Die fünfte Runde des Kandidatenturniers in Moskau bringt erstmals keinen Sieger, alle vier Partien enden mit einem Remis. Im Duell Letzter gegen Erster setzt Topalov gegen Karjakin auf die hängenden Bauern, die dem Russen am Tag zuvor selbst einen Sieg gegen Anand gebracht hatten. Karjakin verteidigt sich auf der "anderen" Seite aber besser und hat kaum Mühe die Stellung zu halten, nachdem Topalov ein mögliches Figurenopfer verpasst. Giri "zwingt" Svidler mit einer speziellen Zugfolge zu seiner Lieblingseröffnung mit Schwarz, dem Grünfeldinder. Bisher hatte Svidler in Moskau auf Slawisch gesetzt. Nach einer Ungenauigkeit des Russen kommt Giri etwas in Vorteil, aber Svidler versteht es die Stellung nach und nach auszugleichen. Anand hat seine Niederlage verdaut. Nakamura wählt gegen ihn die Berliner Verteidigung, die Stellung kommt nie aus dem Gleichgewicht. Für das Feuerwerk des Tages sorgen Aronian und Caruana. Letzterer greift zur Modernen Benoni Verteidigung, die unter Top-Großmeistern als riskant gilt. Aronian greift den Fehdehandschuh auf und opfert im typischen Benoni-Stil gleich drei Bauern. Allerdings war er über seine Stellung ein wenig zu enthusiastisch, wie er in der Pressekonferenz eingesteht, doch für eine Zugwiederholung reicht seine Kompensation allemal. Die sechste Runde folgt heute um 13:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Sergej Karkakin gelingt mit einem zweiten Weißsieg gegen Vishy Anand ein Traumstart in das Kandidatenturnier in Moskau. Karjakin überrascht Anand mit einer Art verbesserter Reti-Eröffnung und überspielt den Ex-Weltmeister in diesem Stellungstyp eindrucksvoll. In der Tabelle führt der Russe nun allein mit drei Punkten aus vier Partien und bringt sich damit in eine tolle Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf. Experten erwarten für den Sieger ein Ergebnis von plus drei oder plus vier. In guter Form präsentiert sich mit Peter Svidler auch der zweite Russe im Feld. Allerdings kann Svidler seine guten Stellungen bisher nicht zu Siegen nützen. Gestern entkam ihm Levon Aronian dank präziser Verteidigung in einem schwierigen Endspiel. Der Armenier bleibt so als Einziger Karjakin mit zweieinhalb Punkten an den Fersen. Schlecht spielt bisher mit Veselin Topalov ein anderer Ex-Weltmeister. Der Bulgare steht mit Schwarz gegen Fabian Caruana erneut auf Verlust, entkommt aber einer dritten Niederlage mit einem Bluff in gegnerischer Zeitnot. Hikaru Nakamura und Anish Giri spulen eine lange und scharfe Eröffnungsvorbereitung ab, die Nakamura mit einem Springer Dauerschach beenden muss. Es scheint, dass die beiden Amerikaner, Nakamura und Caruana, zusätzlichen Druck haben, wollen sie sich doch unbedingt für das Heim-Match in New York gegen Carlsen qualifizieren. Österreichs Hautpschiedsrichter Wernder Stubenvoll wird heute die fünfte Runde wie üblich um 13:00 Uhr (15:00 Ortszeit) beginnen lassen. Die Turnierseite bietet neben der Live-Übertragung der Partien auch eine gute englische Live-Kommentierung unter anderen mit Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk. (wk, Foto: Turnierseite)
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Yifan Hou gewinnt heute die neunte Partie der Weltmeisterschaft gegen Maria Muzychuk und gewinnt das Match vorzeitig mit 6:3. In einer "must win" Situation greift Muzychuk erstmals zu Sizilianisch. In einer Rauser Variante stellt sich Hou eher ruhig auf aber als Muzychuk verschiedenen Remisvarianten ausweicht bekommt Hou Oberwasser und entscheidet die Partie im 46. Zug für sich. Insgesamt war das Match vom Verlauf her ausgeglichener als es das Ergebnis am Ende aussagt. Die Entscheidung ist in der sechsten Partie gefallen. Muzychuk hatte klaren Vorteil und schien auf dem Weg zum Ausgleich, doch die Partie kippte und Hou gewann ihre zweite Partie. In den verbleibenden drei Partien versuchte die Ukrainerin noch einmal alles, konnte aber keine Wende mehr herbeiführen. Hou gewinnt zum vierten Mal den WM-Titel. Zum dritten Mal in einem Match, einmal war es in einem Worldcup. Der Preisfonds von 200.000 Euro wird zwischen den Beiden im Verhältnis 1,2:0,8 geteilt. (wk, Foto: Turnierseite)
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Wie in den ersten beiden Runden gibt es beim Kandidatenturnier in Moskau auch in der dritten Runde nur eine entschiedene Partie. Levon Aronian erreicht mit Schwarz nach interessanter Eröffnung gegen Veselin Topalov den ganzen Punkt und schließt in der Tabelle zu Anand und Karjakin auf. Topalov ist nach seiner zweiten Niederlage bereits in sehr schlechter Position im Kampf um den Sieg. Beinahe wäre es Hikaru Nakamura gegen Peter Svidler ähnlich ergangen. Nach einer Ungenauigkeit des Amerikaners ergreift Svidlier mit Schwarz die Initiative und gewinnt einen Bauern. Nakamura muss hart kämpfen um letzlich das Remis zu retten. Anand gegen Caruana und Giri gegen Karjakin bringt ebenfalls Punkteteilungen. Anand hat Druck, kommt aber gegen den Neo-Amerikaner nicht durch. Giri forciert gegen Karjakin eine Dauerschachkombination. Heute ist in Moskau Ruhetag, die vierte Runde wird morgen auf der Turnierseite ab 13:00 Uhr live übertragen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das Kandidatenturnier der FIDE begann am Samstag in Moskau mit der ersten Runde. Den besten Start in das Turniere erwischte Vishy Anand. In einem Anti-Berliner Spanier gewinnt er das Duell der Ex-Weltmeister gegen den Bulgaren Veselin Topalov, nicht aber ohne einen bangen Moment überstehen zu müssen. Doch Topalov verpasst ein chancenreiches Opferspiel. In der gestrigen zweiten Runde gibt es erneut nur einen Sieger. Der Russe Sergej Karjakin holt sich vom Amerikaner Hikaru Nakamura den ganzen Punkte. Nakamura sieht eine taktische Abwicklung mit einem Mehrbauern. Anders als Topalov am Tag zuvor ergreift Nakamura die Gelegenheit. Doch Karjakin hatte einen Zug weiter gerechnet und gewinnt am Ende eine Figur. Ein Blackout des Amerikaners. Eine Live-Übertragung der Partien gibt es auf der Turnierwebsite. Allerdings besteht auf der offiziellen Seite eine Registrierungspflicht. Wer dieser entkommen möchte kann die WM auf www.chess24.com verfolgen. Andere private Anbieter dürfen die WM nicht übertragen. Agon hat auf der Turnierseite angekündigt bei Verletzungen zu klagen. Ob diese Kommerzialisierung der WM durch die FIDE und ihren Partner Agon im Gesamtinteresse des Schachsports ist, wird die Zukunft zeigen. Die 3. Runde beginnt heute um 13:00 Uhr, das ist 15:00 Uhr Ortszeit in Moskau. (wk, Foto: Turnierseite)
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Yifan Hou fehlt nach zwei Remisen in den Partien sieben und acht nur noch ein Remis um erneut in einem Match den Weltmeistertitel der Frauen zu gewinnen. Maria Muzychuk drängte zwar in beiden Partien auf den ganzen Punkt, konnte aber noch keinen Sieg erringen. In einem offenen Spanier gewinnt die Ukrainerin mit Schwarz in der siebenten Partie zwar einen Bauern, Hou hat aber wenig Mühe das Turmendspiel zu halten. Gestern eröffnete Muzychuk zum zweiten Mal mit dem Damenbauern. In einem Katalenen erreicht sie Raumvorteil. Hou findet aber einen interessanten Plan das beabsichtigte Spiel am Königsflügel zu unterbinden und erreicht mit einer Festung eine weitere Punkteteilung. Heute ist in Lviv Ruhetag. Vor der morgigen neunten Partie führt die Chinesin mit 5:3. Die Partie beginnt um 14:00 Uhr und wird ab 14:30 Uhr übertragen. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
Das mit Spannung erwartete Kandidatenturnier der FIDE beginnt heute um 15:00 Uhr mit der ersten Runde in Moskau. Gespielt wird im "Central Telegraph", einem historischen Gebäude im Stadtzentrum. Österreichs Werner Stubenvoll ist Hauptschiedsrichter. In der ersten Runde spielen Karjakin - Svidler, Nakamura - Caruana, Giri - Aronian und Anand - Topalov. ChessBase Redakteur Andre Schulz hat im Spiegel die Kandidaten vorgestellt. Auf der Turnierseite werden die Partien live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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Yifan Hou baut mit einem Schwarzsieg in der sechsten Runde des WM Matches gegen Maria Muzychuk ihre Führung auf 4:2 aus. Dabei hatte die ukrainische Titelverteidigerin nach ihrer Niederlage in der zweiten Partie das Match eröffnungstheoretisch gut im Griff. Gestern griff Muzychuk mit Weiß erneut zu Italienisch und wählte ein scharfes Abspiel mit Lg5. Hou kam einigermaßen unter Druck. Doch dann verpasst Muzychuk ein, zwei gute Chancen ihren Vorteil auszubauen und Hou kann die Stellung drehen und ihren zweiten Sieg verbuchen. Ein unglücklicher Verlauf für die Ukrainerin, die kräftig auf den Ausgleich gedrückt hatte. Jetzt ist die beste Frau der Weltrangliste auf gutem Weg erneut ein WM-Match zu gewinnen. Heute ist in Lviv Ruhetag. Die siebente Runde wird am Donnerstag ab 14:30 Uhr live übertragen. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
Evgeniy Najer gewinnt das Aeroflot Open in Moskau mit 6,5 Punken aus 9 Partien dank besserer Zweitwertung vor dem Elofavoriten Boris Gelfand. Eine achtköpfige Gruppe der Sechspunkter wird vom Polen Mateusz Bartel angeführt. In der B-Gruppe landen am Ende mit IM Iljushenok, GM Rozum und IM Demidov drei Russen punktegleich an der Spitze. Österreichs Andreas Diermair gelingt ein tolles Turnier. Gesetzt als Nummer 31 landet Diermair mit sechs Punkten und einer Performance von 2571 am ausgezeichneten 9. Platz und gewinnt 15 Elopunkte für die Weltrangliste. Peter Schreiner holt mit einem guten Finale noch 5,5 Punkte und erzielt mit 2446 punktgenau seine Elowertung. (wk, Logo: Turnierseite)
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Am vergangenen Wochenende wurden in Salzburg am Walserberg die Schlussrunden der 2. BL West gespielt. Mit kompakter Mannschaftsleistung (5 Spieler spielten alle Runden, Captain Mag. Rainer Bezler 9) marschierte Bregenz souverän durch die heurige 2. Bundesliga West Saison. Mit nur einer Niederlage bei 10 Mannschaftssiegen wurde das ungeschlagene Team des BL-Absteiger Zillertal auf Rang 2 verwiesen. Zillertal leistete sich insgesamt 4 Unentschieden, da kam der überraschend deutliche 6-0 Sieg in der Schlussrunde gegen Kufstein zu spät, um Bregenz noch abzufangen. Topscorer in der starken Mannschaft war Bregenz Urgestein Dr. Harald Pöttinger mit 8/11 auf Brett 6, Topscorer der Liga war der für Zillertal spielende tschechische IM Ivan Hausner mit 9/11 an Brett 3. Wenn sich das derzeit auf Rang 7 befindliche Götzis auch in den Schlussrunden behaupten kann und die Zugehörigkeit zur 1. BL hält, wären kommende Saison somit erstmals in der Geschichte 3 Vorarlberger Teams in der 1. BL vertreten. Aus der 2. BL West in die Landesliga absteigen müssen voraussichtlich die beiden Tiroler Vertreter Pradl und die Spg Völs/HAK/HAS Innsbruck. (wk, Text: Philipp Längle)
Turnierseite:2.BL-West
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