In der Kategorie der „Jungsenioren“, S50, gingen heuer 55 Teams aus aller Welt an den Start Österreich trat in folgender Besetzung an: Adolf Denk (2224), Andreas Druckenthaner (2277), Michael Ernst (2155), Peter Kranzl (2153) und Robert Gattermayer (1979).
Mit unserem Elo-Durchschnitt von 2202 waren wir somit an 15. Stelle gesetzt; Favorit, wie schon im Vorjahr, war Team USA vor der Lasker Schachstiftung und den Hausherren ,Team Czech 1. Unser Auftaktgegner, Burza aus CZE , an 42. gesetzt, erwies sich als überraschend harter Brocken, einzig unserem „Ersatzspieler“ Robert gelang ein voller Erfolg für den 2,5:1,5 Mannschaftssieg. Runde 2 bescherte uns das Mörderteam um die Legende Artur Jusupov, nämlich Lasker Schachstiftung GK. Peter und Robert remisierten was zum durchaus ehrenvollen 1:3 führte. In der 3.Runde gegen Team Wales Silures drehten wir den Spieß um,3,5:0,5 mit sehr starker Mannschaftsleistung!
Die 4. Runde brachte einen hart errungen 2:5:1,5 Sieg für unser Teamgegen „Vsocina“ aus dem Gastgeberland .Somit lagen wir nach den ersten 4 Runden mit 3 Siegen und einer Niederlage sehr aussichtsreich im Rennen, Alles schien möglich!
Im Spitzenduell der 4. Runde bezwang Team USA die Mannschaft von England 1 mit 3:1 und unterstrich damit deutlich seine Titelambitionen.
In der Schlagerpaarung am 2. Tisch zwischen Island gegen Czech 1 konnten die Hausherren knapp 2,5:1,5 reüssieren und als einziges Team neben den USA die 4 Runden eine weiße Weste/100% vorweisen.
Die grimmigen Isländer, unsere Gegner in der 5.Runde,liessen sich von unseren gletschereisblauen Teamtrikots überraschenderweise nicht gnädig stimmen sondern demolierten uns mit 3,5 :0,5,m lediglich Peter konnte ein halbes Pünktlein ergattern. Somit hatten wir nach 5 Runden mit 3 Siegen und zwei Niederlagen den geteilten 16.Rang inne. Seit diesem Tage wurde das Turnier in mehrere Sektoren zu jeweils unter 100 Spielern gesplittet , es herrscht absolutes Zuschauerverbot und nach Beendigung der Partie hat man den Spielsaal umgehend zu verlassen, weiters gibt es keinen Analyseraum.....
All dies mindert das Spielvergnügen doch ganz erheblich!
Wir gedachten in den vermeintlich verbleibenden 3 Runden noch zumindestens 3 Punkte zu erkämpfen und somit 11 Mannschaftspunkte zu erreichen was sehr wahrscheinlich einer Top 10 Platzierung gleichkäme. Doch es kam ganz anders: Unsere Gegner der 6.Runde , USA 4 Brothers, hatten wegen alarmierender Nachrichten aus USA bzw drohendem Einreisestopp (Corona) bereits die Heimreise angetreten, somit kampfloser 4:0 Sieg für uns. Am 1.Tisch trennten sich USA (10Pkt) und Lasker (8Pkt) mit 2:2 Unentschieden, Team Czech 1 (8Pkte) schlug Schottland mit 3:1 und wahrte somit seine Titelchancen.
Unmittelbar vor Beginn der 7. Runde wurde dann seitens der Turnierleitung verkündet dass dies gleichzeitig die Schlussrunde sei da die geplanten 9 Runden wegen des Gesundheitsrisikos gemäß Regierungsbeschluss nicht möglich waren. Außerdem drohte baldige Grenzschließung, und so trennten wir uns nach wenigen Zügen von unseren Freunden , Team Germany 1,mit einem 2:2 Unentschieden um den letzten(?) Zug nach Wien noch zu erreichen.
SENIOREN TEAM WM 2020
PRAG, 15.MÄRZ 2020
KATEGORIE S50
BERICHT P.KRANZL
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Ergebnisse bei Chess-Results
Welche Auswirkungen hat die aktuelle Corona-Krise auf den ÖSB?
Christian Hursky: „Sämtlicher Meisterschaftsbetrieb ist abgesagt. Das war vor einer Woche noch nicht so klar, da galt die 100 Personen Indoor- Regel, und ich habe auf die Maßnahmen der Regierung vertraut. Erst ein Anruf von mir letzten Donnerstag bei der Stadt Wien hat die Notbremse ausgelöst: Da war klar, dass ab Montag Österreich geschlossen sein wird."
Bis wann ist der Spielbetrieb abgesagt?
Christian Hursky: „Ich rechne, dass die derzeit geltenden Maßnahmen mindestens bis Ende der Osterferien gelten. Frühestens am 19. April können wir Entscheidungen treffen, ob und wie der Meisterschaftsbetrieb weiter geht."
Welche Veranstaltungen sind konkret betroffen?
Christian Hursky: „Die erste Bundesliga, die Frauen Bundesliga, die 2. Bundesliga Ost und Mitte, die Österreichischen Senioren-Meisterschaften und die Jugend Bewerbe zu Ostern in St. Veit."
Gibt es ein Szenario, in dem heuer kein Bundesliga-Titel vergeben wird?
Christian Hursky: „Das werden wir nicht vor 19. April entscheiden. Aber natürlich müssen wir darüber nachdenken. Denn mit 1. Juli beginnt die Übertrittszeit, die aktuelle Meisterschaft müsste also bis spätestens 30. Juni beendet sein. Und der Meister der 2. Bundesliga West, Absam, wird wohl sein Recht einfordern im nächsten Jahr 1. Bundesliga spielen zu wollen. Die Österreichische Jugend- und Seniorenmeisterschaft kann man sicher im Herbst nachtragen."
Sind verstärkte Online-Aktivitäten geplant?
Christian Hursky: “Der ÖSB ist intern dabei, die Tools für optimale Videokonferenzen zu suchen. Und wir überlegen, für die turnierfreien Wochen Online-Turniere zu organisieren. Generalsekretär Walter Kastner ist beauftragt, nach entsprechenden Wegen zu suchen. Die National- und Nachwuchsspieler erhalten alle ihre Trainings über Skype. Auch die geplanten Trainingswochen von Artur Jussupow werden so stattfinden."
2020 wird auch hundert Jahre ÖSB gefeiert, wie sieht der weitere Plan aus?
Christian Hursky: Unser Bundestag und die ÖSB-Sitzung in Kärnten vergangenes Wochenende wurden abgesagt. Die nächste Sitzung im Juni, wo wir festlich unser Magazin 100 Jahre ÖSB präsentieren wollten, ist Stand heute noch nicht gesichert. Eventuell gibt es die erste reguläre Sitzung erst im September. Und dann stellt sich die Frage, das Projekt "100 Jahre ÖSB" mit unserem Magazin, etc. erst am Gründungstag, am 12. Dezember, zu feiern, das würde dann Sinn machen. Das Jubiläums-Magazin ist im Prinzip fertig, alle Geschichten sind da. Aber auch unser Produktions- & Druck-Partner hat alles auf Eis gelegt."
Im Zuge des Magazins werden speziell in den letzten Wochen Fake-News verbreitet...
Christian Hursky (lacht): „Auf alle Fälle wurden da Fake-News verbreitet. In Österreich gilt der Spruch: 'Wer lange fragt, geht lange irr!'. In dem Fall wäre es besser gewesen mich zu fragen, dann hätte man sich Gerüchte über den ehemaligen Sportminister als Autor sparen können."
Wie ist das gemeint?
Christian Hursky: „Ganz einfach: Es wird außer unserem ehemaligen Präsidenten Kurt Jungwirth keinen einzigen Ex-Politiker geben, der einen Beitrag für das Magazin leistet. Und mit nahezu einem halben Jahrhundert Präsidentschaft ist das im Fall von Kurt Jungwirth wohl mehr als gerechtfertigt. Wir sind froh, dass wir mehr als 20 verschiedene Autoren gefunden haben. Dafür wird es auch keine Vorworte geben. Leider konnte Michael Ehn für das Projekt nicht gewonnen werden. Er als Person wird aber dennoch ein Teil des Magazins sein."
Abschließende Frage, leider findet ausgerechnet im Jubiläumsjahr kein Vienna Chess Open statt. Warum nicht?
Christian Hursky: „ Ja, leider. Nach einer Prüfung des Rechnungshofes wird die Stadt Wien die Festsäle des Wiener Rathauses nur noch „mildtätigen“ Organisationen zur Verfügung stellen. Viele Sportdach- und Fachverbände sind mit ihren größeren und kleineren Aktivitäten davon be- und getroffen. Seit 2009, als das Vienna Chess Open wieder veranstaltet wurde, waren zwischen 650 bis 950 Spielerinnen und Spieler aus mehr als 50 Nationen, zum Teil mit ihren Angehörigen, zufriedene Gäste des Turniers und der Stadt. Das sorgt auch für Umsatz im Tourismus, auch nachhaltig, denn hier wurde „Gutes“ über Wien erzählt. Aber ein 9-tägiges Turnier, über alle Säle im 1. Stock würde bis zu 250.000 Euro kosten. Der Rechnungshof hat dem Sport und vielen anderen, nicht reichen, Organisationen hier einen Bärendienst erwiesen.“ (wk)
Nach dem zweiten Tag des Kandidatenturniers 2020 in Jekaterinburg liegen vier Spieler an der Spitze. Fabiano Caruana, Ian Nepomniachtchi, Maxime Vachier-Lagrave und Wang Hao halten jeweils bei 1,5 / 2, gefolgt von Alexander Grischuk mit einem Punkt und Alekseenko und Giri mit einem halben Punkt. Allein am letzten Platz liegt mit Ding Liren nach einer zweiten Niederlage einer der Favoriten.
Pavel Datsyuk, ein russischer Eishockeyspieler, eröffnete die zweite Runde mit einem symbolischen ersten Zug in der Partie zwischen Fabiano Caruana (USA) und Kirill Alekseenko (Russland). Die Nummer 2 der Weltrangliste überrascht seinen Gegner mit 1.d4 anstelle seines üblichen 1.e4 und wählt dann die zweischneidige f3-Variante im Nimzo-Inder. Alekseenko verbraucht schon in der Eröffnung viel Zeit, die ihm später fehlen sollte. Caruana nutzt die Aktität seiner Figuren und schränkt jene seines Gegners gekonnt ein. Schließlich opfert der Russe eine Figur für drei Bauern. In einem Endspiel wäre das eine gute Kompensation, aber im Mittelspiel geht Caruana entschlossen gegen den gegnerischen König vor und siegt im Mattangriff.
Die russischen Landsleute Ian Nepomniachtchi und Alexander Grischuk trennen sich unentschieden. Anstelle eines traditionellen Handshakes begrüßten sich die Spieler zu Beginn mit einem „Elbow-Shake“. Grischuk entscheidet sich für die Berliner Verteidigung und nach Ians Ungenauigkeit 24.Lc1 bekommt er Vorteil. In seiner üblichen Zeitnot - im Interview meint Grischuk er hätte die halbe Partie verschlafen und als er endlich aufgewacht ist, hatte er nur mehr sechs Minuten auf der Uhr - spielt er auf Sicherheit und tauscht alles um ein Endspiel mit ungleichen Läufern zu erreichen. Ein zweites Unentschieden für Grischuk, der jetzt einen Punkt hat.
Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich) besiegte Ding Liren (China) und versetzt dem chinesischen Favoriten einen zweiten Schlag in Folge. Der Franzose presst von Beginn an und schafft sich eine gute Stellung im Mittelspiel. Schwarz musste einen Bauern geben, was allerdings angesichts zweier weißer Doppelbauern nicht so dramatisch schien. MVL hat aber richtig erkannt, dass seine Figuren viel aktiver sind und Ding nicht mehr rechtzeitig zu einer wichtigen Umgruppierung kommt. Im 37. Zug hat der Chinese genug und gibt enttäuscht auf. Es ist seine zweite Niederlage in Folge. Das ist dem so sicher spielenden Chinesen in seiner Laufbahn nur selten passiert.
Das längste Partie des Tages spielen Wang Hao (China) und Anish Giri (Niederlande) . Sie dauert fast sechs Stunden. In Runde 1 besiegte Wang Hao seinen Landsmann Ding Liren, während Giri mit einer Niederlage gegen Nepomniachtchi begann. Weiß wählt die englische Eröffnung. Wang Hao erreicht nach eigener Aussage aber nicht den geringsten Vorteil und war bereits früh bereit eine Zugwiederholung anzustreben. Gerade zu diesem Zeitpunkt hätte Giri aber mutig auf Vorteil spielen können. Er verpasst aber diese Gelegenheit und landet in einer leicht schlechteren Stellung mit einem isolierten Bauern. Wang Hao manövriert ihn langsam aus und gewinnt einen Bauern. Als alle bereits mit einem Sieg des Chinesen und einer zweiten Niederlage für Giri rechnen - im Interview gestand er sich zu diesem Zeitpunkt bereits die schlimmsten Turnier-Szenarien ausgemalt zu haben - passieren Wang ein paar unscheinbare Ungenauigkeiten. Sein Vorteil versiegt und Giri erhält genug Gegenspiel um eine Zugwiederholung zu erzwingen.
Es sind erst zwei von vierzehn Runden gespielt. Trotzdem steht mit Ding Liren einer der Favoriten bereits mit dem Rücken zur Wand. Wir ihm heute ausgerechnet gegen Fabiano Caruana ein Comeback gelingen oder wird er früh seine Hoffnungen gänzlich begraben müssen? (wk, Presseinfo/Fotos: FIDE)
In der 3. Runde spielen heute:
Ding Liren (China) – Fabiano Caruana (USA)
Anish Giri (The Netherlands) – Maxime Vachier-Lagrave (France)
Alexander Grischuk (Russia) – Wang Hao (China)
Kirill Alekseenko (Russia) – Ian Nepomniachtchi (Russia)
Links:
FIDE, Offizielle Turnierseite
Videokommentare von Markus Ragger (Youtube)
Runde 1, Runde 2
Der englische Großmeister Daniel King hat alle Kandidaten auf Youtube vorgestellt:
Caruana, Ding, Grischuk, Nepomniachtchi, Vachier-Lagrave, Giri, Wang, Alekseenko.
Die zweite Runde des Kandidatenturniers bringt heute erneut zwei Siege. Turnierfavorit Fabiano Caruana schließt mit einem Sieg gegen Kirill Alekseenko ebenso zur Spitze auf wie Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose behält gegen Ding Liren die Oberhand. Der chinesischen Co-Favorit erwischt mit dieser zweiten Niederlage den denkbar schlechtesten Start und muss nun volles Risiko nehmen um doch noch um den Sieg mitmischen zu können, wie Markus Ragger in seiner Video-Kommentierung erklärt. Ragger zeigt diesmal die wichtigsten Momente aller vier Partien. (wk, Foto: Turnierseite)
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Runde 1, Runde 2
Der englische Großmeister Daniel King hat alle Kandidaten auf Youtube vorgestellt:
Caruana, Ding, Grischuk, Nepomniachtchi, Vachier-Lagrave, Giri, Wang, Alekseenko.
Die erste Runde des Kandidatenturniers 2020 beginnt mit einer chinesischen Überraschung, als Außenseiter Wang Hao mit schwarzen Steinen seinen Landsmann - und einen der Favoriten des Turniers - Ding Liren besiegt. Eine zweite Entscheidung gibt es zwischen Anish Giri und Ian Nepomniachtchi. Hier setzt sich der Lokalmatador nach hartem Kampf durch. Nach der ersten Runde führen Ian Nepomniachtchi (Russland) und Wang Hao (China) das Feld an, vor vier Spielern mit je einem halben Punkt.
Das Kandidatenturnier 2020 ist wahrscheinlich das einzige hochkarätige Sportereignis der Welt. Angesichts der Bedenken hinsichtlich des Coronavirus wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Spieler und Schiedsrichter werden mit Masken und Desinfektionsmitteln versorgt und das Publikum darf den Spielort nicht betreten. In Bezug auf Schach ist diese Veranstaltung einzigartig. Es gibt den höchsten Preisfonds aller Zeiten für ein Kandidatenturnier (500.000). Zudem ist es für die Hälfte der Spieler (Maxime Vachier-Lagrave, Ian Nepomniachtchi, Kirill Alekseenko und Wang Hao) ihr erstes Antreten bei den "Candidates".
Traditionell begann die Eröffnungsrunde mit einer Zeremonie des ersten Zuges. FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich machte den ersten Zug im Spiel Ding Liren - Wang Hao, der russische Fußballstar Dmitri Bulykin zwischen Vachier-Lagrave und Caruana, der Leiter des Jekaterinburg City Chess Federation Mikhail Vakhrushev eröffnet das russische Duell zwischen Alexander Grischuk und Kirill Alekseenko und der 12. Weltmeister Anatoly Karpov zwischen Anish Giri und Ian Nepomniachtchi.
Die größte Überraschung des Tages passiert im ersten chinesische Duell in einem Kandidatenturnier. Wang Hao gewinnt gegen Ding Liren, jenen Spieler der 2018 das Turnier ohne Niederlage beenden konnte. Nach einer englischen Eröffnung scheint das Mittelspiel dynamisch ausgeglichen, wobei Weiß (Ding Liren) einen winzigen Vorteil - einen starken Springer auf c4 und eine gute Kontrolle über die Stellung hatte, während Schwarz mit einem passiven Läufer auf c7 zurecht kommen muss. Ding Liren entscheidet sich im 30. Zug mit f4 die Stellung zu öffnen, lässt damit aber Schwarz zum Leben erwachen. Wang Hao nutzt seine Chance, die Initiative zu ergreifen, dominiert er am Königsflügel und bricht entscheidend durch. In seiner Analyse der Position hob Wang Hao in der Pressekonferenz 30.f4 als kritischen Zug hervor und wies darauf hin, dass Weiß zuvor einen Vorteil hatte.
Dieses Partie war auch aus einem anderen Grund interessant: Über eine Million Menschen aus China haben die Live-Übertragung auf der offiziellen Website gesehen. Die chinesischen Kommentatoren waren Yifan Hou, die seit dem Rücktritt Polgars unbestritten beste Spielerin der Welt, und Peng Zhaoqing, dreifacher Champion von China und 14-fachen Meister der Niederlande.
Das erste beendete Partie des Turniers war zwischen Maxime Vachier-Lagrave (der erst in das Kandidatenturnier kam, nachdem Teimour Radjabov zurückgezogen hatte) und Fabiano Caruana (die Nummer 2 der Welt und der Gewinner 2018). Aufs Brett kam die Archangelsk-Variante im Spanier, die Caruana so kommentierte: "Es ist eine der schärfsten Varianten in dieser Eröffnung, die grundsätzlich schon eine der zweischneidigsten überhaupt ist". Die Eröffnung verlief für Maxime Vachier-Lagrave nicht wie geplant und nach seinen eigenen Worten "war die Position sehr unangenehm". In einem taktisch herausfordernden Kampf schien Caruana besser vorbereitet zu sein. Der Franzose spielt jedoch geduldig und findet die richtigen Züge, um das Gleichgewicht in zu halten. Der kritische Moment war im 32. Zug, als Weiß nach 23 Minuten Nachdenken Dd3 spielte! Das schien für Weiß sehr gefährlich, aber es gab immer noch keinen klaren Weg zum Vorteil für Schwarz: "Ich habe eine Reihe von Varianten berechnet, ohne etwas klares zu finden und deshalb ins Remis abgewickelt.", sagte Caruana in einem Interview.
Das russische Duell zwischen Alexander Grischuk und Kirill Alekseenko beginnt mit einem Handschlag und endet unentschieden. Am Anfang gab es ein technisches Problem, als Grischuk darum bat, seinen Stuhl zu ersetzen, da er den urspünglichen "Bürosessel" als unangenehm empfand. Aufs Brett kam die gleiche Eröffnung wie zwischen Ding Liren und Wang Hao. Im achten Zug Betreten die Beiden dann Neuland. Grischuk gelingt es Druck zu machen und im Zentrum die Oberhand zu gewinnen. Schwarz (Alekseenko) behält aber genügend Feuerkraft und offene Diagonalen, um mit Dame und Läufer ein Gegenspiel zu entwickeln und den weißen König zu bedrohen. Das Duell endete mit einer Zugwiederholung. Während die Schachexperten viele Meinungen zu den Partien aus der ersten Runde äußerten, gab Grischuk - in seinem bekannten Stil - eine trockene Zusammenfassung des ersten Tages: "Alle haben heute schrecklich gespielt, außer vielleicht Ian [Nepomniachtchi]".
Grichuk lobt Ian Nepomniachtchi, dem es gelang Anish Giri mit schwarzen Stücken zu besiegen. Es war die längste Partie des ersten Tages und dauerte über fünf Stunden. In einer weiteren englischen Eröffnung entschieden sich die Spieler für ein bekannt scharfes Abspiel. Giri spielt schnell und zeigt sich bestens vorbereitet. Er wählt im 12. Zug ein Abspiel, das bisher nur im Fernschach getestet wurde. Die Computer tendieren danach zwar eher zu Schwarz, das Spiel ist aber sehr kompliziert mit vielen Fallstricken für Schwarz. Nepomniachtchi findet aber seinen Weg durch das Dickicht der Varianten und plötzlich ist es Giri, der die besten Züge finden muss. Im 32. Zug muss er schließlich seine Dame für Turm und Läufer geben, hat aber berechtigte Chancen eine Festung zu bauen. Am Ende entsteht ein Endspiel zwischen Dame und Turm, in dem Nepomniachtchi Weiß gekonnt daran hinderte, die Festung zu vollenden. Im 62. Zug muss Giri aufgeben. "Ich habe schlecht gespielt", sagte Giri nach der Partie. "Ich dachte, wenn ich passiv mit dem Turm auf der vierten Reihe verteidigt hätte, wäre es wohl ein Remis geworden. Es ist aber kein 100-prozentiges Unentschieden." Auf die Frage, ob er etwas an seiner Herangehensweise für das Turnier ändern werde, gab Giri einen düsteren Kommentar ab: "Es ist schwer, sich anzupassen. Wahrscheinlich ist es zu spät." (wk, Presseinfo/Fotos: FIDE)
Die zweite Runde bringt heute ab 16:00 Uhr Ortszeit (12:00 MEZ) die folgenden Paarungen:
Fabiano Caruana (USA) – Kirill Alekseenko (Russia)
Ian Nepomniachtchi (Russia) – Alexander Grischuk (Russia)
Wang Hao (China) – Anish Giri (The Netherlands)
Maxime Vachier-Lagrave (France) – Ding Liren (China)
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Runde 1
Der englische Großmeister Daniel King hat alle Kandidaten auf Youtube vorgestellt:
Caruana, Ding, Grischuk, Nepomniachtchi, Vachier-Lagrave, Giri, Wang, Alekseenko.
Das Kandidatenturnier hat heute mit zwei überraschenden Schwarzsiegen begonnen. Wang Hao gewinnt im chinesischen Duell gegen Ding Liren, der neben Caruana als großer Co-Favorit gilt. Ian Nepomniachtchi gewinnt gegen Anish Giri, der sich nach interessantem Partieverlauf in ein Endspiel mit Turm gegen Dame retten muss, das stark nach einer Festung aussah, letztlich aber keine war.
Markus Ragger wird das Kandidatentunier für den ÖSB kommentieren. Heute nimmt er die Siegpartie von Wang unter die Lupe. Wir bitten die schlechte Tonqualität zu entschuldigen. Wir arbeiten an einer Verbesserung. (wk)
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Caruana, Ding, Grischuk, Nepomniachtchi, Vachier-Lagrave, Giri, Wang, Alekseenko.
In einer für die Welt schwierigen Zeit ist Schach der einzige Sport, der für Unterhaltung sorgt. Das Kandidatenturnier des Weltschachbundes (FIDE) wird planmäßig vom 17. März bis 3. April in Jekaterinburg, Russland, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, ausgetragen. Die Spieler stehen de facto während des Turniers unter Quarantäne, die beiden chinesischen Teilnehmer mussten sogar zwei Wochen vor Beginn anreisen. Dem Schach kommt diesmal zugute, dass es keine großen Zuschauermassen vor Ort gibt. Das virtuelle Stadion der Online-Live-Übertragungen ist hingegen prall gefüllt. Die offizielle Live-Übertragung des Veranstalters wird in Englisch, Russisch und Chinesisch angeboten. Dazu kommen Übertragungen in vielen Sprachen auf anderen Plattformen. In Summe wird ein Millionenpublikum erreicht.
Im Kandidatenturnier werden in den nächsten zwei Wochen acht Spieler um das Recht kämpfen, Weltmeister Magnus Carlsen in einem Match zu fordern. Favorit ist der Amerikaner Fabiano Caruana. Er ist mit einer Elozahl von 2842 die aktuelle Nummer Zwei der Weltrangliste, hat zuletzt in Wijk aan Zee ein hochkarätig besetztes Turnier überlegen vor Carlsen gewonnen und hat seine Qualifikation als Finalist des letzten WM-Matches, das 2018 in London ausgetragen wurde. Caruana konnte das Match damals mit 6:6 unentschieden halten, hat dann aber im Stichkampf verloren.
Die anderen sieben Teilnehmer haben ihre Qualifikation über den World Cup, den Grand Prix, das Grand Swiss oder ihre Elozahl erworben. Es sind, in der Reihenfolge ihrer derzeitigen Platzierung in der Weltrangliste: Ding Liren (3., 2805, CHN), Alexander Grischuk (4., 2777, RUS), Ian Nepomniachtchi (5., 2774, RUS), Maxime Vachier-Lagrave (8., 2767, FRA), Anish Giri (11., 2763, NED), Wang Hao (12., 2762, CHN) und mit einer Wildcard Kirill Alekseenko (39., 2726, RUS). Im Feld sind drei Russen, zwei Chinesen und je ein Spieler aus Amerika, Frankreich und Holland.
Gespielt wird im Hyatt Regency Hotel. In einer kleinen Zeremonie wurde die Auslosung vorgenommen. FIDE Präsident Arkady Dvorkovich hat die Nummer 1 für Maxime Vachier-Lagrave gezogen. Der Franzose trifft in der ersten Runde auf Caruana. Die weiteren Paarungen lauten: Ding-Wang, Giri-Nepomniachtchi und Grischuk-Alekseev. Die erste Runde beginnt morgen Dienstag, um 12:00 MEZ.
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Das Duell zwischen den beiden Führenden Nana Dzagnidze und Aleksandra Goryachkina in der letzten Runde des FIDE Frauen Grand Prix in Lausanne endet unentschieden. Das sichert der Georgierin dank besserer Zweitwertung den Sieg vor der punktegleichen russischen WM-Finalistin. Zhansaya Abdumalik, der Nachwuchsstar aus Kasachstan ist erst kurz vor Beginn für eine Chinesin nachnominiert worden, belegt einen beeindruckenden dritten Platz.
Alle sechs Partien der letzten Runde endeten mit Remisen. Nana Dzagnidze weigerte sich ein Risiko einzugehen und wählte die Abtauschvariante gegen Aleksandra Goryachkinas slawische Verteidigung. Keine Seite konnte einen Vorteil erzielen und die Spielerinnen wiederholen ziemlich früh die Züge. Beide teilen sich mit 7 Punkten den ersten Platz, aber die Georgierin gewinnt den Pokal dank ihrer höheren Anzahl an Siegen im Turnier. Zhansaya Abdumalik hätte sie im Falle eines Sieges noch abfangen können, aber auch sie war bereit mit Schwarz gegen Marie Sebag rasch eine Zugwiederholung zuzulassen. Der Platz am Podium war ihr damit sicher und ist der größte Erfolg ihrer noch jungen Karriere.
Dank ihres Sieges in Lausanne machte Nana Dzagnidze einen großen Sprung in der Gesamtwertung der Grand Prix-Serie. Sie hält jetzt wie Lagno und Dronavalli bei 180 Punkten aus zwei Turnieren. An die Spitze gesetzt hat sich Aleksandra Goryachkina mit 398 Punkten aus drei Turnieren vor Humpy Koneru (293/2) und Alexandra Kosteniuk (193/3). Da Goryachkina als WM-Finalistin bereits für das Kandidatenturnier qualifiziert ist scheint einer der beiden zu vergebenden Plätze so gut wie fix an Koneru vergeben. Dzagnidze, Lagno und Anna Muzychuk werden wohl den zweiten unter sich ausmachen. Ob das vierte Turnier der Serie im Mai in Sardinien ausgetragen werden kann ist aus heutiger Sicht fraglich. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Die Schach-Weltmeisterschaft der Senioren 2020, organisiert in Prag, ist nach der 7. Runde zu einem abrupten, aber notwendigen Ende gekommen, nachdem alle öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 30 Teilnehmern aufgrund des in der Tschechischen Republik erklärten Ausnahmezustands zur Bekämpfung der Ausbreitung des COVID-19-Ausbruchs verboten wurden.
Zuvor, am Dienstag, dem 10. März, hatte der Nationale Sicherheitsrat der Tschechischen Republik alle öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern verboten. Auf Anraten des stellvertretenden Gesundheitsministers der Tschechischen Republik, Herrn Roman Prymula, wurde die Schachweltmeisterschaft der Senioren auf kleinere Austragungsorte aufgeteilt, um dem Verbot nachkommen zu können. Die jüngsten Maßnahmen haben es jedoch zu einer traurigen Notwendigkeit gemacht, die Meisterschaft sofort zu beenden.
Die FIDE hat letztlich den Stand nach der 7. Runde zum Endstand erklärt. Österreich war mit je einem National-Team vertreten. In der Wertung 50+ holt ein Team mit Adolf Denk, Andreas Druckenthaner, Michael Ernst, Peter Kranzl und Robert Gattermayer neun von vierzehn möglichen Punkten einen 13. Platz unter 55 Teams. In der Klasse 65+ ist das österreichische Team mit Adolf Herzog, Hans Singer, Josef Ager, Helene Mira und Lambert Daniel angesichts der bekannten Ereignisse vorzeitig ausgestiegen. Ein steirischen Team mit Horst Watzka, Heinz Kratschmer, Konstantin Pitzl und Klaus Nickl hollt mit neun Punkten einen 12. Platz unter 51 Mannschaften.
50+ final standings:
1. USA – 12
2. LASKERSCHACHSTIFTUNGGK – 11
3. CZECHREPUBLIC1 – 11
4. ISLAND – 11
5. 1960-61 – 10
6. YAMAL – 10
7. ENGLAND1 – 10
8. CANADA – 10
9. SLOVAKIA – 10
10. MOSCOW – 9
65+ final standings:
1. GERMANY 1 – 10
2. GERMANY 2 – 8
3. RUSSIA – 8
4. ISRAEL – 8
5. HUNGARY – 8
6. CZECH REPUBLIC 1 – 8
7. FRANCE – 8
8. DIE FRANKEN – 8
9. SCHACHFREUNDE LEIPZIG – 7
10. SWEDEN 1 – 7
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Ergebnisse bei Chess-Results
Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde!
Aufgrund der aktuellen Entwicklung in Österreich und einiger Absagen der Teilnehmer sehen wir uns leider gezwungen den Kongress zu verschieben.
Wir entschuldigen uns für diese späte Mitteilung, aber wir haben bis zuletzt versucht, den Kongress durchzuziehen. Jedoch möchten wir, dass der Kongress für alle ein positives Erlebnis wird. Dies ist im Moment nicht möglich und deshalb haben wir gemeinsam entschieden, den Kongress zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Der neue Termin wird selbstverständlich rechtzeitig bekannt gegeben und ausgesendet.
Die Seminargebühren werden rückerstattet. Wir bitten um Verständnis, dass die Abwicklung einige Tage dauern wird.
Alles Gute! Hans-Jürgen Koller und Lothar Handrich