Die Mind Sports Games 2017 wurden vom 10. bis 15. Dezember in Huaian, China, ausgetragen. Am Programm standen nehmen Bridge, Draughts, Go und XiangQi auch verschiedene Disziplinen im Schach. Den Schnellschachbewerb der Herren gewinnt Dmitry Andreikin vor Shakhriar Mamedyarov und Liem Le Quang. Die Chinesen müssen sich mit den Plätzen vier und fünf von Liren Ding und Hao Wang zufrieden geben. Im Frauenbewerb siegt Antoaneta Stefanova vor den Muzychuk Schwestern Anna und Mariya. Die Elofavoritin Wenjun Ju landet nur am achten Platz, des zwölf Teilnehmer großen Feldes. Im Blitzschach gewinnt Vladislav Artemiev nach Stichkampf mit Alexander Grischuk die Goldmedaille. Bronze geht an Dmitry Andreikin. Er komplettiert damit einen russischen Dreifachsieg. Die Chinesen holen durch Yangyi Yu erneut nur Blech. Im Frauenbewerb gewint Stefanova eine zweite Goldmedaille. Gastgeber China darf sich endlich über eine Silbermedaille von Wenjun Ju freuen. Alexandra Kosteniuk gewinnt Bronze. Im baskischen Format, zwei Spieler spielen an zwei Brettern zwei Partien gegeneinander, ist Alexander Grischuk der Beste. Anton Korobov gewinnt Silber, Penala Harikrhishna Bronze. Im Frauenbewerb siegt Xue Zhao vor Anna Muzychuk und Kateryna Lagno. (wk, Foto: ChessBase) Offizielle Seite (FIDE), IMSA, Ergebnisse (Chess-Results)
Wer in den kommenden Feiertagen gerne Schach spielen möchte hat im oberösterreichischen Aschach und im steirischen Deutschlandsberg zwei Open zur Auswahl.
In Aschach geht bereits das 26. Donauopen über die Bühne. Gespielt werden zwischen 26. und 31. Dezember sieben Runden Schweizer System. Nennschluss ist am 26. Dezember um 15:00 Uhr vor Ort, Voranmeldungen sind aber empohlen und billiger. Gespielt wird in vier Gruppen. Der gesamt Preisfonds beträgt 10.000 Euro.
In Deutschlandsberg organisiert ein neues Team das 1. Schilcherlandopen vom 29. Dezember bis 6. Jänner. Gespielt wird in der Koralmhalle. Es wird ausreichend Platz geben. Gespielt werden neun Runden Schweizer System. Der Preisfonds ist mit 30.000 Euro gewaltig und ab 250 Teilnehmern garantiert. Ohne Teilnehmerbegrenzung garantiert ist der erste Preis in Höhe von 3.000 Euro.
Der gebürtige Steirer Peter Schreiner ist einer der jungen Nationalspieler (25 Jahre) die sich berechtigte Hoffnungen auf den Großmeistertitel machen dürfen. 2012 gelang ihm sein erster großer internationaler Erfolg. Er gewann das Traditionsopen in Oberwart. In der letzten Bundesligasaison spielte Peter ein überragendes Jahr und führte sein Team Feffernitz zum überraschenden Titelgewinn – und belohnte sich selbst mit einer Großmeisternorm. Seit einiger Zeit ist er auch in der Deutschen Bundesliga aktiv. IM Schreiner und IM Harald Schneider-Zinner präsentieren einige überraschende Zugzwangstellungen – auch aus Schreiners Praxis. Ausgestrahlt wird die Sendung morgen Dienstag, dem 19. Dezember ab 20:00 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner) CBTV Austria Sendung 38 (Ausschreibung, PDF) Infoseite ChessBase TV Austria Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
Im Rahmen eines Medienprojektes des Sportministeriums hat der TV-Produzent PopUpMedia über den Auftakt der Schach Bundesliga in der Südstadt einen Beitrag gestaltet. Die Ausstrahlung ist heute Montag, dem 18. Dezember 2017 für 20:35 Uhr auf ORF Sport Plus angekündigt.
Der 19-jährige Russe Maksim Vavulin gewinnt sensationell die Europameisterschaft im Schnellschach in Kattowitz. Vavulin geht mit einer Elozahl von 2485 nur als Nummer 68 der Setzliste ins Rennen und liegt vor der Schlussrunde einen halben Punkt hinter Jan-Krzysztof Duda am zweiten Platz. Im direkten Duell besiegt Vavulin den Polen und krönt sich mit zehn Punkten aus elf Partien zum Europameister. Duda verpasst einen zweiten Titel nach 2014 nur knapp und darf sich über Silber freuen. Die Bronzemedaille geht dank besserer Zweitwertung an den Russen Pavel Ponkratov. Er erzielt wie Duda 9,5 Punkte. Zhigalko, der Europameister im Blitzschach, fügt Vavulin die einzige Niederlage zu und wird Fünfter vor Wojciech Moranda und Sergey Fedorchuk. Leider sind elf Runden bei 1.181 Teilnehmern aus 41 Nationen, darunter 790 Polen (!!), natürlich zu wenig um die Spreu vom Weizen zu trennen. Die ersten Zehn des Endklassements spielten eher ausnahmsweise gegeneinander. Eine weitere Sensation ist der neunte Platz des Slowaken Viktor Gazik. Er ist mit einer Elozahl von 2241 nur die Nummer 180, besiegt aber in den Schlussrunden die GM´s Olszewsky (2508), Krejci (2528) und Saric (2581) und landet damit in den Top-10. Eine solche Sensation war den Österreichern leider nicht vergönnt. Ragger spielt in der achten Runde noch am zweiten Brett gegen Ponomariov remis und liegt aussichtsreich für einen Spitzenplatz. Allerdings verpasst Ragger dabei einen möglichen Gewinn. Die nächsten beiden Runden gegen die Polen Piotr Goluch und Piotr Brodowski werden dann zum Waterloo. Ragger erkämpft zwar zwei gute Stellungen, eine davon glatt gewonnen, verliert aber beide Partien. Am Ende reicht es mit acht Punkten nur für den 41. Platz. Robert Kreisl und Valentin Dragnev erzielen jeweils sieben Punkte, wobei Dragnev ähnlich wie Ragger mit 6,5 aus 8 gut startet, verliert dann aber gegen Alekseev und Meskovs in der entscheidenden Phase zwei Partien. (wk, Foto: ECU) Offizielle Website, ECU Ergebnisse: Blitzschach, Schnellschach (Chess-Results)
Das Open in Zadar zählt zu einem der stärksten in Europa und eignet sich ob seiner Elobegrenzung ideal um auf Normen zu spielen und Erfahrungen gegen starke Gegner zu sammeln. Heuer begleitete Bundesjugendtrainer Siegfried Baumegger mit Felix Blohberger und Marc Morgunov zwei Talente aus der ÖSB Projektgruppe "Meister von morgen" zum Turnier. Beide schlagen sich gut. Felix Blohberger ist sechs Runden lang auf dem Weg zu seiner ersten IM-Norm bevor ihn zwei Niederlagen gegen GM Mhamal Anurag (2488) und FM Miljenko Muha (2303) zurück werfen. Ein Sieg in der Schlussrunde bringt ihm bei einer Eloleistung von 2368 den 28. Rang und ein paar Elopunkte. Marc Morgunov geht mit seiner Elozahl von 2133 nur als 53. und Vorletzter der Startrangliste ins Turnier, zeigt dort aber sein Potenzial. Er gewinnt vier Partien gegen Deglmann (2301), Bubalovic (2237), Ciganovic (2263) und Zelic (2321). Eine Eloleistung von 2256 bringt ihm zudem 58 Punkte für die Weltrangliste. Alle neun Partien spielte Morgunov gegen elostärkere Gegner. Mission erfüllt!! Der Turniersieg in Zadar geht 2017 dank besserer Feinwertung an den Polen Piotr Nguyen vor den Kroaten Sasa Martinovic und Ante Brkic sowie dem Slowaken Christopher Repka. (wk) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Sergei Zhikalko ist Europameister im Blitzschach. Der als Nummer 24 gesetzte Weißrusse hat nach 22 Runden als Einziger 18 Punkte am Konto. Das sichert ihm die Goldmedaille vor dem Engländer Luke McShane und dem Tschechen Peter Michalek, die jeweils 17,5 Punkte erzielen. Der Pole Jan-Krzystof Duda vergibt seine Chancen nach einem sensationellen Start mit 15 Punkten aus 17 Partien erst im Finale. Am Ende wird er mit 17 Punkten Vierter und führt ein Feld von neun Spielern an, darunter Navara, Kovalenko und Fressinet. Bester Österreicher wird Valentin Dragnev mit 15,5 Punkte. Markus Ragger beginnt das Turnier mit neun Siegen und sechs Remisen gut, dann werfen ihn aber zwei Niederlagen gegen Bosiocic und Fedorchuk aus dem Rennen um einen Spitzenplatz. Ragger erreicht ebenso 15 Punkte wie Robert Kreisl. Am Start waren insgesamt 1.091 Spieler aus 40 Nationen, darunter 703 Polen. Heute fällt ab 10:00 Uhr die Entscheidung im Schnellschach. Nach den gestrigen sechs von elf Runden führen Kovalenko, Duda, Potkin und Dziuba mit dem Punktemaximum. Ragger besiegt in der sechsten Runde im Österreicherduell Kreisl und liegt in einer Gruppe von 21 Spielern mit fünfeinhalb Zählern. Robert Kreisl und Valentin Dragnev halten bei viereinhalb, wobei Dragnev noch ungeschlagen ist, allerdings noch gegen keine elostarken Gegner gespielt hat. (wk, Foto: ECU) Offizielle Website, ECU Ergebnisse siehe Chess-Results unter "Polen"
Die Europameisterschaften im Blitz- und Schnellschach finden an diesem Wochenende in Kattowitz statt. Der Blitzbewerb hat heute um 10:00 begonnen. Am Programm stehen 22 Runden wobei man gegen jeden Gegner mit Weiß und Schwarz spielt. Im Schnellschach sind sechs Runden am Samstag und fünf am Sonntag angesetzt. Vorangemeldet sind 1178 Spieler aus 41 Nationen, was in der ECU für Jubelmeldungen sorgt. Man kann das aber auch kritisch sehen. Beinahe 800 Spieler kommen aus dem Gastland und ob der Größe des Feldes wird bei der Vergabe der Medaillen der Zufall eine große Rolle spielen. Elf Runden sind da defnitiv zu wenig. Aus Österreich sind Markus Ragger, Robert Kreisl und Valentin Dragnev nach Polen gereist. Auf der Turnierseite und auf den großen Online Plattformen wie ChessBase und Chess24 werden einige Partien live übertragen. (wk, Foto: ECU) Offizielle Website, ECU Ergebnisse siehe Chess-Results unter "Polen"
Das Finale der Grand Chess Tour 2018 verläuft mit der Chess Classic in London dramatisch. Nach einer Remisorgie in den ersten sechs Runden, spitzte sich das Geschehen in den letzten drei Runden zu. In der Schlussrunde führt der Tabellenführer Ian Nepomniachtchi in seiner Partie gegen Maxime Vachier-Lagrave rasch eine Zugwiederholung herbei und muss danach warten ob Fabiano Caruana gegen Michael Adams gewinnen kann. Der Franzose wiederum ist im Kampf um den Sieg in der Tour auf das Ergebnis von Magnus Carlsen angewiesen. Verliert der Weltmeister gegen Levon Aronian, gehört der Toursieg Vachier-Lagrave. Carlsen steht nach der Eröffnung mit dem Rücken zur Wand, kann aber unter Opfer von zwei Bauern eine Art Festung bauen, die schwer zu durchbrechen ist. Aronian versucht es mit einem Figurenopfer, steht danach aber nicht mehr besser. Das will der Armenier aber nicht wahrhaben, er überzieht die Stellung und Carlsen sichert sich mit diesem Sieg den geteilten dritten Platz in London und den Gesamtsieg in der Grand Chess Tour 2017. In der längsten Partie des Tages gewinnt Caruana schließlich ein Turmendspiel gegen Adams und erkämpft sich einen Stichkampf gegen Nepomniachtchi um den Sieg in London. Dieser steht im Zeichen des Amerikaners. Die ersten beiden Schnellpartien enden mit Punkteteilungen. In der ersten Blitzpartie verliert Nepomniachtchi rasch eine Figur, kämpft aber weiter und Caruana kann die Partie nicht gewinnen. Damit scheint der Russe psychologisch im Vorteil, kann diesen in der zweiten Blitzpartie aber nicht nützen. Caruana gewinnt die Partie und die Chess Classic in London und erhält ebenso wie Nepomniachtchi für den Sieg in London 62.500 Dollar. In der Gesamtwertung sahnen Carlsen mit 245.000 und Vachier-Lagrave mit 208.000 Dollar so richtig ab. Aber auch der letzte der Tour, überraschend Vishy Anand, erhält noch 75.000 Dollar. Es lohnt sich bei der Tour dabei zu sein. 2018 ist ein neues Format für London angekündigt. Nach dem Vorbild anderer Sportarten ist ein Play-Off mit den besten vier Spielern der Tour 2018 vorgesehen. (wk, Foto: Turnierseite) Website Chess Classic, Website Grand Chess Tour, Live-Kommentierung Ergebnisse bei Chess-Results