Ex-Europameister Zdenko Kozul legt beim "tournament of peace" in Zagreb mit zwei Siegen gegen seine kroatischen Landsleute Marin Bosiocic und Robert Zelcic einen Traumstart hin und führt nach zwei Runden allein die Tabelle an. Auf den Fersen ist ihm der Bulgare Ivan Cheparinov nach seinem heutigen Blitzsieg gegen Hrvoje Stevic. In einem angenommenen Damengambit überrascht Cheparinov mit einer selten gespielten Variante. Nach einem Fehler gibt Stevic schon im 23. Zug auf.
Markus Ragger beginnt das Turnier mit zwei Remisen gegen den Russen Aleksey Dreev und den Ukrainer Vassily Ivanchuk, der Nummer Eins der Setzliste. Am Eröffnungstag nimmt Ragger ein frühes Remisangebot von Dreev an, heute endet die Partie nach spannendem Verlauf knapp vor der Zeitkontrolle mit einer Zugwiederholung. In der dritten Runde trifft Ragger mit Schwarz auf den Armenier Hrant Melkumyan. (wk, Foto: Turnierseite)
In Zagreb findet vom 19. bis 30. November das zweite "Tournament of Peace" statt. Eingeladen wurde vom kroatischen Veranstalter aus Österreich Markus Ragger. Er ist mit seiner aktuellen Elozahl von 2669 die Nummer Vier der Setzliste und trifft in den elf Runden auf die folgenden Gegner: Vassily Ivanchuk (UKR, 2679), Ivan Cheparinov (GEO, 2679), Alexei Dreev (RUS, 2671), Etienne Bacrot (FRA, 2669), Hrant Melkumyan (ARM, 2661), Liviu-Dieter Nisipeanu (GER, 2656), Marin Bosiočić (CRO, 2598), Zdenko Kožul (CRO, 2593), Hrvoje Stević (CRO, 2563), Mladen Palac (CRO, 2550), Robert Zelčić (CRO, 2526). Der Eloschnitt ist 2626.
Gespielt wird wie schon bei der Erstauflage 2018 im bekannten Hotel "Palace", ein Haus mit einer langen Schachtradition. Organisatorisch haben Alojzije Jankovic und Mladen Palac die notwendigen Unterstützer und Sponsoren aufgebracht und das Teilnehmerfeld zusammengestellt. Zagreb schließt mit diesem turnier an sein lange Tradition als Veranstalter hochstehender Schach-Events an. (wk, Foto: Turnierseite)
In der 2. Bundesliga Ost wurde am vergangenen Wochenende die zweite Doppelrunde gespielt. Nach insgesamt vier Runden ist Pamhagen als einziges Team ohne Punkteverlust. Diesmal gewinnen die Burgenländer gegen Tschaturanga mit 4,5:1,5 und gegen Donaustadt mit 3,5:2,5.
Erste Verfolger sind Ottakring und Mistelbach/Altlichtenwarth mit je zwei Punkten Rückstand. Ottakring holt zwei 4:2 Siege gegen Mattersburg und Hietzing, Mistelbach/Altlichtenwarth erreicht zweimal ein 3:3 gegen Pressbaum bzw. Tschaturanga. Am Tabellenende sind die bisher punktelosen Amateure und knapp davor Baden mit einem Punkt. Erfreulich ist diesmal der hohe Frauenanteil mit den österreichischen Nationalspielerinnen Veronika Exler, Annika Fröwis, Katharina Newrkla und Denise Trippold sowie der Litauerin Dava Batyte und den Sloweninnen Ivana Hrescak und Laura Unuk. Am 7. Dezember folgt noch eine weitere Runde vor Weihnachten. (wk)
Die Entscheidung im Grand Prix in Hamburg zwischen Alexander Grischuk und Jan-Krzysztof Dua fällt nach zwei Remisen im Standardschach erst in einem Tie-Break, das für Grischuk denkbar schlecht mit einer Niederlage beginnt. Dann zeigt sich der Russe aber auf der Höhe und schafft mit einer klar besseren Eröffnungbehandlung nicht nur den Ausgleich in den zweiten Rapid-Partie, sondern auch die Führung in der ersten der beiden bei weiter verkürzter Bedenkzeit. Mit dem Rücken zur Wand kann Duda in einer "must win situation" in einem Vierspringerspiel einen Bauern gewinnen und leichten Vorteil erzielen, aber dann dreht Grischuk die Parte und Duda zieht mit einem Remisangebot die Notbremse. Grischuk verzichtet in völlig gewonnener Stellung auf den "Kill" und jubelt sichtlich über den Turniersieg.
Grischuk führt vor dem letzten Turnier in Jerusalem in der Gesamtwertung mit 10 Punkten vor Maxime Vachier-Lagrave (13) und Shakryar Mamedyarov (10) und hat einen der beiden Plätze für das Kandidatenturnier, die im Grand Prix vergeben werden, wohl so gut wie sicher. (wk, Foto: FIDE) Turnierseite (World Chess), FIDE
Padua besiegt am Schlusstag Alkaloid im direkten Duell mit 3,5:2,5 und gewinnt den Vereins-Europacup 2020 in Ulcinj. In einem ausgeglichen Match gelingt der Siegpunkt dem einzigen heimischen Spieler der beiden Mannschaften, der im Finale eingesetzt wurde, dem Italiener Daniele Vocatura. Er gewinnt mit Schwarz gegen Vladislav Kovalev. Die Silbermedaille geht an Novy Bor, den Klub von Markus Ragger, dank eines 4:2 Sieges gegen Moskau. Ragger bleibt wie bei der Team-EM ungeschlagen und holt dreieinhalb Punkte aus sechs Partien. Dritter wird Mednyi Vsadnik mit einem 5:1 Kantersieges gegen Promorsky District. Einen Punkt dahinter tummeln sich 10 Mannschaften mit 10 Punkten angeführt von Alkaloid, der Nummer Eins der Setzliste.
In dieser Gruppe hätte auch Feffernitz landen können. Österreichs Meister verliert aber gegen Vugar Gashimov überraschend chancenlos mit 1:5. Die Nationalspieler Peter Schreiner und Andras Diermair holen jeweils vier Punkte aus sieben Partien bei Eloleistungen von 2473 bzw. 2434. Simon Pacher, der dritte Österreicher im Team, muss sich mit zwei Punkte begnügen. Am Spitzenbrett überzeugt Nijat Abasov mit fünfeinhalb Punkten.
Im Frauenbewerb sichert sich Nona ungeschlagen mit 11 Punkten den Titel vor den Favoriten Kiew und Monte Carlo. In der Schlussrunde genügen den Georgierinnen vier rasche Punkteteilungen um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der Europacup der Vereine wird heute zwischen Padua und dem Favoriten Alkaloid im direkten Duell entschieden. Padua schlägt gestern das russische Team Mednyi Vsadnik mit 4:2 und ist vor der Schlussrunde die einzige Mannschaft ohne Punkteverlust. Peter Leko und Gawain Jones punkten für die Italiener voll. Alkaloid, die Mazedonier hatten in der dritten Runde gegen Mednyi Vsadnik verloren, wahrt mit einem 5:1 Kantersieg gegen das tschechische Team SK Joly Lysa nad Labem die Chance auf den Titel. Derzeit hat Alkaloid den Vorteil der besten Zweitwertung.
Fünf Siege bei einer Niederlage haben neben Alkaloid auch die zwei russischen Mannschaften Moskau und Primorsky District sowie Markus Raggers Novy Bor. Im Kampf um die Medaillen gewinnt Novy Bor gestern gegen Vugar Gashimov dank Siegen von Vidit und Navara mit 4:2. Ragger remisiert gegen Allahverdiyev. Heute trifft Novy Bor auf Moskau. Im Frauenbewerb ist None (Georgien) nach einem 3:1 gegen Kiew der Titel nur mehr schwer zu nehmen. Die Top-gesetzten Teams von Kiew und Monte Carlo haben ebenso wie Ugra zwei Punkte Rückstand, zudem gibt es keine direkten Duelle mehr.
Österreichs Meister Feffernitz gewinnt in der fünften Runde gegen Eupen- Kelmisk (Deutschland) mit 4,5:1,5 und gestern HWP Sas van Gent (Holland) sogar mit 5,5:0,5. Die Kärntner liegen nun im Pulk der Teams mit acht Punkte am 15. Platz und spielen heute gegen Vugar Gashimov (Aserbaidschan). Ein Top-10 Platz ist theoretisch noch möglich. Die Schlussrunde beginnt heute um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Das Finale des FIDE Grand Prix in Hamburg mit dem Russen Alexander Grischuk und dem Polen Jan-Krzysztof Duda beginnt mit einem Remis. Duda wählt gegen 1.d4 die Damenindische Verteidigung und erhält eine Stellung mit hängenden Bauern in der Grischuk leicht besser zu steht. Allerdings gelingt es ihm nicht diesen Vorteil auszubauen. Im 46. Zug wird die Punkteteilung vereinbart. In der zweiten Standardpartie führt Duda heute ab 14:00 Uhr die weißen Steine.
Zuvor konnte sich Duda im Tie-Break des Semifinales nach dramatischem Verlauf gegen Daniil Dubov mit 3,5:2,5 durchsetzen. Dabei hatte Dubov die ersten Schnellschachpartie mit Schwarz gewonnen und in der zweiten mit Weiß einen klaren Vorteil. Dann entgleitet ihm die Partie. Zu allem Überdruss verpasst er in einem Turmendspiel nach einem Fehler Dudas eine Chance doch noch zu remisieren und den Aufstieg ins Finale fixieren. Von diesem Schock konnte sich der Russe nicht mehr erholen. Er erlaubt in seiner Weißpartie in den weiteren, verkürzten, Schnelllschachpartien ein Remis ohne Kampf und bekommt in der nächsten die Rechung präsentiert. Duda verhindert so ein rein russisches Finale. (wk, Foto: FIDE) Turnierseite (World Chess), FIDE
Die Nationalteams der Männer und Frauen präsentierten sich bei der TeamEuropameisterschaft in Georgien in blendender Form. Beide schafften den Sprung in die Top-20 und spielten fast ausschließlich gegen stärkere Nationen. Igor Stohl ist der Trainer der slowakischen Frauen, aber auch ein hervorragender Kenner der österreichischen Schachszene. So arbeitete er mit mir gemeinsam eine Woche lang in der Südstadt mit dem Frauen-Nationalkader. Nun analysiert Igor für uns österreichische Glanzlichter aus Batumi 2019.
Ausgestrahlt wird die Sendung heute am Sonntag, dem 17.11.2019, ab 16:30 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)
In der gestrigen 4. Runde des Europacups der Vereiner kam es zum Schlager zwischen Raggers Klub Novy Bor und Mednyi Vsadnik, dem Dritten und Zweiten der Setztliste. Novy Bor schien lange am Drücker und hatte vor allem in den Weißpartien von David Navara und Krishnan Sasikiran vorteilhafte Stellungen. Allerdings konnte Kirill Alekseenko das Turmendspiel mit einem Bauern weniger gegen Navara halten. Nach fünf Remisen, darunter eine solides Remis von Ragger gegen Fedoseev, wird Sasikiran zum Unglücksraben für Novi Bor. Zuerst vergrößert er seinen Vorteil und steht bis zum 53. Zug klar auf Gewinn. Ein Fehler gibt seinem Gegner Maxim Rodshtein unverhofft eine Remischance und keine zwei Züge später verdirbt Sasikirian mit einem weiteren Fehler die Stellung völlig. Am Ende steht Novy Bor ohne Punkt da. Die Russen können hingegen ihren Vortagssieg gegen Alkaloid bestätigen.
Österreichs Vertreter Feffernitz verliert in der 2. Runde gegen den Titelfavoriten Alkaloid mit 1,5:4,5 und tags darauf überraschend auch gegen Apeldorn mit 2,5:3,5. Gestern folgt gegen Fontaine ein Kantersieg im Ausmaß von 5,5:0,5. Heute wartet mit Rochade Eupen-Kelmins ein weiterer schlagbarer Gegner.
An der Spitze sind mit Vugar Gashimov (AZT), Mednyi Vsadnik (RUS), Padova (ITA) und Joly Lysa nad Labem (CZE) vier Mannschaften noch ohne Punkteverlust. Im Frauenbewerb haben sich die Titelfavoriten Monte Carlo und Kiew in der dritten Runde mit 2:2 getrennt und führen nach Siegen gestern mit jeweils sieben Punkten die Tabelle an. Die heutige Runde beginnt um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results