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MCI: Semifinale mit Nakamura-Caruana und Ding-Carlsen

Hikaru Nakamura, Ding Liren, Magnus Carlsen und Fabiano Caruana qualifizieren sich für das Semifinale des Magnus Carlsen Invitational. Der Weltmeister schwächelt gegen Ende der Vorrunde. Nach der Niederlage gegen Giri gelingt Carlsen zwar noch ein knapper Sieg in der Armageddon Entscheidung gegen Nakamura, gestern kommt er aber gegen Ding mit 1:3 unter die Räder und verliert den Platz an der Spitze. Allerdings hat Carlsen mit seinen Eröffnungen experimentiert und provoziert. Gegen Ding spielt er in der ersten Partie auf 1.e4 Sc6 und in der dritten in einem Rossolimo-Sizilianer im 3. Zug h5. Mit Weiß wählt er gegen Sizilianisch mit 2.f4 ebenfalls eine seltene und theoretisch eher fragwürdige Nebenvariante, die ihm nur in der zweiten Partie einen Sieg beschert.

Hikaru Nakamua gewinnt sein Match gegen Maxime Vachier-Lagrave nach Armageddon Entscheidung mit 3:2 und gewinnt die Vorrunde dank besserer Zweitwertung vor Ding. Den fünften Platz hinter Carlsen und Caruana sichert sich Ian Nepomniaichtchi nach einem 3:2 Sieg gegen Alireza Firouzja mit acht Punkten. Anish Giri gelingt nach Carlsen auch gegen die Nummer Zwei der Welt ein 2,5:1,5 Sieg. Gleich wie Firouzja holt er nach schlechtem Start mit sieben Punkten noch ein akzeptables Ergebnis. Die rote Laterne geht überraschend an Maxime Vachier-Lagrave, wobei der Franzose dank seiner Rapid und Blitz Platzierungen in der Weltrangliste als einer der Favoriten gehandelt worden war.

Heute gibt Magnus Carlsen ab 14:00 Uhr auf chess24 ein Banter-Blitz, danach treffen ab 16:00 Uhr Nakamura und Caruana im ersten Semifinale aufeinander. Morgen kommt es dann zur Revanche zwischen Ding und Carlsen. Das Finale folgt am Sonntag. (wk, Foto: MCI)

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MCI: Tag der Außenseiter. Giri schlägt Carlsen

Der erste Tag der fünften Runde steht beim Magnus Carlsen Invitational klar im Zeichen der Außenseiter. Anish Giri und Alireza Firouzja konnten in den ersten vier Runden keinen Sieg erzielen und gehen als klare Außenseiter in die Matches gegen Magnus Carlsen bzw. Maxime Vachier-Lagrave. Doch diesmal zeigen Giri und Firouzja ihre Krallen und gewinnen jeweils schon in den Rapid-Partien mit 2,5:1,5 und schreiben damit drei Punkte in der Turniertabelle an.

Die Entscheidung zwischen Carlsen und Giri fällt in der zweiten Partie. Carlsen gambled mit Weiß in der Eröffnung und verzichtet rasch mit zwei Turmzügen auf das Recht der Rochade. Giri opfert eine Qualität für Initiative und wird belohnt. In unklarer Stellung passiert Carlsen im 25. Zug einer seiner ganz seltenen Einsteller, der einen Turm und ein paar Züge später die Partie kostet. In Führung liegend spielt Giri im Gegensatz zu den Vorrunden sein bekannt solides Schach und gibt Carlsen keine Chance mehr auszugleichen. Dieser Sieg ist für Giri sichtlich eine Befreiung, Carlsen bliebt zumindest bis heute in Führung.

Ein Befreiungsschlag gelingt auch dem 16-jährigen Shooting-Star Alireza Firouzja. Er stellt gegen Maxime Vachier-Lagrave sein Talent unter Beweis, gewinnt die dritte Partie und rettet danach in der vierten eine schlechtere Stellung ins Remis. In der Tabelle bleibt er mit drei Punkten allerdings hinter Giri Letzter.

Heute spielen ab 16:00 Uhr Caruana-Nakamura und Nepomniachtchi-Ding. Chess24 kommentiert alle Begegnungen in neun Sprachen. Eine deutsche Kommentierung gibt es auch bei ChessBase. (wk, Foto: Chess24)

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MCI: Carlsen gegen Caruana 3:1

Magnus Carlsen gewinnt das Duell der Führenden gegen Fabiano Caruana deutlich mit 3:1 und setzt sich damit in seinem Online-Einladungsturnier allein an die Spitze. Carlsen spielt riskant und provokativ. In der ersten Partie wählt er auf e4 mit Sf6 die Aljechin Verteidigung und meint später scherzhaft im Interview er habe in dieser Partie nur einen schlechten Zug gemacht, eben diesen. Caruana opfert die Qualität und erhält dafür Kompensation wird aber dann von Carlsen überspielt. In der zweiten Partie kommt eine Variante des angenommenen Damengambits auf das Brett. Carlsen wird rasch seinen Isolani los, wickelt in ein Endspiel mit dem Läuferpaar ab und stellt auf 2:0. In der dritten Partie provoziert der Weltmeister seinen Herausforderer erneut mit einer spanischen Variante, die Caruana selbst spielt und in der er als größter Experte gilt. Es entsteht eine Stellung in der Caruana drei Figuren gegen zwei Türme hat. In dieser unklaren Stellung rettet sich Carlsen am Ende ins Remis und entscheidet das Match. Die vierte Partie ist bereits bedeutungslos. Eine Zugwiederholung führt im 26. Zug zum 3:1 Endstand. Der Verlauf erinnert stark an das Tie-Break im WM Match der Beiden 2018 (Foto).

Das zweite Match des Tages zwischen Alireza Firouzja und Hikaru Nakamura wird in der ersten Partie durch eine Schiedsrichterentscheidung wegen technischen Problemen beeinflusst. Firouzja presst die ganze Partie und steht in der Online-Schlussstellung klar besser, wohl auf Gewinn. In der zweiten Partie kommt Katalanisch aufs Brett. Die Stellung ist lange im Gleichgewicht. Im 36. Zug passiert Firouzja der entscheidende Fehler. Zwei Züge später muss er aufgeben. In der dritten Partie steht Firouzja glatt auf Gewinn, verliert aber bei knapp werdender Bedenkzeit den Faden. Nakamura kann sich befreien. Im 71. Zug vergisst Firouzja, dass auch er eine Schwäche hat. Nakamaru lässt sich nicht zweimal bitten, holt einen Bauern ab und entscheidet das Match vorzeitig. In der vierten Partie geht ein sichtlich entnervter Firouza in einer skandinavischen Verteidigung rasch unter. Nakamura hält nun bei sieben Punkten und ist mit einem Zähler Rückstand erster Verfolger von Carlsen.

Heute kommt es ab 16:00 Uhr zu den Begegnungen Vachier-Lagrave gegen Ding und Giri gegen Nepomniachtchi. (wk)

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MCI: Heutige Schlagerpartie mit Carlsen gegen Caruana

Das Magnus Carlsen Invitational bringt in der heutigen fünften Runde den Schlager zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana. Der Amerikaner konnte sich gestern gegen Ding Liren nach einem 1:2 Rückstand ins Armageddon retten, dieses gewinnen und mit Carlsen gleichziehen. Beide halten bei fünf von möglichen sechs Punkten aus zwei Runden.

Die gestrigen Matches zwischen Ding und Caruana bzw. Nepomniachtchi gegen Vachier-Lagrave waren an Spannung und Wagemut kaum zu überbieten. Ding und Neopmniachtchi opferten zum Auftakt in ihren Weißpartien einen Turm bzw. eine Figur für prächtiges Spiel. Ding musste sich aber mit Remis begnügen und Nepomniachtchi gar mit einem Verlust. Beide Matches mussten ins Tie-Break, wo Caruana und Nepomniachtchi ihren psychologischen Vorteil eines Ausgleichs nach einem 1:2 Rückstand im Armageddon nutzen konnten.

Die heutige fünfte Runde beginnt um 16:00 Uhr MEZ. Das zweite Match neben Carlsen-Caruana ist Firouzja-Nakamura. (wk, Info/Foto: Chess24)

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Ding Liren und Magnus Carslen als erste Sieger im MCI

Das Magnus Carlsen Invitational begann gestern mit den ersten beiden von vier Matches der ersten Runde. Magnus Carlsen liefert sich mit Hikaru Nakamura einen spannenden Kampf und musste nach zwei überzeugenden Weißsiegen bei zwei für ihn unüblichen Schwarzniederlagen in die Armageddon-Entscheidung. Carlsen wählt Schwarz und spielt daher mit 4 Minuten Bedenkzeit gegen 5 von Nakamura. Der Amerikaner muss im Gegenzug gewinnen. Carlsen wählt wie in der vierten Rapid-Partie eine scharfe Sizilianisch-Variante und gewinnt. Für Verwirrung sorgt bei den Zuschauern ein Bug des Programms, das die Bedenkzeit verkehrt herum anzeigt. Die Spieler sahen aber alles korrekt und der Bug wurde inzwischen behoben.

Gespielt wird das Turnier in der ersten Stufe als Rundenturnier jeder gegen jeden. Anstelle einer Standardpartie gibt es aber vier Rapid-Partien und bei Gleichstand die Armageddon-Entscheidung. Gewinnt ein Spieler schon in den Rapid-Partien erhält der drei Punkte für die Turniertabelle, der Verlierer keinen. Gewinnt ein Spieler im Armageddon bekommt er zwei Punkte, der Verlierer einen Punkt.

Erster Tabellenführer ist nach diesem System Ding Liren. Der Chinese besiegt den 16-jährigen Shooting-Star Alireza Firouzja - er konnte Carlsen im Finale des Banter-Blitz-Cups am vergangenen Donnerstag im Blitz mit 8,5:7,5 besiegen - knapp mit 2,5:1,5. Allerdings zeigte Firouzja mit einem wundersamen Entkommen Einblick in sein großes Talent. Eine Zusammenfassung des Tages kann in einer Aftershow auf Youtube gesehen werden. 

Heute stehen die Paarungen Caruana gegen Nepomniachtchi und Vachier-Lagrave gegen Giri am Programm. Die Live Übertragung auf Chess24 wird in neun Sprachen kommentiert. Auf Englisch sind mit Svidler und Grischuk zwei Weltklassespieler als Co-Kommentatoren dabei. (wk, Info/Foto: Chess24)

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