Die Nerven liegen blank in Baku. In einem unglaublichen Finale geht Peter Svider mit 2:0 in Führung. In der zweiten Partie versucht Karjakin mit Weiß den Ausgleich zu schaffen, erreicht auch etwas Vorteil aber keinen ausreichenden zum Sieg. Er versucht es dann mit der Brechstange und verliert mit einem taktischen Blackout. Svidler benötigte damit in der dritten Partie mit Weiß nur noch ein Remis. Karjakin zeigt aber bewundernswerte Nervenstärke und hält mit Schwarz Spannung in der Stellung. Unter Siegzwang überzieht er und Svidler ist dem dritten Sieg nahe. Doch nun revanchiert sich der St. Petersburger seinerseits mit einem Einsteller. Angespornt von dem unerwarteten Anschlusstreffer gewinnt Karjakin heute seine zweite Weißpartie und stellt auf 2:2. Die Entscheidung um den World Cup Sieg fällt daher morgen ab 12:00 Uhr in einem Tie-Break. (wk, Foto: Turnierseite)
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Peter Svidler erwischt im auf vier Partien ausgelegten Finale des World Cups einen Traumstart. In einem königsindischen Angriff ist die Stellung zunächst recht kompliziert. Nach ein, zwei Ungenauigkeiten von Karjakin übernimmt Svidler mit einem Bauernopfer im Zentrum die Initiative und entscheidet die Partie mit einer hüschen Kombination. Beide Spieler haben natürlich ihrer großes Ziel sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren bereits erreicht, aber der Unterschied im Preisgeld ist doch beachtlich. Der Sieger erhält 120.000 Dollar, der Finalist muss sich mit 80.000 begnügen. Der Kampf um 40.000 Dollar geht morgen um 12:00 Uhr mit der zweiten Partie weiter. Karjakin schlägt auf... (wk, Foto: Turnierseite)
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In der Oktoberliste der FIDE erreicht Markus Ragger erneut seine bisher beste Platzierung liegt mit nunmehr 2698 mit dem 48. Platz in den Top-50 der Welt. An der Spitze sind weiter Carlsen, Nakamura und Topalov.In der Frauenwertung ist Eva Moser mit 2442 am 41. Platz. Yifan Hou führt überlegen vor Humpy Koneru und Nana Dzagnidze. Seit dem Kongress in Dubai hat Österreich neue Titelträger: Katharina Newrkla ist WIM, Gerhard Fröwis, Stephan Hofer, Gregor Kleiser und Hermann Wilfling sind Internationale Schiedsrichter. Online gestellt hat Heinz Herzog auch die neune nationalen Elozahlen. (wk)
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Die Jugend-Eurpameisterschaften in Porec bringen dem österreichischen Team als beste Platzierung einen 12. Platz von Marc Morgunov in der U-10. Damit wird ein erhoffter Top-10 Platz, der sich nach einigen guten Zwischenergebnissen abgezeichnet hatte, leider knapp verpasst, da in den letzten Runden deutlich mehr Partien verloren wurden als gewonnen. Immerhin lässt Morgunov mit sechs Punkten sein Talent aufblitzen. In der U-18 gelingen Luca Kessler fünf Punkte und ein 17. Platz. Knapp vorbei an einem Top-20 Platz segelt Denise Trippold bei den Mädchen in der gleichen Altersklasse. Sie landet am 21. Endrang. Die meisten österreichischen Talente beenden die EM mit einem Ergebnis um die 50%. Laura Hiebler und Magdalena Mörwald dürfen sich dabei um ein beachtliches Eloplus freuen. Hiebler hat bei der EM auch erstmals die 2100 Elopunkte Marke überschritten und wird den internationalen FIDE Titel WMF bekommen. In der Medaillenstatistik dominiert Russland mit 6 Goldmedaillen und 13 Medaillen insgesamt klar. Weitere Goldmedaillen gehen an die Türkei, Ukraine, Weißrussland, Deutschland, Georgien und Holland. Insgesamt gewinnen 17 Nationen eine Medaille, aber nur zwei aus Westeuropa. (wk, Foto: Ursula Huber)
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Sergej Karjakin gewinnt in einem spannenden Stichkampf gegen Pavel Eljanov mit einem Gesamtscore von 3,5:2,5 und zieht damit in das Finale des World Cups ein, in dem Peter Svidler bereits gewartet hat. In den ersten Schnellpartien geht Eljanov mit einem Weißsieg in Führung, doch Karjakin kann in der Rückpartie ausgleichen. In der ersten kürzeren Schnellpartie bekommt Eljanov mit Weiß erneut Vorteil, übersieht dann aber einen Gegenangriff und verliert. Doch in der zweiten Partie gelingt es dem Ukrainer mit Schwarz erneut zu kontern und eine Gewinnstellung aufs Brett zu bekommen. Zu aller Überraschung übersieht Eljanov jedoch eine dreifache Stellungswiederholung und wird zum tragischen World Cup Helden. Nach einem phantastischen Turnier verpasst er das Finale und, vielleicht noch schlimmer, einen Platz im Kandidatenturnier. Über beides kann sich jetzt sein Ex-Landsmann Karjakin freuen, der bekanntlich vor zwei Jahren zur russischen Föderation gewechselt ist. So gesehen gibt es ein russisches Finale. Es geht zunächst über vier klassische Partien. Die erste Partie folgt nach einem Ruhetag am Donnerstag. (wk, Foto: Turnierseite)
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Peter Svidler gewinnt gegen Anish Giri mit 1,5:0,5 und qualifiziert sich damit einerseits zum zweiten Mal nach 2011 für das Finale des World Cups und andererseits für das kommende Kandidatenturnier. Das Duell der beiden gebürtigen St. Petersburger entscheidet Svidler mit einem Schwarzsieg in der Hinrunde für sich. In einer scharfen spanischen Saitzev Variante überschätzt Giri seine Chancen am Königsflügel und wird von Svidler perfekt ausgekontert. In der heutigen zweiten Partie versucht Giri mit Schwarz in einer Caro Kann Verteidigung so lange wie möglich etwas Spannung in der Stellung zu lassen. Nach der Zeitkontrolle stellt er gegen die supersichere Stellung Svidlers seine Bemühungen ein und scheidet aus. Im zweiten Semifinale hat Eljanov in der ersten Partie große Gewinnchancen verpasst. Heute bringt Karjakin in einem Engländer eine Neuerung und gibt nach wenigen weiteren Zügen die Stellung rasch Remis. Morgen entscheidet das Tie-Break ab 12:00 Uhr wer Svidler ins Finale folgen wird. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das Semifinale im World Cup lautet Giri gegen Svidler und Eljanov gegen Karjakin. Während sich Giri und Eljanov bereits in den klassischen Partien qualifizieren konnten, mussten Svidler und Karjakin in eine Tie-Break. Peter Svidler dominiert sein Match gegen den Chinesen Yi Wei, doch dieser rettet kaltblütig drei schlechtere Stellungen in Folge in ein Remis. Erst als Wei sein Eröffnungskonzept ändert und in der vierten Schnellschachpartie seinerseits eine bessere Stellung erreicht kommt Svidler ironischerweise zum entscheidenden Siegpunkt. Das Match zwischen Sergey Karjakin und Shakhriyar Mamedyarov entscheidet Karjakin ebenfalls in den zweiten, kürzeren Schnellpartien für sich. In der ersten überschreitet Mameyarov in einem Turmendspiel mit einem Bauern weniger die Zeit. In der zweiten versucht der Lokalmatador alles um das Match zu drehen, rennt aber gegen Beton. In hochgradiger Zeitnot übersieht Mamedyarov eine taktische Finte. Karjakin ist mit einem Gesamtendstand von 4:2 weiter. Heute ist in Baku Ruhetag. Das Semifinale starten morgen um 12:00. (wk, Foto: Turnierseite)
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Gute Zwischenergebnisse gibt es für Österreichs Vertretung bei der Jugend EM in Porec. Luca Kessler konnte seinen guten Start fortsetzen und liegt nach vier Runden mit 3,5 Punkten sensationell am 2. Platz. Laura Hiebler holt mit zwei Siegen und zwei Remisen bisher drei Punkte. Das ist der sechste Zwischenrang bei den Mädchen U18. Ebenfalls drei Punkte sichern Marc Morgunov ebenso einen Platz in den Top-20 wie Martin-Christian Huber und Denise Trippold mit jeweils 2,5. Daniel Morgunov, Dominik Horvath, Andrija Guskic, Alexander Gschiel, Philipp Wendl und Venla Lymysalo halten mit 2 Punkte die 50% Marke. Darunter liegen nur Lukas Schwab, Magdalene Mörwald und Sarah Horn. Letztere gewann gestern ihren ersten Punkt. Damit haben alle angeschrieben. Die fünfte Runde folgt heute, morgen ist ein Ruhetag. (wk, Foto: Turnierseite)
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Pavel Eljanov ist der eindeutig der Mann der Stunde beim World Cup in Baku. Im Semifinale boxt der Ukrainer mit einem feinen Weißsieg und einem sicheren Schwarzremis mit Hikaru Nakamura den Favoriten der Buchmacher aus dem Bewerb. Beeindruckend ist sein bisheriges Score. Eljanov gewinnt sieben seiner Partien im Standardschach bei nur drei Remisen. Lediglich gegen Jakovenko musste Eljanov bisher in ein Tie-Break. Sein Erfolgslauf bringt ihm 34,4 (!!) Punkte für die Weltrangliste und eine Verbesserung um 18. Plätze. In der Live-Rating-Liste steht er mit 2751,4 hinter Grischuk bereits am 14. Platz. Hollands Anish Giri kann sich auch schon auf das Semifinale vorbereiten. Giri gewinnt seine Weißpartie gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave. MVL opferte in einer Grünfeldvariante thematische einen Bauern, den Giri aber bis in ein Turmendspiel mitnehmen und verwerten konnte. In das heutige Tiebreak müssen Peter Svidler gegen Yi Wei, der Sieger trifft auf Giri, und Lokalmatador Shakhriyar Mamedyarov gegen Sergey Karjakin. Der Sieger dieser Begegnung wird im Semifinale gegen Eljanov spielen. Das Tie-Break beginnt heute um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das österreichische Team startet mit einer ausgeglichen Bilanz in die Jugend-EM in Porec. In der ersten Runde stehen den fünf Siegen noch sechs Niederlagen bei drei Remisen gegenüber. In der heutigen zweiten Runde drehen Österreichs Hoffnungen den Spieß aber um und holen fünf Siege bei vier Niederlagen und fünf Remisen. Einen makellosen Start erwischt Luca Kessler mit zwei Siegen. Je eineinhalb Punkte gelingen Martin Christian Huber, Dominik Horvath, Andrija Guskic, Denise Trippold und Laura Hiebler. Ausgeglichen mit je einem Sieg und einer Niederlage bilanziern Daniel Morgunov, Marc Morgunov und Philipp Wendl. Ohne Punkte gewinn ist nur noch Sarah Horn. Die nächste Gelegheit das zu ändern bietet sich in der morgigen dritten Runde. Sie wurde vorverlegt und startet entgegen der Ausschreibung bereits um 15:00 Uhr. (wk, Info/Foto: Ursula Huber)
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