Der österreichische Schachbund nimmt die aktuelle Situation und die damit verbundenen Sorgen von Spieler-/innen, Angehörigen oder Funktionär-/innen ernst.
Der österreichische Schachbund sieht jedoch aus den derzeit zur Verfügung stehenden Informationen durch die österreichischen Behörden keine Veranlassung Grund zur Panik zu haben, speziell auch hinsichtlich der kommenden Wettkämpfe.
Der österreichische Schachbund hat volles Vertrauen in die österreichischen Behörden und deren Maßnahmen und wird sich daher ständig informieren und den Anweisungen der Behörden
entsprechend Folge leisten.
WAS BEDEUTET DAS FÜR DEN ÖSB?
Der österreichische Schachbund darf hiermit folgende Empfehlungen für den Wettkampfbetrieb aussprechen:
FÜR TURNIER-/MEISTERSCHAFTSVERANSTALTER:
Stellen Sie bitte sicher, dass es im Turnier- und Turniernebenbereich ausreichende Mittel für die Hygiene vorhanden sind (Warmwasser, Seife und Papierhandtücher auf den Toiletten, Entsorgungskörbe, eventuell können auch Papiertaschentücher und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden).
Der LV Kärnten hat sich für die ÖM Jugend im April bereits entsprechend vorbereitet!
FÜR MANNSCHAFTSFÜHRER, TRAINER, BEGLEITUNG:
Fragen Sie (auch sich selbst) die Spieler-/innen nach ihrem persönlichen Gesundheitszustand (ob z.B. ein grippaler Infekt vorliegt), ob in den letzten 2 Wochen eine Reise in jene Staaten (China, Italien) bzw. deren Regionen stattgefunden hat oder man mit anderen Personen zusammengetroffen ist, die eine derartige Reise vorgenommen haben.
Zur Abklärung in derartigen Fällen rufen Sie bitte die kostenlose
HOTLINE 14 50
an.
Sorgen Sie dafür, dass die Spieler-/innen aus Ihrem Umfeld die notwendigen persönlichen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
FÜR SPIELER/-INNEN:
Wie ist Ihr persönlicher Gesundheitszustand (liegt z.B. ein grippaler Infekt vor?), waren Sie in den letzten 2 Wochen auf einer Reise in jene Staaten (China, Italien) bzw. deren Regionen oder sind Sie mit anderen Personen zusammengetroffen, die eine derartige Reise vorgenommen haben.
Zur Abklärung in derartigen Fällen rufen Sie bitte die kostenlose
HOTLINE 14 50
an.
Sorgen Sie dafür, die notwendigen persönlichen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
AM BRETT:
Zu den üblichen Regeln des persönlichen, gegenseitigen Respekts zählt im Schach sich vor und nach der Partie die Hände zu reichen. Händereichen, wenn vor allem wenn hygienische Maßnahmen eingehalten wurden, muss daher nicht unbedingt zur Übertragung beitragen, aber wir haben in dieser Situation Verständnis dafür, wenn Speiler-/innen
dies nicht wollen.
Zollen Sie Ihrem Gegenüber den entsprechenden Respekt z.B. durch ineinandergreifen Ihrer Hände und einem klaren Nicken mit dem Kopf zu Spielbeginn oder Spielende.
HYGIENMASSNAHMEN
(Website BM für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz):
Wie bei der saisonalen Grippe werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich mit Wasser und Seife oder einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel!
- Bedecken Sie Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch (nicht mit den Händen), wenn Sie husten oder niesen.
- Entsorgen Sie das Papiertaschentuch umgehend und waschen Sie danach Ihre Hände.
- Vermeiden Sie direkten Kontakt zu kranken Menschen.
Die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz von anderen Personen vor der Ansteckung mit Erregern respiratorischer Infektionen sind
eine gute Händehygiene: https://youtu.be/HwMDo_QZkkI
korrekte Hustenetikette: https://youtu.be/1XdIvgq008E und das
Einhalten eines Mindestabstandes (ca. 1 bis 2 Meter) von krankheitsverdächtigen Personen.
Diese Maßnahmen gelten generell auch während der Grippesaison.
WEITERE INFORMATIONEN:
https://www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/Coronavirus---Haeufig-gestellte-Fragen.html
Wir wünschen Euch für die kommenden Bewerbe schöne gemeinsame sportliche Spiele!
Mit sportlichen Grüßen,
Christian Hursky, Präsident
Walter Kastner, Generalsekretär
Hans Stummer, Vorsitzender Technische Kommission
Der Frauen Grand Prix 2019/2020 geht mit den Turnieren in Lausanne und Sardinien (2.bis 15. Mai) in sein Finale. In Lausanne beginnt heute um 15:00 Uhr die erste Runde. Am Start sind 12 der 16 Teilnehmerinnen der aktuellen Serie, darunter Weltmeisterin Wenjun Ju und die im Match um die WM knapp unterlegene Russin Alexandra Goryachkina. Man kann in einer einzelnen Partie nicht von einer Revanche sprechen, eine Partie mit Brisanz verspricht das erste Aufeinandertreffen der Beiden nach der WM aber doch zu werden.
Im Kampf um die beiden Plätze für das erste Kandidatenturnier der Frauen liegt nach zwei von vier Turniere Humpy Koneru (293 Punkte) vorne. Sie hat in Skolkova allein gewonnen und in Monaco den Sieg mit Lagno und Goryachkina geteilt. Auf den Plätzen folgen mit Alexandra Goryachkina (253), Katharina Lagno (180) und Alexandra Kosteniuk (178) drei Russinnen. Wenjun Ju teilt mit Dronavalli Harika den fünften Platz hat aber als einzige Spielerin der Genannten erst ein Turnier gespielt.
In der heutigen ersten Runde kommt es in Lausanne zu den folgenden Paarungen: Goryachkina-Kashlinskaya, Kosteniuk-Dzagnidze, Abdumalik-Ju, Stefanova-Sebag, Harika-Cramling sowie zum Duell der Muzychuk Schwestern Anna und Mariya. Alle Partien werden live übertragen und von Mikhail Gurevich und Keti Tsatsalashvili kommentiert. Gespielt werden elf Runden, Beginnzeit ist jeweils um 15:00 Uhr, nur die Schlussrunde beginnt bereits um 11:30 Uhr. Am 8. März ist ein Ruhetag eingeplant. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Info-Seite ChessBase TV Austria
Youtube: 58. Sendung - 02/2020 (Youtube)
Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
Der Österreichische Schachbund schreibt eine Stelle für eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter in seinem Sekretariat in Wien aus.
Es handelt sich um eine geringfügige Stelle im „office management“ im Ausmaß von 10 Wochenstunden mit einer Entlohnung von 446,81 Euro monatlich.
Dienstort ist Wien. Die Stelle ist dem Präsidenten und dem Generalsekretär unterstellt. Die Arbeitszeit umfasst zwei Bürotage und weitere flexible Arbeitszeiten. Fallweise ist eine Unterstützung bei Veranstaltungen des ÖSB auch in den Bundesländern erforderlich.
Wir erwarten:
- Sprachen: Deutsch und Englisch in Wort und Schrift.
- Kenntnisse im Office Management (Word, Excel, Powerpoint).
- Aufgeschlossenheit zu neuen Medien (Facebook, Instagram).
- Betreuung der Website des ÖSB mit dem Generalsekretär (Urlaubsvertretung).
- Administration FIDE Wertungen (Spieler An-/Abmeldungen, Turnierwertungen).
- Allgemeine Büroarbeiten, Postein-/Ausgang.
- Affinität zu Schach.
- Bereitschaft für Fortbildungen, insbesondere für einen Übungsleiterkurs und einen Schiedsrichterkurs bzw. für BSO Fortbildungsangebote.
- Arbeitsantritt im April 2020.
Ihre schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf senden Sie bitte bis spätestens 28. Februar 2020 an die folgende E-Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wir freuen uns auf ihr Interesse.
Christian Hurksy, Präsident
Walter Kastner, Generalsekretär
Download Ausschreibung (PDF)
Die Staatsmeisterschaften im klassischen Schach enden im Rahmen des Internationalen Schach Opens in Graz mit Siegen von Valentin Dragnev in der offenen Klasse und Elisabeth Hapala bei den Frauen. Dragnev erleidet in der vierten Runde zwar mit einer Niederlage gegen Christoph Menezes einen Rückschlag, kann aber in den Runden sechs bis neun mit vier Siegen überzeugen. Elisabeth Hapala startet mit einem Punkt aus vier Partien verhalten, legt dann aber mit vier aus fünf zu und ist am Ende die einzige österreichische Spielerin mit fünf Punkten. Belohnt werden die beiden Staatsmeister von ÖSB Präsident Christian Hursky neben der Goldmedaille und dem Preisgeld auch mit einem Exemplar einer ÖSB Schachuhr von Jaques Lemans, die anlässlich des 100 Jahre Jubiläums in einer limitierten Auflage von 300 Stück aufgelegt wurde.

Ein starkes Turnier spielt aus österreichischer Sicht Felix Blohberger. Er bleibt ungeschlagen und punktet nach drei Remisen zum Auftakt mit fünfeinhalb aus sechs in der Folge überzeugend. Zwei seiner fünf Siege gelingen gegen die Großmeister David Shengelia und Bartosz Socko. Blohberger holt wie Dragnev sieben Punkte und darf sich über eine hochverdiente Silbermedaille freuen. Bronze geht etwas überraschend an Georg Kilgus. Er gewinnt in den beiden Schlussrunden gegen den Polen Patryk Chylewsky und Christoph Menezes und ist in der einzige Österreicher in der Gruppe der Spieler mit sechseinhalb Punkten. In den Preisrängen der Staatsmeisterschaft landen weiters Florian Schwabeneder, Radoslaw Gajek, Georg Fröwis, Lukas Handler, Gert Schnider, David Shengelia und Christoph Menezes.

Im Frauenbewerb lag Anna-Christina Ragger nach einem Sieg gegen Manfred Freitag vor der Schlussrunde einen halben Punkt vor der Konkurrenz. Sie bleibt aber nach einer Niederlage gegen den Polen Mis Mieszko bei viereinhalb Punkten und muss Hapala passieren lassen. Immerhin rettet sie dank besserer Zweitwertung Silber vor der punktegleichen Jasmin-Denise Schloffer. In den weiteren Preisrängen landen Reka Horvath, Annika Fröwis und Chiara Polterauer.

Das Internationale Graz Open gewinnt der junge Ukrainer Kirill Shevchenko mit siebeneinhalb Punkten vor fünf Spielern mit sieben Punkten, darunter Dragnev am dritten und Blohberger am fünften Platz. Insgesamt gelangen fünf Spielern Normen für internationale Titel: Leon Livaic (CRO, GM), Jonasz Baum (POL, IM), Alexandru-Bogdan Banzea (ROU, IM), Kubra Ozturk (TUR, IM) und Gergan Peycheva (BUL, WIM). Das B-Turnier gewinnt der Bulgare Dario Dereshki vor den beiden jungen Russinnen Margarita Zvereva und Alina Efendieva. Im C-Turnier gewinnen mit Nikita Arikov aus Russland und Adrian Bakalarz aus Deutschland zwei U16 Spieler. Ein Weekend Turnier mit fünf Runden holt sich Aljosa Tomazini aus Slowenien vor dem Oberösterreicher Dietmar Hiermann. Turnierorganisatorin Andrea Schmidbauer darf sich über knapp 400 Teilnehmer und einen reibungslosen Turnierverlauf freuen. Besonders willkommen war eine vierzigköpfige Delegation der berühmten Botwinnik Schachschule aus Moskau. Das bunte Rahmenprogramm wurde mit einem Empfang im Rathaus und der Filmpremiere der "Schach(t)räume" bereichert. Immer präsent war Eva Moser. Knapp ein Jahr nach ihrem Tod war diese Veranstaltung ihrem Gedenken gewidmet. (wk)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results (Partien, Fotos), Fotos von Peter Kranzl

Der Turniersieger

Der Staatsmeister

Die Staatsmeisterin

Ein Hauch von Moskau...

Im Gedenken an Eva Moser (1982-2019)
Das Masters beim Prager "Chess Festival" endet dramatisch. Zwei Runden vor Schluss sieht Santosh Gujrathi Vidit mit fünf Punkten aus sieben Partien bereits wie der sichere Sieger aus. Doch dann leistet sich der Inder zwei Niederlagen in den beiden Schlussrunden gegen Alireza Firouzja und Jan Krzystof Duda. Da auch Gujarro David Anton gegen Grandelius in den Plusbereich kommt sind am Ende Vidit, Firouzja, Duda und David Anton mit je fünf Punkten vorne. Vidit hat am Ende doch noch Glück und ist nach Zweitwertung Erster.
Markus Ragger spielt in diesem Klassefeld im Rahmen seiner Erwartung und holt aus den neun Partien acht Remisen. Lediglich gegen Vidit musste er seinen König umlegen. In Summe eine solide Leistung der österreichischen Nummer Eins.
Das Challengers gewinnt der Holländer Jorden Van Foreest mit 6/9 vor Nijat Abasov (AZE) und Andrey Esipenko (RUS, je 5,5). Ein Open wird von G Akash (IND), Georgios Souleidis (GRE) und Nikita Petrov (RUS) mit je sieben Punkten aus neun Partien gewonnen. In Summe bereichert das Festival in Prag die europäische Turnierlandschaft. Das Organisationsteam möchte zu einem Fixstern wie Wijk aan Zee werden und ist auf dem besten Weg dazu. (wk, Foto: Turnierseite)
Offizielle Website, Ergebnisse bei Chess-Results
Konstantin Peyrer zählt mit seinen 16 Jahren zu den großen österreichischen Nachwuchshoffnungen. Beim Blitzen hat er gerade die 2400er-Marke überschritten, im Sommer 2019 holte er sich den FIDE-Meister-Titel. Im Herbst wurde er Vize-Europameister im Schnellschach U16.
Für seinen Schachverein Ottakring war er schon mehrfach in der 1. Bundesliga im Einsatz. Gemeinsam mit Harald Schneider-Zinner analysiert er spannende und unterhaltsame Momente aus dem laufenden Grazer-Open. Im Rahmen des von Mag. Andrea Schmidbauer wunderbar organisierten Turniers mit über 400 Teilnehmern, finden auch die Österreichischen Staatsmeisterschaften statt.
Ausgestrahlt wird die Sendung heute Dienstag, dem 18. Februar 2020 ab 16:00 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner, Foto: Gerhard Peyrer Fotographie)
CBTV Austria Sendung 58 (Ausschreibung)
Infoseite ChessBase TV Austria
Im Rahmen des Grazer Chess Opens wird die Vorpremiere des ORF Österreich - Bilds „Schach(t)räume - Bretter, die die Welt bedeuten“ am 19.02. um 20:30 Uhr im Hotel Novapark stattfinden. Sendetermin: Österreich-Bild, Sonntag, 15. März 2020, 18.25 Uhr, ORF.
Zum Film:
Seit hunderten Jahren übt das Schachspiel eine ungebrochene Faszination aus. Weltweit spielen etwa 800 Millionen Menschen Schach. Schach verbindet - es gibt keine Unterscheidungen nach Sprachen, Kulturen, Religionen, Alter und Geschlecht. Schach war nie und ist nicht ein Spiel unter Vielen, sondern eine Art Königsdisziplin.
Graz ist die österreichische Hauptstadt des Schachs und Sitz des Österreichischen Schachbundes (ÖSB), in dem rund 400 Schachvereine in ganz Österreich organisiert sind. Daraus ergeben sich eine Vielzahl an Schachaktivitäten und Impulse, die von hier aus ausgehen.
Anlässlich des 100 Jährigen Bestehens des ÖSB, möchten wir diesem Sport einen Film widmen. Schach ist ein Denksport, der höchste Konzentration und unglaubliche Gedächtnisleistungen verlangt – Blitzschach, Simultanpartien, Turniere. Über Sieg oder Niederlage entscheidet beim Schach allein das Können der SpielerInnen.
Entscheidend geprägt hat Graz und die internationale Schachlandschaft Prof. Kurt Jungwirth (Präsident des ÖSB 1971-2017 und heute Ehrenpräsident). Durch sein unermüdliches Engagement hat er eine ganze Galerie an Weltmeistern und Schachgroßmeistern, Schachpräsidenten und Meisterschaften nach Graz geholt. Er war 1985 auf dem Weltschachkongress in Graz Initiator der Europäischen Schachunion, deren Vorsitz er 15 Jahre inne hatte. Bis heute liegt ihm besonders die Förderung der Jugend am Herzen. In den letzten Jahren ist die Steirische Jugend überaus erfolgreich gewesen: so haben sie letztes Jahr landesweit mit Abstand die meisten Medaillen geholt hat.
Seit Mai 2018 ist der erste Steirer – Andreas Diermair aus Leoben – Schachgroßmeister. Es ist - abgesehen vom Weltmeister - der höchste Titel, den man als Schachspieler erreichen kann. Nur die besten Turnierschachspieler bekommen vom Weltschachbund FIDE den Titel "Großmeister" verliehen. In Graz lebt noch ein weiterer Schachgroßmeister: Markus Ragger. Der gebürtige Kärntner ist der derzeit beste Schachspieler Österreichs und Schachprofi. Zusammen mit seiner Frau Anna Christina Ragger (FIDE Meister) sehen wir, wie hart sie täglich trainieren und wie unglaublich das Gedächtnis von SchachspielerInnen funktioniert.
An der Karl Franzens Universität hat Prof. Roland Grabner (Neurowissenschaftler) mit der Schachspielerin Barbara Teuschler (FIDE Meisterin) zum Thema Gedächtnis Experimente durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass SchachspielerInnen über 100.000 Figurenbündel als Muster im Kopf abgespeichert haben. So können sie in Millisekunden Stellungen erkennen, bewerten und sich für Spielzüge entscheiden. Eine erstaunliche Leistung und von großer Bedeutung beispielsweise beim Blitzschach, bei dem jedem/(r) SpielerIn nur 5 Minuten Bedenkzeit für die gesamte Partie zur
Verfügung stehen.
Schachspieler und Schachspielerinnen profitieren von den positiven Auswirkungen auf das Gehirn bis ins hohe Alter. Beim Schachspielen spielt auch die mentale Ebene eine enorme Rolle, denn eine Partie erfordert von den SchachspielerInnen über 5 - 6 Stunden höchste Konzentration. Im Schach entscheidet ein kleiner Fehler oft stundenlange Partien. Mit Stress gut umzugehen und nach vollbrachten Zug sofort zu entspannen, ist der Rat von Alois Kogler, Mentaltrainer des ÖSB. Er hat in seiner aktuellsten Studie sogar herausgefunden, dass man anhand von Blutwerten und psychologischen
Testergebnissen den Gewinner einer Partie vorhersagen kann. Die Sieger unterscheiden sich von den 2. oder 3. vor allem durch den besseren Umgang mit Stress.
Wie keine andere Sportart hat der Computer die Schachwelt revolutioniert. Schachtraining ist heute ohne den Computer nicht mehr vorstellbar. Täglich kommen tausende gespielte Partien weltweit in den Schachdatenbanken hinzu. Der Computer bewertet Stellungen, hilft bei Eröffnungsvorbereitungen und Fehleranalyse. Online spielen Menschen über große Entfernungen Schach. Doch das Spiel Mensch gegen Maschine, ist schon seit Jahren entschieden. Spätestens seit Christian Donningers Schachprogramm „Hydra“, sind Computer unschlagbar geworden. Einer, der angetreten war, um die „Ehre“ des Menschen zu verteidigen bzw. das Spiel dem menschlichen Geist zurück zu geben - war der Künstler Werner Bäumler - Künstlername Laurin. Der Deutsche, der heute an der Lagune vor Venedig lebt, hat ein Raumschach entwickelt. Es besteht aus 8 übereinander stehenden Ebenen und insgesamt 512 Feldern. Fast 4 Jahrzehnte hat es gedauert, bis das Raumschach spielbar war. Raumschach erweitert die Zugmöglichkeiten um ein Vielfaches und stellt für den menschlichen Geist eine neue Herausforderung dar.
Der Schachprogrammierer Christian Donninger hat ein Raumschachprogramm für Werner Bäumler geschrieben, aber auch hier ist der Mensch chancenlos. Aber die Maschine ersetzt nicht das Spiel von Mensch zu Mensch. Schach ist ein solch komplexes Spiel, dass ein Schachgroßmeister einmal
sagte: es gibt wahrscheinlich mehr mögliche Schachpartien als Atome im Weltall.
Gedreht wurde hauptsächlich in Graz, aber auch in der Weststeiermark (Deutschlandsberg), Leoben, Slowenien und Venedig.
Regie: Ulrike Berger
Kamera: Hubert Doppler
Drehbuch: Ulrike Berger, Norbert Prettenthaler
Schnitt: Martin Steffens, Raimund Sivetz
Musik: Gerd Schuller
Sprecher: Wolfram Berger
Text/Fotos: Mokino Filmproduktion
Acht Spieler haben beim Graz Open nach drei Runden noch eine weiße Weste, darunter die Österreicher Georg Fröwis, Georg Kilgus und Radoslaw Gajek. Sie sind damit im Kampf um die Staatsmeisterschaft voran. Die Elo-Favoriten mussten hingegen bereits Federn lassen. Bartosz Socko, mit 2619 die Nummer Eins, remisiert in den Runde zwei und drei gegen Antoni Kozak und Lukas Leisch. Die Nummer Zwei, Jose Eduardo Martinez Alcantara, er dominierte das Blitzturnier, wird in der dritten Runde am Spitzenbrett von Florian Pötz neutralisiert und muss noch froh sein, einen halben Punkte zu ergattern.
Österreichs Rekordmeister Nikolaus Stanec verliert in der zweiten Runde überraschend gegen den Inder Das Soham, kämpft sich aber mit einem Sieg gegen das steirische Talent David Shernthaner zurück in die erweiterte Spitzengruppe. Beste Frau ist nach drei Runden Davaademberel Nomin-Erdene aus der Mongolei mit zwei Punkten. Zwei Punkte gelangen auch Monika Socko aus Polen und Kubra Ozturk aus der Türkei. Die besten Österreicherinnen sind in der Gruppe der Spieler mit einem Punkt. Nach Feinwertung liegen derzeit Chiara Polterauer, Reka Horvath und Elisabeth Hapala auf den Medaillenplätzen. (wk)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
LIVE-Übertragung: Bretter 1-36, Bretter 37-59
In der Schlussrunde des Cairns Cups in St. Louis reicht Humpy Koneru ein blutleeres Remis im indischen Duell gegen Harika Dronavalli um die zweite Auflage dieses hochkarätigen Frauen-Rundenturniers für sich zu entscheiden. Koneru holt sechs Punkte aus neun Partien und gewinnt eine Partie mehr als Weltmeisterin Wenjun Ju. Die Chinesin vergibt ihre Chance in der Vorschlussrunde mit einer Niederlage gegen das amerikanische Talent Carissa Yip, sichert sich aber mit einem Sieg gegen Alexandra Kosteniuk noch den zweiten Platz vor Mariya Muzychuk und Kosteniuk. Den Kampfgeist der Frauen unterstreicht, dass keine einzige Spielerin ungeschlagen bleiben konnte.
Bemerkenswert ist das Resultat von Carissa Yip. Das Kücken im Feld, sie ist noch 16-jährig, verliert zu Beginn vier Partien in Serie, schafft dann aber mit vier aus fünf eine sensationelle zweite Turnierhälfte mit Siegen gegen Krush, Gunina und Ju. Am Ende holt sie vier Punkte und teilt den siebenten Platz mit Dzagnidze und Krush. Gar nicht gelaufen ist es hingegen für Valentina Gunina. Die Vorjahressiegerin verliert sechs Partien und wird mit zweieinhalb Punkten nur Letzte. Die gewohnt gute Live-Kommentierung mit Seirawan, Shahade und Ramirez spricht ein breites Publikum an und macht beste Werbung für das Frauenschach, das durchaus mehr solcher Veranstaltungen vertragen könnte. (wk, Foto: Turnierseite)
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