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Schach boomt mit Pandemie und Netflix

"In der Pandemie hat Schach, das „Spiel der Könige“, zum weltweiten Siegeszug angesetzt: Immer mehr Menschen widmen sich diesem Brettspiel, das rund 1.500 Jahre alt ist. Auslöser dieses Booms ist einerseits eine brillant gemachte Streaming-Serie, andererseits die Coronavirus-Pandemie samt Lockdowns mit Ausgangsbeschränkungen", titelt der ORF heute einen Beitrag über Schach in seinem News-Portal.

Der Beitrag widmet sich in Text und Videos den Themen "Run auf die schönen Bretter", "Schach verbindet Generationen und Kulturen", "Der Staatsmeister und der neue Hype", "Frauensache Schach" und dem "Schachsport". Zu Wort kommen Michael Ehn, Markus Ragger, Präsident Christof Tschohl und Generalsekretär Walter Kastner.

Erfreulicherweise ist dieser Artikel nur ein Teil der Berichterstattung des ORF über den Schachsport. Peter Baminger, er ist Sendungsverantwortlicher von "Konkret", kam als Hobbyspieler auf den Geschmack und hat zudem im März einen Beitrag in Steiermark heute und "Sport Bild" über die Bundesliga in Graz gestaltet. Am 15. April, dem kommenden Donnerstag, wird Schach in "seinem Magazing Konkret" behandelt und voraussichtlich am 19. April in "Thema", wobei dieser Termin noch wackelt und auch verschoben werden könnte.  (wk, Foto: ORF)

Zum Beitrag auf ORF.AT

Wien gewinnt "Hybrid-Test" gegen Berlin klar mit 20:12

Wien hat den Wettkampf zum Test des Hybrid-Schachs gegen Berlin klar mit 20:12 gewonnen. Marc Morgunov, Konstantin Peyrer und die Geschwister Annika und Georg Fröwis dominierten die nominell etwas schwächere Berliner Auswahl im Schnellschach mit 10 Minuten plus 5 Sekunden/Zug. Bei der anschließenden langen Partie (90 Minuten plus 45 Sekunden/Zug) ging es 2:2 aus. Gespielt wurde im Amerlinghaus in den Ausstellungsräumen des Bezirksmuseum Wien-Neubau, wo sich, wenn nicht gerade Lockdown ist, der Wiener Kinder- und Jugendschachklub trifft. Die Zugübermittlung erfolgte über die Online-Plattform Tornelo.

Im Hybrid-Schach spielt ein Team oder eine bestimmte Anzahl an Spielern gemeinsam von einem Ort aus gegen Teams/Spieler, die von einem anderen Ort aus spielen. Die Zugübermittlung erfolgt online. Jeder Turnierort wird zumindest von einem Schiedsrichter geleitet. Damit wird ein Cheating, das beim normalen Online Schach nur schwer zu kontrollieren ist, weitestgehend ausgeschlossen. Die FIDE arbeitet daran, dieses Format zu etablieren und wie "Schach am Brett" anzuerkennen. Die Qualifikation für den World Cup und der Mitropacup werden heuer wegen der Pandemie im Hybrid-Format ausgetragen. 

Turnierseite bei Tornelo
Bericht bei ChessTech
Ergebnisse bei Chess-Results: Rapid, Standard

 

"Mr. Merkur Graz" Peter Detter ist verstorben

Vor einigen Tagen hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass Peter Detter nach kurzer schwerer Krankheit Anfang März 2021 im Alter von 71 Jahren verstorben ist. Die Schachgemeinde verliert mit ihm einen gerngesehen Spieler und verdienstvollen Funktionär.

Sein langjähriger Wegbegleiter Horst Watzka hat eine „schachliche Vita“ handgeschrieben auf fünf Seiten verfasst. Der folgende Nachruf basiert auf diesen Zahlen, Fakten und Erinnerungen.

Peter Detter begann nach der Matura (1970) bei Humanic zu arbeiten, baut zusammen mit Peter Koschak in der Steiermark den Schachverein Humanic auf und führt ihn bis in die Landesliga.

1972 erfolgte ein beruflicher Wechsel zur Merkur Versicherung in die EDV-Abteilung. Selbstverständlich engagierte sich Detter sofort im Schachverein Merkur Graz, der erst kurz vor seinem Eintritt 1970 gegründet worden war. Sein unglaubliches organisatorische Talent und ein „feines Händchen“ bei der Zusammenstellung der Mannschaften führte gemeinsam mit der großen Unterstützung von Generaldirektor Werner Reimelt als Mäzen zu einer Erfolgsstory mit insgesamt 13 Titeln in der österreichischen Mannschaftsstaatsmeisterschaft (1980, 1987, 1988, 1990-1992 und 1996-2002). Legendär sind dabei die Duelle mit Margereten Wien und die Serie von sieben Titeln in Folge. Als Draufgabe gelangen auch sieben Titel in der steirischen Landesliga von 1977 bis 1984.

Auch international machte Merkur Graz beim Vereins-Europacup auf sich aufmerksam. 1997 gelang in Kajan ein großartiger 5. Platz mit Siegen im Finale gegen Yerevan (4:2) und Herzliya (3,5:2,5). Peter Detter sprach damals in Superlativen von den phantastischen Turnierbedingungen. 1993 gelang ein bemerkenswertes 3:3 gegen das klar höher eingeschätzte Team von Bayern München. Die bessere Bretterwertung bringt Merkur sogar den Sieg, für die Finalgruppe reicht es in diesem Jahr aber nicht. Das entscheidende Match gegen Clichy geht knapp mit 2,5:3,5 verloren. Der größte Erfolg gelingt 2000 in Neum mit einem vierten Platz. Merkur spielte damals mit Bekiavsky, Csernyin, Kindermann, Luther, Stanec und Teske.

Steil ging es auch beruflich bergauf. Seine Teamplayer-Qualitäten konnte er als Belegschaftsvertreter umsetzen. 1993 wurde er, neben seiner EDV-Tätigkeit, Betriebsrat und 1998 Betriebsratsvorsitzender und in den Aufsichtsrat berufen. Beide Funktionen hatte er bis zur Pensonierung 2014 inne.

Peter Detter hat sich aber stets auch gerne selber ans Brett gesetzt. 2018 strahlte er nach einem Krimi in den Schlussrunden bei der Steirischen Seniorenlandesmeisterschaft ganz von der Spitze und verwies in der Kategorie 65+ auch alle 50+ Spieler auf die Plätze. Gerne hat er auch im „Team Steiermark“ bei der Senioren Team WM oder EM teilgenommen. 2019 wurde das Team Krebs, Wegerer, Kainz und Detter bei der EM in der Kategorie 50+ Achter.

Zuletzt hat Peter Detter sechs Jahre bei Gratwein-Strassengel gespielt und sich als „Captain“ bei Frauental als engagierter Mannschaftsführer und sportlicher Leiter im Vereinsvorstand ganz besonders für die Jugendarbeit eingesetzt. Im Jänner und Februar 2020 hat er noch zwei Punkte aus drei Partien in der Kreisliga Süd geholt.

Sein Einsatz für das Schach war mit viel Herz und stets vorbildhaft. Wir verlieren einen großen Mitstreiter und Freund.
R.I.P.

 

WK, Infos: Horst Watzka, Foto: Peter Kranzl

 

Die erste Schach-Online-Akademie ist in München

Die Münchener Schachakademie bietet seit 15 Jahren in München Schachkurse und Schachtraining nach einem ausgetüftelten Kursplan an. Jetzt haben alle Schachfreunde Gelegenheit, die Lektionen, von Grundkurs bis Oberstufe, oder Kompaktkurse zu buchen, denn nun gibt es die Münchener-Schachakademie auch online.

Diese Idee hat auch einen starken Österreich Bezug. Großmeister Stefan Kindermann hat neben seiner deutschen auch eine österreichische Staatsbürgerschaft und mehrere Jahre im österreichischen Nationalteam gespielt. Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Münchner Schachakademie. Im Trainerteam der Akademie sind mit Annika Fröwis und Veronika Exler auch zwei österreichische Nationalspielerinnen. Beide haben sich zuletzt stark im Frauenschach engagiert.

GM Stefan Kindermann

Die Online-Akademie ist eine in dieser Form wohl bisher einzigartig. Sie baut Stufe um Stufe auf und ermöglicht im virtuellen Raum neben Lernen auf hohem Niveau auch interaktiven Austausch und vielfältige Spielmöglichkeiten nicht nur mit dem Trainer sondern auch mit allen anderen Teilnehmer-innen! Genutzt werden dafür die innovativen virtuellen Clubräumen von Chessbase statt, in denen alle Teilnehmer sich sehen, miteinander sprechen und auch direkt spielen können!

Das Angebot reicht vom Einsteiger bis zum starken Vereinsspieler und umfasst eine systematische Schachausbildung durch erfahrene Trainer nach dem seit 15 Jahren bewährten Lehrplan der Münchener Schachakademie von Großmeister Stefan Kindermann sowie den von Großmeister Gerald Hertneck entwickelten Endspiellektionen.

Links:
Bericht bei ChessBase
Online Akademie der Münchner Schachakadamie (mit Kursplan und weiteren Details)


wk, Info/Foto: ChessBase

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GM-Club mit Markus Ragger und David Shengelia

Das Onlineprojekt Großmeister Club ist eine gemeinsame Idee von Markus Ragger und David Shengelia. Das Grundkonzept ist es, Schachaktivitäten für alle begeisterten Schachspieler/innen mit Großmeistern anzubieten. Beim Schach bleiben 95% hinter den Kulissen. Die Züge einer Partie sind nur die Spitze des Eisbergs! Im direkten Kontakt mit uns können wir gemeinsam in die Köpfe der Großmeister schauen und diese 95% entdecken.

Für April haben wir schon ein Programm mit Simultan, Partieanalysen, Training, Turnierzusammenfassungen und dem Schwerpunkt Kandidatenturnier zusammengestellt. Wir haben langfristige Pläne und wollen monatlich spannende Programme zusammenstellen. Alle schachlichen Aktivitäten im April sind interaktiv und im direkten Kontakt mit uns. Interaktivität und der direkte Kontakt sind uns sehr wichtig, deshalb freuen wir uns auch sehr über Anregungen, zum Beispiel bezüglich zukünftiger Events.
Wir freuen uns über eure Rückmeldungen und noch mehr, wenn Ihr mit uns im Großmeister Club in die spannende Welt des Schachs eintaucht!

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