Am Dienstag, dem 3. Dezember, wird ChessBase TV Austria zum zweiten Mal "on air" gehen. Zu Gast bei Moderator Harald Schneider-Zinner wird Österreichs Bundesjugendtrainer Siegfried Baumegger sein. Er hat sich als Thema Taktiktraining mit Studien gewählt. Zudem wird Baumegger von seiner praktischen Arbeit mit dem Jugendkader erzählen, Auswahlkritierien vorstellen und Tipps für selbstständiges Trainings geben.
Zu sehen ist die Sendung auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software zum Download) im Raum Übertragungen, dann den Reiter Partien wählen. Die erforderliche Software ist gratis erhältlich und auch die ChessBase TV Austria Sendungen werden dank der entgegenkommenden Kooperation mit ChessBase kostenfrei zu sehen sein (ein Gast-Zugang ist ausreichend). Wer die Sendung verpasst kann sie auch später noch ansehen. Alle Sendungen werden sowohl auf www.schach.de (Raum: Premium Videos/Training/TV ChessBase Austria) als auch auf YouTube archiviert. (wk, Info: Harald Schneider-Zinner)
Info Sendung 03.12.2013
Infoseite ChessBase TV Austria (inklusive Archiv aller Sendungen)
YouTube Channel ChessBase TV Austria
"Wegen ihm liegt eine für viele etwas verstaubte Nischensportart plötzlich wieder im Trend: Magnus Carlsen, 22, Superhirn mit verschmitztem Lächeln, Norweger. Und aktueller Schachweltmeister". So leitet der Moderator einen Beitrag über Magnus Carlsen und seinen WM-Erfolg gegen Anand im ZIB Magazin ein. Wie wahr, wie wahr. Schach ist im Aufwind. Carlsen bringt seine Sportart seit langem wieder einmal in das offizielle Nachrichtenmagazin des ORF, die ZIB. Darüber darf sich die Schachgemeinde freuen. Vielleicht gelingt es dem neuen norwegischen Weltmeister ja auch noch so manche "verstaubte Ansicht" über angebliche Randsportarten zu ändern. Eine etwas vertiefende Beschäftigung mit einem Sport, der 181 Mitgliedsföderationen hat und dem in manchen Ländern die gleiche Bedeutung zukommt wie in Österreich dem Schifahren, könnte durchaus dazu führen... (wk, Foto: ORFTVTHEK)
ZIB Beitrag in der ORF TVTHEK
In der 2. Bundesliga Ost standen am vergangenen Wochenende in Zwettl die dritte und vierte Runde am Programm. ASVÖ Pamhagen und Zwettl gelangen jeweils zwei weitere Siege. Diese beiden Teams sind noch ohne Punkteverlust und führen mit je 8 Punkten die Tabelle an. Erste Verfolger sind Hietzing/Ottakring und ASVÖ Mattersburg mit je 6 Punkten, Spg. Data Technology Eichgraben, SK Austria und Purbach folgen mit je 4 Zählern. Alle anderen Mannschaften haben zwei Zähler, ausgenommen Raiffeisen Währung, das noch einem ersten Punktegewinn nachläuft. Unter Weiterlesen gibt es einen ausführlichen Bericht des Veranstalters. (wk, Bericht unter Weiterlesen: Franz Modliba)
Ergebnisse bei Chess-Results: 2. BL-Ost, Turnierseite: 2. BL-Ost
Alle Bundesliga-Termine zum Download, Bericht beim LV Niederösterreich mit Fotos
Weiterlesen: 2. Bundesliga Ost gastierte in Zwettl
Vom 12. bis 23. November fand in Opatija (Kroatien) die 23. WM der Senioren statt. Im elfrundigen Herrenbewerb gewinnt der Franzose Anatoly Vaisser mit 8,5 Punkten dank besserer Zweitwertung vor dem Dänen Jens Kristiansen. Die Bronzemedaille holt der in Österreich bestens bekannte Kroate Krunoslav Hulak. Hinter den GM`s Suba und Balashov landet der Österreicher Adolf Herzog bei seinem Comeback sensationell am 6. Platz. Hinter dem Fidemeister folgen noch jede Menge IM´s und fünf GM´s. Insgesamt waren 201 Teilnehmer aus 40 Nationen am Start. Neben Herzog haben weitere 10 Österreicher teilgenommen. Sechs Punkte gelingen Klaus Nickl. Hans Singer, Heimo Titz und Heimo Töfferl landen mit je 5,5 Punkten im Mittelfeld. Im neunrundigen Damenbewerb gelingt WFM Yelena Ankudinova aus Kasachstan mit sieben Punkten ein sensationeller Sieg vor Ex-Weltmeisterin Nona Gaprindashvili (6,5) und Tamar Khmiadashvilii (6), beide aus Georgien. Auf den Plätzen 4-8 folgen ausschließlich Russinnen. Insgesamt waren 25 Spielerinnen am Start. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen gewinnt das Match gegen Vishy Anand mit 6,5:3,5. Damit krönt sich der Weltranglistenerste zum neuen Weltmeister und ist unbestreitbar der Mann, der im Schach die Maßstäbe setzt. Während andere Eröffnungsvarianten sezieren, strebt Carlsen spielbare Stellungen an und beeindruckt im Mittel- und Endspiel. Die heutige 10. Partie eröffnet Carlsen zum zweiten Mal mit e4, Anand greift diesmal zur Sizilianischen Verteidigung. Erneut folgt Carlsen nicht den Hauptvarianten, sondern stellt einen seiner bevorzugten Setups aufs Brett. Nach einem Fehler Anands bekommt er das bessere Endspiel, vermeidet alle erwarteten Zugwiederholungen und versucht zu gewinnen. Doch diesmal ist Anand auf der Höhe und bringt die Partie in den Remishafen. Dieses Remis beendet allerdings seine Zeit als Weltmeister. Zu Beginn der WM sahen die Chancen des Inders noch gut aus. In den ersten drei Partien kommt Carlsen einigermaßen unter Druck. Das Blatt wendet sich aber in der vierten Partie, die zwar Remis endet, aber Carlsen viel Zuversicht gibt. Die Entscheidung fällt mit einem Doppelschlag des Norwegers in den Partien fünf und sechs. Beide Male begeht Anand unter Druck Fehler, die Carlsen mit seinen überragenden Endspielfähigkeiten erbarmungslos ausnutzt. Nach zwei Remisen im Zeichen der Konsolidierung setzt Anand in der 9. Partie alles auf eine Karte, verliert aber glücklos ein drittes Mal. Carlsen ist mit seinen 22 Jahren nun gemeinsam mit Kasparov der jüngste Weltmeister der Schachgeschichte. (wk, Foto: Turnierseite)
FIDE, Website WM
Magnus Carlsen gewinnt seine dritte Partie, führt nun mit 6:3 und kann sich bereits morgen mit einem Remis in seiner nächsten Weißpartie zum neuen Weltmeister krönen. In der heutigen neunten Partie tat Anand was aufgrund des WM-Standes zu tun war. Er wechselte die Eröffnung, statt mit e4 begann der Weltmeister mit dem Damenbauern, wählte gegen Carslens Nimzoindische Verteidigung die scharfe Sämischvariante und nimmt mit einer asymetrischen Bauernstellung volles Risiko. Carlsens Stellung scheint einem Matt nahe, doch das norwegische Ausnahmetalent bleibt auch in dieser Situation "cool" und spielt die bestmögliche Verteidigung. Am Ende lässt Anand eine zweite Dame für Carlsen zu um eine "Mattkombination" starten, die allerdings ein entscheidendes Loch hat. Aber auch nach der besseren Fortsetzung wären ein Gewinn und die Verteidiung des Weltmeistertitels in weiter Ferne gewesen. De facto hat heute eine neue Ära im Schach begonnen. Die Ära Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)
FIDE, Website WM (Live-Übertragung ab 10:30 Uhr)
Nach zwei weiteren Remisen in den Runden sieben und acht steht es 5:3 für den Herauforderer Magnus Carlsen. In beiden Partien stand wieder die Berliner Variante der spanischen Verteidigung am Prüfstand. Zuerst versuchte Anand erfolglos mit einer dritten Variante Carlsen unter Druck zu setzen. Die Berliner Mauer hielt aber auch diesem Versuch problemlos stand, das Score für Anand in seinen drei Weißpartien gegen diese Verteidiung ist 1:2. Heute eröffnete Carlsen erstmals selbst mit 1.e4 und Anand entschied sich seinerseits zu testen was wohl Carlsen gegen seine eigene Verteidigung im Köcher hat. Doch der Norweger ließ sich nicht in die Karten blicken und wählte die sicherste, aber auch ungefährlichste Fortsetzung. So blieb der spannendste Moment des heutigen Tages die anschließende Dopingkontrolle. Morgen ist Ruhetag, am Donnerstag steht Anand unter Zugzwang. Er braucht unbedingt einen Sieg will er die WM realisterweise noch offen halten. (wk, Foto: Turnierseite)
FIDE, Website WM (Live-Übertragung ab 10:30 Uhr)
Aserbeidschan ist in der Besetzung Mamedyarov, Radjabov, Sfarli, Mamedov und Guseinov nach einem Fotofinish in der Schlussrunde neuer Europameister. Das Team hält den Wettkampf gegen Armenien mit 2:2 im Gleichgewicht und profitiert von der 1,5:2,5 Niederlage Frankreichs gegen Russland. Andreikin sichert dem Favoriten mit seinem Sieg gegen Tkachiev gerade noch die Bronzedaille vor den punktegleichen Armeniern. Frankreich konnte in der Hotellobby ausgiebig die Silbermedaille feiern, trauert aber doch ein wenig dem verpassten Titelgewinn nach. Im Damenbewerb stand die Ukraine bereits als Sieger fest. Die Ukrainerinnen verzichteten gegen Russland auf Ushenina und "verhelfen" den Russinnen mit einer 1:3 Niederlage noch zur Silbermedaille. Bronze holt Polen mit einem 3:1 Sieg gegen die sensationell starken Litauerinnen. Die österreichischen Teams landen am Ende am 17. (Damen) und 30. Platz (siehe unter Weiterlesen). (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results: Offene Klasse, Damen
Turnierseite, ECU
Weiterlesen: Team EM - Aserbeidschan nach Fotofinish Europameister
Die ukrainischen Damen gewinnen heute gegen Armenien mit 3:1 und sichern sich in der Besetzung Lagno, Ushenina, Mariya Muzychuk, Zhukova und Gaponenko vorzeitig den EM Titel. Positive Meldungen gibt es von den österreichischen Teams. Die Damen gewinnen gegen Griechenland mit Siegen von Eva Moser und Tina Kopinits bei einem Remis von Newrkla mit 2,5:1,5 und spielen morgen in der Schlussrunde gegen Spanien. Die Herren dürfen sich mit dem 2:2 gegen Spanien über einen weiteren Punktegewinn gegen ein starkes Team mit einem Eloschnitt von 2642 freuen und zudem über eine GM-Norm von Peter Schreiner. Dem jungen Steirer reichte dafür ein Remis gegen Igarza Vazquez (2602). Ein Tag in Warschau wie er für den ÖSB kaum besser hätte laufen können. Die Herren spielen in der Schlussrunde gegen "Poland Goldies" wie das Dreierteam der Gastgeber genannt wird. Um den Europameister Titel und die Medaillen geht es in den Begegnungen Armenien (12) gegen Aserbeidschan (13) und Russland (11) gegen Frankreich (13). Die Schlussrunde beginnt am Sonntag bereits um 11:00 Uhr. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results: Offene Klasse, Damen
Turnierseite, ECU
Die letzten beiden Tage hatten es für Österreichs Schach in sich. Heute, am Samstag, wurde beim ECU Kongress in Warschau über die Vergabe der Senioren Team EM 2015 abgestimmt. Mit Krajnska Gora hatte Wien einen TOP Veranstalter als Konkurenten. Vizepräsident Johann Pöcksteiner hatte jedoch ein tolles Paket bei der Präsentation mit im Gepäck und so ging die Abstimmung, zur Überraschung Aller, mit 32 : 13 ganz klar für Wien aus. Veranstaltungsort wird das Hotel Airo-Tower in Wien Oberlaa sein, dass mit seinem perfektem Umfeld (Kurpark Oberlaa, Therme Wien, Weinberge und Heurige) den Vorzug bekam. Wien wird sich, dafür sorgt sicher Hans Pöcksteiner, ein perfekter Gastgeber sein. Österreichs und Wiens Schachgemeinde darf sich jedenfalls auf diese internationale Veranstaltung freuen.
Aber im Sport muss auch Politik gemacht werden, so wurde von ÖSB Präsident Kurt Jungwirth zu Gunsten der nichtolympischen Sportarten in der BSO perfekt lobbyiert. Eine Reihe von international erfolgreichen Sportarten (American Football, Karate, Orientierungslauf, Frisbee) wollten bei der künftigen Arbeit der BSO mitgestalten. Bei den gestrigen Wahlen ist es gelungen in allen wichtigen Gremien (Sportfachrat, Spitzensportausschuss, Finanzaussschuss) mit dabei zu sein, sogar ein Präsidiumsplatz war möglich. Für den ÖSB war Wiens Präsident Christian Hursky ins Rennen gegangen, er wird letzlich im Finanzausschuss der BSO seine Tätigkeit aufnehmen. ÖSB Präsident Kurt Jungwirth zeigte sich höchst erfreut, der Stellenwert von Schach im österreichischen Sport hat somit eine neue Qualität erreicht. Für die Zukunft ist jedenfalls viel Arbeit für alle garantiert! (wk, Text: LV Wien, Foto: Hursky und Pöcksteiner mit Siegertrio beim WGM Turnier 2013 in Wien)