Sergei Zhikalko ist Europameister im Blitzschach. Der als Nummer 24 gesetzte Weißrusse hat nach 22 Runden als Einziger 18 Punkte am Konto. Das sichert ihm die Goldmedaille vor dem Engländer Luke McShane und dem Tschechen Peter Michalek, die jeweils 17,5 Punkte erzielen. Der Pole Jan-Krzystof Duda vergibt seine Chancen nach einem sensationellen Start mit 15 Punkten aus 17 Partien erst im Finale. Am Ende wird er mit 17 Punkten Vierter und führt ein Feld von neun Spielern an, darunter Navara, Kovalenko und Fressinet. Bester Österreicher wird Valentin Dragnev mit 15,5 Punkte. Markus Ragger beginnt das Turnier mit neun Siegen und sechs Remisen gut, dann werfen ihn aber zwei Niederlagen gegen Bosiocic und Fedorchuk aus dem Rennen um einen Spitzenplatz. Ragger erreicht ebenso 15 Punkte wie Robert Kreisl. Am Start waren insgesamt 1.091 Spieler aus 40 Nationen, darunter 703 Polen. Heute fällt ab 10:00 Uhr die Entscheidung im Schnellschach. Nach den gestrigen sechs von elf Runden führen Kovalenko, Duda, Potkin und Dziuba mit dem Punktemaximum. Ragger besiegt in der sechsten Runde im Österreicherduell Kreisl und liegt in einer Gruppe von 21 Spielern mit fünfeinhalb Zählern. Robert Kreisl und Valentin Dragnev halten bei viereinhalb, wobei Dragnev noch ungeschlagen ist, allerdings noch gegen keine elostarken Gegner gespielt hat. (wk, Foto: ECU) Offizielle Website, ECU Ergebnisse siehe Chess-Results unter "Polen"
Die Europameisterschaften im Blitz- und Schnellschach finden an diesem Wochenende in Kattowitz statt. Der Blitzbewerb hat heute um 10:00 begonnen. Am Programm stehen 22 Runden wobei man gegen jeden Gegner mit Weiß und Schwarz spielt. Im Schnellschach sind sechs Runden am Samstag und fünf am Sonntag angesetzt. Vorangemeldet sind 1178 Spieler aus 41 Nationen, was in der ECU für Jubelmeldungen sorgt. Man kann das aber auch kritisch sehen. Beinahe 800 Spieler kommen aus dem Gastland und ob der Größe des Feldes wird bei der Vergabe der Medaillen der Zufall eine große Rolle spielen. Elf Runden sind da defnitiv zu wenig. Aus Österreich sind Markus Ragger, Robert Kreisl und Valentin Dragnev nach Polen gereist. Auf der Turnierseite und auf den großen Online Plattformen wie ChessBase und Chess24 werden einige Partien live übertragen. (wk, Foto: ECU) Offizielle Website, ECU Ergebnisse siehe Chess-Results unter "Polen"
Das Finale der Grand Chess Tour 2018 verläuft mit der Chess Classic in London dramatisch. Nach einer Remisorgie in den ersten sechs Runden, spitzte sich das Geschehen in den letzten drei Runden zu. In der Schlussrunde führt der Tabellenführer Ian Nepomniachtchi in seiner Partie gegen Maxime Vachier-Lagrave rasch eine Zugwiederholung herbei und muss danach warten ob Fabiano Caruana gegen Michael Adams gewinnen kann. Der Franzose wiederum ist im Kampf um den Sieg in der Tour auf das Ergebnis von Magnus Carlsen angewiesen. Verliert der Weltmeister gegen Levon Aronian, gehört der Toursieg Vachier-Lagrave. Carlsen steht nach der Eröffnung mit dem Rücken zur Wand, kann aber unter Opfer von zwei Bauern eine Art Festung bauen, die schwer zu durchbrechen ist. Aronian versucht es mit einem Figurenopfer, steht danach aber nicht mehr besser. Das will der Armenier aber nicht wahrhaben, er überzieht die Stellung und Carlsen sichert sich mit diesem Sieg den geteilten dritten Platz in London und den Gesamtsieg in der Grand Chess Tour 2017. In der längsten Partie des Tages gewinnt Caruana schließlich ein Turmendspiel gegen Adams und erkämpft sich einen Stichkampf gegen Nepomniachtchi um den Sieg in London. Dieser steht im Zeichen des Amerikaners. Die ersten beiden Schnellpartien enden mit Punkteteilungen. In der ersten Blitzpartie verliert Nepomniachtchi rasch eine Figur, kämpft aber weiter und Caruana kann die Partie nicht gewinnen. Damit scheint der Russe psychologisch im Vorteil, kann diesen in der zweiten Blitzpartie aber nicht nützen. Caruana gewinnt die Partie und die Chess Classic in London und erhält ebenso wie Nepomniachtchi für den Sieg in London 62.500 Dollar. In der Gesamtwertung sahnen Carlsen mit 245.000 und Vachier-Lagrave mit 208.000 Dollar so richtig ab. Aber auch der letzte der Tour, überraschend Vishy Anand, erhält noch 75.000 Dollar. Es lohnt sich bei der Tour dabei zu sein. 2018 ist ein neues Format für London angekündigt. Nach dem Vorbild anderer Sportarten ist ein Play-Off mit den besten vier Spielern der Tour 2018 vorgesehen. (wk, Foto: Turnierseite) Website Chess Classic, Website Grand Chess Tour, Live-Kommentierung Ergebnisse bei Chess-Results
Ian Nepomniachtchi gewinnt bei den Chess Classics in London in der Vorschlussrunde gegen Magnus Carlsen. Der Russe übernimmt damit die alleinige Führung vor Caruana und hat heute beste Chancen auf den Turniersieg. Die Partie gegen Carlsen verläuft lebhaft. Über eine Zugumstellung entsteht eine slawische Abtauschvariante. Carlsen transformiert die Stellung zu einer Isolani Position und erhält aktives Spiel, verpasst aber im 25. Zug ein chancenreiches Figurenopfer mit einem Einschlag auf h6. Zu diesem Zeitpunkt hat Nepomniachtchi bereits einen deutlichen Vorsprung auf der Uhr. Die nächsten Züge werden für Carlsen zum Desaster. Er verliert das Gespür für Gefahr und stolpert, offenbar im Gewinnstreben, in einen Figurenverlust. Alle anderen Partien enden mit einer Punkteteilung. Die Spieler sind eher auf Sicherheit bedacht und vereinfachen die Partien rasch. Nur jene zwischen So und Karjakin dauert lange, verlässt aber auch nie die Remisbreite. In der Tabelle führt Nepomniachtchi mit fünfeinhalb Punkten, vor Caruana (5) und Vachier-Lagrave (4,5). In der heutigen Schlussrunde kommt es ab 13:00 MEZ zum Duell zwischen Nepomniachtchi und Vachier-Lagrave, dem auch entscheidende Bedeutung für den Gesamtsieg der Grand Chess Tour zukommt. (wk, Foto: Turnierseite) Website Chess Classic, Website Grand Chess Tour, Live-Kommentierung Ergebnisse bei Chess-Results
Markus Ragger punktet am vergangenen Wochende mit der SG Solingen zweimal voll und liegt mit seinem Team ohne Punkteverlust knapp hinter Titelverteidiger OSG Baden-Baden am zweiten Platz. Am Samstag besiegt Ragger im Match gegen den Hamburger SK Niklas Huschenbeth mit Schwarz, am Sonntag folgt ein überzeugender Sieg mit Weiß gegen Benedict Krause. Solingen gewinnt gegen Hamburg mit 5,5:2,5 und gegen SK Norderstedt mit 7:1. Eine Sensation gelingt Valentin Dragnev mit Bayern München gegen den SV 1930 Hockenheim. Die Bayern holen mit 4,5:3,5 beide Punkte, Dragnev trägt mit seinem Sieg gegen Dennis Wagner entscheidend zur Sensation bei. Tags davor gab es mit einem 4:4 gegen SV 1920 Hofheim einen weiteren Punktegewinn. Dragnev verliert allerdings am Spitzenbrett gegen Andrei Volokitin. Peter Schreiner gewinnt beim 6:2 seines SF Berlin 1903 gegen SG Speyer-Schwegenheim seine Partie gegen Simon Commercon. Tags darauf hat Schreiner gegen die OSG Baden-Baden mit Alexei Shirov einen großen Gegner. Schreiner opfert ambitioniert einen Bauern, macht dann aber zu viele Damenzüge. Das geht gegen einen Taktiker wie Shirov selten gut, Schreiners König verendet auf d1, Berlin verliert 1,5:6,5. In der Tabelle liegt Berlin nach sechs Runden mit sechs Punkten im Mittelfeld. Die Bayern haben mit vier Punkten die Abstiegszone verlassen und liegen am 12. Platz. (wk, Foto: ChessBase) Website Deutsche Bundesliga
Werner Schweitzer war über mehrere Jahre Mentalcoach des österreichischen Nationalteams und arbeitet als Coach mit verschiedenen Spitzen- und Nachwuchsschachspieler. Er coacht Sportler in verschiedenen Sportarten sowie Unternehmer und Führungskräfte, die durch mehr mentale Stärke erfolgreich sein wollen. Mut, Begeisterung und Lernfähigkeit (Wandlungsfähigkeit) sind drei der wichtigsten Elemente, um im Sport erfolgreich zu sein. IM Harald Schneider-Zinner bespricht dieses Thema anhand von der Partie Kramnik – Blübaum, Dortmund 2017. Bei jedem Zug spürt man Kramniks enormen Siegeswillen und seine unglaubliche Kreativität. Es folgt eine Serie von originellen Partien zum Thema Bauernvorstoß g7-g5!? Ausgestrahlt wird die Sendung morgen Montag, dem 11. Dezember ab 20:45 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner) CBTV Austria Sendung 37 (Ausschreibung, PDF) Infoseite ChessBase TV Austria Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
In den ersten sechs Runden der Chess Classic in London gab es insgesamt nur drei entschiedenen Partien. In der gestrigen siebenten Runde verdoppelten die Stars des Schachsports diese Anzahl und brachten Bewegung in die Tabelle. Tabellenführer Fabiano Caruana verteidigt mit einem Remis gegen seinen Landsmann Wesley So die Führung, muss sie aber nun mit Ian Nepomniachtchi teilen. Der Russe zeigt gegen Vishy Anand Mut zum Risiko und opfert bereits im siebenten Zug einen Bauern. In einer schwierigen Stellung macht Anand knapp vor der Zeitkontrolle den entscheidenden Fehler. Zu Siegen kommen auch jene zwei Spieler, die im Fernduell um den Sieg in der Grand Chess Tour kämpfen. Maxime Vachier-Lagrave gewinnt in einem Najdorf Sizilianer mit Schwarz gegen Sergey Karjakin. Es ist Karjakins zweite Niederlage mit Weiß. Magnus Carlsen spielt gegen Michael Adams im ersten Zug f4 um ausgetretenen Pfaden auszuweichen, hat sich den Partieverlauf aber sicher anders vorgestellt. Englands Lokalmatador opfert nämlich im zwölften Zug eine Figur für drei Bauern und erhält eine aussichtsreiche Stellung in der Carlsen lange ums "Überleben" kämpfen muss. Am Ende entsteht ein Endspiel in dem Carlsen zwei Figuren für einen Turm und zwei Bauern hat. Hier verliert Adams den Überblick und Carlsen gewinnt erneut gegen einen seiner Lieblingsgegner. Das Score zwischen den Beiden lautet nun nach Siegen 10:1 für den Weltmeister. Zwei Runden vor Schluss ist der Kampf um den Sieg plötzlich wieder offen. Caruana und Nepomniachtchi führen mit je viereinhalb Punkten vor Carlsen und MVL mit je vier. Heute spielen ab 15:00 Uhr Carlsen gegen Nepomniachtchi, Nakamura gegen Carlsen und MVL gegen Anand. (wk, Foto: Turnierseite) Website Chess Classic, Website Grand Chess Tour, Live-Kommentierung Ergebnisse bei Chess-Results
Jan Nepomniachtchi ist der Sieger der sechsten Runde der Chess Classic in London. Der Russe gewinnt mit Schwarz gegen Lokalmatador Michael Adams und sorgt für den dritten Sieg im Turnier, zwei davon wurden mit Schwarz erzielt. In Summe ist das Score bei 3:27, drei Siegen stehen 27 Remisen gegenüber. Dabei brannten gestern einige Bretter ob der Schärfe der Stellungen lichterloh. So spielte beispielsweise Levon Aronian mit Schwarz gegen Wesley So ein Opfer, gab zwei Leichtfiguren für Turm und Bauer und kämpfte am Ende mit Dame und Bauern gegen Turm, Springer und Läufer um den Sieg. Der Amerikaner schaffte aber ein Dauerschach. Ebenfalls zwei Figuren für eine Turm gab Magnus Carlsen gegen Hikaru Nakamura in einer schottischen Eröffnung, die der Amerikaner aufs Brett brachte. Nakamura hatte die Stellung aber besser eingeschätzt. Carlsen musste eine Figur gegen und stand wohl auf Verlust. Der Gewinn war aber technisch nicht leicht zu erzielen. Am Ende lässt Nakamura seinen Carlsen-Komplex aufleben und den Weltmeister ins Remis entschlüpfen. Ein Remis gab es auch zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Fabiano Caruana in einer russischen Verteidigung. Caruana führt mit vier Punkten aus sechs Partien vor Nepomniachtchi mit dreieinhalb. Es folgen Carlsen, Aronian, Vachier-Lagrave, So und Nakamura. Sie alle haben noch keinen Gewinn oder Verlust. Je eine Niederlage haben Anand, Karjakin und Adams hinnehmen müssen. Die vierte Runde beginnt heute bereits um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Website Chess Classic, Website Grand Chess Tour, Live-Kommentierung Ergebnisse bei Chess-Results
Seine Duelle mit Garri Kasparow sind legendär und haben Schachgeschichte geschrieben. Anatoli Karpow gehört ohne Frage zu den ganz Großen seines Sports. Herausgefordert wird er von einem noch ganz Kleinen. Der gerade 9-jährige Adam aus Österreich gehört zu den Besten seiner Altersklasse und hat ein klares Ziel: Er möchte Schach-Großmeister werden! Kann er im speziellen "Klein gegen Groß"-Schachduell sein Vorbild Karpow bezwingen? Adam heißt in vollem Namen Adam Szigeti. Er ist Schüler in Gänserndorf und spielt für KJSV Marchfeld und SV Floridsdorf.
Karpov ist aber nur einer von fünf Weltmeistern in der Sendung. Ebenfalls dabei sind Nico Rosberg, Katarina Witt, Fabian Hambüchen und Thomas Morgenstern. Moderiert wird die Sendung von Kai Pflaume. Ausstrahlungstermin ist am Samstag, dem 16. Dezember um 20:15 Uhr in "Das Erste". (wk, Text: Das Erste) ARD Link zur Sendungs-Info