Vahap Sanal (2563) ebenfalls mit 1,5:2,5, war aber nach einem Remis in der ersten Partie auch in der zweiten einem Tie-Break in lange ausgeglichener Stellung nahe. Dann setzt sich aber doch die Routine des Großmeisters durch.

Georg Fröwis verliert gegen den Tschechen Peter Michalek (2594) zwar mit 0:2, hab aber insbesondere in der zweiten Partie durchaus seine Chancen. Letztlich will es aber zu keinem Punktegwinn reichen.

Die Rückrunde im Viertelfinale startet heute ab 13:00 Uhr. Alle Tie-Breaks werden ab 19:00 Uhr übertragen.(wk)

Links:
LIVE: TornoloChess24ChessBase
Ergebnisse bei Chess-Results
Paarungsbaum (alle Turniere)
Ausschreibung
Technische Voraussetzungen
FIDE Regeln Hybrid Qualifier
Leitfaden Veranstaltungsort

Candidates: Ding schlägt Nepomniachtchi, Ragger kommentiert

Ding Liren gewinnt in einer bereits bedeutungslosen Schlussrunde seine dritte Partie in Serie. Er schlägt mit Ian Nepomniachtchi den frischgebackenen WM-Herausforderer und zudem den dritten "Russen" in Serie. Es reicht aber nur mehr zum fünfen Rang, geteilt mit Alexander Grischuk.

Den Kampf um den zweiten Platz gewinnt Maxime Vachier-Lagrave mit einem Sieg gegen Wang Hao, das Anish Giri noch sichtlich enttäuscht vom Vortag mit Weiß gegen Kirill Alekseenko verliert. Giri teilt am Ende mit Fabiano Caruana den dritten Platz. Der Amerikaner beendet das Turnier mit einem Remis gegen Grischuk.

In seinem Video-Kommentar der Runde zeigt Markus Ragger die Highlights des Schlusstages des längsten Kandidatenturniers der Geschichte. Es begann am 17. März 2020 und endete am 27. April 2021. 

Links:
Offizielle TurnierseiteFIDE Youtube-Channel
Chess24 Kandidatenturnier
GM-Club (Ragger, Shengelia) 

Videokommentare von Markus Ragger (Youtube)
2020: Runde 1Runde 2Runde 3Runde 4Runde 5Runde 6Runde 7 
2021: Runde 8Runde 9Runde 10Runde 11Runde 12Runde 13, Runde 14

Der englische Großmeister Daniel King hat alle Kandidaten auf Youtube vorgestellt:
CaruanaDingGrischukNepomniachtchiVachier-LagraveGiriWangAlekseenko.

DERSTANDARD (Artikel von Anatol Vitouch):
Romantisches Angriffsschach und die feine Klinge (R8, R9) 
Nepomniachtchi bringt sich in Pole-Position

European World Cup Qualifier mit vier Österreichern - LIVE

Der World Cup der FIDE wird vom 10. Juli bis 6. August 2021 in Sotschi, Russland, ausgetragen. Wegen der Pandemie konnten die meisten Qualifikationsturniere nicht ausgetragen werden, darunter die Europameisterschaft. Daher sind 37 Plätze für europäische Spieler noch zu vergeben.

Die Europäische Schachunion (ECU) hat daher ein Hybrid-Qualifikationsturnier angesetzt, das vom 24. bis 30. Mai 2021 ausgetragen wird. 264 Spieler aus 35 Nationen nehmen daran teil, darunter 164 Großmeister. Gespielt wird jeweis von einem oder mehreren Orten eines Landes aus, die Zugübermittlung zum Gegner erfolgt aber online. Schiedsrichter sorgen dafür, dass alles korrekt abläuft.

Das Turnier wird im K.O.-System gespielt. Die ECU hat die Spieler dafür in 37 Turniere mit maximal 8 Spielern eingeteilt. Der Sieger bekommt jeweils einen Platz für den World Cup.

Valentin Dragnev, David Shengelia, Georg Fröwis und Marc Morgunov nehmen für Österreich teil. Gespielt wird im Wiener Schachhaus. Markus Ragger ist nicht am Start, weil er bereits ein Ticket für den World Cup hat. Für die Auslosung wurden die Spieler in vier Töpfe, A-D, eingeteilt, wobei in A und B jeweils nur 37 Spieler gesetzt wurden. Jede Gruppe setzt sich dann wie folgt zusammen: 1x A, 1x B, 2x C und 4x D. Dragnev und Shengelia waren im Topf C, Fröwis und Morgunov in D.

Valentin Dragnev ist im Turnier 35 hinter Robert Hovhannisyan (ARM, 2632), Mustafa Yilmaz (TUR, 2630) und Vitaly Kunin (GER, 2567) der Spieler mit der viertbesten Elozahl. Im Viertelfinale ist Dragnev gegen Zino Veleshnja (ALB, 2278) klarer Favorit. Im Semifinale wäre Yilmaz der wahrscheinliche Gegner.

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David Shengelia ist im Turnier 9 hinter Boris Gelfand (ISR, 2676) und Evgeny Romanov (RUS 2599) die Nummer 3. Allerdings wartet zum Auftakt mit dem Polen Pawel Teclaf (2502) schon ein starker Gegner.

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Georg Fröwis trifft im Turnier 2 zum Auftakt auf Peter Miachlik (CZE, 2594). Gelingt ihm hier ein Außenseitersieg wartet im Semifinale mit Evgeny Tomashevsky (RUS, 2706) die Nummer 2 aller 264 Teilnehmer.

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Nicht leichter wird es für Marc Morgunov. Österreichs Hoffnung trifft im Viertelfinale auf Vahap Sanal (TUR 2563). Der Sieger dieser Partie trifft im Semifinale auf den Polen Kacper Piorun (2615), der sich gegen Alexandr Lauda (MDA 1845) wohl keine Blöße geben wird.

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Gespielt werden in den Matches zuerst zwei Partien Standardschach mit 120 Minuten Bedenkzeit und 30 Sekunden Inkrement pro Zug. Steht es danach 1:1 folgen zwei Partien Schnellschach mit 10 Minuten plus 3 Sekunden Inkrement. Im Falle eines weitere Gleichstandes folgt eine Armageddon Partie.

Am 21. Mai haben die Spieler noch eine Gelegenheit ihr Setup für die Plattform Tornelo zu testen. Ernst wird es dann am Montag, dem 24. Mai um 14:00 Uhr mit der 1. Runde. Die 2. Runde beginnt am Dienstag wegen der möglichen Tie-Breaks bereits um 13:00 Uhr. (wk, Bilder: ECU)

Links:
LIVE: Tornolo, Chess24, ChessBase
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Technische Voraussetzungen
FIDE Regeln Hybrid Qualifier
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Candidates: Nepomniachtchi vorzeitig WM-Kandidat, Ragger kommentiert

Ian Nepomniachtchi gewinnt vorzeitig das Kandidatenturnier und wird im November Magnus Carlsen in einem WM-Match fordern. Die Entscheidung fällt in der 13. Runde. Alexander Grischuk gewinnt gegen Anish Giri und räumt seinem Landesmann mit diesem Sieg den letzten verbleibenden Konkurrenten aus dem Weg. Nepomniachtchi reicht ein Remis gegen Maxime Vachier-Lagrave.

"Ich habe wie ein Terrorist gespielt. Mein Plan war einfach auf Remis zu spielen und wenn Giri wegen der Turniersituation ein Risiko eingeht und eine schlechtere Stellung in Kauf nehmen muss, meine Chancen zu nutzen", meint Grischuk in der anschließenden Pressekonferenz. Der Plan ist aufgegangen. Giri musste riskieren, weil Nepomniachtchi gegen Vacher-Lagrave, der ebenfalls "all in" gehen musste um seine theoretische Chance zu wahren, eine vielversprechende Stellung erreicht.

Es kam wie so oft. Risiko wird nicht belohnt. Giri landet mit zwei Bauern weniger in einem verlorenen Endspiel. Nnachdem Grischuk seine gewohnte Zeitnot überstanden hat, spielt er in hoffnungsloser Stellung noch 10 Züge, bevor er seine Niederlage eingesteht und damit die Hoffung "Nepo" noch zu überholen. Nepomiachtchi seinerseits, verzichtet gegen MVL mit einem Bauern mehr weiterzuspielen und sichert sich mit einem Remisanebot vorzeitig das Ticket für das WM Match gegen Carlsen.

Zwei Schwarzsiege von Ding gegen Alekseenko und Caruana gegen Wang haben nur mehr kosmetische Auswirkungen auf die Tabelle. Die letzte Runde beginnt heute um 13:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)

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Videokommentare von Markus Ragger (Youtube)
2020: Runde 1Runde 2Runde 3Runde 4Runde 5Runde 6Runde 7 
2021: Runde 8Runde 9Runde 10Runde 11Runde 12, Runde 13

Der englische Großmeister Daniel King hat alle Kandidaten auf Youtube vorgestellt:
CaruanaDingGrischukNepomniachtchiVachier-LagraveGiriWangAlekseenko.

DERSTANDARD (Artikel von Anatol Vitouch):
Romantisches Angriffsschach und die feine Klinge (R8, R9) 
Nepomniachtchi bringt sich in Pole-Position