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Carlsen und Nepo erreichen Finale, Weltgeschehen überschattet Halbfinale

Magnus Carlsen und die russische Nummer 1 Ian Nepomniachtchi stehen im Finale des Airthings Masters und einer Wiederholung ihres Kampfes um den Weltmeistertitel - und das an einem Tag, der von anderen Ereignissen überschattet wurde.

Nepo war einer von drei Russen, die es bis in die Runde der letzten Vier des Meltwater Champions Chess Tour-Events geschafft hatten, bevor ihr Land über Nacht in die Ukraine einmarschierte. Trotz der Unruhen äußerten alle drei den Wunsch, den Wettbewerb fortzusetzen. Es war jedoch klar, dass die weltweiten Ereignisse sie beeinflusst hatten.

Es herrschte eine düstere Stimmung unter allen Spielern, als Nepo sein Viertelfinale gegen seinen russischen Landsmann, den 19-jährigen Andrey Esipenko, beendete. Aus schachlicher Sicht hat er es mit Bravour geschafft, aber es gab wenig Grund zum Feiern.

Nepo, der von seinem Haus in Moskau aus anreiste, sagte, sein Spiel sei "sehr, sehr schlecht, weil ich nicht denken kann". Er fügte hinzu, dass er sich "nur auf seine Intuition verlassen" müsse. "Jeder Tag ist eine Herausforderung und heute, ja, ich würde sagen, ganz besonders".

Carlsen hatte derweil einen Traumstart mit zwei Siegen gegen Vladislav Artemiev und sicherte sich dann das Remis, das er zum Weiterkommen brauchte. Artemiev hatte kaum eine Chance.

Carlsen und Nepo stehen sich nun nach ihrem WM-Match in Dubai, das Carlsen gewann, erneut gegenüber. Carlsen sagte, er verfolge auch das Weltgeschehen und bezeichnete sich selbst als "besorgten Zuschauer".

Das Finale beginnt heute um 18:00 Uhr MEZ. (wk, Text/Foto: Turnierseite)

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Champions Tour: Drei Russen und Carlsen im Semifinale

Als erster erreichte die russische Nummer 1 Ian Nepomniachtchi die Runde der letzten Vier, indem er in seinem Match gegen das deutsche Wunderkind Vincent Keymer den entscheidenden Punkt in der dritten Partie zum 3:1-Sieg holte. Damit setzte Nepo seine gute Formkurve bei der Meltwater Champions Chess Tour fort, die ihn mit nur zwei Niederlagen in 19 Partien zum Turnierfavoriten gemacht hat. Nepo trifft nun auf seinen russischen Landsmann Andrey Esipenko, der den Traum der Nummer 237 der Welt, des beliebten kanadischen Schachspielers Eric Hansen, beendet hat.

Carlsen, der sich scheinbar von seiner Covid-19-Erkrankung erholt hat, steht auf der anderen Seite der Auslosung und hat es bis ins Halbfinale gegen Vietnams Schnellschach-Spezialisten Liem Quang Le geschafft. Der Weltmeister gewann die erste Partie und spielte dann drei Remis zum 3:1-Matchstand. Über die Einigung auf ein Remis in der letzten Partie sagte Carlsen: "Ich schätze die Tour-Wertung nicht so hoch ein, dass ich auf die absolut sichere Qualifikation verzichten würde, um mehr zu erreichen!"

Im anderen Viertelfinale verpasste Chinas Ding Liren in seiner Partie gegen Vladislav Artemiev mehrere K.o.-Schläge und wurde schließlich von dem Russen bestraft. Ding spielte in Partie 3 brillant, aber Artemiev hielt ein Remis und gewann dann die letzte Partie mit 2,5:1,5. 

Das Halbfinale beginnt heute um 18:00 Uhr MEZ. (wk, Text/Foto: Turnierseite)

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"Schachgespräche: Starke Frauen im Schach" mit Elisabeth Pähtz

”Mein Leben ist und bleibt das königliche Spiel. Ich werde nie aufgeben, mir meinen schachlichen Traum zu erfüllen - eine Top Ten Platzierung in der Frauenweltrangliste.” Momentan ist Elisabeth Pähtz wieder nur einen Katzensprung von ihrem Traum entfernt, wenn sie auf Rang 14 mit einem Rating von 2507 in der Frauenweltrangliste geführt wird. Ich freue mich sehr, dass sich Lizzy für uns die Zeit genommen hat um über ihr Schachleben zu erzählen. Wie es für sie war, das einzige Mädchen in der Gruppe zu sein, was ihre Motivation als Teenegerin war Schach zu spielen, wie sie sich während Corona als Trainerin neu "gefunden" hat und über ihren Umgang mit den Medien und Neid. Eine sehr inspirierende Frau, die in Deutschland seit fast 20 Jahren keine echte weibliche Schachkonkurrenz kennt. (wk, Text/Video: Regina Theissl-Pokorna, Foto: ChessBase

Zum Video bei Youtube

Finale Runden im Haus des Sports

Die beiden Rundenturniere im Haus des Sports gehen in ihre entscheidende Phase. Nach sechs von neun Runden kämpfen im GM-Turnier mit Valentin Dragnev und Andreas Diermair zwei Österreicher um den Sieg. Im WIM-Turnier führt die Tschechin Natasa Richterova vor einem Trio, zu dem auch Denise Trippold gehört.

Valentin Dragnev spielt weiter souverän und führt mit viereinhalb Punkten einen halben Zähler vor Andreas Diermair, der ebenfalls noch ungeschlagen ist. Der Deutsche Tomas Kraus hat auf Dragnev bereits einen ganzen Punkt Rückstand. Christoph Menezes liegt mit drei Punkten am vierten Platz. Dominik Horvath, Georg Fröwis und Siegfried Baumegger finden sich am Tabellenende wieder.

Spannend wird es auch im Frauenturnier. Richterova führt mit viereinhalb Punkten vor den beiden ungarischen Favoritinnen Julianna Terbe, Barbara Mihok-Juhasz und Denise Trippold (alle 4). Trippold hat weiter gute Chancen auf eine WIM-Norm. Annika Fröwis und Elisabeth Hapala folgen mit je dreieinhalb Punkten. Barbara Teuschler kam gestern zu einem ersten Sieg gegen Schlusslicht Polina Karelina. (wk, Foto: Veronika Exler)

Spieltermine:
1. Runde: 17.02.2022 16:00
2. Runde: 18.02.2022 16:00
3. Runde: 19.02.2022 16:00
4. Runde: 20.02.2022 16:00
5. Runde: 21.02.2022 16:00
6. Runde: 22.02.2022 16:00
7. Runde: 23.02.2022 16:00
8. Runde: 24.02.2022 16:00
9. Runde: 25.02.2022 12:00

Ergebnisse: GM-TurnierWIM-Turnier

Live-Übertragung:
GM-Turnier:  DGT CloudChessBaseChess24Chess.com
WIM Turnier: DGT CloudChessBaseChess24Chess.com

Nepo gewinnt Vorrunde, Hansen und Keymer überraschen

Ian Nepomniachtchi dominiert die Vorrunde des Airthings Masters und gewinnt mit 29 von 45 möglichen Punkten mit vier Zählern Vorsprung auf Magnus Carlsen, der mit seinem Spiel alles andere als zufrieden ist, aber trotzdem Zweiter wird. Alexandra Kosteniuk verhindert ein punkteloses Turnier mit einem Sieg gegen Eric Hansen nach zuvor 13 Niederlagen. Am Ende des Spiels twitterte sie: Ich hätte nie gedacht, dass 1 aus 15 eine solche Erleichterung sein kann!"

In den Top-8 für die K.O.-Phase finden sich mit Eric Hansen und Vincent Keymer zwei große Überraschungen. Hansen, die Nummer 237 der Weltrangliste und Außenseiter schaffte es sich durchzusetzen und mit Nepo und Carlsen die beiden letztjährigen WM-Finalisten zu besiegen. "Es war wie ein Traum", sagte Hansen hinterher. "Ich bin immer noch dabei, das alles zu verarbeiten." Das deutsche Wunderkind Keymer zeigt eine sensationelle Leistung und qualifizert sich als Achter nocht für das Viertelfinale. Hinter ihm scheiden mit Levon Aronian und Anish Giri zwei große Namen aus.

Die Paarungen für das Viertelfinale, heute ab 18:00 MEZ, lauten: Nepomniachtchi - Keymer, Hansen - Esipenko, Artemiev - Ding und Le - Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)

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2. Bundesliga West spielt im OMICRON Atrium

Nach langer coronabedingter Pause konnten endlich die Runden 4 und 5 der 2. Bundesliga West erfolgreich durchgeführt werden.

Aufwändige Corona Maßnahmen (Anmeldung der Veranstaltung bei der Bezirkshauptmannschaft, Covid-19 Präventionskonzept, Zutrittskontrolle, Covid-19 Beauftragten, Gesundheitscheck Formulare, etc.) machten die Durchführung zwar umständlicher aber immerhin möglich. Gespielt wurde unter Einhaltung der 2G-Regelung (Geimpft oder Genesen) wobei das äußerst disziplinierte Verhalten und Verständnis aller Beteiligten zu einem absolut reibungslosen Ablauf der Veranstaltung führte.

Eine besondere Ironie ergab sich daraus, dass ausgerechnet in einer Zeit wo die Omikron-Variante in aller Munde ist, die äußerst erfolgreiche Firma OMICRON electronics GmbH in Klaus, Vorarlberg, ihr wunderschönes Atrium zur Verfügung gestellt hat. In einem rundum perfekten Ambiente konnte man den Spielern die Freude darüber, dass endlich wieder Wettkämpfe gespielt werden durften, geradezu aus den Gesichtern ablesen.

Der Gewinner des Wochenendes war Mayrhofen Zillertal, die durch zwei Siege zu Tabellenführer Schach ohne Grenzen aufschließen konnten. Schach ohne Grenzen musste am Sonntag gegen Schwarzach die erste Saisonniederlage einstecken. IM Berchtenbreiter versuchte gegen GM Zelcic sein Möglichstes, nach sechs Stunden Kampf und 120 Zügen musste er jedoch die Gewinnversuche einstellen und damit die 2.5 - 3.5 Niederlage besiegeln. Nach fünf Runden haben nun Schach ohne Grenzen und Mayrhofen Zillertal acht Mannschaftspunkte, Jenbach 2, Schwarzach, Royal Salzburg und Kufstein/Wörgl derer sechs. Eine spannende zweite Saisonhälfte scheint garantiert.

Für die "Einheimischen" verlief das Wochenende nicht nach Wunsch. Nur Hohenems 2 konnte einen Erfolg einfahren (mit einem knappen 3.5 - 2.5 gegen Rochade Rum), die anderen sieben Wettkämpfe der Vorarlberger Mannschaften Hohenems 2, Lustenau, Wolfurt und Hörbranz gingen allesamt verloren, wodurch sie sich in der unteren Tabellenhälfte wiederfinden.

Apropos Tabellenende: dort konnte Rochade Rum in der fünfte Runde mit einem 4.5 - 1.5 gegen Wolfurt endlich die ersten Mannschaftspunkte in dieser Saison einfahren. Bemerkenswert der Kampfgeist der Spieler: ungewöhnlich viele Partien überdauerten die Zeitkontrolle nach 40 Zügen. Am Samstag endeten sogar drei Partien mit "Matt auf dem Brett". (wk, Text/Foto: Ingo Lais)

2. Bundesliga West: Info Seite, Ergebnisse bei Chess-Results

Frau Schach kommt nach Graz!

Das Wiener Erfolgsmodell „Frau Schach“ kommt ab März nach Graz. Die beiden Grazerinnen Sara Felberbauer und Maria Martetschläger laden alle schachbegeisterten Frauen immer am ersten Dienstag im Monat ab 18 Uhr in die charmante Café-Vinothek im Hof (Hans-Sachs-Gasse 12, 8010 Graz) ein. Beginn ist am Dienstag, 1. März 2022, um 18 Uhr. Ziel ist es, gemeinsam und in gemütlicher Atmosphäre Schach zu spielen und sich bei einem Kaffee auszutauschen.

Es ist egal, ob du Anfängerin oder Vereinsspielerin bist. Komm einfach vorbei und schau dir unsere Schachabende an! Die Teilnahme ist kostenlos. (af, Text/Info: dt)

Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Frau Schach Graz
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Cafe-Vinothek im Hof

Champions Chess Tour 2022 mit Airthings Masters gestartet

Die Online Schach Tour von Weltmeister Magnus Carlsen geht 2022 weiter. Am Spielplan stehen von Februar bis November neun Turniere. Den Auftakt macht das Airthings Masters, das gestern mit den ersten vier von fünfzehn Runden der Vorrunde begonnen hat. 

Der erste Tag verläuft für Carlsen nicht nach Wunsch. Er besiegt zum Auftakt zwar Vladislav Aremiev muss sich dann aber gegen Schnellschach Weltmeister Nodirbek Abdusattorov mit einem Remis begnügen. Zu allem Überdruss folgen zwei Niederlagen.  Andrey Esipenko gelingt gegen Carlsen eine strategisch glänzend geführte Partie. Den Schlager gegen Ian Nepomniachtchi verliert Carlsen durch einen groben Fehler am Ende. 

Der beste Start gelingt dem Chinesen Ding Liren mit drei Siegen gegen Keymer, Praggnanandhaa und Quang Liem Le bei einem Remis gegen Nieman. Ding führt mit 10 von 12 möglichen Punkten. Ein Sieg zählt bei der CCT heuer drei Punkte. Neopmiachtchi verliert zum Auftakt zwar gegen Aronian, ist aber nach drei Siegen gegen Mamedyarov, Giri und Carlsen erster Verfolger. Gut gestartet sind auch Esiponko mit acht Punkten sowie Niemann, Hansen, Aronian und Keymer mit je sieben.

Die Runden fünf bis acht werden heute, Sonntag, ab 18:00 Uhr MEZ gespielt. Weiter vier Runden folgen am Montag, drei am Dienstag. Die besten acht Spieler der Vorrunde qualifizieren sich für die Knock-Out-Phase mit Viertelfinale, Semifinale und Finale (wk, Foto: Turnierseite)

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WIM/GM Wien: Trippold und Dragnev in Führung

Denise Trippold gelingt der aus heimischer Sicht erhoffte Traumstart in das WIM Normenturnier in Wien. Trippold remisiert zum Auftakt gegen Hapala. In der zweiten Runde folgt eine Glanzpartie gegen Barbara Teuschler. Nach einem Turmopfer baumelt der gegnerische König in einem Mattnetz. Ein weiterer Sieg gegen Polina Karelina bringt ihr mit zweieinhalb Punkten aus drei Partien die alleinige Tabellenführung und gute Chancen auf die WIM Norm zu spielen. Annika Fröwis kann eine Niederlage gegen Mihok-Juhasz mit einem Sieg gegen Hapala ausgleichen und hält bei eineinhalb Zählern. Hapala und Teuschler sind noch sieglos.

Im GM-Turnier gewinnt Valentin Dragnev gestern das Duell der Elo-Favoriten gegen den Ungarn Gabor Nagy und liegt nach Siegen gegen Fröwis und Nagy in der Tabelle mit zweieinhalb Punkten in Führung. Es folgen Andreas Diermair und Tomas Kraus mit je zwei Zählern. Christop Menezes hält seine bisherigen drei Partien jeweils Remis und liegt einen halben Punkt vor Dominik Horvath, Georg Fröwis und Siegfried Baumegger, die mit Nagy das Tabellenende teilen. (wk, Fotos: Veronika Exler)

Spieltermine:
1. Runde: 17.02.2022 16:00
2. Runde: 18.02.2022 16:00
3. Runde: 19.02.2022 16:00
4. Runde: 20.02.2022 16:00
5. Runde: 21.02.2022 16:00
6. Runde: 22.02.2022 16:00
7. Runde: 23.02.2022 16:00
8. Runde: 24.02.2022 16:00
9. Runde: 25.02.2022 12:00

Ergebnisse: GM-TurnierWIM-Turnier

Live-Übertragung:
GM-Turnier:  DGT CloudChessBaseChess24Chess.com
WIM Turnier: DGT CloudChessBaseChess24Chess.com

ÖSB News #1 mit Sportdirektor Markus Ragger

Markus Ragger, seit vergangenem Jahr Sportdirektor des ÖSB, bringt in den ÖSB News auf Youtube Neuigkeiten vom internationalen und österreichischen Schach! In der ersten Ausgabe berichtet Ragger über:

  • Beim IM-Turnier im Haus des Sports konnte Lukas Leisch eine IM-Norm holen und Laurenz Borrmann wurde zum jüngstem österreichischen FM.
    Bericht auf chess.at
  • Webinar mit Elisabeth Pähtz am 20. Februar
    Ankündigung auf Facebook
  • Michael Ehn sucht einen Nachfolger für sein Schach-Geschäft „Schach und Spiele“ in Wien.
    Bericht auf MeinBezirk.at
  • Frau Schach: das Wiener Erfolgsmodell gibt es seit 27.Jänner auch in Bregenz und ab März jeden 1. Dienstag ab 18 Uhr in der Cafe-Vinothek im Hof (Hans-Sachs-Gasse 12, 8010 Graz) in Graz.
    Bericht auf chess.at
  • WIM- & GM-Turnier von 17.-25.2. in Wien
    Info auf chess.at

wk, Text/Info: Markus Ragger