Die dritte Partie der Schach WM endet erneut mit einer Punkteteilung. Allerdings ist es diesmal eine erster Kampf auf Biegen und Brechen, in dem beide Spieler ihre Stärken ausspielen. Erst nach sieben Stunden Spielzeit muss Carlsen seine Gewinnversuche einstellen und das Remis akzeptileren. Begonnen hat Carlsen die Partie für viele überraschend mit 1.e4. Karjkakin verteidigt sich gegen Spanisch mit der Berliner Verteidigung. Wie schon gegen Anand wählt Carlsen nicht das berühmte Berliner Endspiel sondern ein Abspiel mit raschen Öffnung der e-Linie. Hier bringt er im 10. Zug eine Neuerung. Der ungelenk aussehende Zug Te2 ist mit konkreten Ideen verbunden, wie Ragger in seiner Tageszusammenfassung erklärt. Karjakin benötigt an dieser Stelle 25 Minuten für seinen nächsten Zug. In der Folge gewinnt Carlsen einen Bauern und presst um den Sieg. Im 71. Zug bietet sich Carlsen dann tatsächlich die Chance die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden. Zu diesem Zeitpunkt haben beide aber bereits wenig Zeit und der Gewinnweg ist alles andere als offensichtlich. Carlsen verpasst die Gelegenheit und Karjakin erreicht den rettenden Remishafen. Ein Remis, das er sich mit einer herausragenden Verteidigungsleistung, er musste fast vierzig Züge eine Stellung mit einem Bauern weniger spielen, und etwas Glück wohl verdient hat. Weitere Chancen dieser Art wird er aber nicht zulassen dürfen. Die vierte Runde beginnt heute um 20:00 MEZ. Karjakin führt die weißen Steine. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 3. Runde
In der 2. Bundesliga Mitte standen am vergangenen Wochenende die regionalen Runden am Spielplan. In Wolfsberg muss Tabellenführer Maria Saal ersatzgeschwächt gegen Leoben eine 2:4 Niederlage hinnehmen. Tags darauf holen sich die Kärntner aber verstärkt mit den Europacup-Spielern Halvax, Ertl und Rieger gegen "Die Klagenfurter" mit einem 6:0 die Führung zurück. Wolfsberg verliert ohne seine Legionäre 2:4 gegen Klagenfurt und 1,5:4,5 gegen Leoben. Im steirischen Burgau gewinnen die Schachfreunde zweimal. Einem 4:2 gegen die Grazer Austria folgt tags darauf ein 4,5:1,5 gegen Gleisdorf, den Tabellenführer nach der vierten Runde. Gleisdorf gewann zuvor gegen Fürstenfeld-Hartberg mit 3,5:2,5. Die Oststeirer holen am Sonntag gegen Austria Graz mit einem 3:3 einen Punkt. Die oberösterreichische Runde fand in Taufkirchen statt. Grieskirchen-Schallerbach zeigt sich mit zwei Siegen gegen Sauwald (4,5:1,5) und gegen Ansfelden (3,5:2,5) als Platzhirsch. Weiter keine Punkte gibt es hingegen für Gmunden. Das Match gegen Ansfelden geht 2:4, jenes gegen Sauwald 1:5 verloren. In der Tabelle führen Maria Saal, die Grazer Schachfreunde und Gleisdorf mit je acht Punkten. Am Tabellenende sind Wolfsberg und Gmunden weiter punktelos. Die nächsten Runden folgen Ende Jänner. (wk)
Bundesliga Mitte, Ergebnisse bei Chess-Results, Terminplan Bundesliga (PDF)
Nach zwei von drei Bewerben ist Vishy Anand der Mann der Stunde beim Champions Showdown in St. Louis. Der Ex-Weltmeister beeindruckt im klassischen Schach und vor allem Schnellschach mit seinem Spiel und ist nach 12 Partien als einziger Spieler ungeschlagen. Im klassischen Schach mit einer Bedenkzeit von einer Stunde pro Spieler und Partie plus fünf Sekunden "delay" pro Zug gewinnt Anand gegen Nakamura eine Partie bei weiteren fünf Remisen und teilt am Ende mit Topalov den Sieg. Beide erreichen 3,5 Punkte, Nakamura erzielt 3, Caruana nur 2. Im Schnellschach legt Anand dann noch eins drauf. Er besiegt zweimal Topalov und ein weiteres Mal Nakamura und liegt am Ende mit 4,5 Punkte klar vor Nakamura (3,5), Caruana (2,5) und Topalov (1,5). Dabei hatte Anand noch Luft nach oben. Insbesondere in seiner Schwarzpartie gegen Nakamura stand er klar auf Gewinn. In der Gesamtwertung liegt Anand vor den heutigen 12 Blitzpartien mit acht Punkte vor Nakamura mit sechseinhalb. Topalov und Caruana werden es schwer haben noch um den Gesamtsieg mitzumischen. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite mit Live-Übertragung
Angeführt von Ding Liren gewinnt das mazedonische Team Alkaloid den Vereins-Europacup 2016 in Novi Sad. Im Frauenbewerb ist Monte Carlo mit Weltmeisterin Yifan Hou eine Klasse für sich. Die Vorentscheidung in der offenen Klasse fällt in der 5. Runde. Alkaloid setzt sich gegen Mednyi Vsadnik aus Petersburg mit 3,5:2,5 durch und führt zu diesem Zeitpunkt ohne Punkteverlust. In den abschließenden Runden reichen Punkteteilungen gegen Syberia und Legacy Square Moscow. Einen Punkt hinter Alkaloid folgen Mednyi Vsadnik, Moscow, Ashdod, Odlar Yurdu und der Elofavorit Syberia mit je 11 Punkten auf den Plätzen. Maria Saal punktet in der fünften Runde gegen die Schachfreunde Berlin mit einem 3:3 und lässt ein 6:0 gegen den SK Modra folgen. In der Schlussrunde kämpfen die Kärntner gegen Werder Bremen um einen Platz in den Top-15. Das Match geht aber 1,5:4,5 verloren. So reicht as am Ende nur für den 31. Tabellenrang. Im Frauenbewerb ist Monte-Carlo ungefährdet und gewinnt mit dem Punktemaximum. Besonders beeindrucken Yifan Hou am Spitzenbrett mit sechs Punkten aus sechs Partien und Mariya Muzychuk am dritten Brett mit 6,5/7. Den zweiten Platz sichert sich NONA Batumi mit 11 Punkte vor dem Ugra Chess Club (10). Pamhagen gelingt in der sechsten Runde gegen SS Lazio Scacchi dank Siegen von Maria Horvath und Renata Kosc sowie einem Remis von Helene Mira mit 2,5:1,5 ein zweiter Sieg. In der Tabelle landet das Team mit vier Punkten am 12. Platz. Insgesamt waren vierzehn Mannschaften am Start. In der offenen Klasse waren es 62. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
In der zweiten Partie der WM in New York eröffnet Karjakin mit dem Königsbauern. Carlsen erwidert ebenfalls mit dem Doppelschritt seines Königsbauer aber anders als in seinem Match gegen Anand wählt er diesmal nicht die vielstrapazierte Berliner Verteidigung sondern einen geschlossenen Spanier. Karjakin entscheidet sich für einen ruhigen Aufbau mit d3 und folgt einer Partie zwischen Topalov und Carlsen aus diesem Jahr. Der Weltmeister weicht als Erster ab. Karjakin verzichtet in Folge auf die prinzipiellsten Züge, tauscht im Zentrum und wickelt in eine Stellung ab in der die Remisbreite nie überschritten wird. Das Match steht somit nach zwei Partien 1:1. Morgen ist ein spielfreier Tag, am Montag folgt um 20:00 Uhr die dritte Partie. Die Video-Zusammenfassung von Markus Ragger ist auf Youtube bereits online. (wk, Foto: Screenshot Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 2. Runde
Die Schach Weltmeisterschaft zwischen Magnus Carlsen und Sergej Karjakin beginnt in New York mit einer Punkteteilung. Carlsen wählt mit Weiß die Trompovsky Eröffnung, die bei Karjakins Vorbereitung wohl nicht die erste Wahl war. Trotz einer 20 Minuten langen Denkpause im 6. Zug zeigt sich der Herausforderer aber gut gewappnet. Carlsen erreicht zwar ein leicht besseres Endspiel, kann dann aber den Druck nicht ausreichend verstärken. Die Partie endet nach der ersten Zeitkontrolle mit einer Zugwiederholung. Die Punkteteilung ist für Karjakin ein symbolischer Erfolg. Allerdings kann auch Carlsen durchaus zufrieden sein. Er hat in der Eröffnung überrascht und leichten Druck erreicht. Wie bereits bei der letzten WM kommentiert auch diesmal Österreichs Aushängeschild Markus Ragger die WM auf Youtube. Seine Kommentare zur ersten Runde sind auf Youtube bereits online. Die zweite Runde folgt heute um 20:00 Uhr MEZ. (wk, Logo: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 1. Runde
Die Schach-Weltmeisterschaft zwischen dem 25-jährigen norwegischen Titelverteidiger Magnus Carslen und seinem 26-jährigen russischen Herausforderer Sergej Karjakin beginnt heute in New York. Das Match ist auf 12 Partien begrenzt, Sieger ist, wer zuerst 6,5 Punkte erreicht. Im Falle eines 6:6 Endstandes gibt es ein Tie-Break. Spielort ist das berühmte Fulton Market Building, das etwa fünf Gehminuten von der Wall-Street entfernt liegt. Carlsen gilt bei den Experten als Favorit, allerdings werden Karjakin durchaus Chancen eingeräumt ihm den Titel zu entreißen. Am präsizesten hat es Anish Giri formuliert. Er gibt Karjakin eine Quote von 36,8 %. Österreichs Aushängeschild Markus Ragger wird die Partien auf Youtube kommentieren. Die offizielle Live-Übertragung wird Judith Polgar gemeinsam mit Kaja Snare, einer norwegischen TV-Moderatorin kommentieren. Die "App" der Live-Übertragung bietet zudem diverse Kamereinstellungen, Partieanalysen und Chats mit Expterten und Fans. Das gibt es aber nicht kostenlos. Die Basisversion gibt es für die gesamte WM für 15 Dollar. Ob es auch kostenlose Übertragungen geben wird ist eher zu bezweifeln. Agon, diese Agentur organsiert die WM für die FIDE, reklamiert alle Rechte für sich und plant gegen Verletzungen rechtlich vorzugehen. Im Gegensatz zu vergangenen Veranstaltungen von Agon gibt es diesmal aber Kooperationen mit privaten Anbietern. So wird ChessBase die WM übertragen, allerdings wird auch hier ein Premium-Account verlangt. Der Countdown zur WM läuft bereits im einstelligen Stundenbereich. Carlsen wird ab 20:00 Uhr die weißen Steine führen. Die zweite Runde folgt morgen. Nach jeweils zwei Runden ist ein Ruhetag anberaumt. (wk, Logo: Turnierseite)
Turnierseite
Amerika steht nach den Wahlen ganz im Zeichen des Schachs. Die WM beginnt heute in New York, seit gestern läuft zudem ein "Champions Showdown" in St. Louis, dem Schachherzen der Vereinigten Staaten. Am Start sind die beiden heimischen Olympiasieger Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura sowie die Ex-Weltmeister Vishy Anand und Veselin Topalov. Gespielt werden zunächst sechs Runden klassisches Schach, allerdings mit einer Bedenkzeit von einer Stunde pro Partie plus fünf Minuten Verzögerung (delay) pro Zug. Danach folgen sechs Runden Schnellschach und zwölf Runden Blitzschach. Der Trend geht offenbar zu kürzeren Bedenkzeiten, die Fans nehmen es dankbar an und werden mit dramatischen Partien belohnt. Zum Auftakt besiegt Topalov mit einem sehenswerten spekulativen Figurenopfer den elofavorisierten Caruana. Anand knetet in einer italienischen Partie Nakamura lange aber erfolglos. In der zweiten Runde des Tages hält Anand eine schlechtere Stellung gegen Topalov mit aktivem Spiel remis. Die Kombination des Tages lässt Caruana gegen Nakamura vom Stapel. Trotz knapper Zeit findet er die besten Züge und steht klar auf Gewinn. Doch Nakamura leistet weiter hatnäckig Widerstand und wird bei beiderseits hängenden Klappen noch mit einer Punkteteilung belohnt. Caruana staht am Ende trotz zweier Gewinnstellungen mit einem Remis da. Tabellenführer ist Topalov mit eineinhalb Punkten. Die dritte Runde beginnt heute um 20:00 Uhr MEZ, die vierte dann um 22:30 Uhr. Auf der Turnierseite gibt es die bereits gewohnte Live-Übertragung im hohen St. Louis Standard mit Yasser Seirawan und Tanja Sachdev. (wk, Foto: ChessBase)
Turnierseite mit Live-Übertragung
Siege wechseln mit Niederlagen für Österreichs Meister Maria Saal beim Vereins-Europacup in Novi Sad. In der zweiten Runde ist Padu ebenso eine Nummer zu groß wie in der vierten Runde Legacy Square Moscow. Markus Ragger verliert gegen Padua am Spitzenbrett mit Schwarz gegen Maxime Vachier-Lagrave hält sich aber gegen Moskau mit einem Sieg gegen Erneste Inarkiev (2714) schadlos. Zwischen den beiden Niederlagen liegt ein klarer zweiter Sieg im Ausmaß von 5:1 gegen Edinburgh. Heute wartet mit den Schachfreunden Berlin wieder in schlagbarer Gegner. An der Spitze sind Mednyi Vsadnik mit Peter Svidler und Alkaloid mit Liren Ding noch ohne Punkteverlust. Im Frauenbewerb gelingt Pamhagen in der dritten Runde ein 3:1 Sieg gegen Rishon Le Zion. Lisa Hapala besiegt am Spitzenbrett WGM Marsel Efroimski (2312), dahinter gelingt Helene Mira ebenfalls ein Überraschungssieg gegen Michal Lahav (2251). Maria Horvath sichert gegen Maka Mdivani den Matchsieg. In den anderen bisherigen drei Begegnungen war die Konkurrenz allerdings übermächtig. Gestern setzte es ein 0:4 gegen Legacy Square Moscow, den gleichen Klub gegen den auch Maria Saal gespielt hat. Heute warten die Midland Monarchs. Monte-Carlo konnte in der dritten Runde das wichtige Duell gegen NONA Batumi mit 2,5:1,5 für sich entscheiden. Der Favorit ist ohne Punkteverlust klar auf Titelkurs. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Staatsmeisterschaften 2016 werden vom Landesverband Oberösterreich am 10. und 11. Dezember in Hartkirchen ausgetragen. Leider musste der ursprünglich geplante Termin im September einer Vorverlegung der Schach-Olympiade in Baku weichen. Günter Mitterhuemer sei gedankt, dass er doch noch einen anderen Termin und Spielort finden konnte. Die Blitz- und Schnellschachmeisterschaften 2017 sind ebenfalls festgelegt. Sie werden am 5. und 6. August 2017 in Pöchlarn ausgetragen. Die Ausschreibungen findes sich bereits auf unserer Staatsmeisterschaftsseite. (wk)
Staatsmeisterschaften Blitzschach (Offen, Frauen)
10.12.2016, Hartkirchen
Ausschreibung
Staatsmeisterschaften Schnellschach (Offen, Frauen)
11.12.2016, Hartkirchen
Ausschreibung