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Zoom Trainerfortbildung im Juni und Zoom Stammtisch im Juli

Die Kommission für Ausbildung des ÖSB wird im Juli an einem Abend einen Trainerstammtisch via Zoom anbieten. Neben der Möglichkeit sich auszutauschen habt ihr die Option euch und eure Trainerarbeit in einer kurzen Sequenz vorzustellen (10 – 20min pro Trainer).

Ihr könnt einen Überblick über eure Aktivitäten geben, eure liebste Trainingsmethode, eure Trainerphilosophie, euer Lieblingsbuch, eine Trainingssequenz, eure Homepage …vorstellen.

Die Sequenzen werden aufgezeichnet und veröffentlicht, während die Gesprächsrunde nicht aufgezeichnet wird und so eine offene Diskussion möglich ist.

Wer Interesse an der Teilnahme hat, gibt mir bitte bis 15. Juni Bescheid (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Wer eine Kurzsequenz leiten möchte, schreibt mir bitte in 1-3 beschreibenden Sätzen dazu, was er gerne bringen möchte. - Keine Angst vor der Technik! Wer eine Kurzeinschulung braucht, kann die gerne vorher bekommen.

Herzliche Grüße, Harald Schneider-Zinner

PS: Für die Fortbildung am 19. Juni zum Thema Mentaltraining und strategische Endspiele (+kurze Buchvorstellung von Bricards „Strategischen Schachaufgaben“) könnt ihr euch bereits anmelden. Anmeldeschluss: 18. Juni. (wk)

Download: Ausschreibung

Harald Schneider-Zinner
Bundesfrauentrainer
Vorsitzender Kommission Ausbildung

Schach am Brett trotz Pandemie, Antrag ans Ministerium

Der Österreichische Schachbund (ÖSB) hat heute ein umfangreiches Sicherheitskonzept an Bundesminister Rudolf Anschober übermittelt und möchte auch in Zeiten der COVID-19 Pandemie Möglichkeiten schaffen um wieder Schachwettkämpfe am Brett austragen zu können.

 

Schach ist eine klassische Indoor-Sportart mit einem Zweikampf am Brett. Ein Abstand von zwei Metern, wie derzeit vorgeschrieben, ist da nicht machbar. Im Unterschied zu vielen anderen Sportarten ist aber auch das Problem einer heftigen Atmung nicht gegeben. Der Österreichische Schachbund hat daher unter fachärztlicher Begleitung der MedUni Wien mit Prof. Dr. med. H-P Hutter und Doz. Dr. H Moshammer ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Kernpunkte sind ein Meter Abstand in alle Richtungen und das Tragen einer Schutzmaske.

 

"Gesundheit für unsere Spielerinnen und Spieler hat oberste Priorität. Wir wollen mit Sicherheit Schach spielen, der bekannte österreichische Schachsommer mit seinem Holiday-Turnieren ist auch ein wichtiger Tourismusfaktor. Wir hoffen auf eine baldige Genehmigung durch das Ministerium und an eine Rückkehr an die Bretter.", erläutert ÖSB-Präsident LAbg. Christian Hursky im Ansuchen das Anliegen der Schachsportler. (wk)

 

Links:
Gesundheitsministerium
Sport Austria

Alexey Sarana gewinnt ECU Online Meisterschaft

Die 1. Online Rapid Europameisterschaft der Europäischen Schachunion (ECU) ist inzwischen abgeschlossen. Insgesamt haben 4.500 Spieler aus allen europäischen Ländern daran teilgenommen. Gespielt wurde auf chess.com mit einer Bedenkzeit von 10 Minuten pro Spieler und Partie sowie 2 Sekunden pro Zug.

Im Super-Finale, das mit 16 Spielern im K.O.-System ausgetragen wurde setzt sich im Finale der russische GM Sarana Alexey gegen David Navare (CZE) durch. Alexey war zuvor Gewinner des 1. Grand Prix-Events für die E-Gruppe mit 7,5 Punkten und belegte den 4. Platz beim 2. Grand Prix-Event der E-Gruppe mit 6,5 Punkten. Nach dem Ende des Finales wurde Sarana im TV-Studio von Chess.com von den Kommentatoren der Online-Schach-Europameisterschaft WGM Keti Tsatsalashvili und GM Roeland Pruijssers interviewt und betonte: „Ich bin sehr glücklich, dass dieses Turnier organisiert wurde , weil wir, 2600 Spieler, nicht viele Chancen haben, zu spielen und einige Preise zu gewinnen.“

Insgesamt hatten sich die besten 14 Spieler aus zwei Grand-Prix-Events der Gruppe E (für Spieler mit einem Rating von 2300+) für die letzte Knockout-Phase qualifiziert. Ergänzt wurde das Feld durch zwei Spieler, die von der ECU nominiert wurden: Anish Giri (NED, 2731) und Navara David (CZE, 2707 Rapid RTG). Während sich Navara souverän ins Finale kämpfte war für Giri schon im Viertelfinale gegen den späteren Sieger mit 0,5:1,5 Endstation. Im Spiel um den dritten Platz setzt sich in einem rein armenischen Duell Gabriel Sargissian gegen Sergei Movesesian mit 2:0 durch.

Aus Österreich hat an den fünf Vorgruppen mit 64 Spielern "ein volles Schachbrett teilgenommen". In der Gruppe 2300+ war aber letztlich leider kein Österreicher dabei. 

Bericht ECU Website (Englisch)
Chess-Results

4. Platz für Österreich beim Frauen-Länderkampf

Nachdem das österreichische Team in der Vorwoche die Gruppenphase des Länderkampfes vor England sensationell gewinnen konnte, standen außer uns mit Deutschland, Frankreich, Ungarn und England vier starke Konkurrenten im Finale. Über 90 Minuten (5+2) bekam man Spielerinnen der anderen Teams zugelost. Die jeweils 20 besten einer Mannschaft wurden für das Endergebnis gewertet. Parallel fand noch ein Turnier für die Teams, die sich nicht für das Finale qualifiziert hatten, statt - hier war Tschechien siegreich.

Doch nun zum grande Finale: Nicht nur das größte Team mit 158 Spielerinnen, sondern auch das erfolgreichste war diesmal Deutschland (nach einem 2. Platz in der Vorwoche hinter Frankreich). Dass die Nationalspielerinnen Sarah Papp und Melanie Lubbe nur auf Platz 19 und 20 des deutschen Teams landeten und somit gerade noch in die Team-Wertung fielen, spricht für eine enorme Dichte an starken deutschen Online-Blitzerinnen. Platz zwei, mit nur 10 Punkten Rückstand, geht an Frankreich, angeführt von IM Sophie Milliet, die sich mit 43 Punkten die Krone der Individualwertung ergreift. Mit 416 Punkten sichert sich das englische Team den verbleibenden Platz am Podest. Um Haaresbreite, wegen einem einzigen Punkt, muss sich Team Österreich mit Blech begnügen, doch wird Ungarn noch auf Platz 5 verwiesen. Hervorzuheben sind die Leistungen von Annika Fröwis und Helene Mira, die auch in der Einzelwertung bei fast 400 Spielerinnen Platz 2 und 4 belegen konnten. Über die Hälfte der österreichischen Spielerinnen waren noch U18 und bis auf Tirol und Kärnten waren alle Bundesländer vertreten. Nach den tollen Rückmeldungen wird über eine Fortsetzung des Projekts diskutiert.

Ergebnisse Finale
Ergebnisse Runner-Up

(af, Bild/Ergebnisse: lichess)

Dubov gewinnt Finale gegen Nakamura im Armageddon

Das Finale der Lindores Abbey Rapid Challenge zwischen Hikarua Nakamura und Daniil Dubov in den vergangenen drei Tage war an Dramatik kaum zu überbieten. Der Modus die K.O.-Phase im Tennis Format "best of three" mit maximal drei "Sätzen" zu spielen hat sich dabei bewährt. Jeder Satz besteht aus vier Rapid-Partien und im Falle eines Gleichstandes einer Armageddon Entscheidung.

Im ersten Satz dominiert Hikaru Nakamura. Er geht mit zwei Siegen rasch 2:0 in Führung und erwischt Dubov völlig am falschen Fuss. Er verbraucht viel Zeit und kommt nicht recht gegen das solide Spiel Nakamuras an. Zwar erzwingt Dubov mit einem Sieg in der dritten Partie noch eine vierte Partie in der sich Nakamura aber mit einem Remis den 2,5:1,5 Satzgewinn sichert und die 1:0 Führung im Match.

Im zweiten Satz kommt Dobov mit einer neuen Strategie. Er spielt schneller und solide. Nakamura wählt mit Weiß in einem Sizilianer die ruhige Alapin Variante mit c3, weicht aber überraschend von einem Vorgänger gegen Vachier-Lagrave ab. Dubov steht bald besser und kann die erste Partie mit Schwarz gewinnen. In den folgenden drei Partien kämpft Nakamura um den Ausgleich. Dubov kommt aber nur in der vierten Partie leicht unter Druck, hält aber die Partie und gewinnt den zweiten Satz seinerseits mit 2,5:1,5.

Die Entscheidung musst daher am Sonntag im dritten Satz fallen. Der Auftakt sieht für Nakamura vielversprechend aus. Er remisiert in der ersten Partie problemlos mit Schwarz und erreicht in der zweiten eine strategisch überlegene Stellung. Die drei Peters - Svidler, Leko und Nielsen - sehen in der Live-Kommentierung bereits die Führung des Amerikaners. Ganz so leicht war es aber nicht und ein paar Ungenauigkeiten später wendet sich das Blatt. Trotz knapper Bedenkzeit zeigt sich Dubov in der entscheidenden taktischen Abwicklung auf der Höhe und geht mit 1,5:0,5 in Führung. Wer an eine Vorentscheidung dachte sieht sich getäuscht. In der nächsten Partie kämpft sich Nakamura zurück und schafft postwendend seinerseits mit einem Schwarzsieg den Ausgleich. Nach einem Remis in der vierten Partie muss die Entscheidung im Armageddon fallen. Nakamura wählt Schwarz. Dubov erhält eine Minute mehr Bedenkzeit muss aber gewinnen. Dubov überrascht mit 1.e4 auf e5 mit der Glek-Variante, einem Fianchetto des Läufers nach g2. Die Überraschung wirkt. Dubov steht rasch besser und als früh das Zentrum öffnet entscheidet eine überraschende Taktik bereits im 12. Zug das Match. Nakamura schleppt die Partie zwar noch bis zum 45. Zug weiter, muss sich dann aber ins unvermeidliche fügen. Duvov gewinnt den dritten Satz mit 3:2 und das Match mit 2:1. Es ist wohl sein größter Erfolg nach dem Gewinn der Rapid Weltmeisterschaft 2018.

Chess24 begleitet die Veranstaltung mit einer lesenswerten Serie an Portraits der Spieler. Bisher wurden publiziert:

Magnus Carlsen und das norwegische Schach
Alireza Firouzja and Iranian Chess Heritage

Nakamura, Caruana, So und das amerikanische Schacherbe

Ding Liren, der stille Killer

Sergey Karjakin, das ultimative Wunderkind
Levon Aronian, der armenische Superstar
Von Rubinstein bis Duda, eine kurze Geschichte des polnischen Schachs
Yu Yangyi, "90% Fleiß und 10% Talent"
Alexander Grischuk, "Prokratination ist definitiv der Hauptgrund"
Daniil Dubov, aus Russland mit Ideen

(wk, Foto/Test/Info: Chess24)

Infoseite bei Chess24
Turnierseite Chess24

Ein neues Projekt: die Online-Hobby-Frauenliga

Die Frauen- und Mädchenschachbewegung in Österreich startet mit 14.6. ein neues Projekt: eine Hobby-Frauenliga mit einer Elohöchstgrenze von 1500 Elo ! 

5 gute Gründe bei der Hobby-Frauenliga mitzuspielen:
1) Schach ist ein tolles Spiel. Schon seit vielen Jahrhunderten wird Schach genau so gespielt wie heute und trotzdem gibt es in jeder Partie Überraschungen und man kann immer wieder Neues ausprobieren.
2) Du bleibst flexibel. In der Hobbyliga entscheidest du, wann und wo du Schach spielst. Innerhalb von 3 Wochen verabredest du dich mit jeder der 5 anderen Gruppenmitgliedern zu jeweils 2 Partien. Diese spielt ihr dann online auf lichess.org. Wenn du es mit deiner Gegnerin so ausmachst, auch um 10:00 am Vormittag.
3) Du lernst andere Mädchen und Frauen kennen, die auch gerne Schach spielen. Im männerdominierten Schach trifft man sonst nur selten auf weibliche Gegner. Hier hast du die Chance nicht nur Schach zu spielen, sondern auch gleichgesinnte Frauen und Mädchen kennen zu lernen. Vielleicht könnt ihr ja nach der Partie auf skype ein bisschen plaudern, welches Schachturnier das beste ist? (kleiner Tipp: es ist die Hobby-Frauenliga, zumindest solange man die Urlaubsturniere in Griechenland und Italien mal außen vorlässt).
4) Jede Partie ist spannend. Nachdem alle Spielerinnen in Gruppen eingeteilt werden und es wie in anderen Ligen Auf- und Absteiger gibt, landest du schon bald in der optimalen Gruppe (falls wir dich zu Beginn noch unterschätzen sollten) und jede Partie ist spannend.
5) Du kannst Schachtrainings gewinnen und dadurch noch besser werden. Damit dir nicht langweilig wird und es einen Ansporn gibt sich auch wirklich anzustrengen, kann man in dieser Online-Liga Trainings mit ausgebildeten Trainerinnen gewinnen. Hier lernst du den ein oder anderen Trick dazu und in der nächsten Online-Ligaperiode spielst du gleich noch besser.

Anmeldungen an Katharina Riegler unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mit Name und lichess-Pseudonym. Weitere Informationen siehe in der Ausschreibung.

Anna-Christian Ragger gewinnt OeISM Vorgruppe

Anna-Christina Ragger geht als Favoritin in die Vorrunde der OeISM der Frauen im Blitzschach und wird dieser Rolle vollauf gerecht. Sie bleibt als einzige Spielerin ungeschlagen und lässt nur gegen Denise Trippold und Julia Novkovic zwei Punkteteilungen zu. Am Ende fällt der Turniersieg mit eineinhalb Punkten Vorsprung deutlich aus und hätte sogar noch deutlicher sein können. Ragger ist mit diesem Erfolg bereits für das Finale qualifziert.

Dahinter tobt ein Kampf um die weiteren Finalplätze, die bereits in der Vorrunde vergeben werden. Am Ende landen Julia Novkovic und Veronika Exler mit je 6,5 Punkten auf den Plätzen zwei und drei. Einen halben Punkt dahinter folgen Elisabeth Hapala und Denise Trippold mit je sechs Punkten. Hapala sichert sich dank besserer Zweitwertung das vierte Finalticket.

In den Top-10 landen noch Katherina Katter, Barbara Teuschler, Magdalena Mörwald (alle 5,5) sowie die Vicze Schwestern Sofia und Kata, die eine Gruppe von Spielerinnen mit je 5 Punkten anführen. Insgesamt haben 28 Spielerinnen teilgenommen.

Die ersten fünf Spielerinnen gewinnen Sachpreise bzw. Gutscheine von ChessBase. Dazu wurden fünf "Luck Wins" über Platzierungen vergeben, die vorab festgelegt worden waren. Glückliche Gewinnerinnen eines 6 Monate Premium Accounts bei ChessBase sind: Barbara Teuschler (7.), Elisabeth Saler-Grafenberger (12.), Helene Mira (15.), Altana Mandzhieva (23.) und Vanessa Steger (28.). Die Preisträgerinnen werden von ChessBase nach dem Semifinale kontaktiert.

Das Semifinale findet am Samstag, dem 13. Juni ab 16:00 Uhr statt. Alle qualifizierten Spielerinnen (siehe Link unten) brauchen sich nicht mehr anzumelden. Zusätzlich sind noch spielberechtigt alle Spielerinnen mit einer FIDE Elozahl über 1900 (Standard, Rapid oder Blitz).

Anmeldeschluss für das Semifinale ist am 13. Juni um 14:30 Uhr. (wk)

 

OeISM 2020 Blitz Frauen

Vorrunde: Samstag, 30.05.2020:
Chess-ResultsEndstand, Qualifikationen/Preise

Semifinale: Samstag, 13.06.2020, 16 Uhr

FAQsAusschreibungOnline-Anmeldung

 

Trainerfortbildung: Alpha Zero für Praktiker auf Youtube

Ein Erdbeben ging durch die Schachwelt, als Alpha Zero 2018 – nach nur wenigen Stunden des Selbstlernens – die stärksten Schachprogramme zertrümmerte. Das Spiel von Alpha Zero glänzte durch wunderbares Angriffsschach und erinnert an die Zeiten der Schachromantik – nur mit nahezu perfekter Präzision gepaart. Dabei sind die Partien für Menschen intuitiv gut nachzuvollziehbar.  und Profis wie Amateure können viele Impulse für ihr Training mitnehmen.

In einer Zoom-Online-Trainerfortbildung zeigten Harald Schneider-Zinner und Veronika Exler am 30. Mai 2020 wie Profis und Amateure aus den Partien von Alpha Zero viele Impulse für ihr Training mitnehmen können.

Teilgenommen am Workshop haben im Zuge diverser Kooperation im Frauenschach auch viele Trainerinnen aus Deutschland. Die Vizepräsidentin Sport des Deutschen Schachbundes - Olga Birkholz zeigt sich begeistert: "Meine Damen (u.a. WGM Ketino Gersinska und WIM Marina Manakov) aus Bayern und Fern waren ganz begeistert, wie nett, freundlich, kompetent, interessant, spannend, methodisch richtig, technisch perfekt, witzig, persönlich und fachlich alles abgelaufen ist. Herzlichen Dank an Harald Schneider-Zinner, Veronika und den Österreichen Schachbund!“

Link:
OESB TFB Alpha Zero auf Youtube

MC-Tour: Finale mit Nakamura und Dubov

Hikaru Nakamura und Daniil Dubov bestreiten das Finale in der Lindores Abbey Rapid Challenge der Magnus Carlsen Online Tour. Der Weltmeister verpasst den Einzug denkbar knapp, denn das Duell mit Nakamura wird erst im Armageddon des dritten Matches entschieden.

Dabei hat die "best of three" Serie für Carlsen perfekt begonnen. Er demütigt Nakamura im ersten Match mit 3:0 und scheint am besten Weg ins Finale. Die erste Partie im zweiten Match scheint eine Fortsetzung der Dominanz des Weltmeisters zu bringen. Carlsen opfert mit Schwarz eine Figur und steht bereits nach 13 Zügen klar besser. Im 26. Zug verpasst er mit nur mehr einer Minute auf der Uhr aber einen Gewinnweg und verzichtet zudem auf ein offensichtliches Dauerschach. Stattdessen spielt er auf Materialgewinn, doch da hat Nakamura Stellungsglück, der schwarze König baumelt nach zwei genauen Zügen im Mattnetz. Dieser Sieg bringt Nakamura verlorenes Selbstvertrauen zurück und Carlsen gelingt es nicht mehr auszugleichen. Nach drei Remisen gewinnt Nakamura das zweite Match mit 2,5:1,5.

Das gestrige Entscheidungsmatch beginnt mit einem farblosen Remis in einem Vierspringerspiel. Danach wählt Carlsen mit dem offenen Spanier eine Eröffnung, die er bisher nur selten gewählt hat, läuft aber in eine tiefe Vorbereitung Nakamuras, der seine Züge herunterblitzt. Carlsen gerät in Zeitnot und kann mit nur mehr 25 Sekunden auf der Uhr die Stellung nicht halten. Nakamura hat am Ende hingegen mit 12 Minuten nur wenig seiner Bedenkzeit verbraucht. Nun schien Nakamura psychologisch stark im Vorteil, aber Carlsen kann in einem Lf4-Damengambit postwendend ausgleichen. Nach einem weiteren Remis muss das Armageddon entscheiden. Nakamura darf die Farbe wählen und entscheidet sich für Schwarz. Carlsen erhält mehr Zeit, muss aber gewinnen. Er wählt eine Variante mit Isolani und schafft es in Folge tatsächlich Nakamura zu überspielen. Aber diesmal ist Fortuna nicht auf seiner Seite. Wie in der ersten Partie des zweiten Matches verpasst er im entscheidenden Moment im 36. Zug den Gewinnzug, zu allem Überdruss stellt er kurz danach zweizügig den Turm ein und verpasst das Finale.

Eine unerwartet klare Angelegenheit war hingegen das zweite Semifinale zwischen Daniil Dubov und Ding Liren. Dubov gewinnt beide Matches klar mit 2,5:1,5 und steht vorzeitig im Finale. Er überzeugt mit kreativen Ideen und stellt Ding, wie schon zuvor Karjakin im Viertelfinale, oft vor Probleme, die er mit Rapid-Bedenkzeit nicht zu lösen vermag. Man darf gespannt sein wie Nakamura im Finale mit dem in Hochform agierenden Russen zurecht kommen wird. Die Finalserie beginnt nach dem heutigen Ruhetag morgen Montag um 16:00 Uhr.

Chess24 begleitet die Veranstaltung mit einer lesenswerten Serie an Portraits der Spieler. Bisher wurden publiziert:

Nakamura, Caruana, So und das amerikanische Schacherbe
Ding Liren, der stille Killer

Sergey Karjakin, das ultimative Wunderkind
Levon Aronian, der armenische Superstar
Von Rubinstein bis Duda, eine kurze Geschichte des polnischen Schachs
Yu Yangyi, "90% Fleiß und 10% Talent"
Alexander Grischuk, "Prokratination ist definitiv der Hauptgrund"
Daniil Dubov, aus Russland mit Ideen

(wk, Foto/Test/Info: Chess24)

Infoseite bei Chess24
Turnierseite Chess24

Österreich gewinnt Gruppe B des Frauen-Länderkampfes

Die aus technischen Gründen auf letzten Donnerstag (28.5.) verschobene Gruppenphase des Online-Frauen-Länderkampfes konnte das österreichische Team für sich entscheiden. Top-Scorerinnen waren die Gewinnerin des ersten Länderkampfes Nino Kordzadze und Nationalspielerin WFM Annika Fröwis. Der zweite Platz ging mit einem hauchdünnen Abstand von nur vier (!) Punkten an das von IM Jovanka Houska angeführte englische Team. Als unterhaltsames Rahmenprogramm streamte Houska ihre Partien live auf Twitch. Mit dabei waren noch Tschechien, die das Stockerl erreichen konnten, Portugal und die Schweiz.
Ergebnisse Gruppe A
Ergebnisse Gruppe B

Nächste Woche steht das Finale am Donnerstag, 4. Juni, um 19:30 Uhr an. Dafür haben sich mit den zwei Bestplatzierten der Gruppe A Frankreich und Deutschland sowie Österreich und England aus der Gruppe B qualifiziert. Alle schachspielenden Mädchen und Frauen aller Spielstärke sind wieder herzlich eingeladen, das österreichische Team zu unterstützen.

Diejenigen, die bereits einen Vorrundentermin mitgespielt haben und daher ein Mitglied in der Frauenschach_AUT Gruppe auf lichess sind, müssen lediglich vor dem Turnierbeginn diesem neuen Turnier am 4.Juni wieder beitreten. Neuanmeldungen werden aber auch bis 3. Juni an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! angenommen - bitte den Namen + lichess-Pseudonym angeben. (dt, Bild/Ergebnisse: lichess)

 

Länderkampf Poster neu