In der gestrigen 4. Runde des Europacups der Vereiner kam es zum Schlager zwischen Raggers Klub Novy Bor und Mednyi Vsadnik, dem Dritten und Zweiten der Setztliste. Novy Bor schien lange am Drücker und hatte vor allem in den Weißpartien von David Navara und Krishnan Sasikiran vorteilhafte Stellungen. Allerdings konnte Kirill Alekseenko das Turmendspiel mit einem Bauern weniger gegen Navara halten. Nach fünf Remisen, darunter eine solides Remis von Ragger gegen Fedoseev, wird Sasikiran zum Unglücksraben für Novi Bor. Zuerst vergrößert er seinen Vorteil und steht bis zum 53. Zug klar auf Gewinn. Ein Fehler gibt seinem Gegner Maxim Rodshtein unverhofft eine Remischance und keine zwei Züge später verdirbt Sasikirian mit einem weiteren Fehler die Stellung völlig. Am Ende steht Novy Bor ohne Punkt da. Die Russen können hingegen ihren Vortagssieg gegen Alkaloid bestätigen.
Österreichs Vertreter Feffernitz verliert in der 2. Runde gegen den Titelfavoriten Alkaloid mit 1,5:4,5 und tags darauf überraschend auch gegen Apeldorn mit 2,5:3,5. Gestern folgt gegen Fontaine ein Kantersieg im Ausmaß von 5,5:0,5. Heute wartet mit Rochade Eupen-Kelmins ein weiterer schlagbarer Gegner.
An der Spitze sind mit Vugar Gashimov (AZT), Mednyi Vsadnik (RUS), Padova (ITA) und Joly Lysa nad Labem (CZE) vier Mannschaften noch ohne Punkteverlust. Im Frauenbewerb haben sich die Titelfavoriten Monte Carlo und Kiew in der dritten Runde mit 2:2 getrennt und führen nach Siegen gestern mit jeweils sieben Punkten die Tabelle an. Die heutige Runde beginnt um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Langfristige Turnierplanung kann man dem Weltschachbund wahrlich nicht unterstellen. Ohne eine solche muss oft Russland als Organisator einspringen. Dieser Tradition folgend hat der russische Verband gestern in einer Pressekonferenz im Beisein von FIDE Präsident Arkady Dvorkovich verkündet, dass das nächste Kandidatenturnier vom 15. März bis 5. April 2020 in Jekaterinenburg stattfinden wird.
Überraschend wurde zugleich bekannt gegeben, dass die ursprünglich in Khanty-Mansiysk geplante Schach Olympiade 2020 nach Moskau verlegt und ein paar Tage nach hinten verschoben wird. Der neue Termin ist vom 5. bis 17. August. Ein Grund für die Verlegung wurde nicht bekannt gegeben. Es stört offenbar auch niemanden, dass damit der Vergabeprozess mit einer Entscheidung in der FIDE Generalversammlung ad absurdum geführt wird und die Delegierten der Verbände nicht das bekommen wofür sie mehrheitlich gestimmt haben. Die Delegierten sollen aber im Vorfeld der Olympiade nach Sibirien zum FIDE Kongress fliegen, der damit erstmals nicht mehr im Rahmen der Olympiade durchgeführt wird.
Khanty-Mansiysk darf im Gegenzug neben dem Kongress auch die ersten Schachparalymipcs für Gehörlose, Seh- und Körperbehinderte ausrichten. Es verwundert kaum, dass es auch dafür keinen Beschluss in einer Generalversammlung gibt. Ebenso wie für das nach den Wahlen eiligst eingeführte FIDE Management Board, das solche Entscheidungen jetzt trifft. FIDE, quo vadis? (wk, Foto: FIDE)
Zur Meldung bei der FIDE
Alexander Grischuk steht als erster Spieler im Finale des FIDE Grand Prix in Hamburg. Er gewinnt im Semifinale gegen Maxime Vachier-Lagrave mit 1,5:0,5. In der ersten Partie hat Grischuk keine Probleme mit Schwarz auszugleichen. Bereits im 27. Zug steht das Remis fest. Heute umgeht er mit einem Anti-Grünfeld-System die Lieblingsvariante seines Gegners und erreicht rasch einen leichten Vorteil, den er lange festhält. Nach der Zeitkontrolle mündet die Partie in einem Endspiel Läufer gegen Springer mit Bauern beiderseits. Ein entfernter Freibauer gibt Grischuk Vorteil. Vachier-Lagrave gelingt es nicht die Stellung zu halten. Grischuk steht somit im Finale.
Sein Gegner wird morgen in einem Tie-Break zwischen Jan-Krzysztof Duda und Daniil Dubov ermittelt. Gelingt Dubov der Aufstieg gäbe es ein rein russisches Finale. (wk, Foto: FIDE)
Turnierseite (World Chess), FIDE
Eine österreichische Delegation bestehend aus Katharina Riegler, Lothar Handrich und Hans-Jürgen Koller machte sich auf die Reise nach Norddeutschland, Schwerin. Ziel der Reise war nicht nur die Fortbildung im Bereich Schulschach, sondern auch der Austausch mit führenden Experten im deutschsprachigen Raum.
Organisiert wurde der Kongress von Ulrike Starke, der Schachlehrerin Deutschlands aus dem Jahr 2017. Ulrike beeindruckte uns bereits bei der Eröffnung, denn ihre Grundschule (bei uns Volksschule) Lankow ist ein schachliches Vorzeigeprojekt in Deutschland. Innerhalb von wenigen Jahren wurde Schach als fixer Bestandteil des Regelunterrichtes installiert. Die Ergebnisse wurden innerhalb der Rostocker Studie nun auch wissenschaftlich analysiert (ein Bericht folgt).
In 7x3 Workshops fand die eigentliche Fortbildung statt. Das Programm reichte von Taktikaufgaben mit dem Methodenkoffer über Denksportaufgaben zum Thema Schach bis zu Schach in der Sporthalle und Kinderpsychologie. Die Workshops waren sowohl für schachliche Neueinsteiger als auch für erfahrene Schachlehrer und Schachprofis interessant.
Die Delegation ist bereits mit der Organisation des 1. Österreichischen Schulschachkongresses betraut und hofft eine ebenso ansprechende Veranstaltung in Österreich zu etablieren. Dafür gibt es bereits einen Termin und Ort (13.-15. März Bildungshaus Tainach, Kärnten). Die Ausschreibung wird in Kürze veröffentlicht.
In der 2. Bundesliga Mitte fanden am Wochenende im oberösterreichischen Taufkirchen bereits die Runden vier bis sechs statt. Die beiden Titelkandidaten Pinggau-Friedberg und Grieskirchen Schallerbach gaben sich keine Blöße, konnten jeweils alle drei Begegnungen, großteils sogar glatt, gewinnen und sind weiter ohne Punkteverlust an der Spitze. In der fünften Runde kam es aber zu einem Führungswechsel nach Feinwertung weil die Steirer gegen Steyregg mit 5:1 gewinnen, die Oberösterreicher gegen Sauwald aber "nur" 4:2.
Die Grazer Schachfreunde stehen den beiden Top-Teams in Taufkirchen mit fünf Punkten aus den drei Runden kaum nach und sind mit insgesamt acht Punkte neuer Dritter vor Fürstenfeld-Hartberg (7) sowie Frauental und Sauwald (je 6). Es folgen Steyregg (5) und Nettingsdorf/Traun (4). Am Tabellenende finden sich St. Veit, Freistadt/Wartberg, St. Valentin und Gleisdorf mit je drei Punkten.
Der Abstiegskampf verspricht hart zu werden und wie üblich werden einige Teams wohl bis zum Fniale kräftig zittern müssen. In der Titelentscheidung hätte der Bruder Zufall bei der Auslosung kaum besser Regie führen können. Das direkte Duell zwischen Grieskrichen-Schallerbach und Pinggau-Friedbber wird erst am 21. März in der Schlussrunde in Graz stattfinden. (wk, Foto: Peter Kranzl)
Infoseite 2. Bundesliga Mitte, Ergebnisse bei chess-Results, Fotos aus Taufkirchen (P. Kranzl)
Österreichs Meister Feffernitz besiegt zum Auftakt des Europacups der Vereine das finnische Team SK Ninja klar mit 5:1 und trifft heute auf Alkaloid, das topjesetzte Team aus Mazedonien. Alkaloid gewann gestern noch ohne Mamedyarov gegen Echiquier Mosan ebenfalls mit 5:1. Für die Kärntner gewannen Abasov, Schreiner, Danin und Sebenik ihre Partien, Diermair und Pacher remisierten.
Markus Ragger gewann für den tschechischen Meister Novi Bor gegen Andrej Sukovic. Novi Bor gewinnt gegen Buducnost, ein Team des Gastgebers Montenegro, souverän mit 5,5:0,5. Heute wartet LSG IntelliMagic aus Holland. Vor Ort ist in Ulcinj auch ÖSB Vizepräsident Johann Pöcksteiner. Ein seiner Funktion als ECU Vorstandsmitglied leitet er das Schiedsgericht und kann dabei wertvolle Erfahrungen und Kontakte sammeln für den Europacup 2020, der vom 8. bis 13. Oktober in Mayhofen im Zillertal stattfinden wird. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Vom 26.10.-3.11. fand die diesjährige Offene Internationale Bayrische Meisterschaft statt. Angeführt wurde das Turnier von den Weltklassespielern Gata Kamsky und Pavel Eljanov. Gespielt wurde in Gmund, einer kleinen Gemeinde direkt am Tegernsee: alte Bauernhäuser soweit das Auge reicht. Die Spielbedingungen im Gut Kaltenbrunn war optimal: ruhig, viel Licht und mehr als genügend Platz.
Insgesamt nahmen 505 SpielerInnen aus 26 Nationen teil, darunter 24 GMs. Neben mir waren zwölf weitere ÖsterreicherInnen dabei. Die ersten fünf Runden wurden mit beschleunigtem Schweizer System gespielt, das heißt, die Liste wird geviertelt und die Auslosung der ersten Runde gleicht der, der zweiten Runde bei normalem Schweizer System. Der einzige Nachteil ist, dass man (zumindest, wenn man im zweiten Viertel gesetzt ist) relativ viel „Lift fährt“. Für mich ist das Turnier mit 50% der möglichen Punkte leider nicht so gut gelaufen wie geplant, aber dennoch würde ich nächste Jahr wieder mitspielen. Mit 7,5 Punkten gab es einen Ukrainischen Doppelsieg: Bernadskiy gewann vor Eljanov. Beste Österreicher wurden Gunnar Schnepp und der Tiroler Nachwuchsspieler Arthur Kruckenhauser mit jeweils 6 aus 9.
Gewonnen hat der Ukrainer Vitaliy Bernadskiy mit 7,5 Punkten nach Feinwertung vor seinem Landsmann Pavel Eljanov. Turnierfavorit Gata Kamskay landet im Feld mit 7 Punten im Feld einer elfköpfigen Verfolgergruppe mit je sieben Punkten. (wk, Text/Foto: Jasmin-Denise Schloffer)
Ergebnisse, Turnierseite
Levon Aronian gewinnt den FIDE Grand Prix in Hamburg nach einem Tie-Break Erfolge mit dem punktegleichen Sergey Karjakin. Es ist bereits sein zweiter Sieg in der heurigen Tour nach dem Rapid/Blitz in St. Louis. Beide Spieler verdanken ihr Ergebnis einer starken Vorstellung im Blitzschach. Aronian übernimmt die Führung am zweiten Blitztag nach einem Sieg im direkten Duell gegen den bis dahin führenden Anton Korobov und baut sie auf zwei Punkte Vorsprung aus, eher er Karjakin mit einem schwächeren Finish doch noch die Möglichkeit gibt aufzuschließen. Beide erreichen insgesamt 20 von 36 möglichen Punkten. Karjakin holt davon 11,5 im Blitz, Aronian 11. Nur einen halben Punkt dahinter landet Vishy Anand am dritten Platz knapp vor Quang Liem Le, während Korobov, er war nach dem Rapid und nach dem ersten Blitztag noch vorne, muss aber am Schlusstag fünf Niederlagen in Serie hinnehmen und rutscht noch auf den fünften Platz zurück. Es folgen Giri und Artemiev (je 18) sowie Mamedyarov und So (je 16,5). WM-Finalist Fabiana Caruana schwächelt mit 13 Niederlagen in 27 Partien erneut im Rapid/Blitz und wird nur Letzter.
Die Grand Chess Tour zieht weiter nach Indien wo vom 22. bis 26. November ein weiteres Mal Rapid/Blitz am Programm steht. In der Gesamtwertung führt Magnus Carlsen mit 54,5 Punkten vor Ding Liren (37,8) und Maxime Vachier-Lagrave (36,5). Aronian ist jetzt geteilter Vierter mit Sergey Karjakin. Beide haben 36,5 Punkte. Allerdings haben MVL und Karjakin bereits ein Turnier mehr in der Wertung. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Der FIDE Grand Prix in Hamburg geht in seine entscheidende Phase. Heute qualifizierte sich Daniil Dubov als vierter Spieler für das Semifinale. Sein Match gegen Peter Svidler war das einzige, das in ein Tie-Break musste. Maxime Vachier-Lagrave konnte sich gegen Veselin Topalov ebenso bereits in den beiden klassischen Partien mit 1,5:0,5 durchetzen wie Alexander Grischuk gegen David Navara und Jan-Krzysztof Duda gegen Yu Yangyi.
Das Tie-Break zwischen Dubov und Svidler beginnt mit zwei weiteren Remisen in den beiden Schnellpartien. Die Entscheidung fällt in den nächsten beiden Schnellpartien bei weiter verkürzter Bedenkzeit. Svidler opfert mit Weiß einen Bauern, den er aber nicht mehr zurückbekommt. Dubov spielt die Partie trocken nach Hause und fixiert danach mit einem Remis den Aufstieg. Im Semifinale spielen Vachier-Lagrave gegen Grischuk und Dubov gegen Duda. (wk, Foto: FIDE)
Turnierseite (World Chess), FIDE
Gesucht wird ab 1. 1. 2020 eine Person für die Büro- und Organisationstätigkeit im steirischen Jugendschachbereich mit Dienstort Graz.
Anstellungsausmaß: 2020: 20 Wochenstunden – ab 2021: 24 Wochenstunden
Bezahlung nach SWÖ Verwendungsstufe 7
Anstellungserfordernisse:
Positives freundliches Auftreten – Selbständiges Arbeiten – Engagement – Kontaktfreudigkeit – Entscheidungsfähigkeit – Teamfähigkeit – Leadership – Freude an organisatorischer Tätigkeit und an notwendigen bürokratischen Begleitmaßnahmen – Herzblut für die Jugendarbeit – Bereitwilligkeit zu initiativen Kontakten zu Schulen, Vereinen und Institutionen – Umgang mit den neuen Medien – Kenntnis der Schachszene wäre nützlich.
InteressentInnen werden gebeten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu senden und ein Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf beizulegen.