Nach den eher müden Runden drei und vier mit jeweils sechs Remisen erlebt die Schachwelt beim Grand Prix Turnier in Zug eine sehenswerte fünfte Runde mit fünf Ganzentscheidungen. Den Reigen der Siege eröffnet Sergey Karjakin mit einem vorbereiteten Opferangriff gegen die Caro-Kann Verteidigung von Shakhriyar Mamedyarov. Ihren jeweils zweiten Sieg im Turnier feiern Veselin Topalov gegen Hikaru Nakamura und Alexander Morozevich mit Schwarz gegen Anish Giri. Die Beiden teilen nun mit je 3,5 Punkten die Spitze. Siege feierten gestern noch Caruana gegen Kasimdzhanov und Kamsky gegen Radjabov. Ein Remis gibt es nur zwischen Leko und Ponomariov. Die ersten Verfolger des Spitzenduos sind Caruana, Ponomariov und Karjakin, die allesamt drei Punkte am Konto haben. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (Live Partien, Live Kommentierung, Spieler Pressekonferenzen)
Am gestrigen Bundestag des ÖSB wurde Präsident Kurt Jungwirth mit großer Mehrheit von den neun Landesverbänden wiedergewählt. Hauptgrund für seine erneute Kandidatur und den Wahlvorschlag des LV Wien auf Wiederwahl des Präsidenten und seiner Vizepräsidenten Albert Baumberger, Gerhard Herndl, Johann Pöcksteiner und Robert Zsifkovits ist mit einem erfahrenen und bewährtem Team in die Endphase der Umsetzung des neuen Bundesgesetzes für Sport zu gehen und die Interessen des Schachsports bestmöglich zu vertreten. Neuer Finanzreferent ist Günter Vorreiter vom LV Salzburg. Er löst Johannes Duftner ab, der aus persönlichen Gründen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stand. Neu geschaffen wurde eine Kommission für Jugend- und Schulschach. Peter Jirovec, bereits seit der letzten Periode Schulschachreferent, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Bestätigt als Vorsitzende wurden Harald Schneider-Zinner (Aus-/Fortbildung) und Johann Pöcksteiner (Marketing). Die Kommission für Leistungsspsort bleibt inklusive des Spitzenbereichs der Jugend "Chefsache". Einen neuen Vorsitzenden gibt es in der Technischen Kommission. Werner Stubenvoll übergibt den Vorsitz an Hans Stummer soll aber als einer der weltweit angesehendsten Schiedsrichter weiter seine Erfahrungen insbesondere in der Aus- und Fortbildung einbringen. Zuletzt war Stubenvolll Schiedsrichter beim Kandidatenturnier in London. Die Höhepunkte seiner Karriere sind die WM Kämpfe Anand gegen Kramnik 2008 in Bonn (Hautpschiedsrichter) und Anand gegen Topalov 2010 in Sofia. (wk)
In der Besetzung Julia Novkovic (0,5/2), Lisa Hapala (4,5/6) und Maria Horvath (6/6!!) holt ASVÖ Pamhagen den Österreichischen Meistertitel in der Damen-Bundesliga. ASVÖ Wulkaprodersdorf sorgt mit Kopinits, Exler, Newrkla und Rampler für einen burgenländischen Doppelsieg. Die Bronzemedaille geht an die Grazer Schachamazonen mit Anna-Lena Schnegg am Spitzenbrett sowie Andrea Schmidbauer und Margot Landl, beide ehemalige Jugendmeisterinnen. Insgesamt waren 10 Teams am Start. Die besten Leistungen gelingen neben Maria Horvath der jungen Tirolerin Anna-Lena Schnegg (Performance 2195) und überraschend Evelyn Rampler (2169) noch vor "Tina" Kopinits (2154). Nach zwei Jahren Starthilfe mit einer Projektförderung des Sportministeriums wird die Damen-Bundesliga ab der kommenden Saison an die Vereine "übergeben". Eine konstituierende Sitzung wird es noch vor dem Sommer geben. Eine Einladung an die Vereine folgt. (wk)
Infoseiten: Damen-Bundesliga
Ergebnisse bei Chess-Results: Damen-Bundesliga
Mit einem klaren Sieg gegen Sauwald krönt sich Wolfsberg bereits in der vorletzten Runde zum Meister in der 2. Bundesliga Mitte. Mithilfe leistet dabei kräftig Maria Saal, die den letzten verblieben Gegner von Wolfsberg bezwingen und damit den Kärntnern vier Punkte Vorsprung vor der Schlussrunde sichern. Am Ende siegen die Wolfsberger mit 20 Punkten vor Grieskirchen/Schallderbach, Gleisdorf und Maria Saal (alle 14), Absteigen müssen Styria und Klagenfurt. Steyregg rettet sich in der Schlussrunde mit einem 3:3 gegen Straßenbahn Graz. Die beste Einzelleistung über die gesamte Saison gelingt Ex-Europameister Zdenko Kozul auf Brett 1 für Wolfsberg mit einer Eloleistung von 2696. Die besten Österreicher sind Florian Schwabeneder (8,5/11) und Mario Schachinger (7,5/11) mit der identischen Eloleistung von 2484. Die österreichischen FIDE Meister Christoph Karner, Georg Kilgus und Mario Schachinger holen IM-Normen. Bei Kilgus und Schachinger ist dies jeweils bereist die letzte erforderlich gewesene und da beide auch bereits eine Elozahl von über 2400 besitzen, könnte ihnen bereits in zwei Wochen in Aserbaidschan der Titel zuerkannt werden. (wk)
Infoseite: 2. Bundesliga-Mitte
Ergebnisse bei Chess-Results: 2. Bundesliga-Mitte
Website Bundesliga
Das dritte Turnier der aktuellen Grand Prix Serie der FIDE findet vom 17. Apirl bis 1. Mai in Zug (Schweiz) statt. Nach drei von 11 Runden führen das Trio Alexander Morozevich, Ruslan Ponomariov und Veselin Topalov mit je 2 Punkten. Dabei gewann Morozevich gegen Kasimdzhanov, Topalov konnte Leko besiegen und Ponomariov war gegen Caruana erfolgreich, der seinerseits Radjabov besiegen konnte. Ein Sieg gelang auch Kasimdzhanov gegen Kamsky. Gestern endeten allerdings alle sechs Partien mit einem Remis. Die heutige vierte Runde beginnt um 14:00 Uhr. Morgen ist ein Ruhetag. Alle Partien werden auf der Turnierseite live übertragen. Wie schon beim Kandidatenturnier in London gibt es auch wieder Live-Kommentierungen und Pressekonferenzen mit den Spielern nach den Partien. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Bei den Damen steht am ersten Spieltag gleich das Schlagermatch Schachamazonen vs Pamhagen am Programm. Pamhagen hat bisher drei Siege und ein Unentschieden zu Buche stehen. Wenn es dem Duo Lisa Hapala und Maria Horvath (einzige Dame mit 4/4!) gelingt auch dieses Match für sich zu entscheiden, steht die Tür zum Meistertitel ganz weit offen. In der Bundesliga Mitte kommen nur mehr Wolfsberg und die Spielgemeinschaft Grieskirchen/Bad Schallerbach für den Meistertitel in Frage. Wolfsberg bringt einen soliden Zweipunkte Vorsprung aus den bisherigen Runden mit nach Fürstenfeld. Die Oberösterreicher könnten aber in der Schlussrunde am Sonntag im direkten Duell noch für eine Wende sorgen. Gegen den Abstieg spielen mehr als die Hälfte der Teams. Ein wenig Entspannung ist deshalb gegeben, da es neben Fürstenfeld nur zwei weitere Absteiger geben wird. Husek Wien hat die Teilnahme an der kommenden Saison in der ersten BL offiziell zurückgezogen. Damit kommt Ansfelden nicht in die BL Mitte zurück. Trotzdem wird es auch hier noch spannende Begegnungen geben wer in die Landesverbände zurück muss. Die Partien in Fürstenfeld werden von Sigi Posch live ins Internet übertragen. Alle Partien der Damen werden zum Nachspielen auch sehr zeitnah auf den Chess-Results Server eingespielt. Zuschauer direkt am Spielort sind aber auch herzlich willkommen und gerne gesehen. (wk)
Infoseiten: 2. Bundesliga-Mitte, Damen-Bundesliga
Ergebnisse bei Chess-Results: 2. Bundesliga-Mitte, Damen-Bundesliga
Website Bundesliga mit Live-Übertragung (Fr 17:00, Sa 14:00, So 10:00)
Gut lachen hat Peter Swidler. Der mehrfache russische Champion landete zuletzt beim Kandidatenturnier hinter Carlsen und Kramnik auf Rang 3 und ist nun auch frischgebackener Doppel-Mannschafts-Meister. Nach dem Titelgewinn mit OSG Baden-Baden in Deutschland reüssiiert Swidler mit St. Petersburg in der russischen Meisterschaft dank besserer Zweitwertung vor Malakhit und Yugra. Swidler erzielt am Spitzenbrett 3/5 gegen Eloschnitt von 2747. Vitiguov, Dominguez, Movsesian und Efimenko sind die weitere hochkarätigen Stützen des Teams. Das beste Einzelergebnis gelingt aber Alexander Grischuk mit 5/6 für Malakhit gegen einen Eloschnitt von 2707. Im Damenbewerb gewinnt Yugra mit Ushenina und Pogonina an den Spitzenbrettern vor SHSM Moskau. Auch hier entscheidet erst die Zweitwertung. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierwebsite
Ergebnisse bei Chessresults: RUS-Team Herren, RUS-Team Damen
Garry Kasparov ist wohl neben Bobby Fischer die schillerndste Persönlichkeit der Schachgeschichte als jüngster Weltmeister und Rekordhalter mit 255 Monaten als Nummer 1 der Wetlrangliste. ChessBase bringt aktuell zu seinem 50. Geburtstag einen Rückblick auf das herausragende Schachschaffen Kasparov. Nach seinem Rücktritt als Turnierspieler tritt Kasparov als Buchautor, Vortragender, Trainer, aber vor allem als idalistischer Kämpfer für die Menschenrechte in Russland in Erscheinung. Für dieses politische Engagement erhält Kasparov im Juni den Menschenrechtspreis der Organisation UN Watch verliehen. (wk, Foto: ChessBase)
Rückblick bei ChessBase, Menschenrechtspreis (Info ChessBase)
Hochkarätig besetzt sind die ruissischen Mannschaftsmeisterschaften. Nach vier Runden führen drei Teams mit je 7 von 8 möglichen Punkten: SPb Chess Fed, Yugra und Malakhit Chess Club. Letzterer und St. Petersburg bringen ebenso wie Economist und SHSM einen Eloschnitt über 2700 auf die Waage. Im Spitzenkampf der vierten Runde zwischen diesen beiden Teams gab es allerdings sechs Remisen. Am Start sind insgesamt 18 Teams. Gespielt werden aber nur sieben Runden. Im Damenbewerb mit sechs Mannschaften teilen sich Yugra und SHSM Moskau mit je fünf Punkten aus drei Runden die Führung. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierwebsite
Ergebnisse bei Chessresults: RUS-Team Herren, RUS-Team Damen
Ein Deutscher mit Tirolerhut ist Doppelstaatsmeister. Nach seinem Erfolg mit Jenbach in Österreich gewinnt Philipp Schlosser mit der OSG Baden-Baden nun auch in Deutschland überlegen den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters. Das Team macht vorzeitig alles klar und legt am Ende mit 30 Punkten einen Respektabstand zu Mülheim Nord, das sich im direkten Duell mit Markus Raggers SG Solingen Rang 2 mit 25 Punkten sichert. Ragger überzeugt erneut am Spitzenbrett mit 8,5 Punkten aus 15 Partien, darunter Remisen gegen Swidler, Giri und Vachier-Lagrave. Eifrigster Punktesammler bei Meister Baden-Baden ist Etienne Bacrot mit 11,5/15. Schlosser holt mit 10/12 das beste Percentage (83%). Einen Hut müsste man tragen... (wk, Foto: Website Bundesliga)
Website Deutsche Schachbundesliga