Anish Giri führt beim Tata Steel Masters in Wijk aan Zee als einziger Spieler mit zwei Siegen die Tabelle an. In der ersten Runde gewinnt der Holländer in seinem Heimturnier gegen Yifan Hou. Die weltbeste Frau wird dabei ein "Déjà-vu" gehabt haben. Wie schon im Jahr zuvor an gleicher Stelle gegen Carlsen verteidigt sie eine Modevariante der russischen Verteidigung lange hervorragend, verliert dann aber ein ausgeglichenes Bauernendspiel. Gestern gerät Giri gegen Kramnik in eine wenig versprechende Stellung und opfert einen Bauern für Gegenspiel. In den Komplikationen der Stellung findet sich Giri dann besser zurecht und gewinnt sogar noch. Gut gestartet sind auch Carlsen, Anand und Mamedyarov mit jeweils 1,5 Punkten. Anand besiegte in der ersten Runde Maxim Matlakov, Carlsen in der zweiten mit Schwarz Baskaran Adhiban. Mamedyarov fügte nach einem lockeren Remis gegen Wesley So in seiner zweiten Schwarzpartie Yifan Hou eine zweite Niederlage zu. Hou hat damit noch nicht angeschrieben und liegt allein am Tabellenende. Ein Sieg gelang auch noch Vladmimir Kramnik gegen Wei Yi. Überraschend gut hält sich mit zwei Remisen Gawain Jones, der eloschwächste Spieler im Feld. Zwei Remisen erzielten auch Caruana, Karjakin, So und Svidler. Die dritte Runde beginnt heute um 13:30 Uhr. Live-Kommentierungen gibt es bei ChessBase und Chess24. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite
Aschach, ein beschaulicher Ort an der Donau, wird in der warmen Jahreszeit von zahlreichen Radfahren besucht, die von Passau nach Wien den Radweg genießen. Vom 26. – 31. Dezember ist Aschach aber ein verlässlicher Mittelpunkt der österreichischen und internationalen Turnierszene. IM Harald Schneider-Zinner analysiert einige der interessantesten Partien – zusammen mit Organisator (und Präsident des OÖ-Schachverbandes) Günter Mitterhuemer und Chefberichterstatter „Krennwurzn“. Ausgestrahlt wird die Sendung morgen Montag, dem 15. Jänner ab 19:30 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner) CBTV Austria Sendung 40 (Ausschreibung, PDF) Infoseite ChessBase TV Austria Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
Das Schachjahr 2018 beginnt morgen für die Weltklasse traditionell in Wijk aan Zee. Im Rahmen des "Tata Steel Chess Festivals" spielen in der Masters Gruppe gleich sechs der aktuellen Top-10 Spieler: Magnus Carlsen, Fabiano Caruana, Shakhriyar Mamedyarov, Wesley So, Vladimir Kramnik und Peter Svidler. Dazu kommen Viwanathan Anand, Sergey Karjakin, Anish Giri, Wei Yi, Maxim Matklakov, Yifan Hou, Baskaran Adhiban und Gawain Jones. Letzterer hat sich als Sieger des vorjährigen Challengers denkbar knapp vor Markus Ragger qualifiziert. Ragger war punktegleich Co-Sieger hatte aber leider das direkte Duell verloren. Die erste Runde beginnt morgen, Samstag, um 13:30 Uhr und wird bei ChessBase und auf Chess24 live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite
Am Sonntag, dem 14. Jänner hält Hans Stummer einen ganztägigen Schiedsrichterkurs in Kooperation mit dem Landesverband Salzburg. Der Kurs gilt als Phase 1 zur Ausbildung zum Österreichischen Schiedsrichter. Der Kurs ist offen für alle Landesverbände und Bundesländer. Inhalte werden die FIDE Schachregeln und die FIDE Turnierregeln sein. Austragungsort ist das Hotel Servus Europa am Walsterberg. Aus organisatorischen Gründen ersuchen wir um Voranmeldung bis spätestens 12. Jänner 2018 an Rudolf Berti (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). (wk, Info: Rudolf Berti) Ausschreibung
Ungarns Richard Rapport gewinnt ein gut besetztes Open im italienischen Villorba mit siebeneinhalb Punkten aus neun Partien vor seinem Landsmann Ferenc Berkes, dem Georgier Baadur Jobava und dem Ukrainer Anton Korobov (alle 6,5 Punkte). Da der Litauer Aloyzas Kveinys mit sechs Punkten den fünften Rang holt, sind am Ende die Top-5 Gesetzten in der Tabelle vorne. Am Start waren im "Elite-Open" mit Florian Mesaros und Felix Blohberger auch zwei Spieler aus den ÖSB-Kadern. Beide holen fünfeinhalb Punkte und landen auf den Plätzen neun und zehn. Besonders erfreulich sind die guten Eloleistungen. Mesaros gelingt eine Performance von 2482, wobei ihm Remisen gegen Berkes und Korobov gelingen. Blohberger remisiert in der Schlussrunde ebenfalls gegen Berkes und in der zweiten Runde gegen den italienischen GM Andrea Stella (2511). Auch seine Performance liegt über der 2400-er Marke. In einem abschließenden Blitzturnier belegt Blohberger zudem einen dritten Platz hinter Korobov und Jobava, wobei er gegen Jobava sogar gewinnen kann und gegen Korobov remisiert. Mesaros wird Zehnter. (wk) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der Lette Toms Kantans gewinnt das 1. Schilcherlandopen in Deutschlandsberg mit siebeneinhalb Punkten aus neun Partien vor dem Russen Artem Smirnov und den Steirern Gert Schnider und Andreas Diermair, die allesamt sieben Punkte erzielen. Kantans zeigt solides und kämpferisches Schach. Er wackelt nur in der Vorschlussrunde gegen Peter Schreiner. Bei knapper Bedenkzeit findet Schreiner aber nicht die Widerlegung des inkorrekten Figurenopfers und Kantans kann mit einem Remis in der Schlussrunde gegen Artem Smirnov den alleinigen Turniersieg sichern. Die steirischen Teilnehmer schlagen sich mit den Plätzen drei, vier und sechs gut. Schnider und Diermair verlieren keine Partie und hätten bei besserer Chancenauswertung weiter vorne landen können. Schreiner verpasst seine Chancen mit einer Niederlage in der sechsten Runde gegen den Georgier Nikoloz Chkhaidze und im direkten Duell mit Kantans. Beste Frau unter den 130 Teilnehmern wird die Gattin des Siegers, Anna Kantane, mit sechs Punkten am 16. Platz. Insgesamt haben 22 Frauen bzw. Mädchen teilgenommen. Im nächsten Jahr planen die Veranstalter gerade für diese Zielgruppe neue Schwerpunkte. Die Preisverleihung wurde durch die Anwesenheit von Bügermeister Josef Wallner aufgewertet und dauerte ob der vielen Kategoriepreise entsprechen lange. Organisatorisch haben "die drei Wolfgangs" Gosch, Heinisch und Horvath in der geräumigen Koralmhalle für perfekte Spielbedingungen gesorgt. Viele Teilnehmer waren voll des Lobes und versprachen noch vor Ort im nächsten Jahr wiederzukommen. (wk) Website Schilcherland Open, Ergebnisse: Open, Silvesterblitz Liste der Preisträger (PDF)
Einen russischen Dreifachsieg gibt es zu Jahresbeginn beim stark besetzten Rilton Cup in Stockholm. Kirill Alekseenko gewinnt mit siebeneinhalb Punkten aus neun Partien vor Maksim Chigaev und Mikhail Antipov (beide 7). Der Däne Allan Stig Rasmussen wird punktegleich bester "Nichtrusse" vor dem Norweger Johan Salomon (6,5). Bester Schwede ist Nils Grandelius mit sechs Punkten am 12. Platz. Insgesamt waren in der A-Gruppe 126 Spieler aus 21 Nationen am Start, darunter 25 Großmeister. Die teilnehmenden Österreicher können die Chance auf eine GM-Norm leider nicht nützen. Valentin Dragnev holt fünf Punkte und spielt dabei seine Erwartung. Eine Niederlage in der Schlussrunde gegen den Inder Nihal Sarin (2507) verhindert eine bessere Platzierung. Zuvor remisierte Dragnev gegen die GM´s Liang und Ivanov. Robert Kreisl verliert im Laufe des Turniers zwar nur eine Partie, wie Dragnev in der Schlussrunde gegen einen Inder, kann aber auch nur eine gewinnen. Der Steirer fand nie so recht ins Turnier und spielte ausschließlich in der Kategorie 2200 bis 2350. Das ist unter seiner Erwartung und kostet ein paar Elopunkte. Thomas Bauer verabschiedet sich mit einem Sieg gegen Edvin Trost vom Turnier. Zuvor verliert er drei Partien in Serie gegen Bellon, Sai und Sorensen. In Summe spielt Bauer seine Erwartung. Höhepunkt war sicher sein Auftaktsieg gegen IM Rauan Sagit. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
In der FIDE Weltrangliste vom 1. Jänner 2018 liegt Österreich mit einem Eloschnitt von 2496 seiner Top-10 Spieler am 42. Platz von 177 Nationen. In der Frauenwertung ist es mit 2168 der 36. Platz unter 144 Nationen. Allerdings ist Eva Moser derzeit nicht aktiv, mit ihr wäre es ein Platz in den Top-30. So sind die besten zehn Spielerinnen Theissl-Pokorna (2320), Ragger (geb. Kopinits, 2298), Teuschler (2202), Newrkla (2168), Exler (2160), Novkovic (2128), Schnegg (2118), Fröwis (2095) und Mayrhuber (2092). 16 Spielerinnen haben eine Elozahl über 2000. In der offenen Klasse liegt Markus Ragger mit 2659 am 88. Platz der Weltrangliste. In den Top-10 sind weiters Shengelia (2549), Diermair mit einen Karrierehoch von 2511, Kindermann (2499), Stanec (2468), Dragnev (2466), Schreiner (2457). Atlas (2451), Baumegger (2451) und Kreisl (2422). Insgesamt 22 Spieler haben eine Elozahl über 2400. Dragnev liegt in der U20 Weltrangliste in den Top-100. An der Spitze führt Magnus Carlsen (2834) vor Caruana (2811) und Mamedyarov (2804). Carlsen führt auch im Schnellschach mit 2880 und 54 Punkten Respektabstand auf Dominguez Perez sowie im Blitzschach mit 2965 und fast 100 Punkten Vorsprung auf Karjakin. Beste Frau ist Yifan Hou mit 2680 vor Wenjung Ju (2572) und Anna Muzychuk (2571). Die Chinesinnen haben mit Hou, Ju, Lei und Tan vier Spielerinnen in den Top-10. Russland und die Ukraine je zwei. Die österreichischen Elozahlen wurden pünktlich zum Jahreswechsel von Heinz Herzog ebenfalls online gestellt. (wk, Logo: FIDE) FIDE Rating Server, ÖSB Elozahlen auf Chess-Results
130 Teilnehmer aus 17 Nationen haben das 1. Schilcherland Open in Deutschlandsberg am 29. Dezember in Angriff genommen. Gespielt werden bis 6. Jänner neun Runden Schweizer System. Staatsmeister Andreas Diermair führt die Setzliste an gefolgt von GM Toms Kantans (LAT), IM Peter Schreiner, GM Mathias Womacka (GER) und den IM´s Gert Schnider und Artem Smirnov. Nach drei Runden führen 10 Spieler mit dem Punktemaximum, darunter aus der Steiermark Schreiner, Schnider, Wegerer und Danner. Elofavorit Diermair musste hingegen bereit zwei Remisen abgeben. Am 31. Dezember hat das Organisationsteam rund um die drei "Wolfgangs" Gosch, Heinisch und Hauptschiedsrichter Horvath noch ein Silvesterblitzturnier mit 1.000 Euro Preisgeld für den Sieger auf die Beine gestellt. Der Kampf um den Sieg spitzte sich auf ein Duell zwischen dem kroatischen Favoriten Mladen Palac und dem Letten Toms Kantans zu. In der siebenten Runde gewinnt Palac das direkte Duell und scheint auf dem Weg zum Sieg. Doch dann stellt Österreichs Nachwuchshoffnung Konstantin Peyrer dem Favoriten ein Bein und überspielt den vielfachen kroatischen Nationalspieler in einem Sizilianer. Kantans ist der lachende Dritte und streift den ersten Preis ein. Der dritte Platz geht mit Milan Mrdja an einen weiteren Kroaten, erst am vierten Platz rettet Gert Schnider die Ehre der Österreicher. Peyrer wird als Nummer 17 ausgezeichneter Siebenter. (wk) Website Schilcherland Open, Ergebnisse: Open, Silvesterblitz