Blogs

Report über SCHACH AKTIV im Glarean Magazin

Das GLAREAN MAGAZIN aus der Schweiz beschäftigt sich mit Musik, Literatur, Schach und Rätsel. Namensgeber des Magazins ist der Schweizer Musiker, Dichter, Mathematiker und Humanist Glarean. Zur Zeit wird eine Serien Report von Mario Ziegler über Schachzeitschriften publiziert. In der aktuellen Ausgabe wird SCHACH AKTIV unter die Lupe genommen. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers dürfen wir diese interessante Außenansicht auf unsere Website übernehmen. (wk, Text: Mario Ziegler, Screenshot: GLAREAN MAGAZIN) 

SCHACH AKTIV Artikel beim GLAREAN MAGAZIN

 

Chronist des österreichischen Schachlebens

„Schach-Aktiv, das österreichische Schach-Magazin, wurde 1979 von den beiden Wienern Alfred Einöder und Lothar Karrer gegründet, mit dem Anspruch der österreichischen Schachbewegung zu dienen. Bereits 1981 hat der Österreichische Schachbund die Rolle des Herausgebers übernommen. Seither ist „Schach Aktiv“ das offizielle Organ des ÖSB und liefert eine nahezu lückenlose Chronik über das Schachgeschehen in unserem Land.“

Mit diesen Worten charakterisiert der Österreichische Schachbund das von ihm seit fast 40 Jahren publizierte, monatlich erscheinende Magazin auf seiner Verbandshomepage. Ständige Mitarbeiter sind IM Georg Danner, GM Andreas Diermair, FM Hartmut Metz, IM Gert Schnider, Dr. Martin Stichlberger und FM Anatol Vitouch. „Schach Aktiv“ erscheint im Format A5, der Umfang beträgt etwa 60 Seiten pro Ausgabe. Die Fotographien sind durchgängig farbig gedruckt.
Grundlage der folgenden Besprechung bilden die beiden Ausgaben 5 und 6/2020, die stark von den Corona-bedingten Einschränkungen und der Verlagerung des Schachspiels ins Internet geprägt sind, auch wenn in Heft 5 noch Rückblicke auf die letzten Turniere vor der langen Nah-Schach-Pause gegeben werden.

Corona-Ausweg: Online-Turniere

Geradezu programmatisch leitet ein Schreiben des ÖSB-Präsidenten Christian Hursky mit der Darstellung der aktuellen Situation und der Pläne für die Zukunft das Heft 5 ein („Ein Virus hebelt auch den Schachalltag aus“). Im weiteren Verlauf beider Ausgaben spielen Online-Turniere aus dem In- und Ausland eine gewaltige Rolle: Die 1. Österreichische Internet-Schachmeisterschaft, der Mädchen- und Frauenländerkampf Österreich-Deutschland-Schweiz, ein Frauen-Schnellschach-Match zwischen Team Österreich und einer Mannschaft aus internationalen Titelträgerinnen, aber auch Online-Turniere unter Beteiligung der Weltspitze: Der FIDE Nations Cup, das Magnus-Carlsen-Invitational oder das Steinitz-Memorial.
Dazwischen findet sich in der Rubrik „Jugendschach“ ein Bericht von Gert Schnider über Trainings- und Spielmöglichkeiten im Internet und ein längeres Interview mit dem Schachjournalisten und Internationalen Meister Georgios Souleidis mit dem Untertitel „YouTube statt Schreiben über die Großen“ – es fällt nicht schwer, den Schwerpunkt dieses Interviews zu erahnen!

Vom Jugendschach zum Rösselsprung

Mit den letztgenannten Beiträgen sind bereits zwei der sich wiederholenden Rubriken angesprochen: „Jugendschach“ widmet sich verschiedenen Aspekten, die im Spiel der jungen Schachfreunde und mit ihnen eine Rolle spielen. In Heft 6 sind dies „Lustige Schachvarianten“, also „Horde“, „Racing Kings“, „Atomschach“ und „Fressschach“. In Interviews kommen bekannte Persönlichkeiten der Schachwelt zu Wort: Neben dem erwähnten Georgios Souleidis sind dies in den zu besprechenden Ausgaben GM Baskaran Adhiban und der Vorarlberger Funktionär Albert Baumberger.

Eine sehr interessante Rubrik stellt „Der Rösselsprung“ des vielseitigen Wiener Autors Anatol Vitouch dar, der als Mitbegründer der Künstlervereinigung „Die Gruppe“ in verschiedenen literarischen Genres publiziert hat. Hier werden Themen angesprochen, die jenseits der üblichen Schachberichterstattung liegen: In 5/2020 ist dies – unter dem Titel „Das fragile Glück“ – ein sehr trauriger Sachverhalt, nämlich der Tod der australischen WIM Arianne Caoili, Ehefrau von Levon Aronian, mit nur 33 Jahren in Folge eines Verkehrsunfalls.

Schach und Fussball

In 6/2020 („Schach, Fußball und die Ewigkeit“) geht es um das deutlich erfreulichere Thema der neuerdings durch ChessBase „live“ übertragenen historischen Partien aus berühmten Turnieren der Schachgeschichte. Diese interessante Idee kam während des Corona-bedingten Stockens des aktuellen Spielbetriebs auf und wurde von vielen schachhistorisch Interessierten sehr positiv aufgenommen, so auch von Vitouch, der folgenden bemerkenswerten Vergleich zieht: „Fußball ist, wie vielleicht Sport an sich, reine Gegenwart, und nur als solche erleb- und genießbar; sich ein Fußballspiel nicht live anzusehen, hat deshalb eigentlich einzig und allein dann Sinn, wenn man das Ergebnis noch nicht kennt. Schach dagegen gehört wie die Kunst der Ewigkeit und nicht dem Augenblick. Zwar wird Schach als Sport betrieben, und für diejenigen, die sich unter Zeitdruck mitten in einer wichtigen Partie befinden, ist es in diesem Moment nichts als Sport. Aber das Wesen des Schachspiels ist, wie das des Kunstwerks, der Welt entrückt.“

Weder Elos noch Computer: Progressivschach

Noch eine weitere Rubrik ist mir besonders aufgefallen. In „Stichls Stolpersteine“ entführt uns der Autor Martin Stichlberger, dessen Homepage übrigens ebenfalls zum Schmökern einlädt, in die Welt des Progressivschachs und stellt dem Leser Aufgaben, „wo weder Elos noch Computer nützen“, wie der Untertitel seiner Kolumne lautet. Neben diesen außergewöhnlichen Bestandteilen weist „Schach Aktiv“ natürlich auch Inhalte auf, ohne die ein Schachmagazin kaum auskommt: Berichte über aktuelle Schachereignisse samt umfangreichen Partieanalysen durch österreichische Spitzenspieler (in den angezeigten Ausgaben sind dies neben den bereits genannten Online-Turnieren die beendete Saison der österreichischen Ligen, das Kandidatenturnier in Jekaterinburg und das Accentus Young Masters in Bad Ragaz), Kombinationen zum Selberlösen, die Trainingsrubrik „Endspielbausteine“ mit den Themen „Zwei gegen einen“ im Bauernendspiel und „Läufer-Springer“, „Internationale News“, Schachprobleme, Fernschach, Rezensionen und ein Turnierkalender.
Im Teil „Aus den Bundesländern“ wird das Magazin seinem Anspruch gerecht, möglichst umfassend über das Schachleben in Österreich zu berichten. Hier werden Turniere und Ligabetrieb aus den verschiedenen Bundesländern zusammengefasst, was in etwa den regionalen Berichten aus den deutschen Bundesländern in der „Rochade Europa“ entspricht.

Schach mit Alpha-Zero & Co.

Zuletzt seien Artikel genannt, die aus aktuellem Anlass verfasst wurden. Der Hype um AlphaZero scheint in den letzten Wochen etwas abzuflauen, dennoch rechtfertigt dieses vielleicht stärkste Schachprogramm der Welt natürlich jederzeit eine tiefergehende Beschäftigung. Im Artikel „Wie AlphaZero spielt“ widmet sich Valeri Beim dieser Software, analysiert umfänglich eine Partie gegen Stockfish 8 und kommt zu dem Ergebnis:
„AlphaZero zeigte mit seinen Siegen, die vorwiegend durch extrem energetische Offensivaktionen eingespielt wurden, der Schachwelt überzeugend, dass der Anteil der Dynamik im Schach als höher angesehen werden kann als bis vor kurzem. Und die Schachwelt nahm diese Kernbotschaft gerne an.“
Ein weiteres Treffen zwischen den erwähnten Programmen wird im Artikel „Holländische Phantasie“ analysiert, wo die Leningrader Variante zur Diskussion stand (daher die Überschrift).
Ein ganz anderes Ereignis, das die Schachwelt aber seinerzeit ebenso bewegte wie heute die Erfolge von AlphaZero, war der Titelgewinn des jungen „Schachzauberers“ Michail Tal vor 60 Jahren. Ein gleichnamiger Artikel in „Schach Aktiv“ widmet sich diesem Ereignis und geht zugleich auf Tals „Hassliebe“ zur Französischen Verteidigung ein.

Material auf hohem Niveau

Zusammengefasst: „Schach Aktiv“ bietet neben all den Inhalten, die man bei einer zeitgemässen Schachzeitschrift erwarten kann, einiges Überraschendes. Die Rubriken „Jugendschach“ mit den besprochenen Schachvarianten, „Stichls Stolpersteine“ und „Der Rösselsprung“ blicken über den Tellerrand einer Berichterstattung über aktuelle Schachereignisse hinaus. Man kann solche Exkurse mögen oder auch nicht, aber es führt den Leser in jedem Fall zu Aspekten des Schachs, die originell sind und zum Nachdenken anregen.
Für den Freund anspruchsvoller Analysen bietet „Schach Aktiv“ etliches Material auf hohem Niveau. Besonders gefallen haben mir in diesem Zusammenhang die ausführlichen Kommentare der österreichischen Nummer Eins GM Markus Ragger.
Da insgesamt ein breites Spektrum an Inhalten geboten wird, werden viele Leser mit unterschiedlichen Interessen bedient. Dass dabei im Einzelfall auch Themen vorkommen, für die man sich weniger interessiert, ist unausweichlich und angesichts des sehr abwechslungsreichen Inhalts gut zu verschmerzen.

Internationales Frauen-Länderturnier 07.10.2020

Nur 8 Spieler*innen nahmen am freundschaftlichen Lichess-Team-Wettkampf mit Frankreich, Tschechien, Deutschland, England und einer Spielgemeinschaft der Schottinnen und Irinnen teil. Die Französinnen gewinnen mit ihrem 20-köpfigen Team, bei dem 15 für die Endwertung herangezogen wurden, mit 233 Punkten vor Tschechien mit 220 Punkten und Deutschland mit 195 Punkten. Turniersiegerin wird Andreea-Cristiana Navrotescu (FRA), die nebenbei ihre Partien live auf twitch streamte und die Zuschauer*innen entertaint hatte.

Das beste Ergebnis aus österreichischer Sicht gelingt Annika Fröwis mit 22 Punkten vor Ortrun Göschl und Nino Kordzadze mit jeweils 18 Punkten. Miriam Mörwald darf sich als beste U18-Spielerin über ein Training mit einer Nationalspielerin freuen!

Hier geht's zu den Ergebnissen: International Female Match Team Battle

(af, Bild: lichess)

Tauchschach: Das Video der 1. Öst. Betriebssportmeisterschaft

Am 20. September fand in Graz die Premiere im Tauchschach statt. Der Betriebssportverband hat seine Meisterschaft im Schach unter Wasser ausgetragen und damit viel Aufmerksamkeit geweckt. Jetzt liegt auch ein Video der Veranstaltung vor. (wk, Video: ÖBSV)

Video auf Youtube
Bericht Tauchschach vom 20. September

Altibox Norway Chess mit Carlsen und Caruana

Vom 5. bis 16. Oktober findet in Stavanger, Norwegen, endlich wieder ein Top-Turnier "over the board" statt. Das Turnier wird zum achten Mal ausgetragen. Heuer war es nicht leicht die Tradition fortzusetzen. Ein Termin in der ersten Jahreshälfte war nicht möglich, aber jetzt hat es doch noch geklappt.

Am Start sind Weltmeister Magnus Carlsen, der letzte WM Herausforderer Fabiano Caruana, Levon Aronian, die Jungstars Jan-Krzysztof Duda und Alireza Firouja sowie mit Aryan Tari ein zweiter Lokalmatador. Gespielt wird mit Hin- und Rückrunde, insgesamt stehen 10 Runden am Programm. Das Format begünstigt jene Spieler, die mehr Partien gewinnen. Ein Sieg bringt drei Punkte. Im Falle eines Remis folgt eine Armageddon Partie. Der Sieger im Tie-Break erhält dann eineinhalb Punkte für die Turniertabelle, der Verlierer einen Punkt.

Zum gestrigen Auftakt gewinnt Caruana mit Schwarz gegen Tari. Firouzja ist ebenfalls mit Schwarz gegen Duda erfolgreich. Aronian gegen Carlsen endet mit einem Remis. Das Armageddon sichert sich Carlsen. Die Runden starten jeweils um 17:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite

Nächstes Online-Turnier für Frauen diesen Mittwoch

Diesen Mittwoch am 07.10. um 19:00 Uhr findet das nächste Online-Turnier für Frauen und Mädchen statt. Gespielt wird wie immer auf lichess mit dem Modus 3min+2sek. Diesmal soll jedoch in nur einer Stunde das Siegerteam ermittelt werden.

Neben unserem österreichischen Frauenschach_AUT-Team ist auch noch Deutschland, Frankreich, Tschechien, England, Schweiz und Schottland-Irland dabei. Die besten 15 Spielerinnen pro Team werden in die Wertung genommen und daher hoffen wir auf zahlreiche Teilnahme!

Ebenso gibt es auch tolle Preise für die österreichischen Teilnehmerinnen zu ergattern! Die Topscorerin darf sich über einen Gutschein von dem Geschäft "Schach und Spiele" freuen und die beste U18-Spielerin kann diesmal ein Einzeltraining mit einer Nationalspielerin gewinnen.

Hier geht es direkt zum Turnier: International Female Match Team Battle

(nm, Bild: lichess)

Previous Next

Felix Blohberger und Lisa Hapala gewinnen OeISM

Weit gereist und weit entfernt sind offenbar die besten Voraussetzungen für Online Schach. Dieser gewagte Rückschluss mag nur auf die gestern zu Ende gegangene 1. Österreichische Internet Schach Meisterschaft (OeISM) anwendbar sein. Die ersten Sieger dieses im Blitzmodus ausgetragenen Turniers, Felix Blohberger und Elisabeth Hapala, bestätigen aber die These.

Blohberger kam direkt von einem Turnier aus Forni di Spora in Italien, wo er hinter vier Großmeistern mit fünfeinhalb Punkten und einer Performance von 2516 eine fünften Platz unter 26 Teilnehmer aus sechs Nationen erreichen konnte (Ergebnisse) und musste am Samstag Abend über Amsterdam nach Wien fliegen um rechtzeitig an der OeISM teilnehmen zu können. Hapala lebt in Spanien und konnte ebenso wie Stefan Kindermann in der offenen Klasse nicht nach Wien kommen. Beide bekamen wegen der drohenden Covid-19 Restriktionen bei einer Rückkehr die Möglichkeit aus der Ferne teilzunehmen.

In der offenen Klasse demonstriert Felix Blohberger einmal mehr seine Stärke in den schnellen Disziplinen. Sein größter Erfolg war 2018 der Gewinn der Rapid-EM im Einzel und im Team. Heuer war er bereits Zweiter bei der Rapid Staatsmeisterschaft und Dritter im Blitz. In der OeISM bleibt Blohberger als Einziger ungeschlagen. Das Titelduell mit Stefan Kindermann entscheidet er mit einem Sieg im direkten Duell und der Mithilfe seines Ottakringer Klubkollegen Valentin Dragnev, der Kindermann eine zweite Niederlage zufügt. Kindermann selbst gewinnt die meisten Partien (7) und holt sich einen halben Punkt hinter Blohberger und einen ganzen Punkt vor Dragnev verdient die Silbermedaille. Dragnev tröstet sich mit Bronze vor Peter Schreiner und Dominik Horvath.

Der Pechvogel des Turniers ist Markus Ragger. In der klaren Favoritenrolle kämpft Österreichs Aushängeschild von Beginn an mit Verbindungsproblemen, die nicht in den Griff zu bekommen waren. Da alle Teilnehmer über die gleiche Internetverbindung des Hotels spielten ist dies eines der unerklärlichen Rätsel, die das Internet so mit sich bringt und eine der größten Herausforderungen, die für offizielle Internetmeisterschaften besser zu lösen ist. Auch im Frauenbewerb gab es zu Beginn kleiner Probleme zu lösen das  Organisationsteam mit Martin Fischer, Gerhard, Bertagnolli, Kaweh Kristof und Walter Kastner zu lösen. Zsifa Vicze konnte ihre Verbindungsproblem mit einem Software-Update lösen, bei Anna-Christina Ragger sorgte zu Beginn ein Fehler im Nickname für Verwirrung. Erst einmal entdeckt lief dann ab der vierten Runde alles problemlos. 

Im virtuellen Spielsaal auf PLAYCHESS, dem Online Server von ChessBase, kommt Elisabeth Hapala von Beginn an in einen Lauf. Sie gewinnt neun ihrer elf Partien, verliert nur einmal gegen Helene Mira, bei einem Remis gegen Veronika Exler. Die verdiente Goldmedaille ist nach dem Gewinn der Staatsmeisterschaft im Standardschach im Februar in Graz ihr zweiter großer nationaler Erfolg in diesem Jahr.

Die Silbermedaille gewinnt Barbara Teuschler mit zwei Punkten Rückstand auf Hapala und einem halben Punkt Vorsprung auf "Grande Dame" Helene Mira. Es ist bereits ihre dritte Medaille heuer in den Speed-Disziplinen. Anfang September gewann Teuschler bei den Staatsmeisterschaften in Graz den Titel im Blitz und Silber im Rapid. Drei Medaillen sind ein kräftiges Lebenszeichen nach einer zuvor verkorksten Saison. Bemerkenswert sind auch die stets guten Leistungen von Mira im Blitz. Obwohl längst in der Seniorenklasse startberechtigt gewann sie bereits vor einem Monat in Graz bei den "over the board" Staatsmeisterschaften im Blitz mit Silber eine weitere Medaille. 2018 konnte sie diesen Bewerb sogar gewinnen.

Veronika Exler, Kata Vicze und Anna-Christina Ragger verpassen Bronze jeweils um einen halben Punkt. Für die junge Salzburgerin ist das ein großer Erfolg. Ragger und Exler hätten sich aus der Favoritenrolle heraus wohl mehr erhofft. Gefehlt hat im Finale mit Annika Fröwis die große Siegerin aus dem Semifinale. Fröwis hat sich entschieden den durch die Absage ihres Bruders Georg im offenen Finale frei gewordenen Platz wahrzunehmen, der ihr als nächstplatziere Spielerin aus dem offenen Semifinale zugestanden ist. 

Die neue MEZZANIN Meeting und Event Location des Hotel Zeitgeist am Hauptbahnhof in Wien war ein perfektes Ambiente für das Finale der ersten Online Meisterschaften des ÖSB. Die Austragung vor Ort ermöglicht einerseits einen würdigen Abschluss der Online Turnierserie, an der insgesamt rund 1.000 Spieler an den Vor- und Zwischenrunden teilgenommen hatten, aber auch eine faire Vergabe der Medaillen und Preise. Unter Aufsicht des Internationalen Schiedsrichters Kaweh Kristof konnte von Anfang an kein Betrugsverdacht aufkommen. Selbstverständlich werden trotzdem alle Partien den üblichen Kontrollen offizieller Online-Turnier unterworfen.

Die internationalen und nationalen Verbände sind durch die Covid-19 bedingten ersten Erfahrungen mit offiziellen Online Turnieren jedenfalls ermutigt weitere folgen zu lassen. Es scheint zudem, dass sich Schach auch ideal als "E-Sport" eignet und hier parallel zu allen bisherigen Turnierformen eine weitere Tür für das traditionsreiche königliche Spiel aufgeht. (wk)

Ergebnisse bei Chess-Results: OeISM Offen, OeISM Frauen

Ausschreibung zur 2. Frauenbundesliga 2020/21

Die 2. Frauenbundesliga geht mit dem Spieljahr 2020/21 in die zweite Saison. Änderung zur Premierensaison gibt es bei der Aufstiegsregelung. Nach der TUWO-Änderung im November 2019, musste diese angepasst werden. Die Regelung wurde von jener zwischen der 1. Bundesliga und den 2. Bundesligen der offenen Klasse übernommen. Eine Anmeldung von Mannschaften ist bis 31. Oktober möglich. Auch Interessenten, können sich mit Wünschen und Anregungen melden, selbst wenn dann keine Mannschaftsanmeldung erfolgt. Ideal wäre eine Aufteilung der 2. Frauenbundesliga in Ost und West, um weite Fahrten zu vermeiden. (wk, Text/Foto: Christian Fleischhacker)

Download: Ausschreibung

Lichess Frauen-Team-Blitz-Turnier 26.09.

Am vergangenen Samstag veranstalteten Jovanka Houska und Lawrence Cooper, beide vom englischen Schachverband, ein Online-Teamturnier primär für Frauen. Das philippinische Team, welches extra lange aufblieb und in den frühen Morgenstunden bereits kampfbereit war, konnte mit 175 Punkten souverän vor zwei norwegischen Teams mit jeweils 137 und 126 Punkten siegen. Die Ergebnisse der besten 5 Spieler*innen eines Teams wurden jeweils für das Endranking gewertet. Insgesamt nahmen knapp 150 Spieler*innen teil.

Team Frauenschach_AUT erreichte Platz 8 mit 94 Punkten. Topscorerin mit 20 Punkten war U16-Spielerin Selina Jeitler (SK Gloggnitz), die sich ebenfalls wie die stark aufspielende Klara Schirmbeck (SV Stockerau) mit 19 Punkten über einen 15,- Gutschein vom Geschäft Schach und Spiele in Wien freuen darf. Julia Novkovic (19 Punkte) schrammte durch einen Verlust in der Schlussrunde knapp am Hauptpreis vorbei, ebenso wie Stephanie Schirmbeck (18 Punkte), die das Familienduell mit Tochter Klara w.o. geben muss. In die österreichische Top-5 schaffte es auch Miriam Mörwald, die u.a. WGM Jovanka Houska bezwingen konnte.

(af, Bild: lichess)

Waldmüller-Turniere

Der viertägige Wettkampf des Frauen-Nationalteams gegen ein Männerteam ging mit 9 zu 7 knapp an die Männer, wobei die jungen Oberösterreicher Dominik Ly und Patrick Gelbenegger mit je 3 aus 4 den Löwenanteil beitrugen. Bei den Frauen hielten Veronika Exler und Jasmin Schloffer bei 50 Prozent. Nur knapp darunter (1,5 aus 4) punkteten Lisa Hapala und Denise Trippold. Veronika Exler sorgte mit einem Schwarzsieg am Schlusstag für einen Tageserfolg der Frauen (die drei anderen Partien endeten remis).

Im Rundenturnier setzten sich Thomas Bauer (Krems) und Davide Olivetti (Tschaturanga) mit je 2 Punkten durch – vor den Ottakringern Konstantin Peyrer und Johannes Steindl.

Der Zweikampf über 4 Partien zwischen Georg Kilgus und Marc Morgunov ging mit 3 zu 1 an Georg Kilgus, der seine aufsteigende Form bestätigte (mit August vertrat er erstmals das Österreichische Nationalteam bei der Online-Olympiade). Allerdings zeigte auch Marc seine Qualitäten. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt kämpfte er unverdrossen weiter und konnte die beiden letzten Partien remisieren.

Alle konnten unter hervorragenden und sicheren Bedingungen Wettkampfpraxis sammeln. Herzlichen Dank an Kaweh Kristof und Christian Fleischhacker für die umsichtige Leitung des Turniers und an Christian Hursky für die Organisation des wunderbaren Spielsaals.

Alle Ergebnisse:
Frauen gegen Männer: https://chess-results.com/tnr534423.aspx?
Rundenturnier: https://chess-results.com/tnr534425.aspx?
Zweikampf: https://chess-results.com/tnr535540.aspx?


wk, Text: Harald Schneider-Zinner

Frauen-Teamturnier am 26.09. auf lichess

Diesen Samstag 26.09. laden die englischen Schachdamen zu einem Teamturnier auf lichess ein und Frauenschach_AUT ist ebenso dabei. Das Turnier beginnt um 19.00 Uhr und dauert 90 Minuten. Der Modus ist 3+2 und für das Endranking werden die Ergebnisse der besten 5 Spielerinnen gewertet.

Seid ihr auch dabei? Dann steigt einfach in die Frauenschach_AUT-Gruppe auf lichess.org ein und klickt auf TEILNEHMEN. Es ist noch nicht zu spät!

Wir freuen uns über eure Teilnahme und zum Dank möchten wir auch folgende Preise vergeben.

Büchergutscheine bei Ehn:

  • 15€ für die beste Spielerin vom Team Frauenschach_AUT
  • 15€ für die beste Jugendspielerin U18

Hier ist der Link zum Turnier: English Womens Invitation Team Battle

(nm, af; Bild: lichess)