Padua besiegt am Schlusstag Alkaloid im direkten Duell mit 3,5:2,5 und gewinnt den Vereins-Europacup 2020 in Ulcinj. In einem ausgeglichen Match gelingt der Siegpunkt dem einzigen heimischen Spieler der beiden Mannschaften, der im Finale eingesetzt wurde, dem Italiener Daniele Vocatura. Er gewinnt mit Schwarz gegen Vladislav Kovalev. Die Silbermedaille geht an Novy Bor, den Klub von Markus Ragger, dank eines 4:2 Sieges gegen Moskau. Ragger bleibt wie bei der Team-EM ungeschlagen und holt dreieinhalb Punkte aus sechs Partien. Dritter wird Mednyi Vsadnik mit einem 5:1 Kantersieges gegen Promorsky District. Einen Punkt dahinter tummeln sich 10 Mannschaften mit 10 Punkten angeführt von Alkaloid, der Nummer Eins der Setzliste.
In dieser Gruppe hätte auch Feffernitz landen können. Österreichs Meister verliert aber gegen Vugar Gashimov überraschend chancenlos mit 1:5. Die Nationalspieler Peter Schreiner und Andras Diermair holen jeweils vier Punkte aus sieben Partien bei Eloleistungen von 2473 bzw. 2434. Simon Pacher, der dritte Österreicher im Team, muss sich mit zwei Punkte begnügen. Am Spitzenbrett überzeugt Nijat Abasov mit fünfeinhalb Punkten.
Im Frauenbewerb sichert sich Nona ungeschlagen mit 11 Punkten den Titel vor den Favoriten Kiew und Monte Carlo. In der Schlussrunde genügen den Georgierinnen vier rasche Punkteteilungen um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. (wk, Foto: Turnierseite)
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Der Europacup der Vereine wird heute zwischen Padua und dem Favoriten Alkaloid im direkten Duell entschieden. Padua schlägt gestern das russische Team Mednyi Vsadnik mit 4:2 und ist vor der Schlussrunde die einzige Mannschaft ohne Punkteverlust. Peter Leko und Gawain Jones punkten für die Italiener voll. Alkaloid, die Mazedonier hatten in der dritten Runde gegen Mednyi Vsadnik verloren, wahrt mit einem 5:1 Kantersieg gegen das tschechische Team SK Joly Lysa nad Labem die Chance auf den Titel. Derzeit hat Alkaloid den Vorteil der besten Zweitwertung.
Fünf Siege bei einer Niederlage haben neben Alkaloid auch die zwei russischen Mannschaften Moskau und Primorsky District sowie Markus Raggers Novy Bor. Im Kampf um die Medaillen gewinnt Novy Bor gestern gegen Vugar Gashimov dank Siegen von Vidit und Navara mit 4:2. Ragger remisiert gegen Allahverdiyev. Heute trifft Novy Bor auf Moskau. Im Frauenbewerb ist None (Georgien) nach einem 3:1 gegen Kiew der Titel nur mehr schwer zu nehmen. Die Top-gesetzten Teams von Kiew und Monte Carlo haben ebenso wie Ugra zwei Punkte Rückstand, zudem gibt es keine direkten Duelle mehr.
Österreichs Meister Feffernitz gewinnt in der fünften Runde gegen Eupen- Kelmisk (Deutschland) mit 4,5:1,5 und gestern HWP Sas van Gent (Holland) sogar mit 5,5:0,5. Die Kärntner liegen nun im Pulk der Teams mit acht Punkte am 15. Platz und spielen heute gegen Vugar Gashimov (Aserbaidschan). Ein Top-10 Platz ist theoretisch noch möglich. Die Schlussrunde beginnt heute um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das Finale des FIDE Grand Prix in Hamburg mit dem Russen Alexander Grischuk und dem Polen Jan-Krzysztof Duda beginnt mit einem Remis. Duda wählt gegen 1.d4 die Damenindische Verteidigung und erhält eine Stellung mit hängenden Bauern in der Grischuk leicht besser zu steht. Allerdings gelingt es ihm nicht diesen Vorteil auszubauen. Im 46. Zug wird die Punkteteilung vereinbart. In der zweiten Standardpartie führt Duda heute ab 14:00 Uhr die weißen Steine.
Zuvor konnte sich Duda im Tie-Break des Semifinales nach dramatischem Verlauf gegen Daniil Dubov mit 3,5:2,5 durchsetzen. Dabei hatte Dubov die ersten Schnellschachpartie mit Schwarz gewonnen und in der zweiten mit Weiß einen klaren Vorteil. Dann entgleitet ihm die Partie. Zu allem Überdruss verpasst er in einem Turmendspiel nach einem Fehler Dudas eine Chance doch noch zu remisieren und den Aufstieg ins Finale fixieren. Von diesem Schock konnte sich der Russe nicht mehr erholen. Er erlaubt in seiner Weißpartie in den weiteren, verkürzten, Schnelllschachpartien ein Remis ohne Kampf und bekommt in der nächsten die Rechung präsentiert. Duda verhindert so ein rein russisches Finale. (wk, Foto: FIDE)
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Die Nationalteams der Männer und Frauen präsentierten sich bei der TeamEuropameisterschaft in Georgien in blendender Form. Beide schafften den Sprung in die
Top-20 und spielten fast ausschließlich gegen stärkere Nationen. Igor Stohl ist der Trainer der slowakischen Frauen, aber auch ein hervorragender Kenner der
österreichischen Schachszene. So arbeitete er mit mir gemeinsam eine Woche lang in der Südstadt mit dem Frauen-Nationalkader. Nun analysiert Igor für uns österreichische Glanzlichter aus Batumi 2019.
Ausgestrahlt wird die Sendung heute am Sonntag, dem 17.11.2019, ab 16:30 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)
CBTV Austria Sendung 55 (Ausschreibung, PDF)
Infoseite ChessBase TV Austria
In der gestrigen 4. Runde des Europacups der Vereiner kam es zum Schlager zwischen Raggers Klub Novy Bor und Mednyi Vsadnik, dem Dritten und Zweiten der Setztliste. Novy Bor schien lange am Drücker und hatte vor allem in den Weißpartien von David Navara und Krishnan Sasikiran vorteilhafte Stellungen. Allerdings konnte Kirill Alekseenko das Turmendspiel mit einem Bauern weniger gegen Navara halten. Nach fünf Remisen, darunter eine solides Remis von Ragger gegen Fedoseev, wird Sasikiran zum Unglücksraben für Novi Bor. Zuerst vergrößert er seinen Vorteil und steht bis zum 53. Zug klar auf Gewinn. Ein Fehler gibt seinem Gegner Maxim Rodshtein unverhofft eine Remischance und keine zwei Züge später verdirbt Sasikirian mit einem weiteren Fehler die Stellung völlig. Am Ende steht Novy Bor ohne Punkt da. Die Russen können hingegen ihren Vortagssieg gegen Alkaloid bestätigen.
Österreichs Vertreter Feffernitz verliert in der 2. Runde gegen den Titelfavoriten Alkaloid mit 1,5:4,5 und tags darauf überraschend auch gegen Apeldorn mit 2,5:3,5. Gestern folgt gegen Fontaine ein Kantersieg im Ausmaß von 5,5:0,5. Heute wartet mit Rochade Eupen-Kelmins ein weiterer schlagbarer Gegner.
An der Spitze sind mit Vugar Gashimov (AZT), Mednyi Vsadnik (RUS), Padova (ITA) und Joly Lysa nad Labem (CZE) vier Mannschaften noch ohne Punkteverlust. Im Frauenbewerb haben sich die Titelfavoriten Monte Carlo und Kiew in der dritten Runde mit 2:2 getrennt und führen nach Siegen gestern mit jeweils sieben Punkten die Tabelle an. Die heutige Runde beginnt um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Langfristige Turnierplanung kann man dem Weltschachbund wahrlich nicht unterstellen. Ohne eine solche muss oft Russland als Organisator einspringen. Dieser Tradition folgend hat der russische Verband gestern in einer Pressekonferenz im Beisein von FIDE Präsident Arkady Dvorkovich verkündet, dass das nächste Kandidatenturnier vom 15. März bis 5. April 2020 in Jekaterinenburg stattfinden wird.
Überraschend wurde zugleich bekannt gegeben, dass die ursprünglich in Khanty-Mansiysk geplante Schach Olympiade 2020 nach Moskau verlegt und ein paar Tage nach hinten verschoben wird. Der neue Termin ist vom 5. bis 17. August. Ein Grund für die Verlegung wurde nicht bekannt gegeben. Es stört offenbar auch niemanden, dass damit der Vergabeprozess mit einer Entscheidung in der FIDE Generalversammlung ad absurdum geführt wird und die Delegierten der Verbände nicht das bekommen wofür sie mehrheitlich gestimmt haben. Die Delegierten sollen aber im Vorfeld der Olympiade nach Sibirien zum FIDE Kongress fliegen, der damit erstmals nicht mehr im Rahmen der Olympiade durchgeführt wird.
Khanty-Mansiysk darf im Gegenzug neben dem Kongress auch die ersten Schachparalymipcs für Gehörlose, Seh- und Körperbehinderte ausrichten. Es verwundert kaum, dass es auch dafür keinen Beschluss in einer Generalversammlung gibt. Ebenso wie für das nach den Wahlen eiligst eingeführte FIDE Management Board, das solche Entscheidungen jetzt trifft. FIDE, quo vadis? (wk, Foto: FIDE)
Zur Meldung bei der FIDE
Alexander Grischuk steht als erster Spieler im Finale des FIDE Grand Prix in Hamburg. Er gewinnt im Semifinale gegen Maxime Vachier-Lagrave mit 1,5:0,5. In der ersten Partie hat Grischuk keine Probleme mit Schwarz auszugleichen. Bereits im 27. Zug steht das Remis fest. Heute umgeht er mit einem Anti-Grünfeld-System die Lieblingsvariante seines Gegners und erreicht rasch einen leichten Vorteil, den er lange festhält. Nach der Zeitkontrolle mündet die Partie in einem Endspiel Läufer gegen Springer mit Bauern beiderseits. Ein entfernter Freibauer gibt Grischuk Vorteil. Vachier-Lagrave gelingt es nicht die Stellung zu halten. Grischuk steht somit im Finale.
Sein Gegner wird morgen in einem Tie-Break zwischen Jan-Krzysztof Duda und Daniil Dubov ermittelt. Gelingt Dubov der Aufstieg gäbe es ein rein russisches Finale. (wk, Foto: FIDE)
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Eine österreichische Delegation bestehend aus Katharina Riegler, Lothar Handrich und Hans-Jürgen Koller machte sich auf die Reise nach Norddeutschland, Schwerin. Ziel der Reise war nicht nur die Fortbildung im Bereich Schulschach, sondern auch der Austausch mit führenden Experten im deutschsprachigen Raum.
Organisiert wurde der Kongress von Ulrike Starke, der Schachlehrerin Deutschlands aus dem Jahr 2017. Ulrike beeindruckte uns bereits bei der Eröffnung, denn ihre Grundschule (bei uns Volksschule) Lankow ist ein schachliches Vorzeigeprojekt in Deutschland. Innerhalb von wenigen Jahren wurde Schach als fixer Bestandteil des Regelunterrichtes installiert. Die Ergebnisse wurden innerhalb der Rostocker Studie nun auch wissenschaftlich analysiert (ein Bericht folgt).
In 7x3 Workshops fand die eigentliche Fortbildung statt. Das Programm reichte von Taktikaufgaben mit dem Methodenkoffer über Denksportaufgaben zum Thema Schach bis zu Schach in der Sporthalle und Kinderpsychologie. Die Workshops waren sowohl für schachliche Neueinsteiger als auch für erfahrene Schachlehrer und Schachprofis interessant.
Die Delegation ist bereits mit der Organisation des 1. Österreichischen Schulschachkongresses betraut und hofft eine ebenso ansprechende Veranstaltung in Österreich zu etablieren. Dafür gibt es bereits einen Termin und Ort (13.-15. März Bildungshaus Tainach, Kärnten). Die Ausschreibung wird in Kürze veröffentlicht.
In der 2. Bundesliga Mitte fanden am Wochenende im oberösterreichischen Taufkirchen bereits die Runden vier bis sechs statt. Die beiden Titelkandidaten Pinggau-Friedberg und Grieskirchen Schallerbach gaben sich keine Blöße, konnten jeweils alle drei Begegnungen, großteils sogar glatt, gewinnen und sind weiter ohne Punkteverlust an der Spitze. In der fünften Runde kam es aber zu einem Führungswechsel nach Feinwertung weil die Steirer gegen Steyregg mit 5:1 gewinnen, die Oberösterreicher gegen Sauwald aber "nur" 4:2.
Die Grazer Schachfreunde stehen den beiden Top-Teams in Taufkirchen mit fünf Punkten aus den drei Runden kaum nach und sind mit insgesamt acht Punkte neuer Dritter vor Fürstenfeld-Hartberg (7) sowie Frauental und Sauwald (je 6). Es folgen Steyregg (5) und Nettingsdorf/Traun (4). Am Tabellenende finden sich St. Veit, Freistadt/Wartberg, St. Valentin und Gleisdorf mit je drei Punkten.
Der Abstiegskampf verspricht hart zu werden und wie üblich werden einige Teams wohl bis zum Fniale kräftig zittern müssen. In der Titelentscheidung hätte der Bruder Zufall bei der Auslosung kaum besser Regie führen können. Das direkte Duell zwischen Grieskrichen-Schallerbach und Pinggau-Friedbber wird erst am 21. März in der Schlussrunde in Graz stattfinden. (wk, Foto: Peter Kranzl)
Infoseite 2. Bundesliga Mitte, Ergebnisse bei chess-Results, Fotos aus Taufkirchen (P. Kranzl)
Österreichs Meister Feffernitz besiegt zum Auftakt des Europacups der Vereine das finnische Team SK Ninja klar mit 5:1 und trifft heute auf Alkaloid, das topjesetzte Team aus Mazedonien. Alkaloid gewann gestern noch ohne Mamedyarov gegen Echiquier Mosan ebenfalls mit 5:1. Für die Kärntner gewannen Abasov, Schreiner, Danin und Sebenik ihre Partien, Diermair und Pacher remisierten.
Markus Ragger gewann für den tschechischen Meister Novi Bor gegen Andrej Sukovic. Novi Bor gewinnt gegen Buducnost, ein Team des Gastgebers Montenegro, souverän mit 5,5:0,5. Heute wartet LSG IntelliMagic aus Holland. Vor Ort ist in Ulcinj auch ÖSB Vizepräsident Johann Pöcksteiner. Ein seiner Funktion als ECU Vorstandsmitglied leitet er das Schiedsgericht und kann dabei wertvolle Erfahrungen und Kontakte sammeln für den Europacup 2020, der vom 8. bis 13. Oktober in Mayhofen im Zillertal stattfinden wird. (wk, Foto: Turnierseite)
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