Magnus Carlsen hat sich nach dem zweiten Rapid-Tag der Grand Chess Tour in Indien bereits vom Feld abgesetzt. Er holt wie am ersten Tag zwei Siege und ein Remis. Sein Opfer sind diesmal Hikaru Nakamura und Anish Giri. Heute trifft Carlsen ab 9:30 Uhr auf die indischen Hausherren Vishy Anand und Pentala Harikrishna sowie auf den Chinesen Ding Liren.
Die Amerikaner Wesley So und Hikaru Nakamura folgen mit drei Punkten Rüdkstand. So gelangen gestern gegen Ding, Vidit und Neponiachtchi fünf Punkte. Nakamura remisierte noch gegen Anand und gewann gegen Harikrishna. Ding, Anand und Giri halten bei sechs Punkte bei der 50%-Marke. Nicht laufen will es für den Russen Ian Nepomniachtchi. Er musste bereits vier Niederlagen einstecken und ist mit drei Punkten Letzter. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Grand Chess Tour
Markus Ragger gelingt nach Remisen gegen Dreev, Ivanchuk und Melkumiyan in der vierten Runde des "Tournament of Peace" in Zagreb gegen Hrove Stevic ein erster Sieg. In einem angenommen Damengambit erwischt er mit Weiß den Kroaten am falschen Fuß. Ragger gewinnt im 19. Zug einen Bauern und wickelt im 25. Zug in ein Springerendspiel ab, das er techinsch sauber nach Hause spielt.
Ragger war gestern aber nicht der einzige Sieger. Marin Bosiocic widerlegt ein Opfer von Ivan Cheparinov souverän und gewinnt schon im 28. Zug. Etienne Bacrot besiegt Mladen Palac mit dem Läuferpaar in einem Endspiel. Die Ehre der Kroaten rettet Robert Zelcic mit einem Sieg gegen Aleksey Dreev in einem Sweschnikow-Sizilianer. Im Duell der Führenden trennen sich Zdenko Kozul und Vassily Ivanchuk mit einem Remis nach Kampf. Nur Nisipeanu und Melkumyan gönnen sich mit einem Kurzremis eine Auszeit. In der Tabelle führt weiter Kozul mit drei Punkten vor Bosiocic, Ivanchuk, Bacrot und Ragger (je 2,5). Heute und morgen stehen ab jeweils 15:00 Uhr die Runden fünf und sechs an, am Montag folgt ein Ruhetag. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierwebsite, Ergebnisse bei Chess-Results
Die Grand Chess Tour gastiert mit ihrer siebenten Station 2019 erstmals in Indien und löst dort eine riesige Begeisterung aus. Ex-Weltmeister Anand ist ein Nationalheld und hat Schach in Indien richtig populär gemacht. Gespielt wird in Kolkutta, einer Stadt mit 4,5 Millionen Einwohner im Osten Indiens. Am Programm steht ein weiterer Event im Rapid/Blitz.
Magnus Carslen erwischt am ersten Tag mit zwei Siegen gegen Nepomniachtchi und Aronian sowie einem Remis gegen So den besten Auftakt und führt mit fünf Punkten (im Rapid zählen die Punkte doppelt). Erster Verfolger ist Hikaru Nakamura mit vier Punkten vor Ding, Giri und den Lokalmatadoren Anand, Harikrishna und Vidit (je 3). Wohltuend ist die gelungene Turnier-Website auf der auf Anhieb alle wichtigen Informationen gefunden werden. Die Live-Übertragung mit Peter Svidler, Jennifer Shahade, Maurice Ashley und Tanja Sachdev beginnt aufgrund des großen Zeitunterschieds bereits jeweils um 09:20 Uhr MEZ. Heute und morgen folgen je drei weitere Runden Rapid. Am Montag und Dienstag stehen dann je 9 Runden Blitz am Programm. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Grand Chess Tour
Ex-Europameister Zdenko Kozul legt beim "tournament of peace" in Zagreb mit zwei Siegen gegen seine kroatischen Landsleute Marin Bosiocic und Robert Zelcic einen Traumstart hin und führt nach zwei Runden allein die Tabelle an. Auf den Fersen ist ihm der Bulgare Ivan Cheparinov nach seinem heutigen Blitzsieg gegen Hrvoje Stevic. In einem angenommenen Damengambit überrascht Cheparinov mit einer selten gespielten Variante. Nach einem Fehler gibt Stevic schon im 23. Zug auf.
Markus Ragger beginnt das Turnier mit zwei Remisen gegen den Russen Aleksey Dreev und den Ukrainer Vassily Ivanchuk, der Nummer Eins der Setzliste. Am Eröffnungstag nimmt Ragger ein frühes Remisangebot von Dreev an, heute endet die Partie nach spannendem Verlauf knapp vor der Zeitkontrolle mit einer Zugwiederholung. In der dritten Runde trifft Ragger mit Schwarz auf den Armenier Hrant Melkumyan. (wk, Foto: Turnierseite)
In Zagreb findet vom 19. bis 30. November das zweite "Tournament of Peace" statt. Eingeladen wurde vom kroatischen Veranstalter aus Österreich Markus Ragger. Er ist mit seiner aktuellen Elozahl von 2669 die Nummer Vier der Setzliste und trifft in den elf Runden auf die folgenden Gegner: Vassily Ivanchuk (UKR, 2679), Ivan Cheparinov (GEO, 2679), Alexei Dreev (RUS, 2671), Etienne Bacrot (FRA, 2669), Hrant Melkumyan (ARM, 2661), Liviu-Dieter Nisipeanu (GER, 2656), Marin Bosiočić (CRO, 2598), Zdenko Kožul (CRO, 2593), Hrvoje Stević (CRO, 2563), Mladen Palac (CRO, 2550), Robert Zelčić (CRO, 2526). Der Eloschnitt ist 2626.
Gespielt wird wie schon bei der Erstauflage 2018 im bekannten Hotel "Palace", ein Haus mit einer langen Schachtradition. Organisatorisch haben Alojzije Jankovic und Mladen Palac die notwendigen Unterstützer und Sponsoren aufgebracht und das Teilnehmerfeld zusammengestellt. Zagreb schließt mit diesem turnier an sein lange Tradition als Veranstalter hochstehender Schach-Events an. (wk, Foto: Turnierseite)
In der 2. Bundesliga Ost wurde am vergangenen Wochenende die zweite Doppelrunde gespielt. Nach insgesamt vier Runden ist Pamhagen als einziges Team ohne Punkteverlust. Diesmal gewinnen die Burgenländer gegen Tschaturanga mit 4,5:1,5 und gegen Donaustadt mit 3,5:2,5.
Erste Verfolger sind Ottakring und Mistelbach/Altlichtenwarth mit je zwei Punkten Rückstand. Ottakring holt zwei 4:2 Siege gegen Mattersburg und Hietzing, Mistelbach/Altlichtenwarth erreicht zweimal ein 3:3 gegen Pressbaum bzw. Tschaturanga. Am Tabellenende sind die bisher punktelosen Amateure und knapp davor Baden mit einem Punkt. Erfreulich ist diesmal der hohe Frauenanteil mit den österreichischen Nationalspielerinnen Veronika Exler, Annika Fröwis, Katharina Newrkla und Denise Trippold sowie der Litauerin Dava Batyte und den Sloweninnen Ivana Hrescak und Laura Unuk. Am 7. Dezember folgt noch eine weitere Runde vor Weihnachten. (wk)
Die Entscheidung im Grand Prix in Hamburg zwischen Alexander Grischuk und Jan-Krzysztof Dua fällt nach zwei Remisen im Standardschach erst in einem Tie-Break, das für Grischuk denkbar schlecht mit einer Niederlage beginnt. Dann zeigt sich der Russe aber auf der Höhe und schafft mit einer klar besseren Eröffnungbehandlung nicht nur den Ausgleich in den zweiten Rapid-Partie, sondern auch die Führung in der ersten der beiden bei weiter verkürzter Bedenkzeit. Mit dem Rücken zur Wand kann Duda in einer "must win situation" in einem Vierspringerspiel einen Bauern gewinnen und leichten Vorteil erzielen, aber dann dreht Grischuk die Parte und Duda zieht mit einem Remisangebot die Notbremse. Grischuk verzichtet in völlig gewonnener Stellung auf den "Kill" und jubelt sichtlich über den Turniersieg.
Grischuk führt vor dem letzten Turnier in Jerusalem in der Gesamtwertung mit 10 Punkten vor Maxime Vachier-Lagrave (13) und Shakryar Mamedyarov (10) und hat einen der beiden Plätze für das Kandidatenturnier, die im Grand Prix vergeben werden, wohl so gut wie sicher. (wk, Foto: FIDE) Turnierseite (World Chess), FIDE
Padua besiegt am Schlusstag Alkaloid im direkten Duell mit 3,5:2,5 und gewinnt den Vereins-Europacup 2020 in Ulcinj. In einem ausgeglichen Match gelingt der Siegpunkt dem einzigen heimischen Spieler der beiden Mannschaften, der im Finale eingesetzt wurde, dem Italiener Daniele Vocatura. Er gewinnt mit Schwarz gegen Vladislav Kovalev. Die Silbermedaille geht an Novy Bor, den Klub von Markus Ragger, dank eines 4:2 Sieges gegen Moskau. Ragger bleibt wie bei der Team-EM ungeschlagen und holt dreieinhalb Punkte aus sechs Partien. Dritter wird Mednyi Vsadnik mit einem 5:1 Kantersieges gegen Promorsky District. Einen Punkt dahinter tummeln sich 10 Mannschaften mit 10 Punkten angeführt von Alkaloid, der Nummer Eins der Setzliste.
In dieser Gruppe hätte auch Feffernitz landen können. Österreichs Meister verliert aber gegen Vugar Gashimov überraschend chancenlos mit 1:5. Die Nationalspieler Peter Schreiner und Andras Diermair holen jeweils vier Punkte aus sieben Partien bei Eloleistungen von 2473 bzw. 2434. Simon Pacher, der dritte Österreicher im Team, muss sich mit zwei Punkte begnügen. Am Spitzenbrett überzeugt Nijat Abasov mit fünfeinhalb Punkten.
Im Frauenbewerb sichert sich Nona ungeschlagen mit 11 Punkten den Titel vor den Favoriten Kiew und Monte Carlo. In der Schlussrunde genügen den Georgierinnen vier rasche Punkteteilungen um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der Europacup der Vereine wird heute zwischen Padua und dem Favoriten Alkaloid im direkten Duell entschieden. Padua schlägt gestern das russische Team Mednyi Vsadnik mit 4:2 und ist vor der Schlussrunde die einzige Mannschaft ohne Punkteverlust. Peter Leko und Gawain Jones punkten für die Italiener voll. Alkaloid, die Mazedonier hatten in der dritten Runde gegen Mednyi Vsadnik verloren, wahrt mit einem 5:1 Kantersieg gegen das tschechische Team SK Joly Lysa nad Labem die Chance auf den Titel. Derzeit hat Alkaloid den Vorteil der besten Zweitwertung.
Fünf Siege bei einer Niederlage haben neben Alkaloid auch die zwei russischen Mannschaften Moskau und Primorsky District sowie Markus Raggers Novy Bor. Im Kampf um die Medaillen gewinnt Novy Bor gestern gegen Vugar Gashimov dank Siegen von Vidit und Navara mit 4:2. Ragger remisiert gegen Allahverdiyev. Heute trifft Novy Bor auf Moskau. Im Frauenbewerb ist None (Georgien) nach einem 3:1 gegen Kiew der Titel nur mehr schwer zu nehmen. Die Top-gesetzten Teams von Kiew und Monte Carlo haben ebenso wie Ugra zwei Punkte Rückstand, zudem gibt es keine direkten Duelle mehr.
Österreichs Meister Feffernitz gewinnt in der fünften Runde gegen Eupen- Kelmisk (Deutschland) mit 4,5:1,5 und gestern HWP Sas van Gent (Holland) sogar mit 5,5:0,5. Die Kärntner liegen nun im Pulk der Teams mit acht Punkte am 15. Platz und spielen heute gegen Vugar Gashimov (Aserbaidschan). Ein Top-10 Platz ist theoretisch noch möglich. Die Schlussrunde beginnt heute um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results