Vom 13. bis 15. Dezember 2019 fand das 14. Open Braunau statt. Ein bunt gemischtes Feld aus 15 Nationen und 131 Spielerinnen und Spielern fand sich im Schloss Ranshofen ein. Nach dem Motto von Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak "Schach im Friedensbezirk" konnten die Schachsportler und zahlreiche Zuseher drei Tage lang spannende aber immer friedliche Wettkämpfe erleben. Im A Turnier waren 33 Spielerinnen und Spieler am Start. Der spielstarke IM Gajek Radoslaw, ein gebürtiger Pole, der seit 2018 die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann mit vier aus fünf Punkten mittels Feinwertung das Turnier. Kurios: Zwei Namensgleiche belegten Rang 2 und 3, nämlich Ivanov Stojan Emilov aus Bulgarien und der russische Großmeister Ivanov Mikhail.
Die beiden Ranshofener Paul Brehovsky und Wolfgang Kücher landeten mit je 3,5 Punkten nur sehr knapp hinter dem Spitzenfeld auf den Rängen 7 und 8, was ihnen die Titel Bezirks- und Stadtmeister einbrachte. Bezüglich der Anzahl der Teilnehmer lagen das B und C Turnier mit 41 bzw. 40 knapp beisammen. Mit 4,5 Punkten erzielte der erst 17jährige Bayer Daniel Lichtmannecker im B Turnier den alleinigen 1. Rang. Der aus Makedonien stammende und jetzt im Innviertel lebende Pashoski Goce war im C Turnier eine Klasse für sich. Viele Jahre lang hatte er berufsbedingt keine Schachfiguren mehr angerührt. In der Setzliste als Letzer gereiht, musste er in der ersten Runde wegen der ungeraden Teilnehmeranzahl den Spielfreipunkt akzeptieren. Derart motiviert gewann er auch alle anderen Partien und wurde mit 100 Prozent alleiniger Erster. (wk, Text: Turnierseite) Turniereite, Ergebnisse bei Chess-Results
In Zadar findeet vo 15.-22. Dezember ein traditionell stark besetztes Open statt. Nach sechs von neun runden führt der Kroate Ante Brkic mit 5,5 Punkten. In der Guppe der Verfolger mit 4,5 Punkten drängt neben Ex-Europameister Zdenko Kozul die Jugend nach vorne. In dieser Gruppe liegt neben dem Inder Shah Dev (U12 !), dem Ukrainer Danyil Mosesov (U16) auch Österreichs Felix Blohberger (U18).
Blohberger hat zwar mit zwei Remisen begonnen, gewinnt dann aber im Österreicherduell gegen Patrick Gelbenegger und lässt Siege gegen die Inder Shah Manush und G.A. Stany (GM 2526) folgen. Zuletzt beendet er ein indische Trilogie mit einme Remis gegeh Shan Dev. Morgen spielt Blohberger gegen den Ukrainer Mosesov. Neben Blohberger spielen aus Österreich noch Patrick Gelbenegger, Juij Khalakhan und Dominik Ly. Insgesamt sind in der A-Gruppe 52 Spieler aus 12 Nationen am Start. (wk, Foto: Turnierseite)
Jerusalem ist vom 11. bis 23. Dezember der Austragungsort des letzten Grand Prix Turniers der FIDE im laufenden Zyklus. Gespielt wird der Grand Prix der Herren im Gegensatz zu den Frauen im K.O.-Modus mit 16 Spielern. In der ersten Runde gab es in den sechzehn Standardpartien nur eine Entscheidung. Wesley So besiegte heute in der Rückrunde Yu Yangyi und ist damit in der Runde der letzten Acht.
Alle anderen Begegnungen müssen morgen in das Tie-Break. Es spielen ab 14:00 MEZ: Topalov gegen Vachier-Lagrave, Wojtaszek gegen Andreikin, Nepomniachtchi gegen Gelfand, Wei gegen Giri, Hariksrishna gegen Karjakin, Navara gegen Wang und Mamedyarov gegen Jokavenko. In der Gesamtwertung führt Grischuk überlegen, spielt aber nicht in Jerusalem. Die ersten Beiden des Grand Prix qualifizieren sich für das Kanidatenturnier 2020. Es soll vom 15. März bis 5. April in Jekaterinburg, Russland, stattfinden. Die besten Chancen haben neben Grischuk, er kann wohl nur noch theoretisch aus den Top-2 verdrängt werden, noch Vachier-Lagrave, Mamedyarov und Nepomniachtchi. (wk, Foto: ChessBase)
Die Russin Alexandra Goryachkina übernimmt in der achten Runde des FIDE Grand Prix der Frauen in Monaco mit einem Sieg gegen Valentina Gunina die alleinige Führung. Goryachkina hat zuvor bereits gegen Harika, Cramling, Dzagnidze und Zhao gewonnen und nur gegen Kosteniuk verloren.
Die Inderin Humpy Koneru, sie war mit zwei Siegen am besten gestartet, ist weiter ungeschlagen und liegt gemeinsam mit ihrer Landsfrau Dronavali Harika mit 5,5 Punkten am zweiten Platz. Anna Muzychuk, Kosteniuk, Lagno und Cramling folgen hinter Harika mit je 5 Punkten. Völlig außer Form agiert Valentina Gunina. Sie hat gegen Kosteniuk gewonnen, aber alle anderen sieben Partien verloren. Drei Runden sind in Monaco noch zu spielen. (wk, Foto: FIDE)
Österreichs Aushängeschild des Schachsports, Markus Ragger, ist heuer bei der Herzenswunschaktion der Kleinen Zeitung dabei. Noch bis Sonntag kann man ein Simultan gegen ihn für einen guten Zweck ersteigern. Verwaltet wird der gute Zweck von der Caritas. Es lohnt sich daher doppelt ein Angebot zu machen.
Am vergangenen Wochenende war Ragger übrigens für Solingen in der deutschen Bundesliga im Einsatz. Das Match gegen Titelverteidiger Baden-Baden ging mit 2,5:5,5 verloren, Ragger erreicht aber eine Punkteteilung gegen Schachlegende Vishy Anand. Tags darauf gewinnt Solingen knapp gegen die Schachfreunde Deizisau. Matchwinner ist Ragger mit einem Sieg am Spitzenbrett gegen den Ungarn Peter Leko, der in seiner erfolgreichen Karriere ein WM-Match gegen Kramnik zu buche stehen hat. In Summe ein gutes Wochenende für Ragger! (wk, Foto: Ragger) Link zur Wunschaktion der Kleinen Zeitung
In der 2. Bundesliga Ost wurde am vergangenen Samstag die fünfte Runde ausgetragen. Pamhagen gibt gegen Austria Wien mit einem 3:3 zwar einen ersten Punkt ab, behält aber mit insgesamt neun Punkten die Tabellenführung und ist damit Herbstmeister. Erste Verfolger bleiben Ottakring nach einem 5:1 gegen Baden und Mistelbach/Altlichtenwarth mit einem 4:2 gegen Donaustadt. Beide Teams halten bei acht Punkten und haben nur einen Zähler Rückstand auf Pamhagen. In der erweiterten Spitze sind mit je sieben Punkten auch noch Mattersburg (3,5:2,5 gegen Hietzing) und Tschaturanga (4:2 gegen Pöchlarn. Pressbaum folgt als Sechster und hält als einziges Team mit fünf Punkten die 50% Marke. Im Abstiegskampf finden sich von Donaustadt, Pöchlarn und Austria (alle 4), Hietzing (3), Baden (1) und die Amateure (0) wieder. Die nächsten Runden folgen am 18./19. Jänner 2020. (wk) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Ding Liren gewinnt das Finale in London gegen Maxime Vachier-Lagrave mit 16:12 und sichert sich damit den Gesamtsieg der Grand Chess Tour 2019 vor dem Franzosen und Weltmeister Magnus Carlsen, der im Spiel um den dritten Platz Levon Aronian mit 17:11 besiegt.
Das Finale war überraschend einseitig und deutlicher als es das Resultat aussagt. Nach einem Remis zum Auftakt gewinnt Ding die zweite Partie im Standardschach und daruf die erste im Rapid. Ein Remis in der zweite sichert ihm den Finalsieg bereits vor den Blitzpartien, in denen Vachier-Lagrave mit drei Siegen bei einem Remis das Resultat noch verschönern kann.
Ding gewinnt insgesamt ein Preisgeld von 294.833 Dollar. Etwas mehr steckt nur Magnus Carlsen mit 302.500 Dollar ein. Er hatte die Tour bis zum Finale klar dominiert. Über 100.000 Euro verdienten noch Vachier-Lagrave, Levon Aronian und Wesly So. Schlusslicht in der Preisgeldliste ist Shakryar Mamedyarov mit 48.750. In Summe bietet die Tour den Top-Spielern gute Verdienstmöglichkeiten. Zum Vergleich: Ein Europameister im Standardschach erhält im Falle eines ungeteilten Sieges 20.000 Euro, jener im Rapid 4.000 und jener im Blitz 2.000. ( (wk, Foto: Turnierseite) Grand Chess Tour London
Russland dominierte die gestern in Talllin ausgetragen Blitz Europameisterschaft nicht nur zahlenmäßig mit 116 von 426 Spielern sondern stellt mit Igor Lysyj auch den Sieger und bringt insgesamt sechs Spieler in die Top-10. Gespielt wurden an einem Tag 22 Partien in 11 Doppelrunden, die die Kondition der Spieler auf eine harte Probe stellen. Die drei Medaillengewinner erreichen jeweils 17 Punkte. Die erste Feinwertung, die direkten Begegnungen, brachte kein Ergebnis, weil die punktegleichen Spieler nicht alle gegeneinander gespielt haben, nach der Buchholzwertung gewinnt Lysyj Gold vor dem Armenier Zaven Esipenko und seinem Landsmann Andrey Esipoenko. Aufsehen erregte das Spiel des ehemaligen Superstars Alexander Morozevich, er verpasst das Stockerl aber um einen halben Punkt und wird Vierter.
Bester Österreicher wurde Felix Blohberger mi 14 Punkten um 45 Platz. Valentin Dragnev und Dominik Horvath erreichen jeweils 13,5 Punkte, wobei Dragnev ein bessere Ergebnis mit vier Niederalgen in den Runden 17-20 verpasst. Ein gutes Finish mit 4,6/6 bringt Marc Morgunov als jüngsten Vertreter mit 13 Punkten noch knapp an seine Teamkollegen. Alle vier platzieren sich in den Top-100 und im ersten Fünftel des Feldes. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der Armenier Gabriel Sargissian ist der frischgebackene Europameister im Schnellschach. Die Nummer Eins der Setzliste ist nach dreizehn harten Runden in zwei Tagen punktegleich mit Rauf Mamedov (AZE) und Alexander Riazentsev (RUS), hat aber die beste Zweitwertung. Erst in der Drittwertung sichert sich Mamedvo Silber. Hinter dem Spitzentrio land mit Motylov, Esipenko, Turov (alle RUS) und Guseinov (AZE) vier Spieler mit einem halben Punkt Rückstand auf den Plätzen. Insgesamt waren 451 Spieler aus 32 Nationen am Start.
Bester Österreicher wird Dominik Horvath dank drei Siegen in den Schlussrunden mit neun Punkten am 34. Platz. Das ist 46 Plätze besser als seine Einstufung. Felix Blohberger erreicht mit achteinhalb Punkten den 54. Platz. Valentin Dragnev und Marc Morgunov erreichen je acht Punkte, wobei Morgunov nach einem verhauten ersten Tag mit 3/7 am zweiten mit 5/6 noch richtig Gas gibt. Versucht bei einer EM hat sich privat auch der Schreiber dieser Zeilen. Geworden sind es sieben Punkte und die Erkenntnis, dass es besseren Spielern vorbehalten sein sollte an einer EM teilzunehmen. Es fühlt sich an wie in irgendeinem Open zu spielen und Kiebitzen bei den Top-Spielern ist aus Platzmangel auch nicht möglich. Zudem hat der Preisfonds von "nur" 20.000 Euro die Allerbesten Schachspieler Europas nicht nach Tallin gelockt. Heute folgt ab 10:00 Uhr Ortszeit die EM im Blitzschach. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results