Markus Ragger gewinnt heute gegen GM Levon Babuljan (ARM, 2491) seine dritte Partie in Serie und pirscht sich damit weiter an die Spitze heran. Derzeit liegt Ragger im großen Feld von 48 Spielern mit je 3 Punkten, die sich den achten Rang in der Tabelle teilen. Die Sensation aus heimischer Sicht gelingt Mario Schachinger mit einem Sieg gegen GM Vladislav Nevednichy (ROU, 2591). Schachinger hält mit einer Perfomance über 2600 die bisher beste aus heimischer Sicht. Ein feines Remis gelingt Robert Kreisl mit Schwarz gegen den Italiener Sabino Brunello (2593). Keinen Erfolg gibt es für Peter Schreiner, allerdings ist sein Gegner Anton Korobov als Nummer vier des Turniers einer der Co-Favoriten. In der Tabelle führen vier Russen. Einziger Spieler mit vier Punkten ist Evgeniy Najer. Einen halben Punkte weniger haben noch seine Landsleute Artemiev, Shimanov, Riazantsev sowie Cheparinov (BUL), Kovalenko (LAT) und Motylev, ein weiterer Russe. Diese Armada starker russischer Spieler dürft wohl ein Mitgrund sein, warum sich etliche Größen des Westens nicht nach Yerevan wagten. Die Stärke des Feldes zeigt sich auch darin, dass in dieser Spitzengruppe weiter kein Top-20 Mann der Setzliste zu finden ist. Morgen spielt Ragger mit Schwarz gegen Vaganjan (ARM, 2570), Kreisl gegen Jianu (ROU 2574), Schachinger mit Schwarz gegen Huzman (ISR, 2569) und Schreiner gegen IM Khachatryan (ARM, 2278). (wk, Foto: Turnierseite)
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Am 7.–9.3.2014 finden wie üblich im Hotel Servus Europa die Schlussrunden der Westliga statt. Für die Liveübertragung sorgt Karl Theny. IM Martin Neubauer wird live kommentieren.
Der Titelkampf ist fast entschieden. Zillertal liegt mit einem Vorsprung von 3 Mannschaftspunkten in Führung. Auch bei den Brettpunkten sind die Tiroler klar vorne. Spannender geht es beim Abstiegskampf zu. Pradl und der ASK Salzburg werden sich kaum mehr retten können. Um den 3. Abstiegsplatz wird noch hart gekämpft werden. Eine kleine Hoffnung besteht, dass kein Mannschaft in den Westen absteigt. (WK, Info/Text: Gerhard Herndl)
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Live-Übertragung
Eine Aufholjagd starteten die ÖSB Spieler bei der Einzel EM in Armenien nach der verhauten Auftaktrunde. Markus Ragger und Robert Kreisl spielen sich mit Siegen gegen nominell schwächere Gegner in den Runden zwei und drei wieder in die Live-Bretter. Markus Ragger trifft morgen auf GM Levon Babujian (ARM, 2491) und Robert Kreisl mit Schwarz auf GM Sabino Brunello (ITA, 2593). Peter Schreiner und Mario Schachinger halten bei je 1,5 Punkten und haben morgen ebenfalls Großmeister als Gegner. Schreiner remisierte heute nur gegen den Armenier Sargis Manukyan (2123) bekommt aber dank der Tücken des Schweizer Systems morgen mit Schwarz Anton Korobov (UKR, 2719), die Nummer 4 der Setzliste. Schachinger gewinnt heute gegen den Armenier Tgran Gasparian (2165) und spielt morgen gegen Vladislav Nevednichy (ROU, 2591). An der Spitze sind noch fünf Spieler mit je drei Punkten aus drei Partien. Erstaunlicherweise ist kein Spieler der Top-20 der Setzliste und damit keiner der 15 2700-er darunter. Elofavorit Etienne Bacrot hat bereits zwei Remisen abgegeben und hält wie Ragger und Kreisl bei zwei Punkten. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Europameisterschaft in Yerevan startet mit einigen Überraschungen. An zwei von ihnen sind Österreicher beteiligt. Der Lichtblick im heimischen Aufgebot ist Mario Schachinger, der mit Schwarz in einer Berliner-Verteidigung gegen Andrei Volokitin (UKR, 2674) rasch die Initiative übernimmt. Der Ukrainer ist am Ende wohl froh eine Zugwiederholung zu bekommen. Markus Ragger ist gegen den russischen FM Roman Kozlitin klar in der Favoritenrolle. In einer remislichen Caro-Kann Verteidigung findet Ragger bei seinen Gewinnbemühungen mit Schwarz nicht den rechten Plan. Der Russe ergreift seine Chance und beschert Ragger einen unangenehmen Auftakt in die EM. Peter Schreiner und Robert Kreisl verlieren gegen die 2700-er Denis Khismatulin und Laurent Fressinet, wobei Kreisl einer vorteilhaften Stellung in der Eröffnung nachtrauern darf, die ihm taktisch entgleitet. Heute können Ragger, Schreiner und Kreisl gegen nominell schwächere Gegner zurückschlagen, müssen das aber außerhalb der Live-Bretter tun. Mario Schachinger trifft heute auf Armenies Nationalspieler Gabriel Sargission (2676). Auch diese Partie verpasst den Cut der 50 Live Bretter knapp. Die 2. Runde beginnt um 12:00 Uhr. ( (wk, Foto: Turnierseite)
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Die bevorstehenden FIDE Wahlen im Rahmen der Schach-Olympiade 2014 Anfang August in Norwegen werfen ihre Schatten voraus. Nachdem Garry Kasparov beim Kongress 2013 in Tallin seine Kandidatur bekannt gegeben hat, war der Wahlkampf de facto eröffnet, da der regierende FIDE Präsident Kirsan Ilyumzhinov an gleicher Stelle auf Nachfrage ebenfalls klar gemacht hat erneut zu kanditieren. Es wird wohl kein sachlich und fair geführter Wahlkampf werden, wie der in die Schlagzeilen geratene und nach demokratischen Spielregeln unverständliche Vertrag zwischen Kasparov und dem inzwischen zurück getretenen FIDE Generalsekretär Ignatius Leong wohl auch den letzten Zweiflern klar gemacht hat. Inzwischen sind beide Kandidaten ins Netz gegangen und stellen im Internet ihre Vorstellungen und Pläne für das Weltschach vor. Die Website von Ilyumzhinov ist wie aktuell vermeldet unter http://fidefirst.com erreichbar, jene von Kasparov unter http://kasparov2014.com. (wk)
Schach ist ein großes Thema im aktuellen Heft des Spiegels. Über fünf Seiten berichtet Erich Follath von seiner Begegnung mit dem Schachweltmeister in Oslo. Durch die missglückten Versuche von Kollegen gewarnt, ging Follath sein Interview mit dem Weltmeister äußerst geschickt an - mit einer Schachpartie.
(wk, Text/Foto: ChessBase)
Bericht bei ChessBase
Schwere Auftaktgegner gibt es heute für die Österreicher zum Auftakt der EM in Yerevan. Peter Schreiner bekommt es auf Brett 7 mit dem russischen GM Denis Khismatullin (2709) zu tun. In unmittelbarer Nachbarschaft wird Robert Kreisl auf Brett 11 gegen den Franzosen Laurent Fressinet (2709) spielen. Beide haben Weiß. Mario Schachinger und Markus Ragger beginnen mit Schwarz gegen Andrei Volokitin (2674) und Raman Kozlitin (2365). Ein weiterer EM-Teilnehmer aus Österreich, Walter Rusek, darf zum Auftakt gegen die bulgarische Ex-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova spielen. Die erste Runde beginnt um 15:00 Ortszeit in Armenien, das ist um 12:00 Uhr in Österreich. Auf der Turnierseite werden Partien live übertragen und live kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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Morgen beginnt in Yerevan die Einzel Europameisterschaft in der offenen Klasse. Das Turnier wird im Gedenken an den 9. Weltmeister der Schachgeschichte, Tigran Petrosian, abgehalten, der heuer 85 Jahr alt geworden wäre und in Armenien nach wie vor ein Nationalheld ist. Aktuell sind 259 Spieler/innen aus 27 Nationen vorangemeldet, darunter 123 Großmeister und 46 Internationale Meister. Die Startrangliste wird vom Franzosen Etienne Bacrot mit einer Elozahl von 2739 angeführt, gefolgt von Pavel Eljanov (UKR, 2723) und Dmitry Jakoveno (RUS, 2723), dem Europameister von 2012. Der regierende Titelverteidiger ist Alexander Moissenko (2712) aus der Ukraine. Er liegt in der Startrangliste auf Rang neun. Insgesamt 15 Spieler mit einer Elozahl von 2700 oder höher sind am Start. Markus Ragger liegt mit seiner aktuellen Elozahl von 2644 auf Rang 43 der Setzliste und hat sich als Ziel die Qualifikation für den World-Cup gesetzt. Dafür ist ein Platz in den ersten 23 notwendig. Von den österreichischen Kaderspielern sind zudem Peter Schreiner, Robert Kreisl und Mario Schachinger am Start. Die erste Runde beginnt morgen um 15:00 Uhr Ortszeit, das ist in Österreich 12:00 Uhr. Auf der Turnierseite werden Live-Übertragung, Live-Kommentare und Live-Video angeboten. (wk, Foto: Turnierseite)
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FIDE Generalsekretär Ignatius Leong ist zurückgetreten, wie aus Kreisen der FIDE verlautbart wurde. Österreichs erfahrendster Schiedsrichter Werner Stubenvoll wird an seiner Stelle mit der Leitung der Qualification Commission betraut. Stubenvoll ist bereits lange in verschiedenen Gremien der FIDE und ECU aktiv gewesen und kann in dieser Funktion seine Erfahrungen aus diesen Tätigkeiten einbringen. Höhepunkt seiner Schiedsrichter-Karriere war die Leitung des WM-Kampfes Anand gegen Topalov.
Hintergrund für den Rücktritt Leongs ist der bevorstehende Wahlkampf in der FIDE mit den Wahlen im Rahmen der Schach-Olympiade im August in Tromsö. Bereits beim letzten Kongress im November in Tallin wurde bekannt, dass Leong auf dem "Ticket" von Kasparov kandiditieren wird. Bereits damals wurde ihm von Kurt Jungwirth und einigen anderen Vorstandsmitgliedern aus Gründen der Unvereinbarkeit ein Rücktritt aus seiner Funktion als FIDIE Generalsekretär nahegelegt. Als bekannt wurde, dass zwischen Kasparov und Leong ein Vertrag geschlossen wurde demzufolge Leong mindestens 11 Stimmen aus Asien bringen muss und dafür Geldsummen fließen werden, hat auch FIDE Präsident Kirsan Ilyumshinov die Geduld verloren und von Leong den Rücktritt verlangt. Diesem Verlangen ist der Mann aus Singapur nun offenbar nachgekommen. Dass es sich dabei nicht um einen politischen Schlag der FIDE handelt belegt ein Vertrag, der im Rahmen einer Flucht nach vorne von Kasparov auf seiner Kampagnenwebsite http://www.kasparov.com offengelegt wurde (direkter Link: http://kasparov2014.com/2014/01/24/news-release-contracts-and-comments/.
Unter Weiterlesen gibt es eine informative Stellungnahme aus dem kommenden Schach-Aktiv von Präsident Jungwirth zum krassierenden "Wahlfieber", die vor Bekanntwerden der aktuellen Ereignisse geschrieben worden war. (wk, Foto: FIDE)
Weiterlesen: FIDE - Leong zurückgetreten, Stubenvoll neuer Chairman
Die FIDE Events Commission tagte in Vorbereitung für den 85. FIDE Kongress vom 20. bis 22. Februar in Graz. Vorsitzender der Kommission ist der frühere ECU Präsident Boris Kutin, der stets gute Kontakte mit Österreich gepflegt hat. Neu in der Kommission ist ÖSB Vizepräsident Robert Zsifkovits. Im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens mit Kurt Jungwirth wurde dem österreichischen Präsidenten von Theodoros Tsorbatzoglou, dem Sekretär der Kommission, in Anerkennung seines Lebenswerkes im Schach für FIDE und ECU ein Ehrenpreis mit dem Symbol der olympischen Flamme verliehen. (wk, Foto: FIDE)
Bericht bei der FIDE, FIDE