Österreichs Herren schlagen sich bei der Team EM in Batumi großartig im Kampf gegen die Top-3 Teams des Turniers. Nach England und Russland war gestern mit Polen die Nummer 3 der Setzliste der Gegner. Wie schon gegen England gelingt Ragger und Co. mit einem 2:2 eine weitere Sensation. Ragger, Dragnev und Blohberger geben ihren Gegner keine Funken Chance irgendeine Inititiative zu entwickeln und erreichen scheinbar problemlos die Punkteteilungen. Offenbar setzten die Polen ihre Hoffnungen dann auf Kamil Dragun, der gegen David Shengelia mit Raumvorteil aus der Eröffnung kommt. Shengelia weist aber noch, dass seine Stellung grundsolide ist und sichert das hochverdiente 2:2. Der nächste Gegner ist Rumänien.
Das Frauenteam feiert einen zweiten Sieg gegen Norwegen. Am Spitzenbrett remisiert Veronika Exler gegen Monika Machlik. Die Siegpunkte gelingen Denise Trippold und Chiara Polterauer in den beiden Weißpartien. Julia Novkovic verliert etwas überraschend gegen Hanna Kyrkjebo. Heute ist in Batumi ein Ruhetag, morgen trifft unser Team auf die Kroatinnen, die in der Setzliste drei Plätze höher eingestuft sind. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die erste FIDE Weltmeisterschaft im Chess960, eine Erfindung der Schach-Ikone Bobby Fischer, endet nach einer langen Qualifikation mit einem Finale in Norwegen. Fabiano Caruana, Ian Neponniachtchi und Wesley So haben sich in der "Quali" durchgesetzt, als vierter Spieler steigt Weltmeister Magnus Carlsen in das Geschehen ein. Aktuell laufen die Semifinali zwischen Carlsen und Caruana bzw. Nepomniachtchi und So.
Gespielt werden jeweils vier Partien "slow rapid", vier partien "fast rapid" und vier Blitzpartien. Vor den heutigen "fast rapid" Partien führt Carlsen mit 7,5:4,5 nachdem er zwei Partien mit Schwarz gewinnen konnte und Caruana nur eine. Klarer ist die 9:3 Führung von So gegen Nepomniachtchi. So konnte zwei Partien gewinnen bei zwei Remisen. Im "fast rapid" gibt es drei Punkte für den Sieg und 1,5 Punkte für ein Remis. Die Live-Übertragung beginnt heute um 17:30 Uhr. (wk, Foto: FIDE)
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Es hätte heute ein verlängerter Nationalfeiertag für die ÖSB-Teams in Batumi werden können. Unterm Strich bleibt aber nur ein Punkt der Herren gegen Schweden. Die Frauen verlieren gegen Holland knapp mit 1,5:2,5. Bestens in Form präsentiert sich Julia Novkovic. Sie gewinnt heute gegen Tea Lanchava und ist für zwei der bisherigen drei Partiegewinne des Teams verantwortlich. In einem Tief steckt hingegen Barbara Teuschler nach einer dritten Niederlage gegen zugegebenermaßen starke Gegnerinnen. So stand es 1:1 als Exler in klar besserer Stellung gegen Zhaoqin Peng wohl aus Respekt vor der elostarken Gegnerin deren Remisangebot annimmt und Denise Trippold alleine sitzen lässt. Das Unglück nimmt seinen Lauf, Anne Hast gelingt es die lange gleiche Stellung noch für sich zu entscheiden. Der nächste Gegner ist Norwegen.
Im Herrenteam ist David Shengelia zur Zeit der Motor, der auf Hochtouren läuft. Er gewinnt im Match gegen Schweden bereits seine dritte Partie bei der EM und hält bei dreieinhalb Punkten aus vier Partien. Sein Schwarzsieg gegen Jonathan Westerberg (2546) beeindruckt von Beginn an. Markus Ragger kämpft am Spitzenbrett gut gegen Nils Grandelius, gewinnt auch einen Bauern, die 3:2 Mehrheit am Königsflügel ist aber nicht zu gewinnen. Eine gute Partie spielt auch Valentin Dragnev im Duell zweier 2550-er gegen Tiger Hillarp Person. Der Tiger scheint nach einem Fehler schon gefangen, doch Dragnev verpasst den möglichen Fangschuss und muss sich mit Dauerschach begnügen. Da sich Peter Schreiner von Erik Blomqvist die Stacheln eines Igels einfängt ist der mögliche Sieg dahin. Morgen Montag treffen die Herren mit Polen auf die Nummer 3 und haben damit bereits nach fünf Runden gegen die drei Top-Gesetzten gespielt. (wk, Foto: Turnierseite)
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David Shengelia führt Österreichs Herren am Nationalfeiertag zum Sieg gegen die Slowakei. Er besiegt Stefan Mazur in einem Königsinder und sorgt für das 2,5:1,5 und den ersten Sieg der Herren. Zuvor erlaubt Ragger mit Schwarz eine frühe Zugwiederholung gegen Jergus Pechac. Dragnev drückt gegen Ftacnik, erreicht aber nichts greifbares und remisiert ebenso wie Felix Blohberger gegen Martin Nayhebaver. Morgen wartet mit Schweden ein Tabellennachbar in der Setzliste.
Das Frauenteam kommt gegen Aserbaidschan geschlossen gut aus der Eröffnung. Mit Fortdauer der Partien übernehmen die an fünfter Stelle gesetzten Aserbaidschanerinnen aber das Heft in die Hand und gewinnen noch glatt mit 4:0. Schade um die gute Vorbereitung, zumindest einen Punkt hätte sich das Team verdient. Morgen wird es etwas leichter, Gegner Holland ist aber zu favorisieren.
An der Spitze sind im Frauenbewerb Georgien, Russland und Italien noch ohne Punkteverlust, bei den Herren sind es Armenien, die Ukraine und Holland. Im Schlager der Runde gewinnt die Ukraine 2,5:1,5 gegen Aserbaidschan. Kuzubov sorgt gegen Naiditsch für die Entscheidung. (wk, Foto: Turnierseite)
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Österreichs Herren wurden für ihr 2:2 gegen England mit einem Match gegen Top-Favorit Russland "belohnt". Ragger und Co leisten beachtlichen Widerstand müssen aber letztlich mit einem 1:3 doch die Überlegenheit der Russen anerkennen. Am Spitzenbrett erreicht Markus Ragger in einem Tarrasch-Franzosen gegen Dmitry Andreikin eine leichte Initiative, die zu einem sicheren Remis führt. Großartig hält sich David Shengelia gegen Kreativgenie und Carlsen-Sekundant Daniil Dubov. Shengelia traut sich gegen den Eröffnungsriesen den scharfen Najdorf-Sizilianer zu wählen, gerät aber früh ins Grübeln und hat schon nach 11 Zügen eine Stunde Bedenkzeit verbraucht. Doch gerade mit wenig Bedenkzeit beginnt Shengelia den Russen zu überspielen. Dubov zieht die Notbremse und bietet eine Zugwiederholung an, der Shengelia mit nur zwei Minuten auf der Uhr in leicht besserer Stellung nicht ausweicht. Dragnev und Blohberger verlieren gegen Vitiugov und Alekseev.
Jubelstimmung gibt es vor dem Nationalfeiertag bei den Frauen. Sie gewinnen gegen die acht Plätze höher eingestufte Tschechische Republik mit 2,5:1,5. Veronika Exler und Julia Novkovic gelingen Schwarzsiege, Denise Trippold steuert ein Remis zum Teamsieg bei. Nur Chiara Polterauer muss eine Niederlage einstecken. Heute ist das Team von Coach Harald Schneider-Zinner gegen Aserbeidschan klarer Außenseiter. Die Herren treffen auf die Slowakei und sind in einer leichten Favoritenrolle. (wk, Logo: Turnierseite)
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Österreichs Herren beginnen die Team EM in Batumi mit einem sensationellen 2:2 gegen England, das neben Russland der Topfavorit ist. Dabei hat Coach Borki Predojevic seinem Star Markus Ragger nach dem anstrengenden Grand Swiss noch eine Auszeit gegönnt. Valentin Dragnev erreicht am Spitzenbrett eine überzeugende Punkteteilung gegen Weltklassemann Michael Adams. Felix Bohberger legt mit einem Remis aus der Position der Stärke gegen David Howell nach, Howell war mit einem Top-10 Platz eine der Sensationen beim Grand Swiss und hat dort u.a. Grischuk besiegt, und dann bringt David Shengelia Österreich gegen Gawain Jones sogar mit 2:1 in Führung. Jones ist jener Spieler, der 2017 in Wijk aan Zee punktegleich mit Markus Ragger das B-Turnier gewonnen hat, aber dank besserer Zweitwertung den Platz im A-Turnier 2018 bekommen hat. Zwischenzeitig war sogar ein Sieg möglich. Peter Schreiner erreicht gegen Nicholas Pert ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger, das bei bester Verteidung wohl zu halten ist. In Zeitnot konnte Schreiner das aber nicht nachweisen. An den Nachbarbrettern gelingt Dänemark gegen Russland ebenfalls ein 2:2. Die Auslosung will, dass die beiden Sensationsteams nun die Gegner tauschen. Österreich trifft heute ab 13:00 Uhr auf Russland, Dänemark auf England. Nicht gut lief es für die Frauen. In der Besetzung Exler, Trippold, Novkovic und Teuschler setzt es eine glatte 0:4 Niederlage gegen die Türkei. Heute wartet mit den Tschechinnen ein Gegner in Reichweite. (wk, Logo: Turnierseite)
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Ein Jahr nach der Schach-Olympiade findet heuer vom 24. Oktober bis 2. November auch die Team Europameisterschaft in Batumi, Georgien, statt. In der offenen Klasse haben 40 Mannschaften genannt, bei den Frauen sind es 32. Russland führt beide Setzlisten an. In der offenen Klasse folgen England und Polen, bei den Frauen Georgien und die Ukraine.
Österreich ist mit Markus Ragger, Valentin Dragnev, David Shengelia, Felix Blohberger und Peter Schreiner an 22. Stelle gesetzt und damit im Mittelfeld. Coach des Teams ist Borki Predojevic. Er möchte natürlich auf den Erfolg bei der Olympiade 2018, es gelang ein historischer 14. Platz, aufbauen. Das österreichische Frauenteam wird von Harald Schneider-Zinner betreut. Er hat Veronika Exler, Chiara Polterauer, Denise Trippold, Barbara Teuschler und Jula Novkovic nominiert. Allerdings fehlen mit Regina Pokorna-Theissl und Anna-Christina Ragger die beiden besten Spielerinnen. Trotzdem ist bei guter Teamleistung ein Platz in den Top 20 erreichbar.
Die erste Runde beginnt morgen Donnerstag, um 15:00 Uhr Ortszeit, das ist 13:00 MEZ. Alle weiteren Runden beginnen zur gleichen Zeit, nur am 29. Oktober ist ein Ruhetag angesetzt. (wk, Logo: Turnierseite)
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Wang Hao gewinnt das erste Grand Swiss dank eines Sieges in der Schlussrunde gegen den Engländer David Howell. Der Chinese überholt den lange Führenden Fabiano Caruana, er remisierte gegen Nakamura, noch nach Zweitwertung und sichert sich darüber hinaus den begehrten Platz im Kandidatenturnier.
Magnus Carlsen landet in der Gruppe der Verfolger mit 7,5 Punkten am geteilten dritten bis achten Platz, nach Feinwertung ist er "nur" Fünfter. Das mag ihn enttäuschen, andererseit wird ihn die Punkteteilung gegen Aronian gestern auch stolz gemacht haben. Carlsen erhöhte damit seine Serie in klassischen Partien ungeschlagen zu sein auf 101 Partien und löste damit jene von Ding Liren mit 100 Partien nach knapp einem Jahr ab. Davor galt jene Serie von Michael Tal mit 95 Partien für Jahrzehnte als unantastbarer Rekord auf Top-Nivau.
Markus Ragger erleidet in der Schlussrunde gegen Constantin Lupulescu eine dritte Niederlage und beendet nach drei schwächeren Schlussrunden das Turnier mit 50% der möglichen Punkte. Das wirft ihn auch in der Weltrangliste etwas zurück. Trotzdem geht es für Ragger gleich weiter. Er fliegt von Isle of Man über einen kurzen Zwischenstopp in der Heimat gleich morgen weiter zur Team-EM nach Batumi, wo am Donnerstag die erste Runde am Programm steht. (wk, Foto: Maria Emelianova/Chess.com)
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Heute fällt im Grand Swiss die Entscheidung um den Turniersieg und die noch wichtigere um einen Platz im Kandidatenturnier. Fabiano Caruana hat gestern mit einem Sieg gegen David Anton Guijarro mit siebeneinhalb Punkte die alleinige Führung übernommen. Magnus Carlsen bleibt nach einem Sieg gegen Maxim Matlakov in der Gruppe der Verfolger mit Chancen auf den Turniersieg und ist nun seit 100 Partien ungeschlagen! Die Beiden spielen aber nicht um den Platz im Kandidatenturnier. Hier hat der Chinese Wang Hao mit der besten Zweitwertung und einer Weißpartie gegen David Howell, der Engländer konnte gestern Grischuk aus dem Rennen werfen, die aussichtsreichsten Chancen. Wenn es in den anderen Partien keinen Sieger gibt, dann reicht Wang schon ein Remis. Die Konkurrenz hat es da schwerer. Nakamura und Aronian bekommen es mit Caruana und Carlsen zu tun. Beide stehen unter Siegzwang. Problematisch könnte für Wang aber die Partie zwischen Alekseenko und Vitiugov werden. Hier ist dank der kompromisslosen Spielweise der beiden Russen ein Sieger nicht unwahrscheinlich. Insbesondere Alekseenko hat gestern mit einem Schwarzsieg gegen Karjakin überzeugt und dem ehemaligen WM-Herausforder den Weg verbaut.
Markus Ragger war in den letzten beiden Runden glücklos. Gegen Aleksandr Rakhmanov kommt er schlecht aus der Eröffnung und kann die Partie trotz harter Gegenwehr nicht halten. Gestern verpasst er gegen Zhang Zhong eine gute Stellung zu gewinnen. Ragger hält bei fünfeinhalb Punkten und spielt heute noch mit Schwarz gegen Constantin Lupulescu. (wk, Foto: Maria Emelianova/Chess.com)
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Markus Ragger gelingen beim Grand Swiss in Isle of Man in den Runden sieben und acht zwei schön heraus gespielte Siege gegen den Kanadier Eric Hansen und den Inder Raunak Sadhwani. Ragger hält damit bei fünf Punkten aus acht Partien und liegt in der Tabelle am 29. Platz. Heute wartet der Russe Aleksandr Rakhmanov.
An der Spitze geht es weiter eng her. So gab es in der siebenten Runde an den ersten 20 Brettern gleich 16 Remisen. Aronian konnte mit einem Sieg gegen Whang zu Caruana aufschließen. In der achten Runde remisierten an den Spitzenbrettern Caruana gegen Aronian und Wang gegen Carlsen. Anton Guijarro gewinnt gegen Grischuk mit einem Figurenopfer und macht aus dem Führungsduo ein Trio. In die Gruppe der unmittelbaren Verfolger kämpfen sich mit Siegen Anand, Karjakin, Kovalev, Nakamura und Gelfand. Diese Gruppe besteht nun aus insgesamt 10 Spielern. Die neunte Runde folgt heute ab 16:00 MEZ. (wk, Foto: Maria Emelianova/Chess.com)
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