Judith Polgar ist nicht nur die beste Schachspielerin aller Zeiten, sie prägt – selbst nach Beendigung ihrer Karriere – das Schachgeschehen bis in die heutige Zeit. Sie coacht das ungarische Herrennationalteam und betätigt sich mit zahlreichen tollen Veranstaltungen als überaus sympathische „Botschafterin des Schachs“. Nächste Woche wird sie in Wien im Palais Esterhazy Vorträge vor 100 Managern halten und am nächsten Tag gegen 20 ausgewählte Spieler eine Simultanvorstellung geben. Die Nationalspielerinnen Denise Trippold und Veronika Exler werden die Veranstaltung organisatorisch begleiten. Als Vorschau zeigen Denise Trippold und Harald Schneider-Zinner ausgewählte Partien aus ihrem großartigen Buch „Judith Polgar – How I beat Fischers record“. Ausgestrahlt wird die Sendung morgen Montag, dem 12. März ab 20:45 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)
CBTV Austria Sendung 41 (Ausschreibung, PDF)
Infoseite ChessBase TV Austria
Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
Heute beginnt in Berlin das Kandidatenturnier der FIDE, in dem der Herausforderer von Weltmeister Magnus Carlsen ermittelt wird. Acht der besten Spieler der Welt kämpfen in Berlin in einem doppelrundigen Turnier um das Recht in einem Match, das heuer im November in London ausgetragen wird, den Weltmeister herauszufordern. Aber schon die Teilnahme am Kandidatenturnier adelt einen Schachspieler. Qualifiziert für Berlin sind Sergey Karjakin als Verlierer das WM Matches 2016, Levon Aronian und Ding Liren über den World Cup 2017, Shakhriyar Mamedyarov und Alexander Grischuk über den Grand Prix 2017, Fabiano Caruana und Wesley So über die Weltrangliste und Vladimier Kramnik über eine Wild Card des Veranstalters. Nicht geschafft haben es aus den Top-10 der Weltrangliste Maxime Vachier-Lagrave, Hikaru Nakamura, Anish Giri und Viswanathan Anand. Einen Favoriten für Berlin zu nennen fällt schwer. Jeder dieser Spieler hat das Zeug bei gutem Turnierverlauf Erster zu werden. Vielleicht sind die Chancen für Mamedyarov, Kramnik und Aronian ob der letzten guten Ergebnisse leicht höher einzuschätzen. Gespielt wird das Kandidatenturnier im Berliner Kühlhaus, wo dem Veranstalter AGON, er ist der kommerzielle Partner der FIDE für die Ausrichtung der wichtigsten Bewerbe, 5000 Quatratmeter Fläche in sechs Stockwerken zur Verfügung stehen. In der ersten Runde spielen heute ab 15:00 Uhr Kramnik gegen Grischuk, Karjakin gegen Mamedyarov, Aronian gegen Ding Liren und Caruana gegen So. (wk)
Turnierseite, Paarungen (PDF), FIDE
Das Reykjavik Open 2018 steht im Gedenken an Robert James Fischer, der heuer 75 Jahre alt geworden wäre und auf Island begraben ist. Gekommen sind 248 Spieler aus 34 Nationen, darunter 27 Großmeister. Die Setzliste führen mit Richard Rapport und Pavel Eljanov zwei 2700-er an. Nach drei von neun Runden führen aber drei andere Spieler das Feld an: Mustafa Yilmaz (TUR), Suri Vaibhav (IND) und Elshan Moradiabadi (USA) konnten mit drei Punkten aus drei Partien starten. Auffallend ist eine große Zahl junger Talente. Insbesondere die beiden indischen Wunderkinder Nihal Sarin und Ramesh Praggnanandhaa erregen Aufmerksamkeit. In der dritten Runde remisierten beide, Sarin gegen Rapport und Praggnanandhaa gegen den französischen GM Matthieu Cornette. Beide haben GM-Normen zum Ziel. Morgen folgt in Reykjavik nach der vierten Runde ein Ruhetag an dem ein Fischer Random Turnier angesetzt ist. (wk, Foto: Gerd Densing bei ChessBase)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der Deutsche Großmeister Andreas Heimann gewinnt das Accentus Young Masters in Bad Ragaz mit sechseinhalb Punkten aus neun Partien vor dem Franzosen Adrien Demuth (6) und dem Russen Nikita Petrov (5,5). Georg Fröwis hält sich in dem Feld wacker und wird mit vier Punkte bei einer Performance von 2452 hinter dem Italiener Moroni und dem Schweizer Kurmann Sechster. Das ist ein gutes Ergebnis, insbesondere da Fröwis mit seiner Elozahl von 2428 in der Startrangliste nur Vorletzter war. Siege gelingen dem Österreicher in den beiden Schlussrunden gegen Nikita Petrov und Oliver Kurmann. (wk, Foto: Schweizer Schachbund)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Das Tal Memorial in Moskau wurde heuer mit einem Schnellschach- und einem Blitzturnier ausgetragen. Nachdem Anand im Schnellschach mit 10 Teilnehmern brillierte, zeigt sich Karjakin im Blitzen der Konkurrenz überlegen. Zu den Teilnehmern des Schnellschachs kamen im Blitz mit Artemiev, Andreikin, Morozevich und Fedoseev vier weitere Russen dazu. Karjakin gewinnt acht der vierzehn Partien und verliert nur gegen Kramnik. Das bringt ihm mit 10 Punkten überlegen den ersten Platz vor Hikaru Nakamura (8,5) und Ian Neopomniachtchi (7,5). Eine starke Leistung zeigt Vladislav Artemiev. Er wird mit acht Punkten ausgezeichneter Vierter. Ganz so überraschend kommt dieses Resultat aber nicht, ist der Russe doch mit eine Elozahl von 2834 hinter Carlsen, Karjakin, Grischuk, Aronian, Nakamura und Vachier-Lagrave die Nummer Sieben der Blitz-Weltrangliste. Hinter ihm folgen in Moskau mit Grischuk, Kramnik, Dubov und Andreikin vier weitere Russen, erst dann Anand. Schlecht ergeht es Boris Gelfand. Der ehemalige WM-Finalist wird hinter Svidler, Morozevich, Fedoseev und Mamedyarov, der ebenfalls einen schlechten Tag erwischt, nur Letzter. (wk, Foto: Eteri Kublashvili)
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Markus Ragger spielte am vergangenen Wochenende für seinen Verein Valeranga in der norwegischen Elite-Liga und darf sich am Ende über einen weiteren Mannschaftstitel freuen. Ragger holt in den drei Schlussrunden gegen IM Frode Elsness, GM Ian Ludwig Hammer und IM Benjamin Arvola Notkevich zweieinhalb Punkte und trägt damit am Spitzenbrett zum guten Gelingen bei. Valeranga ist mit Ragger, Predojevic und Tari an den Spitzenbrettern eine Klasse für sich und gewinnt am Ende souverän mit dem Punktemaximum von 18 Punkten aus neun Runden. Der Respektabstand auf die Verfolger Nordstrand und SK 1911 beträgt satte sechs Punkte. (wk)
Norwegischer Schachverband, Turnierseite
Viswanathan Anand glänzt im ersten Teil des Tal Memorials in Moskau und gewinnt den Schnellschachbewerb mit sechs Punkten aus neun Partien klar vor Shakhriyar Mamedyarov, Sergey Karjakin und Hikaru Nakamura (alle fünf Punkte). Anand verliert zwar gegen Mamedyarov gewinnt aber gegen Dubov, Nepomniachtchi, Nakamura und in der Schlussrunde mit einer sehenwerten Kombination gegen Grischuk als einziger Spieler vier Partien. Mamedyarov legt am ersten Tag mit zweieinhalb Punkten aus drei Partien bei Siegen gegen Svidler und Anand vor, kann dann aber keine Partie mehr gewinnen und stolpert zudem in der Vorschlussrunde gegen Dubov. Karjakin bleibt ungeschlagen, kommt aber erst in der Schlussrunde gegen Kramnik zu einem Sieg. Licht und Schatten erlebt Hikaru Nakamura mit drei Siegen bei zwei Niederlagen. Solide spielen Gelfand und Grischuk. Beide landen bei der 50%-Marke. Knapp darunter liegen Kramnik und Dubov (beide 4) sowie Svidler und Nepomniachtchi (je 3,5), die beide sieglos bleiben. Heute folgt der zweite Teil des Tal Memorials 2018 mit 13 Runden Blitzschach. (wk, Foto: Eteri Kublashvili)
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Das "Accentus Young Masters 2018" findet vom 27. Februar bis 8. März in Bad Ragaz, Schweiz, statt. In diesem neunrundigen Einladungsturnier treffen vier Schweizer Nachwuchsspieler auf sechs starke Konkurrenten aus fünf Nationen. Das Turnier wird vom Schweizerischen Schachbund (SSB) in Zusammenarbeit mit dem Schachclub Gonzen organisiert und von der Stiftung ACCENTUS, Fonds Schach Schweiz, unterstützt. Die Teilnehmer des «Accentus Young Masters 2018» stammen aus sechs verschiedenen Ländern. Aus der Schweiz nehmen der Grossmeister Noël Studer (Muri BE/2481 ELO), die zwei Internationalen Meister Oliver Kurmann (Luzern/2467) und Gabriel Gähwiler (Neftenbach/2429) sowie der 15-jährige Fabian Bänziger (Pfäffikon SZ/2373) teil. Dazu kommen aus Russland IM Nikita Petrov (2573), aus Deutschland GM Andreas Heimann (2582) und IM Lev Yankelevic (2446), aus Italien GM Luca Moroni Jr. (2558), aus Frankreich GM Adrien Demuth (2547) und aus Österreich IM Georg Fröwis (2428). Georg Fröwis verliert zum Auftakt gegen den Franzosen Adrien Demuth holt dann aber gegen den Italiener Luca Moroni sowie gegen Fabian Baenzger und Gabriel Gaehwiler drei Remisen. Heute trifft der Vorarlberger mit Noel Studer auf den dritten Schweizer in Serie. In Führung liegen nach vier Runden Petrov, Moroni und Demuth mit jeweils drei Punkten. (wk, Foto/Text: Schweizer Schachbund)
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Der Weißrusse Vladislav Kovalev gewinnt das Aeroflot in Moskau mit sieben Punkten aus neun Partien, wobei er alle fünf Weißpartien gewinnen kann (!!), und einer Performance von 2791 alleine vor dem Inder S.P. Sethuraman und dem Russen Dmitry Gordievksy (beide 6,5). Wie schwer dieses starke Turnier mit einer offiziellen Elogrenze von 2550 zu spielen ist zeigen die Ergebnisse der drei Topgesetzten. Keiner von ihnen landet in den Top-20 oder erreicht mehr als fünf Punkte. Die Nummer Eins, Vladimir Fedoseev (2724), landet mit viereinhalb Punkten gar nur am 46. Platz. Santosh Gujrathi Vidit (2723) wird mit fünf Punkten 35., Dmitry Andreikin (2712) erreicht ebenfalls mit fünf Punkten den 22. Platz. Starke Leistungen zeigen hingegen der Chinese Xiangyu Xu und der Armenier Tigran L. Petrosian. Sie platzieren sich auf den Plätzen vier und fünf, dabei geht Xu nur als Nummer 54 der Setzliste in das Turnier, Petrosian als Nummer 40. Diesem starken Feld hat sich auch Valentin Dragnev gestellt. Er beendet das Turnier mit drei Punkten um 86. Platz. Das entspricht seiner Einstufung, ist aber doch unter den Erwartungen. Immerhin lässt Dragnev das Turnier mit einem Schwarzsieg gegen GM Tuan Minh Tran (2522) versöhnlich ausklingen. (wk, Foto: Jain Niklesh)
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In der 2. Bundesliga Ost standen am vergangenen Wochenende die Runden acht und neun am Spielplan. Tabellenführer Pressbaum/Eichgraben gewinnt gegen Ottakring (3,5:2,5) und Hietzing (3,5:2,5) zweimal und baut den Vorsprung auf drei Zähler aus, weil Austria Wien gegen Donaustadt mit einem 2:4 beide Punkte liegen lässt und auch Pamhagen gegen Bad Vöslau eine Begegnung mit 2,5:3,5 knapp verliert. Im Abstiegskampf holen Hietzing gegen Maotarrichi (4,5:1,5) und Tschaturanga gegen Mattersburg (4,5:1,5) wichtige Punkte gegen direkte Konkurrenten. Zwei Runden vor Schluss bleibt die Abstiegsfrage aber offen. Gefährdet am Tabellenende liegen Hietzing (5 Punkte), Tschaturanga (4), Mostarrichi (3) und Mattersburg (2). (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results: 2. Bundesliga West, 2. Bundesliga Ost, 2. Bundesliga Mitte