Die Staatsmeisterschaften im Schnellschach bringen mit Aco Alvir einen Überaschungssieger. Nach spannendem Verlauf beenden gleich vier Spieler das Turnier punktegleich mit sieben Zählern aus neun Partien. Die Podestplätze müssen daher nach den Feinwertungen vergeben werden. Im Kampf um den Titel entscheidet erst die Drittwertung zugunsten Alvirs, Forian Schwabeneder muss sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dritter wird dank besserer Zweitwertung Khaled Mahdy vor Christoph Menezes. Die Favoriten landen im geschlagenen Feld. Blitzmeister Andreas Diermair wird Achter, Elofavorit David Shengelia nur Neunter. Die Frauenwertung gewinnt mit guten fünfeinhalb Punkte Annika Fröwis vor Barbara Teuschler (5) und Anna-Lena Schnegg (4,5). Günter Mitterhuemer hat das Turnier als Organisator und Schiedsrichter bestens geleitet. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results: Blitzschach, Schnellschach, Fotos (Peter Kranzl)
Der Amerikaner Wesly So erwischt bei der Chess Classic in London mit zwei Siegen gegen Hikaru Nakamura und Michael Adams einen Traumstart. Er führt damit alleine in London vor Anand, Caruana, Kramnik und Aronian und ist zugleich auf dem besten Weg zum Gesamtsieg in der Grand Chess Tour. Erstmals überschreitet So auf der inoffiziellen "Live Rating" Liste auch die 2800-er Elogrenze. Adams und Topalov müssen hingegen in den ersten beiden Runden zwei Niederlagen einstecken. Neben So verliert Adams in der ersten Runde gegen Aronian, wobei der Engländer erst in der Zeitnotphase eine ausgeglichene Stellung einstellt. Topalov verliert zuerst das Prestigeduell gegen Kramnik nach einer zweifelhaften Eröffnungswahl. Gestern spielt er gegen Caruana die französische Vorstoßvariante und unterliegt nach wechselhaftem Spielverlauf mit einer Fehlkalkulation am Ende der Partie. Ein feiner Sieg gelingt Vishy Anand gegen den Najdorf-Experten Maxime Vachier-Lagrave mit der aktuell vielgespielten h3-Variante. Anand kommt mit einem neuen Konzept. "MVL" findet am Brett nicht das beste Gegenspiel, erlangt nach einer Ungenauigkeit des Inders aber doch eine gleiche Stellung. Anand opfert schließlich die Qualität und gewinnt die Partie nach einem Fehler des Franzosen. Einziger Spieler ohne Gewinn- oder Verlustpartie ist Anish Giri. Er remisiert gegen "MVL" und Nakamura. Die dritte Runde beginnt heute um 17:00 Uhr MEZ. Sie wird auf der Turnierseite und bei ChessBase Live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Grand Chess Tour
Der Landesverband Oberösterreich organisiert an diesem Wochenende in Hartkirchen die Staatsmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach. Im Blitzschachbewerb gewinnt Andreas Diermair gestern mit 9,5 Punkten aus 11 Partien vor David Shengelia (9). Beide bleiben ungeschlagen und legen einen Respektabstand zum Rest des Feldes. Den dritten Platz holte überraschend Philipp Eöckl dank besserer Feinwertung vor Christoph Menezes. Beide erzielten jeweils acht Punkte. In den Top-10 sind weiters Florian Schwabeneder, Aco Alvir, Mario Schachinger, Florian Mostbauer, Khaled Mahdy und Reinhard Bachler (alle 7,5). Staatsmeisterin der Frauen wird Anna-Lena Schnegg mit sechs Punkten vor Annika Fröwis (6) und Barbara Teuschler (5,5). Heute stehen ab 10:00 Uhr die Staatsmeisterschaften im Schnellschach am Programm. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results: Blitzschach, Schnellschach
Heute startet um 17:00 Uhr MEZ das London Chess Classic 2016 und damit die vierte und letzte Station der Grand Chess Tour. Die Teilnehmer sind Viswanathan Anand, Levon Aronian, Fabiano Caruana, Anish Giri, Vladimir Kramnik, Hikaru Nakamura, Wesly So, Veselin Topalov und Maxime Vachier-Lagrave sowie Michael Adams als Lokalmatador. Eingeladen zur Serie sind die Top-9 der Weltrangliste zum Zeitpunkt des Starts der Grand Chess Tour. Ein zehnter Platz kann jeweils vom Veranstalter nominiert werden. Die Grand Chess Tour ging heuer zudem neue Wege. Neben zwei Turnieren mit klassischer Bedenkzeit in St. Louis und nun in London gab es auch zwei Blitz- und Schnellschachturniere in Paris und Leuven. In der Gesamtwertung führt nach drei Turnieren So vor Aranion und Nakamura. Weltmeister Magnus Carlsen konnte wegen der Weltmeisterschaft nur zwei Turniere spielen und wäre damit inoffiziell noch immer am zweiten Platz. Die Partien werden auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: ChessBase)
Turnierseite, Grand Chess Tour
Am kommenden Wochenende, dem 10. und 11. Dezember finden in Hartkirchen (OÖ) die Staatsmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach statt. Die Bewerbe sind offen ausgeschrieben. Die Ausschreibungen sind unter folgendem Link zum Download angeboten:
https://www.chess.at/spielbetrieb/staatsmeisterschaften.html
Voranmeldungen sind direkt an den Veranstalter zu richten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Nennungen am Spieltag sind vor Ort ebenfalls möglich. (wk)
Die Weltmeisterschaft zwischen Carlsen und Karjakin war ein mediales Großereignis. Das Tie-Break wurde nach Angaben der Organisatoren von fünf Millionen Menschen aus 205 Ländern live im Internet verfolgt. Gut angekommen sind auch die Live-Kommentierungen von Markus Ragger. Sie ziehen auch das Interesse österreichischer Medien auf die Nummer Eins des heimischen Schachsports. Zuletzt war Ragger im Gespräch mit dem Kärntner Privatfernsehsender Kult 1 TV. Die Sendung kann auf der Website des Senders i Online Archiv noch gesehen werden. (wk)
Kult1TV - Website
Zur Sendung mit Ragger...
In der zweiten Bundesliga Ost wurde am Wochenende die fünfte Runde gespielt. Pamhagen baut mit einem klaren 4,5:1,5 Sieg gegen Baden die Tabellenführung aus, da Tschaturanga gegen Mattersburg über ein 3:3 nicht hinauskommt. Die Burgenländer sind als einziges Team ohne Punkteverlust und führen nun mit zwei Punkten Vorsprung auf Tschaturanga und drei auf Donaustadt. Die Wiener bezwingen in einem Wiener Duell Hietzing mit 4:2. Am Tabellenenden sind Favoriten und Blackburne Nickelsdorf weiter ohne Punktegewinn. Auf den Rängen acht bis zehn liegen Mattersburg, Bad Vöslau und Baden mit je vier Zählern. In den Kampf um den dritten Abstiegskampf sind im Frühjahr daher einige Teams vewickelt. Jetzt gibt es eine kurze Winterpause, die nächsten Runden folgen am 14./15. Jänner 2017. (wk, Info: Christian Fleischhacker)
BL2-Ost: Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
In der deutschen Bundesliga marschieren Meister Solingen, der Verein von Markus Ragger, und Baden-Baden im Gleichschritt. Nach sechs Runden führen diese beiden Teams mit dem Punktemaximum vor Hockenheim, Mülheim und Schwäbisch Hall. An diesem Wochenende standen die Runden fünf und sechs am Spielplan. Markus Ragger gewinnt am Spitzenbrett von Solingen seine Partien gegen die beiden Münchner Vereine von Stefan Kindermann und Valentin Dragnev. Am Samstag gewinnt Ragger mit Schwarz gegen Stefan Bromberger von MSA Zugzwang 82 und am Sonntag mit Weiß gegen Klaus Bischoff im Match gegen Bayern. Die Begegnungen enden 6,5:1,5 bzw. 6:2. Stefan Kindermann holt gegen Predojevic eines von drei Remisen seines Vereines, verliert aber tags darauf gegen Landa. Valentin Dragnev remisiert im Dress von Bayern gegen Alexander Berelovich, verliert aber gegen Solingens Jan Smeets. Erfolgreicher ist Peter Schreiner für SF Berlin 1903. Er gewinnt gegen Raj Tischbierek und Alexander Raykhman beide Partien. Sein Klub muss sich aber mit einem 4:4 gegen Dresden zufrieden geben und liegt derzeit am 9. Platz. Die beiden Münchner Vereine Bayern und MSA Zugzwang stecken mit den Plätzen 13. bzw. 16. in der Abstiegszone fest. Die nächsten Runden folgen am 18. und 19. Februar 2017. (wk, Foto: Deutsche Bundesliga)
Deutsche Schachbundesliga
Die Chinesin Wenjun Ju gewinnt mit einem starken Finish das letzte Grand Prix Turnier in Khanty-Mansiysk mit 7,5 Punkten vor der Georgierin Nino Batsiashvili (6,5) sowie Valentina Gunina, Sarasadat Khademalsharieh, Dronavali Harika, Olga Girya und Alexandra Kosteniuk (alle 6). Die Trendwende für Ju folgte nach einem eher verhaltenen Start in der achten Runde mit einem kampflosen Sieg gegen die erkrankte Almira Skripchenko. Danach spielt die Chinesin befreit auf und besiegt die beiden starken Außenseiterin Khademalsharieh und Batsiashvili in direkten Duellen um den Turniersieg. In der Schlussrunde reichte ihr ein Remis gegen Pogonina um die 160 Punkte für die Gesamtwertung zu bekommen. Ju gewann zuvor das zweite Grand Prix Turnier in Teheran und holte in Chengdu einen einen geteilten dritten Platz. In der Gesamtwertung sichert sich Ju mit 413,3 Punkten überlegen den ersten Platz vor Humpy Koneru (335) und Valentina Gunina (287). Ju erwirbt damit das Recht die im Februar 2017 im World Cup neu gekürte Weltmeisterin zu einem Match zu fordern. Die aktuelle Weltmeisterin Yifan Hou hat angekündigt ihren Titel nicht zu verteidigen. Sie setzt damit ein Zeichen gegen die ungleichen WM-Zyklen der Herren und Frauen. Die FIDE hat bisher alle Änderungsvorschläge abgelehnt. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Magnus Carlsen bleibt Weltmeister. An seinem 26. Geburtstag gewinnt der Norweger am 30. November das Tie-Break der WM in New York gegen seinen Herausforderer Sergej Karjakin aus Russland glatt mit 3:1. Die Entscheidung fällt in der dritten Partie des auf vier Partien mit verkürzter Bedenkzeit angesetzten Stichkampfs. Karjakin spielt einen neuen Zug in einer Stellung, die bei der WM bereits vorkam, verpasst aber eine vorteilhafte Fortsetzung. Carlsen übernimmt mit einem Bauernopfer die Initiative und diesmal kann Karjakin bei immer knapper werdender Bedenkzeit die Stellung nicht mehr halten. In der letzten Partie muss er mit Schwarz gewinnen. Er versucht alles, weicht Zugwiederholungen aus. Carlsen kommt aber in Vorteil und entscheidet mit einer "Geburtstags-Kombi", wie der Amerikaner Maurice Ashley in der Live-Übertragung launig kommentiert. Die von langer Hand vorbereitete Kombination führt mit einem Damenopfer zu einem sehenswerten Matt. Markus Ragger kommentiert auf Youtube die Höhepunkte des Tie-Breaks. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - Tie-Break,
Bericht im Standard Online