Magnus Carlsen geht mit einer Elozahl von 2872 weiter als Nummer Eins der Welt in das Jahr 2020 und ist nun seit Juli 2011 ununterbrochen an der Spitze der Weltrangliste. Fabiona Caruana folgt mit einem Respektabstand von 50 Punkten. Über 2800 ist noch der Chinese Ding Liren. Carlsen führt auch im Rapid mit 2881 vor Ding Liren (2826) und Hikaru Nakamura (2829). Im Blitz liegt Carlsen mit 2887 allerdings hinter Nakamura mit 2900. Beste Frau ist weiter Yifan Hou mit 2664 vor ihrer chinesischen Landsfrau Wenjun Ju (2580) und der Inderin Humpy Koneru (2580). Im Rapid führt ebenfalls Hou vor Ju, im Blitz ist allerdings Weltmeisterin Kateryna Lagno mit 2608 die Nummer Eins. In der Nationenwertung führt Russland mit einem Schnitt von 2739 seiner Top-10 Spieler vor den USA (2715) und China (2705).
Österreich liegt mit einem Schnitt von 2512 am 41. Platz und hat Slowenien, Kasachstan und die Schweiz in Griffweite. Die Liste der Frauen ist derzeit auf der FIDE Website offenbar nicht verfügbar. Markus Ragger ist mit 2674 auf Rang 61 klar bester Österreicher und hatte 2019 im Schnitt eine Elozahl von 2682. Valentin Dragnev folgt mit 2546 vor Shengelia (2544), Stanec (2529) und Beim (2504). Beste Österreicherin bliebt Regina Theissl-Pokorna mit 2306 vor Newrkla (2238), Schnegg (2224), Exler (2218) und Anna-Christina Ragger (2209).
Pünktlich zu Jahresbeginn hat Heinz Herzog auch die Österreichischen Elozahlen publiziert. (wk)
FIDE Ratings Server, Elozahlen AUT
Nationalspielerin Jasmin Schloffer bespricht mit mir Pläne in der Karlsbader Struktur – mit Konzentration auf Angriffsmotive abseits des berühmten Minoritätsangriffs. Die Strukturen entstehen aus zahlreichen Abspielen, u.a. Damengambit Abtauschvariante, Caro Kann Abtauschvariante, Londoner-System, …
Nach einem kurzen Streifzug durch diese Zugfolgen nehmen wir einen Klassiker von Weltmeister Petrosian als Ausgangspunkt, um anschließend eine spannende Partie aus der 1. Bundesliga genauer zu analysieren.
Ausgestrahlt wird die Sendung heute Donnerstag, dem 2. Jänner 2020 ab 16:00 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)
CBTV Austria Sendung 57 (Ausschreibung)
Infoseite ChessBase TV Austria
Der Österreichische Schachbund wurde am 12.12.1920 gegründet und feiert 2020 sein 100-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Events. Den Auftakt machen vom 15. bis 23. Februar die Staatsmeisterschaften im klassischen Schach in Graz. Das Turnier wird im Gedenken an Eva Moser ausgetragen, die 2019 leider viel zu früh verstorben ist. Eva Moser und Markus Ragger sind die herausragenden Spieler des ÖSB seit der Aufnahme 2005 in die österreichische Sportfamilie.
Die Österreichischen Meisterschaften der Jugend U12-U18 sowie der Senioren folgt vom 3. bis 9. April in St. Veit an der Glan. Im Juni wird der ÖSB seine Fest-Broschüre 100 Jahre ÖSB offiziell präsentieren. Im September werden vom 4. bis 6. die Staatsmeisterschaften im Rapid/Blitz in Graz ausgetragen. Zudem folgt in diesem Monat ein Großmeisterturnier mit Markus Ragger in Wien. Der internationale Höhepunkt ist die Ausrichtung des Vereins-Europacups vom 5. bis 13. Oktober in Mayrhofen im Zillertal. Hier darf mit der Teilnahme vieler Top-Stars gerechnet werden kann. Abschließend sind vom 10. bis 13. Dezember die Jugendmeisterschaften im Rapid/Blitz in St. Veit geplant.
Der Österreichische Schachbund dankt allen Spielern, Funktionären und Schachinteressierten für ihr Engagement im Schachsport, hofft auf rege Teilnahme bei den Jubiläumsveranstaltungen und wünscht allen ein GESUNDES UND GLÜCKLICHES JAHR 2020! (wk)
Die Weltmeisterschaft im Blitzschach endet mit einer Titelverteidigung von Magnus Carlsen. Es ist bereits sein fünfter Titel in dieser Disziplin, die seit 2006 offiziell als FIDE-Blitz WM ausgetragen wird und der dritte in Folge. Carlsen gewann 2009 in Moskau, 2014 in Dubai, 2017 in Riad, 2018 in St. Petersburg und heuer in Moskau. Zudem hält er aktuell auch die Titel im Standard- und Schnellschach.
Der Weg zum Titel war aber ein harter, insbesondere weil Hikaru Nakamura wie Carlsen ein starke Vorstellung liefert und in 21 Runden wie Carlsen 16,5 Punkte holt. Im Stichkampf gelingt es Carlsen die Initiative an sich zu reißen und die zweite Partie eindrucksvoll im Königsangriff zu gewinnen. Nakamura muss sich mit Silber begnügen. Die Bronzemedaille geht überraschend an Vladimir Kramnik, der auch nach seinem Rücktritt voll konkurrenzfähig ist. Auf den Plätzen landen mit Grischuk und Vachier-Lagrave zwei weitere Routiniers, erst dann folgt mit Firouzja, Artemiev, Yu und Duda die kommende Generation. Valentin Dragnev gelingen im Blitz neun Punkte aus 21 Partien, Felix Blohberger holt acht Punkte.
Im Bewerb der Frauen verteidigt Kateryna Lagno ihren im Vorjahr erstmals errungenen Titel mit 13 Punkten aus 17 Partien vor Anna Muzychuk (12,5). Beide gingen punktegleich in die Schlussrunde. Lagno verliert gegen Stefanova einen Bauern, rettet aber einen halben Punkt. Muzychuk verpasst gegen Zhongyi Tan eine Gewinnstellung und den zum Greifen nahen Titel. Die Chinesin wird dank besserer Feinwertung Dritte vor der Russin Valentina Gunina. In den Top-10 folgen noch Kosteniuk, Lei, Arabidze, Stefanova, Khademalsharieh und Bodnaruk. Organisatorisch war die WM auf höchstem Level. Das Interesse vor Ort und bei der hochwertigen Live-Kommentierung beeindruckt. Dank des Sponsors aus Saudi-Arabien gab es einen Preisfonds von einer Million Dollar. Magnus Carlsen nimmt davon als Doppelweltmeister 120.000 Dollar mit nach Norwegen. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen gewinnt die Weltmeisterschaft im Schnellschach in Moskau überlegen mit 11,5 Punkten vor Alireza Firouzja, Hikaru Nakamura und Vladislav Artemiev (alle 10,5). Carlsen bleibt in allen 15 Runden ungeschlagen und ist nun wieder Weltmeister in allen drei Disziplinen, wobei er jenen im Blitz aber ab heute wieder verteidigen muss. Im Interview meint Carlsen, dass es "Kampfgeist und Aggresivität" benötigt um einen Titel zu gewinnen und spielt damit darauf an, dass einige wohl mehr auf Plätze und Preisgeld gespielt haben. So wiederholt Nakamura in der Schlussrunde eine Variante, die er mit Carlsen bereits gespielt hatte, wohl mit dem Ziel eine sichere Stellung zu haben. Er hätte aber kompromisslos auf Sieg spielen müssen um noch einen Stichkampf zu erzwingen. In den Top-10 landen noch Aronian, Dominguez Perez, Duda, Dubov, Korobov und Anton (alle 10).
Aus Österreich waren die Staatsmeister im Blitz und Rapid am Start. Valentin Dragnev spielt zwei Tage mit fünf Punkten aus 10 Partien ausgezeichnet, bricht aber am dritten mit einem halben Punkt aus fünf Partien ein. Felix Blohberger holt in den drei Schlussrunden zweieinhalb Punkte und wird mit sechs Punkten noch bester Österreicher. Allerdings hat Dragnev mit 2507 doch die bessere Performance.
Dramatisch verlief der Bewerb der Frauen. Die Chinesin Tingjie Lei hat gleich zweimal die Chance auf den WM-Titel verpasst. Zuerst führt sie eine Runde vor Schluss mit einem halben Punkt Vorsprung auf ihre Landsfrau Zhongyi Tan und einem Punkt Vorsprung auf weitere fünf Spielerinnen. Allerdings verlieren beide Chinesinnen in der Schlussrunde, wonach mit Lei, Koneru und Atalik drei Spielerinnen je neun Punkte aus zwölf Partien haben. Nach dem Regulativ kommt es zu einem Stichkampf zwischen Tingjie Lei und Humpy Koneru. Ekaterian Atalik muss sich wegen der schlechtesten Zweitwertung mit Bronze begnügen. Im Stichkampf, gespielt werden zwei Blitzpartien, gewinnt Lei die erste Partie mit Schwarz, aber in der zweiten kann Koneru noch einmal kontern und ein Armageddon erzwingen. Sie bekommt Schwarz zugelost. Lei kann keinen Vorteil erzielen und gerät rasch ins Hintertreffen. In einer klaren Gewinnstellung erlaubt Koneru eine Zugwiederholung um den Titel zu sichern. Heute und morgen folgen jeweils ab 13:00 Uhr die Weltmeisterschaften im Blitz. (wk)
Turnierseite, FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results
Die Weltmeisterschaften im Rapid und Blitz haben kurzfristig mit Moskau doch noch einen Ausrichter gefunden. Vom 26. bis 28. Dezember werden an drei Tagen je fünf Runden Rapid gespielt. Am 29. und 30. Dezember folgen je zwölf Blitzrunden. Gespielt werden die Weltmeisterschaften jeweils in der Allgemeinen Klasse und für Frauen.
In der offenen Klasse ist angeführt von Magnus Carlsen praktisch die gesamte Weltelite am Start. Stark vertreten ist natürlich Gastgeber Russland mit sieben Großmeistern in den Top-20. Spielberechtigt sind Spieler mit einer Elozahl von 2550 oder höher sowie nationale Meister. Aus Österreich sind Valentin Dragnev und Felix Blohberger am Start. Im Bewerb der Frauen führt Anna Muzychuk im Rapid die Setzliste an, gefolgt von den Russinen Alexandra Kosteniuk und Kateryna Lagno sowie ihrer Schwester Mariya.
Die erste Runde beginnt heute um 13:00 Uhr MEZ. Auf der Turnierseite und den großen Schachportalen wird eine Live-Übertragung angeboten (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, FIDE
Zum Jahresausklang gibt es auch heuer wieder zwei Open in Aschach und im Schilchlerand. Das 28. Donau Open beginnt schon heute um 16:00 Uhr mit der ersten Runde und dauert bis zum 31. Dezember. Gespielt werden sieben Runden Schweizer System in vier Gruppen. Im Rahmenprogramm finden sich ein Tandem- und ein Paarblitzturnier.
Das 3. Internationale Schilcherland Open beginnt am Samstag, dem 28. Dezember und dauert bis einschließlich 4. Jänner. Gespielt werden neun Runden Schweizer System, daher können auch Normen erzielt werden. Der Veranstalter erwartet rund 150 Teilnehmer. In der A-Gruppe sind mit Gergely Antal (HUN), Nikolaus Stanec (AUT), Toms Kantans (LAT), Andreas Diermair (AUT), Mathias Womacka (GER) und Bryan Smith (USA) sechs Großmeister vorangemeldet. Am 31. Dezember gibt es zudem ein Silvester-Blitzturnier. Kurzentschlossene können sich in Aschach oder im Schilcherland noch anmelden. Nähere Infos siehe Turnierseite. (wk)
Turnierseiten: Aschach, Schilcherland
Ian Nepomniachtchi gewinnt das Finale der vierten Station des FIDE Grand Prix in Jerusalem gegen Wei Yi mit 1,5:0,5 und sichert sich mit diesem Erfolg hinter Alexander Grischuk den zweiten Platz in der Gesamtwertung und einen Platz im Kandidatenturnier.
Im Finale weicht der Chinese in der ersten Partie mit Weiß einer Zugwiederholung aus und gewinnt eine Qualität für einen Springer und zwei Bauern. In einer langen Partie gelingt es Nepomniachtchi dank der sichereren Königsstellung seine Bauer weit nach vorne zu bringen und die Partie zu gewinnen. Heute musste Wei Yi mit Schwarz "all in" gehen um vielleicht doch noch auszugleichen. Es gelingt ihm mit einem Figurenopfer die Stellung zu verschärfen, Nepomniachtchi verzichtet aber auf Gewinn zu spielen und wickelt in ein erzwungenes Dauerschach ab.
Damit nimmt der Russe im letzten Moment noch Maxime Vachier-Lagrave den Platz im Kandidatenturnier weg. Vorentscheidend war sein 1,5:0,5 Sieg im direkten Duell im Semifinale. Vachier-Lagrave bleibt nun nur die Hoffnung auf eine Wild Card des Veranstalters. (wk, Foto: ChessBase)
Turnierseite
Am 7.Dezember fand in der Handelskammer in Hamburg eine Konferenz zum Thema Schach als Instrument der Bildung statt. Zu dieser Konferenz wurden nicht nur wichtige Schachfunktionäre, wie zum Beispiel der deutsche Nationaltrainer Dorian Rogozenco, sondern auch Mitarbeiter der Ministerien, Schulleiter und Lehrkräfte eingeladen.
Ziel der Veranstaltung war es, auf die Möglichkeiten, die Schach in der Schule bietet, hinzuweisen und alle Beteiligten möglichst gut zu vernetzen. Aus österreichischer Sicht wurde der Komissionsleiter für Schulschach Hans-Jürgen Koller zu dem Bildungsgipfel eingeladen, um über die Projekte in Österreich zu informieren. (wk, Text: Hansjürgen Koller)
Weitere Informationen... (Website Deutsche Schachjugend)