Einen russischen Dreifachsieg gibt es zu Jahresbeginn beim stark besetzten Rilton Cup in Stockholm. Kirill Alekseenko gewinnt mit siebeneinhalb Punkten aus neun Partien vor Maksim Chigaev und Mikhail Antipov (beide 7). Der Däne Allan Stig Rasmussen wird punktegleich bester "Nichtrusse" vor dem Norweger Johan Salomon (6,5). Bester Schwede ist Nils Grandelius mit sechs Punkten am 12. Platz. Insgesamt waren in der A-Gruppe 126 Spieler aus 21 Nationen am Start, darunter 25 Großmeister. Die teilnehmenden Österreicher können die Chance auf eine GM-Norm leider nicht nützen. Valentin Dragnev holt fünf Punkte und spielt dabei seine Erwartung. Eine Niederlage in der Schlussrunde gegen den Inder Nihal Sarin (2507) verhindert eine bessere Platzierung. Zuvor remisierte Dragnev gegen die GM´s Liang und Ivanov. Robert Kreisl verliert im Laufe des Turniers zwar nur eine Partie, wie Dragnev in der Schlussrunde gegen einen Inder, kann aber auch nur eine gewinnen. Der Steirer fand nie so recht ins Turnier und spielte ausschließlich in der Kategorie 2200 bis 2350. Das ist unter seiner Erwartung und kostet ein paar Elopunkte. Thomas Bauer verabschiedet sich mit einem Sieg gegen Edvin Trost vom Turnier. Zuvor verliert er drei Partien in Serie gegen Bellon, Sai und Sorensen. In Summe spielt Bauer seine Erwartung. Höhepunkt war sicher sein Auftaktsieg gegen IM Rauan Sagit. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
In der FIDE Weltrangliste vom 1. Jänner 2018 liegt Österreich mit einem Eloschnitt von 2496 seiner Top-10 Spieler am 42. Platz von 177 Nationen. In der Frauenwertung ist es mit 2168 der 36. Platz unter 144 Nationen. Allerdings ist Eva Moser derzeit nicht aktiv, mit ihr wäre es ein Platz in den Top-30. So sind die besten zehn Spielerinnen Theissl-Pokorna (2320), Ragger (geb. Kopinits, 2298), Teuschler (2202), Newrkla (2168), Exler (2160), Novkovic (2128), Schnegg (2118), Fröwis (2095) und Mayrhuber (2092). 16 Spielerinnen haben eine Elozahl über 2000. In der offenen Klasse liegt Markus Ragger mit 2659 am 88. Platz der Weltrangliste. In den Top-10 sind weiters Shengelia (2549), Diermair mit einen Karrierehoch von 2511, Kindermann (2499), Stanec (2468), Dragnev (2466), Schreiner (2457). Atlas (2451), Baumegger (2451) und Kreisl (2422). Insgesamt 22 Spieler haben eine Elozahl über 2400. Dragnev liegt in der U20 Weltrangliste in den Top-100. An der Spitze führt Magnus Carlsen (2834) vor Caruana (2811) und Mamedyarov (2804). Carlsen führt auch im Schnellschach mit 2880 und 54 Punkten Respektabstand auf Dominguez Perez sowie im Blitzschach mit 2965 und fast 100 Punkten Vorsprung auf Karjakin. Beste Frau ist Yifan Hou mit 2680 vor Wenjung Ju (2572) und Anna Muzychuk (2571). Die Chinesinnen haben mit Hou, Ju, Lei und Tan vier Spielerinnen in den Top-10. Russland und die Ukraine je zwei. Die österreichischen Elozahlen wurden pünktlich zum Jahreswechsel von Heinz Herzog ebenfalls online gestellt. (wk, Logo: FIDE) FIDE Rating Server, ÖSB Elozahlen auf Chess-Results
130 Teilnehmer aus 17 Nationen haben das 1. Schilcherland Open in Deutschlandsberg am 29. Dezember in Angriff genommen. Gespielt werden bis 6. Jänner neun Runden Schweizer System. Staatsmeister Andreas Diermair führt die Setzliste an gefolgt von GM Toms Kantans (LAT), IM Peter Schreiner, GM Mathias Womacka (GER) und den IM´s Gert Schnider und Artem Smirnov. Nach drei Runden führen 10 Spieler mit dem Punktemaximum, darunter aus der Steiermark Schreiner, Schnider, Wegerer und Danner. Elofavorit Diermair musste hingegen bereit zwei Remisen abgeben. Am 31. Dezember hat das Organisationsteam rund um die drei "Wolfgangs" Gosch, Heinisch und Hauptschiedsrichter Horvath noch ein Silvesterblitzturnier mit 1.000 Euro Preisgeld für den Sieger auf die Beine gestellt. Der Kampf um den Sieg spitzte sich auf ein Duell zwischen dem kroatischen Favoriten Mladen Palac und dem Letten Toms Kantans zu. In der siebenten Runde gewinnt Palac das direkte Duell und scheint auf dem Weg zum Sieg. Doch dann stellt Österreichs Nachwuchshoffnung Konstantin Peyrer dem Favoriten ein Bein und überspielt den vielfachen kroatischen Nationalspieler in einem Sizilianer. Kantans ist der lachende Dritte und streift den ersten Preis ein. Der dritte Platz geht mit Milan Mrdja an einen weiteren Kroaten, erst am vierten Platz rettet Gert Schnider die Ehre der Österreicher. Peyrer wird als Nummer 17 ausgezeichneter Siebenter. (wk) Website Schilcherland Open, Ergebnisse: Open, Silvesterblitz
Herrlicher Sonnenschein in Aschach und warme Temperaturen – man könnte fast von einem Frühlingstag sprechen und so verwunderte es nicht, dass auf Brett 2+3 zum Jahresausklang Schnellremisen aufs Brett kamen. Damit war die Ausgangslage klar – der Vorjahressieger GM Andrei Istratescu musste mit Weiß siegen, um das Turnier zu gewinnen. Am Brett entwickelte sich ein harter Kampf und nach einem Qualitätsgewinn schaute es nach einem raschen Sieg aus, doch dann kamen technische Schwierigkeiten ins Spiel und es wurde noch ein langer harter Kampf zum alleinigen Turniersieg! Damit ging im Kampf um die Podestplätze Brett 3 leer aus und ebenfalls ganz knapp als Vierter verfehlte der Bundesdamentrainer IM Harald Schneider-Zinner punktegleich nach Zweitwertung dasselbe als bester Österreicher! Dass man auch im Frieden Turniere gewinnen kann, zeigte sich im B-Turnier. Die ersten vier Bretter endetet Remis und erst auf Brett folgte der erste Sieg der Runde, dieser half aber nicht mehr aufs Podest, dass sich mit Günter Höbarth, Julius Strolz und Daniel Koltai drei Punktegleiche mit 5,5 Punkten teilten. Im C-Turnier endete die Partie auf Brett eins Remis und so war der Weg frei für die Nummer 19 Daniel Karner, der mit den weißen Steinen die Nummer 11 Anton Hauzenberger besiegen konnte und alleiniger Turniersieger wurde. (wk, Foto: Turnierseite, Text: Krennwurzn) Offizielle Website: Donauopen
Drei Österreicher spielen heuer beim stark besetzten Rilton Cup in Stockholm. Valentin Dragnev, Robert Kreisl und Thomas Bauer sind im Kreis der 126 Spieler aus 21 Nationen, die das A-Turnier in Angriff genommen haben. Der Inder Krishnan Sasikiran führt die Setzliste vor den beiden Polen Michal Krasenkow und Kacper Piorun sowie dem Schweden Nils Grandelius an. Gespielt wird vom 27. Dezember 2017 bis 5. Jänner 2018. Nach vier der neun Runden führt Kacper eine Gruppe von sieben Spielern mit jeweils dreieinhalb Punkten an. Valentin Dragnev ist mit drei Punkten in der Gruppe der Verfolger. Dragnev startet mit einem Remis und zwei Siegen. In der vierten Runde folgt ein Remis gegen GM Rasmussen aus Dänemark. Robert Kreisl ist wie Dragnev noch ungeschlagen, hat aber noch keine Partie gewonnen. Thomas Baur besiegt zum Auftakt überraschend den schwedischen IM Rauan Sagit (2430) verliert dann aber gegen Thybo und Liu. Es folgt ein Remis gegen den Inder Gupta Sankalp. Heute ist in Schweden ein Ruhetag. Die fünfte Runde folgt am Neujahrstag um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen gewinnt die Weltmeisterschaft im Blitzschach mit 16 Punkten aus 21 Partien vor Sergey Karjakin und Vishy Anand (beide 14,5). Dabei hatte es für den Norweger gar nicht gut begonnen. Nach dem für ihn schlechten Abschneiden im Schnellschach beginnt er auch das Blitzturnier am ersten Tag verhalten. Carlsen muss Niederlagen gegen Sjugirov und Yu hinnehmen und liegt nach 11 Runden mit sieben Punkten und zwei Punkten Rückstand auf Karjakin nur am 20. Platz. Doch gleich die erste Partie am zweiten Tag bringt mit einem Sieg gegen Grischuk nicht nur eine Revanche für die Niederlage im Schnellschach, die ihn den Titel gekostet hat, sondern auch die Wende im Blitzschach. Danach ist der Weltmeister nicht mehr zu stoppen. Er holt ihm direkten Duell mit Karjakin den lange führenden Russen ein und geht nach unfassbaren 8,5 Punkten aus 9 Partien mit zwei Punkten Vorsprung in die Schlussrunde. Titel und erstes Preisgeld in Höhe von 250.000 Dollar sind ihm bereits sicher, die Partie gegen Aronian endet rasch Remis. Karjakin hält sein Tempo des ersten Tages mit 9 aus 11 nicht durch, hat aber in der Schlussrunde gegen Grischuk das Glück auf seiner Seite und gewinnt Silber vor einem sensationellen Anand, der nach dem Sieg im Schnellschach auch im Blitz aufs Podium kommt. Dabei wird der inzwischen 48-jährige Inder in Interviews oft gefragt "wann er endlich aufhört". Wenn es so weiter läuft, dann wohl noch lange nicht. Im Frauenbewerb gewinnt Nana Dzagnidze (GEO) mit 16,5 Punkten vor Valentina Gunina (RUS, 16) und Wenjung Ju (CHN, 14). Kateryna Lagno verpasst punktegleich mit Ju das Podium nur wegend der schlechteren Zweitwertung. Eine Sensation ist der fünfte Platz von Pia Cramling, der "alten Dame" aus Schweden. Sie startet überragend mit 10,5 Punkten aus 12 Partien, bricht aber am Ende mit Niederlagen gegen Sebag, Ju und Zhukova ein. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Info-Seite FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results: Blitz, Rapid
Die Schnellschach Weltmeisterschaft in Riyadh erlebte heute ein spannendes Finale. In der offenen Klasse gehen Magnus Carlsen und Vishy Anand mit je 10 Punkten in die Schlussrunde gefolgt von Bu, Fedosoev, Svidler, Wang, Nepomniachtchi und Artemiev (alle 9,5). In der Schlussrunde remisiert Anand mit Schwarz schnell gegen Xiangzhi Bu und setzt damit Carlsen unter Druck, der nun gegen Grischuk gewinnen muss um den Titel zu holen. Allerdings spielt Grischuk da nicht mit. Der Russe erhält rasch eine vorteilhafte Stellung, fügt Carlsen die dritte Niederlage im Turnier zu und wirft ihn damit aus dem Titelrennen. Die Entscheidung muss in einem Stichkampf fallen, da der zwei Tage lang führende Vladimir Fedoseev und Ian Nepomniachtchi ihre Partien gegen Artemiev und Wang gewinnen und zu Anand aufschließen können. Das Regulativ sieht für diesen Fall einen Stichkampf der beiden Ersten vor. So kämpfen Anand und Fedoseev um Gold während sich Nepomniachtchi, er hat die schlechteste Zweitwertung, kampflos mit Bronze begnügen muss. Der Stichkampf steht dann ganz im Zeichen von Anand. Er gewinnt in den Blitzpartien sicher mit 1,5:0,5 und holt sich mit 48 Jahren einen weiteren Weltmeistertitel. Bu, Carlsen, Grischuk, Savchenko, Mamedov und Guseinov teilen den vierten Platz. Im Frauenbewerb gibt es einen chinesischen Doppelsieg. Wenjun Ju feiert ungeschlagen mit 11,5 Punkten einen Start-Ziel-Sieg. Ihr Landsfrau Tingjie Lei folgt mit einem halben Punkt Rückstand. Die Bronzemedaille geht erfreulicherweise nach Deutschland an Elisabeth Pähtz dank eines starken Schlussspurts mit zweieinhalb Punkten gegen Sebag, Danielian und Atalik. Am Freitag und Samstag folgen die Weltmeisterschaften im Blitzschach mit je elf Runden pro Tag. Eine Live-Kommentierung gibt es auf der Turnierseite und bei Chess24. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Info-Seite FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results
Die Weltmeisterschaften im Schnellschach begannen gestern in Riyadh, Saudi-Arabien, mit den ersten fünf Runden. Der gewaltige Preisfonds von 2 Millionen Dollar hat viele Stars angelockt, aber nicht alle. Spieler wie Caruana, Nakamura oder So fehlen ebenso wie die Muzychuk Schwestern im Frauenbewerb. Die Spielbedingungen und die Organisation werden allseits gelobt und sind auf hohem Niveau. Auch die moslemischen Bekleidungsvorschriften konnten gelockert werden. Es gilt aber ein strenger Dresscode. Die erste Runde begann mit einer Sensation. Weltmeister und Favorit Magnus Carlsen verliert gegen Xiangzhi Bu. Der Chinese entwickelt sich langsam zu einem Angstgegner von Carlsen. Er hat den Norweger heuer schon beim World Cup überraschend aus dem Bewerb geworfen. Carlsen holt dann aber dreieinhalb Punkte aus vier Partien und hält seine Chancen intakt. In Führung liegen im Open aber Vladimir Fedoseev und Baadur Jobava mit je viereinhalb Punkten, gefolgt von neun Spielern mit je vier Punkten darunter Grischuk, Svidler, Anand und Rapport. Einen schlechten ersten Tag haben mit Maxime Vachier-Lagrave und Levon Aronian die Nummern zwei und drei der Setzliste hingelegt. Aronian liegt mit zweieinhalb Punkten nur im Mittelfeld der 113 Teilnehmer, Vachier-Lagrave mit zwei Punkten gar nur am 95. Platz. Im Frauenbewerb sind exakt 100 Spielerinnen am Start. Die Chinesin Wenjun Ju führt als einzige Spielerin mit fünf Punkten vor acht Spielerinnen mit je vier Zählern, darunter auch die deutsche Spitzenspielerin Elisabeth Pähtz. Heute und morgen folgen ab 12:00 Uhr MEZ jeweils fünf weitere Runden. Eine Live-Kommentierung gibt es auf der Turnierseite und bei Chess24. (wk, Logo: Turnierseite) Turnierseite, Info-Seite FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results