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Biel Int. Chess Festival 2021

Trotz einiger Einschränkungen starteten am 26.07. die offenen Turniere des traditionellen Bieler Schachfestivals (24.07. – 04.08.). Das Meisterturnier (MTO) ist mit zwölf GMs über 2600 und insgesamt 27 GMs und 13 IMs besonders stark besetzt. Die Startliste mit 73 Spieler*innen aus 18 Ländern wird von Saleh Salem (UAE, 2682), Pavel Eljanov (UKR, 2671) und Alexander Donchenko (GER, 2652) angeführt.

Sehr erfreulich ist auch die hohe Frauenquote. Für viele starke Spielerinnen gab es von Seiten des Organisationsteams finanzielle Unterstützungen, so dass sich das Feld aus zahlreichen Spitzenspielerinnen, wie z.B. Vaishali R, die mit ihrem prominenten jüngeren Bruder Praggnanandhaa, nach dessen Ausscheiden beim World Cup angereist ist, zusammensetzt. Auch das Amateurturnier (ATO) ist mit 120 Teilnehmenden vollständig ausgebucht.

Die drei österreichischen Vertreter (Dragnev, Mayrhuber N., Mörwald Mi.) konnten allesamt ihre Auftaktpartien gewinnen. Hervorzuheben ist hier die sensationelle Leistung von Nikola Mayrhuber, die IM Laura Unuk (2407) besiegen konnte. Die Ottakringer Paarung für Runde 2 hieß Dragnev-Mayrhuber, welche nach einem spannenden Kampf zugunsten des GMs entschieden wurde. Morgen warten für beide wieder starke Großmeister.

Beim geschlossenen GM-Triathlon (Klassisch, Rapid, Blitz) spielen acht "Legenden" bei insgesamt 28 Partien in den verschiedenen Formaten um die Krone. Neben Kirill Alekseenko, der bereits das Chess960-Turnier gewinnen konnte und Gata Kamsky, der beim Schnellschach-Bewerb siegreich war, konnte auch Alan Pichot die 1. Partie gegen Boris Gelfand gewinnen. Maxime Lagarde und Vincent Keymer remisieren.

Wertung (K+R+B addiert):
• Klassisch: Sieg 4 Punkte; Remis 1,5 Punkte; Niederlage 0.
• Rapid: Sieg 2 Punkte; Remis 1 Punkt; Niederlage 0.
• Blitz: Sieg 1 Punkt; Remis 0,5 Punkt; Niederlage 0.
Bei Gleichstand: Wertung bei Chess960

Morgen startet Runde 3 bei den offenen Turnieren und Runde 2 im klassischen Schach bei den GMs. Der Blitzbewerb folgt am Samstag. (af, Foto: Turnierseite)

Turnierseite
Ergebnisse bei chess-results

20. Juli International Chess Day

Am heutigen Tag feiert die FIDE ihren 97. Geburtstag. Im Jahre 1924 wurde die Gründung der FIDE, damals bestehend aus 15 Nationen, in Paris durch den Franzosen Pierre Vincent bekanntgegeben. Bereits im letzten Jahr rief der Weltschachbund dazu auf, an diesem "Feiertag" jemandem das Schachspielen beizubringen und dies auf Social Media zu teilen. Diese Initiative fand auch außerhalb der Schachgemeinde großen Anklang, so dass die erfolgreiche Kampagne des Vorjahres auch in diesem Jahr, und womöglich ebenso in Zukunft, jeweils am 20.07., wiederholt werden soll. Der offizielle Hashtag zum Weltschachtag lautet #internationalchessday

Gens una sumus! (af, Foto/Infos: FIDE)

Beitrag auf der FIDE-Seite

2. ChessKid Youth Speed Championship mit Péter Bálint

Nach der letztjährigen Erstauflage findet auch heuer die ChessKid Youth Speed Championship statt. Hierbei kämpfen heuer sechs der weltweit besten U10-Spieler und zwei U10-Spielerinnen im K.O. System um insgesamt $5,000 und Trainingsstunden mit einem Weltklassespieler. Jedes Online-Match dauert zwei Stunden, bei denen zuerst 75 Minuten 5+1 Partien, gefolgt von 45 Minuten 3+1 Partien, ausgetragen werden. Die Auftaktmatches finden bereits am 17. und 18. Juli statt.

Neben dem amerikanischen Titelverteidiger Ryo Chen (2320), ging unter österreichischer Fahne auch der Burgenländer Péter Bálint ins Rennen. Da Péter bereits vor der Pandemie über 2100 Elo hatte und somit unter den Topspielern seiner Altersklasse war, konnte er sich für dieses Spitzenevent qualifizieren. Kein leichtes Los traf es ihm in der 1. Runde mit Shootingstar NM Tani Adewumi (USA), dessen beeindruckende Geschichte, vom nigerianischen Flüchtlingskind zum Schachmeister, in seinem 2020 erschienenen Buch nachzulesen ist.

Das Match, mit Live-Kommentierung durch FM Mike Klein, startete sehr ausgeglichen. Nach 7 spannenden Partien ging Péter mit 4-3 in Führung, doch in der Folge konnte Tani die nächsten drei Partien gewinnen. Beide Spieler zeigten ihr Können und Talent, doch musste sich Péter nach den zwei Stunden und insgesamt 20 entschiedenen Partien mit 8-12 geschlagen geben. (af, Infos/Fotos: Turnierseite)

Turnierseite
Interview mit Péter (2020)
Chessbase-Artikel Tani

2. ChessKid YSC Baum

2. WIM-Norm für Hapala in Benasque

Vor kurzem ging das 40. Benasque Open zu Ende, das vom 5.-14. Juli stattfand. Benasque (Aragón, Spanien) liegt in den Pyrenäen an der Grenze zu Frankreich und ist schachlich für die großen Turniere bekannt. Dieses Jahr wurde die Teilnehmeranzahl jedoch auf 300 Spieler beschränkt und alle Spieler waren sehr strengen Corona-Maßnahmen unterlegen.

Klarer Sieger des Turniers wurde GM Dieter Nisipeanu (GER, 2656) mit 9 aus 10 Punkten mit einem Punkt Vorsprung auf seine Verfolger GM Jesper Sondergaard Thybo (DEN, 2575) und GM Gergely Kantor (HUN, 2527).
Die einzige österreichische Teilnehmerin war Elisabeth Hapala, die mit 6 aus 10 Punkten ein Eloplus und darüber hinaus eine WIM-Norm erzielen konnte. (af, Text/Fotos: Lisa Hapala)


Turnierseite
, Ergebnisse bei chess-results

2021 07 Benasque Turniersaal      

2021 07 Benasque Lisa

Serbia Chess Open mit österreichischer Beteiligung

Vom 2. - 8. Juli fand in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, ein großes und stark besetztes Open statt. Es teilte sich auf 2 Turniere auf, ein „Masters“- und ein „Amateurs“ Turnier. Im Masters (Elo >=2100) beteiligten sich neben insgesamt fast 290 Spieler*innen, darunter 50 (!) Großmeister bzw. 14 Spieler über 2600 Elo, auch acht Österreicher.
Turniersieger wurde nach spannendem Verlauf das 16-jährige indische „Wunderkind“ Nihal mit 7,5/9. Bereits Ende Juni hatte er das Silver Lake Open in Serbien gewonnen, somit katapultiert er sich nun erstmals mit einem Live-Rating von 2655 in die Top100 der Weltrangliste. Auf den Plätzen folgen Manuel Petrosyan und Elofavorit Vladimir Fedoseev, welche jeweils, wie noch sieben weitere Spieler, 7/9 erreichten.

Bester Österreicher wurde mit 6/9 und Rang 38 Felix Blohberger. 5,5 Punkte erreichten noch Andreas Diermair, Valentin Dragnev und Peter Schreiner.
Im Amateurs (Elo <=2200) spielten fast 200 Spieler*innen, darunter vier Österreicher. Hier erreichte Margot Landl mit Rang 24 und 6/9 das beste Resultat. (af, Text/Fotos: Andreas Diermair)

Offizielle Website, Ergebnisse auf chess-results