Im Wiener Schachhaus findet vom 12. bis 20. Juni das Chess Masters Vienna statt, ein GM-Turnier, das vor allem jungen Spielern die Chance auf Normen geben soll. Hinter dem Projekt stehen neben Österreich die Schachverbände aus der Slowakei und der Tschechischen Republik. Der Beginn dieser Serie war 2015 in Wien. Die Nummer Eins der Setzliste ist Österreichs Nationalspieler und Bundestrainer David Shengelia (Elo 2511). Die weiteren Großmeister sind Pavel Simacek (2500) und Milan Pacher (2453). Aus Österreich jagen Georg Fröwis (2451), Florian Schwabeneder (2446) und die beiden "Meister von morgen" Felix Blohberger (2423) und Marc Morgunov (2317) nach Normen. Aus der Slowakei kommen noch Viktor Gazik (2497) und Juraj Druska (2434), der Tscheche Richard Biolek (2445) ergänzt das Feld. Alle Runden beginnen jeweils um 15:00 Uhr, nur die Schlussrunde bereits um 10:00 Uhr. Kiebitze sind im Schachhaus neben dem Praterstadion herzlich willkommen. (wk) Ergebnisse auf Chess-Results, Ausschreibung
In der fünften Partie der Frauen Weltmeisterschaft in Shanghai schlägt die Weltranglistenzweite Wenjun Ju nach ihrer ersten Niederlage in der vierten Partie sofort zurück und schafft sich eine großartige Ausgangsposition für die zweite Hälfte der WM. Zhongyi Tan beginnt ihre zweite Weißpartie in Serie mit dem Zug des Königsbauern und wählt damit erneut eine völlig andere Eröffnung nach Englisch und dem Damenbauern zuvor. Wenjung Ju zeigt sich aber gut vorbereitet und weiß auch auf das seltene Läuferspiel einen guten Aufbau. Tan kommt schon nach 10 Zügen in Schwierigkeiten, steht nach 25 Zügen auf Verlust und muss noch vor der ersten Zeitkontrolle aufgeben. Die 3,5:1,5 Führung zur Halbzeit des auf 10 Partien angesetzten Zweikampfs ist komfortabel. In den verbleibenden fünf Partien hat Wenjun Ju zudem noch dreimal Weiß. Die WM übersiedelt jetzt von Shanghai nach Chongqing. Die sechste Partie folgt daher erst am 12. Mai. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, FIDE
Am 25. Mai 2018 tritt die neue Datenschutzgrundverordnung (DSVGO) der EU in Kraft. Sie ist nichts komplett Neues, entsprechende Regeln gab es bereits im Datenschutzgesetz 2000. Das Datenschutz-Anpassungsgesetz 2018 verschärft aber diese Regelungen und verpflichtet Verantwortliche (auch in Vereinen) zu transparenter und nachvollziehbarer Dokumentation der erhobenen Daten. Ziel ist der Grundsatz der Datenminimierung, also nur jene Daten zu erheben, die zu einem berechtigten Zweck benötigt werden.
Aus diesem Grund ist es vor allem erforderlich ein "Verfahrensverzeichnis" anzulegen, in dem festgelegt ist wer welche Daten erhebt und an wen diese Daten weitergegeben werden. Es gibt keine allgemein gültigen Vorlagen, die ohne Zutun verwendet werden können. Um den österreichischen Schachvereinen die Umsetzung der DSVGO zu erleichtern lässt der ÖSB derzeit eine entsprechende Vorlage erarbeiten, welche die Vereine dann auf ihre konkrete Situation anpassen können. Diese Vorlage und ein Infoblatt werden wir in den nächsten ein-, zwei Wochen zusenden.
Wer sich tiefer mit der Materie beschäftigen möchte findet Informationen und Vorlagen auch auf der Website der Bundessportorganisation unter folgendem Link: Website BSO - DSGVO
Die Partien drei und vier der Frauen WM in Shanghai bringen zwei Weißsiege. Zuerst baut Wenjun Ju ihre Führung auf 2,5:0,5 aus, heute gelang Zhongyi Tan der wichtige "Anschlusstreffer" zum 1,5:2,5 Zwischenstand. Beide Partien zeigten eine erstaunlich Duplizität der Ereignisse. Die Schwarzspielerinnen versuchten aktiv am Königsflügel zu spielelen, schafften damit aber Schwächen um ihren König. In beiden Partien konnte die weiße Dame auf h5 die weißfeldrigen Schwächen nützen und entscheidend eindringen. Tan streckte in der dritten Partie schon im 27. Zug die Waffen, Ju legte heute ihren König einen Zug vor dem Matt im 35. Zug um. Morgen ist ein Ruhetag, am Mittwoch folgt die fünfte Runde. Danach zieht die WM von Shanghai nach Chongqing um. Die sechste Runde folgt daher nach einer Pause erst am 12. Mai. Am Mittwoch kämpfen die Spielerinnen ab 10:00 Uhr MEZ noch um eine gute Ausgangslage für die zweite Turnierhälfte. (wk, Foto: FIDE) Turnierseite, FIDE
Das Match um die Weltmeisterschaft der Frauen zwischen Weltmeisterin Zhongqui Tan und Herausforderin Wenjun Ju steht nach zwei Partien 1,5:0,5 für Ju. Die ersten beiden Partien standen ganz im Zeichen von Eröffnungsüberraschungen. In der ersten Partie wählt Tan das angenommene Damengambit, das sie zuvor noch nie gespielt hatte. Ju braucht entsprechend viel Zeit, schafft es aber die Zeitnot zu überstehen und ein Endspiel mit Springer und zwei Bauern gegen Läufer und zwei Bauern zu bekommen, in dem sie aktiver steht. Die Partie endet aber nach 63 Zügen mit einem Remis. In der zweiten Partie wählt Tan mit Weiß 1.c4 obwohl ihre Hauptwaffe der Zug mit dem Damenbauern ist. Wu wählt 1.- e5 und überrascht ihrerseits, da sie diesen Zug zuvor nur einmal am Brett hatte. Tan kannte die Feinheiten der schwarzen Spielweise nicht, wählte einen passiven Aufbau und konnte keinen Anzugsvorteil erreichen. Im 22. Zug passiert ihr zudem ein Fehler. Wu gewinnt einen Bauern und kann in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln, das sie sicher zum Sieg führt. Nach einem heutigen Ruhetag wird Wu am Sonntag wohl versuchen mit Weiß gleich nachzusetzen. (wk, Foto: FIDE) Turnierseite, FIDE
Das WM Match der Frauen zwischen den beiden Chinesinnen Zhongqui Tan gegen Wenjun Ju findet vom 3. bis 18. Mai in China statt. Gespielt werden insgesamt 10 Partien. Die ersten Fünf in Shanghai, die zweiten Fünf und falls nötig ein Stichkkampf in Chongqing. Beide Spielerinnen sind 1991 geboren. Weltmeisterin Zhongqui Tan hat den Titel überraschend im letzten World Cup gewonnen. Der WM Zyklus der Frauen ist bekanntlich anders als bei den Männern. Er wird im World Cup vergeben. Die Weltmeisterin verteidigt ihren Titel dann gegen die Siegerin des letzten Grand Prix in einem Match. Diese Weltmeisterin muss den Titel dann im World Cup verteidigen. Yifan Hou hat zuletzt im Ärger über die unterschiedlichen Modi der Männer und Frauen darauf verzichtet und sich aus dem Frauenschach zurückgezogen. In Shanghai führt Wenjun Ju, sie gewann den Grand Prix Zyklus 2016/2017, heute ab 09:00 Uhr MEZ die weißen Steine. In der aktuellen Weltrangliste liegt Wenjun Ju mit 2571 hinter Yifan Hou (2658) am zweiten Platz, Zhogyi Tan mit 2522 am 10. Platz, ist damit aber nur viertbeste Chinesin. Neben Hou und Ju liegt auch noch Tingjie Lei (2537) vor ihr. China ist damit klar die Nummer Eins im Frauenschach, gefolgt von Russland, das mit Lagno, Kosteniuk und Gunina drei Spielerinnen in den Top-10 hat. Eines steht jetzt schon fest: Der Weltmeistertitel der Frauen bleibt in China. (wk, Foto: FIDE) Turnierseite, Regulativ
Der Landesverband Niederösterreich und die Kommission für Ausbildung des ÖSB organisieren 2018 in Wien eine C-Trainer Ausbildung. Termine sind vom 7.-9. September und vom 19.-21. Oktober. Teilnahmeberechtigt sind an dieser Ausbildung zum Übungsleiter Schachspieler/innen ab dem 17. Lebensjahr. Weitere Details sind der Ausschreibung zu entnehmen. Eine abgeschlossen C-Trainer Ausbildung ist eine Voraussetzung für die Teilnahme an der nächsten Ausbildung zu Schach-Instruktoren, die voraussichtlich 2019/2020 organisiert wird. (wk, Info: Harald Schneider-Zinner)
Die deutsche Bundesliga hatte von Sonntag bis Dienstag ihr Finale in Berlin. In einer gemeinsamen Runde sollten in den Runden 13-15 der Meister und die Absteiger ermittelt werden. Die Entscheidungen sind aber vertagt. Baden-Baden und Solingen, der Klub von Markus Ragger, gewinnen jeweils alle drei Begegnungen und sind in der Tabelle mit 27 von 30 möglichen Punkten gemeinsam an der Spitze. Laut Regulativ muss nun innerhalb von 14 Tagen ein Stichkampf um den Titel folgen. Baden-Baden hat wegen der besseren Zweitwertung das Heimrecht. Im Abstiegskampf liegen Zugzwang (Stefan Kindermann), Speyer-Schwegenheim, Bayern München und SK Norderstedt auf den offiziellen Abstiegsplätzen. Allerdings ist das Gedränge um einen Platz in der Liga offenbar nicht groß. Schwäbisch-Hall hat bereits seinen Rückzug angekündigt, damit ist der Münchner Verein Zugzwang gerettet. Zudem ist nicht klar wie viele Vereine tatsächlich aufsteigen werden um das Abenteuer Bundesliga in Angriff zu nehmen. Daher gibt es auch noch Hoffnung für Speyer-Schwegenheim und Bayern München. Die Österreicher haben sich in dieser Saison wacker geschlagen. Markus Ragger spielt für Solingen alle 15 Partien, holt neun Punkte bei einer Performance von 2690 und hat noch den Stichkampf gegen Baden-Baden vor sich. Peter Schreiner spielt für Berlin 11 Runden solides Schach und erzielt fünf Punkte bei einer Eloleistung von 2469. Der erhofft Angriff auf eine GM-Norm gelang aber nicht. Berlin beendet die Saison im Mittelfeld am 15. Platz. Eine starke Saisonleistung zeigt Stefan Kindermann am zweiten Brett für MAS Zugzwang 82. Sechs Punkte aus 13 Partien bedeuten eine Eloleistung von 2573. Noch besser war Valentin Dragnev am Spitzenbrett von Bayern München. Eine Niederlage in der Schlussrunde verhindert zwar ein 50%-Score, wichtiger ist aber die dritte GM-Norm aus 10 Runden. (wk, Foto: Turnierseite) Deutsche Schachbundesliga,
Spannend verliefen die US-Meisterschaften der Frauen in St. Louis. Die Entscheidung fällt erst in einem Stichkampf zwischen Nazi Paikidze und Annie Wang. Zwei Runden vor Schluss hatte die 15-jährige Wang noch mit einem Punkt Vorsprung geführt. In den beiden Schlussrunden verpasst sie aber die Chance die Entscheidung herbeizuführen und Paikidze kann noch aufschließen. Im Stichkampf wird Wang in der ersten Partie in der Eröffnung überrascht, spielt dann aber groß auf und bekommt zwei weitere "Machbälle" auf den Turniersieg. Paikidze greift unter Siegzwang mit Weiß zum königsindischen Angriff, steht aber nach einigen Ungenauigkeiten eher schlechter, versteht es aber die Stellung zu verschärfen und den Stichkampf auszugleichen. So fällt die Entscheidung in einer Armageddon-Blitzpartie. Paikidze erhält per Los die weißen Steine und damit eine Minute mehr Bedenkzeit, muss aber gewinnen. Beide Spielerinnen folgen lange der zweiten Stichkampfpartie. Erneut versteht Paikidze die Stellung besser, gewinnt und darf sich über ihren zweiten Titel nach 2016 und 25.000 Dollar Preisgeld freuen. In ihren drei Teilnahmen konnte die geborene Georgierin zweimal gewinnen und einen zweiten Platz belegen. In den insgesamt 33 Turnierpartien musste sie nur 2017 zwei Niederlagen hinnehmen und ist damit trotz Krush und Zatonskih die dominierende Spielerin der letzten Jahre. Die Zukunft könnte aber bald den US-Chinesinnen Annie Wang und Jennifer Yu gehören, die beide 2002 geboren sind. Wang verpasste bereits heuer den Sieg nur knapp, Yu zeigte nach schlechtem Start mit 1,5/5 mit 5/6 in der zweite Hälfte ihr Potenzial und erreicht hinter Krush noch den geteilten vierten Platz gemeinsam mit Zatonskih. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite