Sergej Karjakin gewinnt mit den schwarzen Steinen die achte Partie des WM Matches gegen Magnus Carlsen und geht mit 4,5:3,5 in Führung. Das Schlachtfeld der WM sind theoretische Nebenvarianten. Carlsen eröffnet wie in der ersten Partie mit d4 und wählt dann das Zuckertort-Colle System. Im oststeirischen Hartberg wird einer die Partie dann mit besonderem Interesse verfolgt haben, ist das doch die Lieblingseröffnung von Österreichs Altmeister Georg Danner. In WM Partien ist das aber ein seltener Gast und kam zuletzt im 19. Jahrhundert vor. Karjakin hatte gegen den eher bescheidenen weißen Aufbau keine allzu großen Probleme das Spiel auszugleichen. Carlsen wollte aber unbedingt den Sieg, wich remislichen Abspielen aus und ging dafür positionelle Risiken ein, die sich am Ende nicht ausgezahlt haben. Karjakin fährt mit einer hübschen Schlusskombination den ersten Sieg ein. Carslen bleiben nur noch vier Runden um das Match zu drehen. Markus Ragger erläutert in seinem Videokommentar der Runde die spannendsten Momente der achten Partie. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 8. Runde,
Bericht im Standard Online
In der deutschen Schach Bundesliga ist Valentin Dragnev an diesem Wochenende der Held des FC Bayern München. Im Wettkampf gegen den SK König Tegel kommen die Bayern durch eine rasche Niederlage von Thomas Reich gegen Ulf Von Herman in Rückstand. Nach sechs Remisen ist nur noch am dritten Brett die Partie von Dragnev gegen Emilio Moreno Tejera offen. Valentin behält die Nerven, presst einen Gewinn aus der Stellung und rettet Bayern damit ein 4:4 das im Abstiegskampf zählen könnte. Tags darauf setzt es gegen SF Berlin 1903 allerdings eine klare 2:6 Niederlage. Dragnev verliert gegen Daniele Vocaturo (2583). Markus Ragger gelingen für Solingen eineinhalb Punkte. Einem Remis gegen Matthias Bluebaum folgt ein Sieg gegen Niclas Huschenbeth. Solingen gewinnt gegen Werder Bremen 5:3 und gegen den Hamburger SK trotz einer überraschenden Niederlage von Pentala Harikrishna am Spitzenbrett mit 5,5:2,5. In der Tabelle liegt Solingen punktegleich mit OSG Baden-Baden und dem SV 1930 Hockenheim am zweiten Platz. Diese drei Teams haben noch eine weiße Weste. Bayern liegt mit drei Punkten in der 16-er Liga am 11. Platz. MSA Zugzwang, der Klub von Stefan Kindermann, liegt nur am vorletzten Platz. SF Berlin 1903, jener von Peter Schreiner, hält bei vier Punkten und einem sechsten Rang im Mittelfeld. Kindermann und Schreiner waren diesmal nicht im Einsatz. (wk, Foto: Deutsche Bundesliga)
Deutsche Schachbundesliga
In St. Veit an der Glan wurden am Wochenende die neuen Österreichischen Meister der Jugend im Schnell- und Blitzschach gekürt. Schnellschach (jeweils Mädchen/Buben aufsteigend von U8-U18): Sarah Primus (T), William Shi (W), Dorothea Enache (W), Leopold Franziskus Wagner (V), Zsofia Vicze (S), Marc Morgunov (W), Sophie Konecny (W), Felix Blohberger (W), Chiara Polterauer (T), Dominik Horvath (B), Denise Trippold (NÖ), Emilian Hofer (V). Blitzschach: Sarah Primus (T), William Shi (W), Kata Vicze (S), Leopold Franziskus Wagner (V), Zsofia Vicze (S), Marc Morgunov (W), Sophie Konecny (W), Felix Blohberger (W), Chiara Polterauer (T), Florian Mesaros (B), Denise Trippold (NÖ), Martin Christian Huber (St). In beiden Bewerben hat die Steiermark mit je 10 die meisten Medaillen gewonnen. Allerdings ist nur eine Goldmedaille darunter. In der Statistik sind daher andere Bundesländer vorne. Im Schnellschach ist Wien mit sechsmal Gold vor Vorarlberg und Tirol (je zweimal Gold) ebenso klarer Erster wie im Blitzschach mit viermal Gold vor Tirol und Salzburg (je zweimal Gold). In der Gesamtstatistik bestehend aus Standard-, Schnell- und Blitzschach gewinnt Wien 35 Medaillen von 107 möglichen und die Steiermark 25 Medaillen. Mit Abstand folgen Vorarlberg (10), Niederösterreich, Tirol und Salzburg (je 9), Burgenland (8) und Oberösterreich (6). Die meisten Goldmedaillen gewinnt Wien (15) gefolgt von Vorarlberg (5) sowie Niederösterreich und Tirol (je 4). Kärnten gewinnt 2016 leider keine Medaille ist aber die Nummer Eins als Veranstalter. (wk, Foto: Gigerl)
Jugendschach-Website (mit Fotos)
Ergebnisse auf Chess-Results: ÖM Jugend Schnell- und Blitzschach,
Medaillenstatistik 2016
Die siebente Runde der Schach WM wird vom Schauspieler Gbenga Akinnagbe für Karjakin mit 1.d4 eröffnet. Als Akinnagbe vorher nachfragt "really d4?" entlockt er den beiden WM-Kontrahenten ein seltenes Lächeln. Ansonsten überwiegt die Anspannung eines langen Zweikampfs. Sergej Karjakin erweist sich in seinen Eröffnungen erstaunlich zahnlos. Da hätte man sich mit der russischen Maschinerie im Hintergrund mehr erwartet. Trotz seines Versuches die Partie mit d4 in andere Bahnen zu lenken steht Karjakin in einer slawischen Verteidigung bereits nach 13. Zügen leicht schlechter. Auch Carlsen konnte das kaum glauben. In seinem Bestreben die beiden Schwarzpartien in den Runden sechs und sieben gut zu überstehen spielt er auf ein rasches Remis. Doch dann passiert dem Weltmeister im 16. Zug mit Tc8 ein Versehen mit dem sich sein leichter Vorteil in einen leichten Nachteil verwandelt. Carlsen findet aber eine Abwicklung in ein Endspiel mit Türmen und ungleichen Läufern in dem Karjakin zwar einen Bauern mehr hat, aber seine Stellung nicht verstärken kann. Nach drei Runden Spielzeit stimmt Karjakin bereits im 33. Zug einer Punkteteilung zu. In den Pressekonferenzen überwiegen die Fragen nach der Remisserie. Glauben die Spieler noch eine Partie gewinnen zu können? Dabei hätten die Partien drei, vier und fünf durchaus einen Sieger hervorbringen können. Aber der Grad zum ganzen Punkt war schmal. In den entscheidenden Momenten gab es stets mehrere chancenreiche Fortsetzungen. Der Gewinn lag dabei hinterm menschlichen Rechenhorizont. So gesehen fehlte bisher beiden das Glück zum Partiegewinn. Vielleicht wird das heute schon anders. Die achte Partie beginnt um 20:00 Uhr. Der Videokommentar von Ragger zur siebenten Runde ist auf Youbute online. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 7. Runde,
Bericht im Standard Online
(wk, Foto: Gigerl)
Ergebnisse auf Chess-Results: ÖM Jugend Schnell- und Blitzschach
Die fünfte und letzte Station des Frauen Grand-Prix 2015/2016 begann gestern in Khanty-Mansiysk. Die Siegerin der Serie erwirbt das Recht die im Februar 2017 im World Cup gekürte Weltmeisterin zu einem Match zu fordern. In der Gesamtwertung führt Humpy Koneru (Indien) mit 335 Punkten vor Wenjun Ju (China) mit 253,5 Punkten. Humpy hat ihre drei von fünf Turnieren aber bereits gespielt und muss jetzt zusehen ob es Ju mit einem guten Resultat gelingt sie noch zu überholen. Ein ungeteilter Sieg in Khanty-Mansyisk bringt 160 Punkte. Der Chinesin könnte bei günstigem Verlauf auch schon ein Vierter oder Fünfter Platz reichen. Theoretische Chancen die neue WM-Herausforderin zu werden haben auch noch Valentina Gunina (RUS), Alexandra Kosteniuk (RUS) und Dronavalli Harika (IND). Gunina reicht ein ungeteilter zweiter Platz um mit Humpy gleichzuziehen. Kosteniuk und Harika müssen das Turnier aber unbedingt gewinnen um noch Erste zu werden, hängen aber selbst dann vom Resultat von Ju ab. Der Auftakt lief von diesem Quartett für Gunina am Besten. Sie ist eine von drei Siegerinnen der ersten Runde. Gunina setzt sich in der Zeitnotphase noch gegen Lela Javakhishvili (GEO) durch, nachdem es zuvor lange nach einem Remis ausgesehen hatte. Kosteniuk remisiert mit Schwarz gegen Skripchenko rasch mit einer Zugwiederholung. Harika kommt ebenso mit Schwarz gegen Sarasadat Khademalsharieh (IRN) ebenso nur zur Punkteteilung wie Ju gegen Natalia Zhukova (UKR). Siege gelingen noch im Duell der Georgierinnen Nino Batsiashvili gegen Bela Khotenashvili sowie im Duell der Russinnen Olga Girya mit Schwarz gegen Natalija Pogonina. Die Runden beginnen um 15:00 Ortszeit, das ist 11:00 MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
In New York verteidigt der 26-jährige Norweger Magnus Carlsen gerade die Schachkrone im Weltmeisterschaftsduell gegen den gleichaltrigen Russen Sergej Karjakin. Gleichzeitig kämpfen an diesem Wochenende in St. Veit die besten Jugendspieler Österreichs um den Staatsmeistertitel im Schnell- und Blitzschach sowie um die Mannschaftsmeisterschaft. Auch die diversen Einzelmeisterschaften in den Alterskategorien U8 bis U18 finden – übers Jahr verteilt – in St. Veit statt. „Wie Schachfunktionäre aus dem ganzen Land sagen, ist St. Veit die Schachhauptstadt Österreichs“, lacht Fritz Knapp. Als Präsident des Kärntner Schachverbands und des St. Veiter Schachvereins ist der 49-Jährige Organisator dieser Bewerbe. „Wir veranstalten diese Turniere bereits zum dritten Mal und haben den Zuschlag für die nächsten beiden Jahre in der Tasche“, sagt Fritz Knapp. „Mittlerweile bewirbt sich gar kein anderes Bundesland mehr. Weil es allen bei uns gefällt und weil alles passt“, sagt er nicht ohne Stolz. Damit ist Knapp heute in der Kleinen Zeitung Online der Kärntner des Tages. Wir gratulieren!! (wk, Foto/Text: Kleine Zeitung Online)
Bericht in der Kleinen Zeitung Online
Die sechste Partie zwischen Sergej Karjakin und Magnus Carlsen endet nach 32 Zügen erneut mit einem Remis. Zur Halbzeit steht das Match nach sechs der zwölf Partien somit 3:3. Die Schachfans müssen weiter auf eine erste Gewinnpartie warten. Nach seinem Fehler in der fünften Partie wählt Carlsen diesmal Zuflucht in einer gut vorbereiteten Eröffnungsvariante. Das entspricht zwar nicht seinem kämpferischen Stil, war aber für diese Partie eine gute Wahl. Der Ball liegt nun wieder bei Karjakin. Er muss in der nächsten Partie am kommenden Sonntag beweisen, dass er mit Weiß Druck ausüben kann. Das ist ihm bisher nicht gelungen. Gestern wiederholte er die Zugfolge der 4. Partie. Carlsen wich im 9. Zug mit d5 ab und opfert einen Bauern. Es überrascht, dass Karjakin gegen diesen durchaus zu erwartenden Aufbau so gar keine Idee hatte und Carlsen problemlos forciert ausgleichen konnte. Sollte Carlsen in der 7. Partie erneut zumindest remisieren, sieht ihn Markus Ragger weiter in der Favoritenrolle. Raggers Kommentar zur 6. Runde ist auf Youtube online.(wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 6. Runde
Bericht im Standard Online
An diesem Wochenende finden in St. Veit an der Glan im Fuchspalast die Jugendmeisterschaften 2016 im Blitz- und Schnellschach statt. Die Veranstaltung wurde heute um 09:20 Uhr mit der ersten Runde der BLMM begonnen. Leider nur mit acht Teams, weil Burgenland fehlt. Im vorentscheidenden Match um den Sieg hat in der zweiten Runde Wien gegen die Steiermark knapp mit 4,5:3,5 gewonnen und sich den Sieg nicht mehr nehmen lassen. Am Ende ist das von Felix Blohberger angeführte Team trotz des Fehlens von Valentin Dragnev mit Respektabstand Erster. Die Steiermark gewinnt trotz einer zweiten knappen Niederlage gegen Vorarlberg mit 10 Punkte Silber. Vorarlberg darf sich dank besserer Zweitwertung vor Tirol über Bronze freuen. Es folgen Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Kärnten. Bester Einzelspieler am 1. Brett ist Martin Christian Huber mit sechs Punkten aus sieben Partien. Topscorer sind aber die Wiener Talente Min Wu und William Shi mit je sieben aus sieben. Im Rahmen der Eröffnung konnte ÖSB Präsident Kurt Jungwirth dem junge Burgenländer Dominik Horvath die offizielle Urkunde für den Fidemeister überreichen. Horvath erreichte diesen Titel bereits mit 13 Jahren und ist damit eine der großen heimischen Hoffnungen. (wk, Foto: Gigerl)
Ergebnisse auf Chess-Results: ÖM Jugend Schnell- und Blitzschach
Die fünfte Runde der Schach WM in New York endet mit einem fünften Remis. Anders als in den Partien drei und vier hat diesmal aber der Herausforderer Sergej Karjakin die Chance auf einen ersten Partiegewinn. Zwar überrascht Carlsen in der Eröffnung erneut und bekommt eine angenehmer zu spielende Stellung, aber nach der ersten Zeitkontrolle passieren Carlsen ein, zwei Ungenauigkeiten durch die er erstmals im Match in Nachteil gerät. Aber auch der Weltmeister versteht die Kunst der Verteidigung. Carlsen aktiviert wie zuvor Kajakin mit einem Bauernopfer seinen Läufer und rettet das Remis. Heute folgt um 20:00 Uhr die sechste Partie. Markus Ragger glaubt, dass in den nächsten beiden Runden eine Vorentscheidung fallen könnte und sieht psychologische Vorteile für Karjakin. Sein Videokommentar zur fünften Runde ist auf Youtube online. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 5. Runde