Am gestrigen Samstag fand am Wiener Heldenplatz der Tag des Sports 2015 statt. Christian Fellner, der Hauptorganisator aus dem Sportministerium, freut sich zur 15. Auflage dieses Events über die gute Zusammenarbeit mit seinem Team sowie den Dach- und Fachverbänden. Der ÖSB war auch heuer wieder mit einem Simultanstand dabei. Zahlreiche Passenten nutzten die Gelegenheit gegen die Staatsmeister Katharina Newrkla und David Shengelia zu spielen. Erstmals war der ÖSB auch auf der Ehrungstribühne mit dabei. Florian Mesaros wurde für seinen Jugend EM Titel im Schnellschach ausgezeichnet. Der zweite Europameister, Valentin Dragnev, musste die Ehrung leider auslassen. Er hat zeitgleich in der deutschen Bundesliga für Bayern München gegen Arkadij Naidisch gespielt und gegen Deutschlands Nummer Eins erst durch einen Fehler im 38. Zug eine Gewinnstellung und damit die große Sensation vergeben. Der österreichische Schachsport ist jedenfalls im Aufwind, können Präsident Kurt Jungwirth und Batumi Projektleiter Christian Hursky bei vielen Gelegenheiten berichten. (wk)
Website Tag des Sports 2015
Der World Cup in Baku kommt in seine spannende Phase. Heute beginnt um 12:00 Uhr die erste Runde des Achtelfinales. Dabei sind mit Peter Svidler, Dmitry Jakovenko, Dmitry Andreikin und Sergey Karjakin noch vier Russen, mit Wesly So, Hikaru Nakamura und Fabiano Caruana drei US-Amerikaner sowie mit Ding Liren und Yi Wei zwei Chinesen. Im Achtelfinale kommt es zu den Nationen-Duellen zwischen den Chinesen Liren und Wei sowie zwischen den Russen Andreikin und Karjakin. Der Schlager der Runde ist das Match zwischen Ex-Weltmeister Veselin Topalov und dem vielfachen russischen Meister Peter Svidler. Ausgeschieden ist in der Runde der letzten 32 mit Vladimir Kramnik ein weiterer Ex-Weltmeister. Kramnik konnte gegen Andreikin gute Stellungen nicht nutzen und verliert im Tie-Break bereits in den ersten Schnellpartien mit 0,5:1,5. Hikaru Nakamura, der Favorit der Buchmacher, setzt sich in einem dramatischen Match gegen den Russen Ian Nepomniachtchi erst in der Armageddon Partie durch. Nach vier Remisen gab es davor in den kürzeren Schnellpartien und den Blitzpartien jeweils ein 1:1 mit wechselseitigen Ganzentscheidung. Ausgeschieden ist auch Evgeny Tomashevsky (RUS) gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave. MVL gewinnt die beiden Schnellpartien mit kürzerer Bedenkzeit. Weitergekommen ist in den Blitzpartien mit dem Glück des Tüchtigen der Engländer Michael Adams gegen den Kubaner Leiner Dominguez Perez. West-Europa hat mit Giri, Vachier-Lagrave und Adams noch drei Eisen im Feuer. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
Michael Ernst und Friedrich Wöber gewinnen die Österreichischen Seniorenmeisterschaften 2015 in Dietachdorf bei Steyr. Ernst wird seiner Favoritenrolle in der Altersklasse 50+ gerecht, holt 5,5 Punkte aus sieben Partien und ist damit einen halben Zähler vor Alfred Wallner und einen ganzen vor Erich Steigerstorfer. Die beiden Lokalmatadoren von ATSV Stein-Steyr dürfen sich somit über Silber und Bronze freuen. Auf den Plätzen folgen Alfred Enzendorfer, Kurt Kargl und Peter Stadler. In der Kategorie 65+ verteidigt Friedrich Wöber seinen Titel aus dem Vorjahr mit vier Punkten dank besserer Feinwertung vor Klaus Nickl und Sven Teichmeister. Insgesamt waren 26 Spieler am Start, je 13 in einer der beiden Kategorien. Gespielt wurde ein Turnier mit getrennten Wertungen. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results
32 Spieler sind noch im Bewerb des World Cups. Davon sind nach einer Statistik von Chessbase 8 Spieler aus Russland, vier aus China, je drei aus der Ukraine, Aserbaidschan und den USA. Die verbleibenden 11 Spieler stammen aus unterschiedlichen Ländern, aber nur drei sind aus Westeuropa. Zum Auftakt der Runde gibt es in den 16 Begegnungen nur vier Sieger. Sergey Karjakin (RUS) gewinnt mit Weiß gegen Yu Yangyi (CHN) ebenso wie Fabiano Caruana (USA) gegen Anton Kovalyov (CAN) und Shakhriyar Mamedyarov (AZE) gegen S.P Sethuraman (IND). Der Unglücksrabe des Tages ist der Russe Alexander Grischuk. Entgegen seiner üblichen Matchstrategie sucht er gegen Pavel Eljanov (UKR) in der Zeitnotphase die Entscheidung und hat nach einem Fehler des Ukrainers den Killerzug am Brett. In hochgradiger Zeitnot verpasst Grischuk seine Chance und muss die Dame geben um nicht Matt zu werden. Ein weit vorgerückter a-Bauer gibt Grischuk aber Kompensation und es ist nicht klar wie Eljanov mit Schwarz gewinnen kann. Doch dann verdirbt Grischuk mit einem Fehler seine "Festung" und Eljanov gewinnt seine fünfte Partie in Serie. Heute muss Grischuk mit Schwarz gewinnen, sonst ist der World Cup auch für ihn vorbei. Die Rückrunde beginnt heute um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
In der Zuschauerrrolle ist nach dem Tie-Break der Runde der letzten 64 mit Levon Aronian einer der Favoriten. Die Buchmacher hatten den Armenier nach seinem überzeugenden Sieg beim Sinquefield Cup hinter Hikaru Nakamura ganz vorne in ihrer Quotenliste. Der Ukrainer Alexander Areshchenko macht mit zwei Siegen in den Schnellschachpartien des Tie-Breaks aber allen die auf Aronian gesetzt hatten einen Strich durch die Rechnung. Alexander Grischuk zeigt sich gegen seinen russischen Landsmann Vladimir Fedoseev erneut stark im Tie-Break. Der Blitz- und Schnellschachspezialist setzt offenbar erneut auf eine Strategie die Entscheidung am dritten Tag der Runde zu suchen. Im Rennen bleiben mit Siegen in den Schnellpartien auch Karjakin, Svidler, Radjabov, Giri, Tomashevsky und Nakamura. Das spektatkulärste Match lieferten sich der Chinese Yangyi Yu und der Russe Ogor Lysyj. Yu steigt nach dramatischem Verlauf nach den zweiten Schnellpartien in die dritte Runde auf. Ähnlich gewinnt Mamedyarov gegen Weltmeisterin Yifan Hou. Ian Nepomniachtchi (RUS) gewinnt gegen Laurent Fressinet (FRA) erst in den beiden Blitzpartien. Englands Michael Adams benötigt gegen den Tschechen Viktro Laznicka die volle Distanz. Er gewinnt letzlich die Armageddon Entscheidungspartie mit Weiß. Gerade beginnt in Baku die Runde der letzten 32 mit der ersten Standardpartie. Einige Schlagerpartien der Runde sind Svidler gegen Radjabov, Giri gegen Leko und Nakamura gegen Neponmiachchi. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
In der 17. Ausgabe von ChessBase TV Austria setzt Moderator Harald Schneider-Zinner die Serie zum Thema "Schach-Klassiker" mit seinem Gast Karl-Heinz Schein fort. Schein ist der Begründer der österreichischen Trainerausbildung und ein Experte für die Klassiker. Sein Thema der Sendung ist Alexander Aljechin und der Kampf um Initiative. Das Thema wird mit dem WM Match Aljechin gegen Capablanca eine Fortsetzung finden. Die Sendung ist jetzt auf Youtube archiviert. (wk)
Youtube: Channel ChessBase TV Austria,
17. Sendung vom 08.09.2015
Die Aufstellungen der Bundesliga und jene der 2. Bundesligen Mitte und West sind von den Bundesliga-Vorsitzenden publiziert worden. Es fehlen nur noch jene des Ostens. In der Bundesliga ist vom Eloschnitt Jenbach mit 2624 wieder in der Favoritenrolle, allerdings dicht bedrängt von Maria Saal (2614). St. Veit hat mit Shakhriyar Mamedyarov einen 2700-er verpflichtet. Er ist damit vor Markus Ragger der elostärkste Spieler der Liga.
Hier geht es zu den Aufstellungen bei Chess-Results... (wk)
Bundesliga, 2. Bundesliga Mitte, 2. Bundesliga West
Dem Weiner Christoph Menezes gelingt eine starke U-20 WM in Khanty-Mansiysk. Nach schlechtem Start mit 0,5/3 holt Menezes vier Siege und fünf Remisen aus den verbeibenden 10 Runden und spielt in dieser Phase eine Performance über 2500. Er gewinnt dabei gegen die IM´s Studer (SUI, 2422) und Saiyn (KAZ, 2413) und holt Remisen gegen die Eloriesen Tari (NOR, 2518) und in der Schlussrunde gegen die Nummer 2 der Setzliste, GM Jorge Cori (PER, 2637). Am Ende reicht es für den 27. Rang im 62 Telnehmer starken Feld. Mit einer Turnierperformance von 2445 verpasst Menezes eine IM-Norm denkbar kapp um nur fünf Punkte. Noch knapper fällt die Entscheidung um den Weltmeister. Der Pole Jan-Krzysztof Duda kommt als Führender in der Schlussrunde gegen Benjamin Bok über ein Remis nicht hinaus. Im Duell der Verfolger steht der Wien Sieger Francesco Rambaldi gegen den Russen Mikhail Antipov mit Schwarz in einer Caro-Kann Vorstoßvariante glatt auf Gewinn. Doch dann macht Rambaldi den Sack nicht zu und Antipov kommt noch zu einem glücklichen Sieg und erreicht wie Duda 10 Punkte. In der ersten Zweitwertung endete das direkte Duell mit einem Remis und auch die folgende Buchholtzwertung ist identisch. So entscheidet erst die Drittwertung zugunsten des Russen. Antipov ist Weltmeister, Duda muss sich mit Silber begnügen. Bronze holt der Deutsche Matthias Bluebaum. Im Frauenbewerb gewinnt die Ukrainerin Nataliya Buksa mit 10 Punkten vor der Russin Alina Bivol und Zhansaya Abdumalik aus Kasachstan (beide je 9,5). Die beste Westeuropäerin ist die Französin Anysia Thomas am 34. Rang. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
In der zweiten Runde des World Cups in Baku geraten von den Top-Stars Michael Adams, Sergej Karjakin und Hao Wang mit Niederlagen in Rückstand und müssen heute gewinnen um in das Tie-Break zu kommen. Karjakin spielt gegen Onischuk, Adams gegen Laznicka und Wang gegen seinen Landsmann Shanglei Lu. Der Top-Gesetzte Veselin Topalov begnügt sich gegen Serjei Zhigalko mit einem Schwarzremis nach elf Zügen. Peter Svidler kommt gegen gegen Nisipeanu ebenso über ein Remis nicht hinaus wie Radjabov gegen Smirin und Aronian gegen Areshchenko. Einen Sieg feiert hingegen Vladimir Kramnik gegen den Kubaner Lazaro Batista Bruzon, der letztlich das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm nicht halten kann. Die Rückrunde startet heute um 12:00 Uhr. Sie wird auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Die größte Sensation der ersten Runde des World Cups in Baku ist das Ausscheiden des ehemaligen WM-Herausforderers Boris Gelfand. Nach zwei Remisen in den klassischen Partien muss Gelfand in den Stichkampf. In der ersten Schnellschachpartie gegen den chilenischen Meister Cristobal Henriques Villagra (Elo 2511) verdirbt er eine gute Stellung ins Remis. In der zweiten nimmt er zum falschen Zeitpunkt Risiko und wird vom Chilenen klassisch ausgekontert. Die erste Runde hatte ihre große Sensation, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass Gelfand dieses Format durchaus liegt. 2009 hatte er mit seinem Sieg das Ticket für das Kandidatenturnier gelöst und sich dort für den WM-Kampf mit Anand qualifiziert. Alexander Grischuk quält sich gegen IM Yusup Atabayev (TKM, Elo 2428 (!!) mit zwei Remisen im Standardschach und vier weiteren in den Schnellpartien bis zu den Blitzpartien. Dort ist er aber mit 2:0 doch der klar Bessere. Eine "Armageddon Partie" gibt es im Macht Gabriel Sargission (ARM) gegen Mateusz Bartel (POL). Jeder kann eine 10-Minuten Partie gewinnen, alle anderen enden remis. In der entscheidenden Partie hat Sargissian Schwarz. Bartel bekommt eine Minute mehr Bedenkzeit, muss aber gewinnen. Er schafft es nicht die Partie aus dem Gleichgewicht zu bringen und muss am Ende mit einem Remis sein Ausscheiden akzeptieren. Heute folgt die zweite Runde. Sie wird auf der Turnierseite ab 12:00 Uhr live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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