
Ian Nepomniachtchi gewinnt das Finale der vierten Station des FIDE Grand Prix in Jerusalem gegen Wei Yi mit 1,5:0,5 und sichert sich mit diesem Erfolg hinter Alexander Grischuk den zweiten Platz in der Gesamtwertung und einen Platz im Kandidatenturnier.
Im Finale weicht der Chinese in der ersten Partie mit Weiß einer Zugwiederholung aus und gewinnt eine Qualität für einen Springer und zwei Bauern. In einer langen Partie gelingt es Nepomniachtchi dank der sichereren Königsstellung seine Bauer weit nach vorne zu bringen und die Partie zu gewinnen. Heute musste Wei Yi mit Schwarz "all in" gehen um vielleicht doch noch auszugleichen. Es gelingt ihm mit einem Figurenopfer die Stellung zu verschärfen, Nepomniachtchi verzichtet aber auf Gewinn zu spielen und wickelt in ein erzwungenes Dauerschach ab.
Damit nimmt der Russe im letzten Moment noch Maxime Vachier-Lagrave den Platz im Kandidatenturnier weg. Vorentscheidend war sein 1,5:0,5 Sieg im direkten Duell im Semifinale. Vachier-Lagrave bleibt nun nur die Hoffnung auf eine Wild Card des Veranstalters. (wk, Foto: ChessBase)
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Am 7.Dezember fand in der Handelskammer in Hamburg eine Konferenz zum Thema Schach als Instrument der Bildung statt. Zu dieser Konferenz wurden nicht nur wichtige Schachfunktionäre, wie zum Beispiel der deutsche Nationaltrainer Dorian Rogozenco, sondern auch Mitarbeiter der Ministerien, Schulleiter und Lehrkräfte eingeladen.
Ziel der Veranstaltung war es, auf die Möglichkeiten, die Schach in der Schule bietet, hinzuweisen und alle Beteiligten möglichst gut zu vernetzen. Aus österreichischer Sicht wurde der Komissionsleiter für Schulschach Hans-Jürgen Koller zu dem Bildungsgipfel eingeladen, um über die Projekte in Österreich zu informieren. (wk, Text: Hansjürgen Koller)
Weitere Informationen... (Website Deutsche Schachjugend)
Vom 13. bis 15. Dezember 2019 fand das 14. Open Braunau statt. Ein bunt gemischtes Feld aus 15 Nationen und 131 Spielerinnen und Spielern fand sich im Schloss Ranshofen ein. Nach dem Motto von Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak "Schach im Friedensbezirk" konnten die Schachsportler und zahlreiche Zuseher drei Tage lang spannende aber immer friedliche Wettkämpfe erleben. Im A Turnier waren 33 Spielerinnen und Spieler am Start. Der spielstarke IM Gajek Radoslaw, ein gebürtiger Pole, der seit 2018 die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann mit vier aus fünf Punkten mittels Feinwertung das Turnier. Kurios: Zwei Namensgleiche belegten Rang 2 und 3, nämlich Ivanov Stojan Emilov aus Bulgarien und der russische Großmeister Ivanov Mikhail.
Die beiden Ranshofener Paul Brehovsky und Wolfgang Kücher landeten mit je 3,5 Punkten nur sehr knapp hinter dem Spitzenfeld auf den Rängen 7 und 8, was ihnen die Titel Bezirks- und Stadtmeister einbrachte. Bezüglich der Anzahl der Teilnehmer lagen das B und C Turnier mit 41 bzw. 40 knapp beisammen. Mit 4,5 Punkten erzielte der erst 17jährige Bayer Daniel Lichtmannecker im B Turnier den alleinigen 1. Rang. Der aus Makedonien stammende und jetzt im Innviertel lebende Pashoski Goce war im C Turnier eine Klasse für sich. Viele Jahre lang hatte er berufsbedingt keine Schachfiguren mehr angerührt. In der Setzliste als Letzer gereiht, musste er in der ersten Runde wegen der ungeraden Teilnehmeranzahl den Spielfreipunkt akzeptieren. Derart motiviert gewann er auch alle anderen Partien und wurde mit 100 Prozent alleiniger Erster. (wk, Text: Turnierseite)
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In Zadar findeet vo 15.-22. Dezember ein traditionell stark besetztes Open statt. Nach sechs von neun runden führt der Kroate Ante Brkic mit 5,5 Punkten. In der Guppe der Verfolger mit 4,5 Punkten drängt neben Ex-Europameister Zdenko Kozul die Jugend nach vorne. In dieser Gruppe liegt neben dem Inder Shah Dev (U12 !), dem Ukrainer Danyil Mosesov (U16) auch Österreichs Felix Blohberger (U18).
Blohberger hat zwar mit zwei Remisen begonnen, gewinnt dann aber im Österreicherduell gegen Patrick Gelbenegger und lässt Siege gegen die Inder Shah Manush und G.A. Stany (GM 2526) folgen. Zuletzt beendet er ein indische Trilogie mit einme Remis gegeh Shan Dev. Morgen spielt Blohberger gegen den Ukrainer Mosesov. Neben Blohberger spielen aus Österreich noch Patrick Gelbenegger, Juij Khalakhan und Dominik Ly. Insgesamt sind in der A-Gruppe 52 Spieler aus 12 Nationen am Start. (wk, Foto: Turnierseite)
Jerusalem ist vom 11. bis 23. Dezember der Austragungsort des letzten Grand Prix Turniers der FIDE im laufenden Zyklus. Gespielt wird der Grand Prix der Herren im Gegensatz zu den Frauen im K.O.-Modus mit 16 Spielern. In der ersten Runde gab es in den sechzehn Standardpartien nur eine Entscheidung. Wesley So besiegte heute in der Rückrunde Yu Yangyi und ist damit in der Runde der letzten Acht.
Alle anderen Begegnungen müssen morgen in das Tie-Break. Es spielen ab 14:00 MEZ: Topalov gegen Vachier-Lagrave, Wojtaszek gegen Andreikin, Nepomniachtchi gegen Gelfand, Wei gegen Giri, Hariksrishna gegen Karjakin, Navara gegen Wang und Mamedyarov gegen Jokavenko. In der Gesamtwertung führt Grischuk überlegen, spielt aber nicht in Jerusalem. Die ersten Beiden des Grand Prix qualifizieren sich für das Kanidatenturnier 2020. Es soll vom 15. März bis 5. April in Jekaterinburg, Russland, stattfinden. Die besten Chancen haben neben Grischuk, er kann wohl nur noch theoretisch aus den Top-2 verdrängt werden, noch Vachier-Lagrave, Mamedyarov und Nepomniachtchi. (wk, Foto: ChessBase)
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Die Russin Alexandra Goryachkina übernimmt in der achten Runde des FIDE Grand Prix der Frauen in Monaco mit einem Sieg gegen Valentina Gunina die alleinige Führung. Goryachkina hat zuvor bereits gegen Harika, Cramling, Dzagnidze und Zhao gewonnen und nur gegen Kosteniuk verloren.
Die Inderin Humpy Koneru, sie war mit zwei Siegen am besten gestartet, ist weiter ungeschlagen und liegt gemeinsam mit ihrer Landsfrau Dronavali Harika mit 5,5 Punkten am zweiten Platz. Anna Muzychuk, Kosteniuk, Lagno und Cramling folgen hinter Harika mit je 5 Punkten. Völlig außer Form agiert Valentina Gunina. Sie hat gegen Kosteniuk gewonnen, aber alle anderen sieben Partien verloren. Drei Runden sind in Monaco noch zu spielen. (wk, Foto: FIDE)
Österreichs Aushängeschild des Schachsports, Markus Ragger, ist heuer bei der Herzenswunschaktion der Kleinen Zeitung dabei. Noch bis Sonntag kann man ein Simultan gegen ihn für einen guten Zweck ersteigern. Verwaltet wird der gute Zweck von der Caritas. Es lohnt sich daher doppelt ein Angebot zu machen.
Am vergangenen Wochenende war Ragger übrigens für Solingen in der deutschen Bundesliga im Einsatz. Das Match gegen Titelverteidiger Baden-Baden ging mit 2,5:5,5 verloren, Ragger erreicht aber eine Punkteteilung gegen Schachlegende Vishy Anand. Tags darauf gewinnt Solingen knapp gegen die Schachfreunde Deizisau. Matchwinner ist Ragger mit einem Sieg am Spitzenbrett gegen den Ungarn Peter Leko, der in seiner erfolgreichen Karriere ein WM-Match gegen Kramnik zu buche stehen hat. In Summe ein gutes Wochenende für Ragger! (wk, Foto: Ragger)
Link zur Wunschaktion der Kleinen Zeitung
In der 2. Bundesliga Ost wurde am vergangenen Samstag die fünfte Runde ausgetragen. Pamhagen gibt gegen Austria Wien mit einem 3:3 zwar einen ersten Punkt ab, behält aber mit insgesamt neun Punkten die Tabellenführung und ist damit Herbstmeister. Erste Verfolger bleiben Ottakring nach einem 5:1 gegen Baden und Mistelbach/Altlichtenwarth mit einem 4:2 gegen Donaustadt. Beide Teams halten bei acht Punkten und haben nur einen Zähler Rückstand auf Pamhagen. In der erweiterten Spitze sind mit je sieben Punkten auch noch Mattersburg (3,5:2,5 gegen Hietzing) und Tschaturanga (4:2 gegen Pöchlarn. Pressbaum folgt als Sechster und hält als einziges Team mit fünf Punkten die 50% Marke. Im Abstiegskampf finden sich von Donaustadt, Pöchlarn und Austria (alle 4), Hietzing (3), Baden (1) und die Amateure (0) wieder. Die nächsten Runden folgen am 18./19. Jänner 2020. (wk)
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