In Berlin finden vom 10. bis 14. Oktober die Weltmeisterschaften im Schnellschach und Blitzschach statt. Gestern hat Agon endlich die Teilnehmerlisten veröffentlicht. Praktisch ist die gesamte Weltelite am Start angeführt von Dreifach-Weltmeister Magnus Carlsen, Vachier-Lagrave und Grischuk. Gezählt wird jeweils das beste Ranking in einer der drei Weltranglisten für Standard, Schnell oder Blitz. Teilnahmeberechtigt sind alle Spieler mit einer Elozahl über 2500 und alle nationalen Meister. Österreich ist durch Markus Ragger vertreten. Er liegt in der Startrangliste auf dem 42. Platz. Von der absoluten Spitze scheinen vor allem Nakamura, Topalov und Giri zu fehlen. Von Samstag bis Montag steht der Schnellschachbwerb am Programm. Beginnzeit ist jeweils 14:00 Uhr. Ob es auf der Turnierseite eine Live-Übertragung geben wird ist noch nicht ersichtlich. ChessBase hat aber bereits angekündigt auf seinem Schach-Server die Partien zu übertragen. (wk, Logo: Turnierseite)
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Live-Partien bei ChessBase
Wien. - Komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielte Schach-Weltmeister Magnus Carlsen gestern Abend erstmals in seiner Karriere in Wien. Und das war zugleich eine Weltpremiere. Carlsen trat auf Einladung der International Bar Association (IBA) und seiner persönlichen Anwaltskanzlei Simonsen Vogt Wiig zu einem einzigartigen Bewerb an: Der noch 24-jährige Triple-Weltmeister (Blitz-, Schnell- und Standard-Schach) spielte im Redoutensaal der Wiener Hofburg gegen fünf Gegner gleichzeitig, blind - also ohne Blick zu Schachbrett und Gegner und mit extremer Zeitnot. Der Norweger hatte für alle Partien nur 12 Minuten Zeit, seine Gegner je 12 Minuten. Carlsen gewann 3:2. Zwei Partien verlor er aufgrund von Zeitnot. Klingt für Laien nach Showevent, ist aber das Gegenteil. Auch für Carlsen war es eine Weltpremiere: "Ich hatte das gleiche Format bislang erst gegen drei Gegner gespielt. Es war sehr anstrengend, vor allem die knappe Zeit war ein Problem. Dagegen wird die Blitz- und Schnell-Schach-WM fast leicht werden." (wk, Text: Hannes Neumayer)
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In der heutigen Sendung von ChessBase TV Austria widmet sich Harald Schneider-Zinner weiter den Klassikern. Im 2. Teil über Aljechin stehen Glanzpartien des vierten Weltmeisters der Schachgeschichte am Programm. Ausgestrahlt wird die Sendung heute Mittwoch, dem 7. Oktober ab 20:00 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Die erforderliche Software ist gratis erhältlich, die Sendung ist kostenfrei zu sehen, ein Gast-Zugang ist ausreichend. Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden auf www.schach.de (Raum: Premium Videos/Training/TV ChessBase Austria) und auf YouTube archiviert. (wk, Info: Harald Schneider-Zinner)
CBTV Austria Sendung 18 (Ausschreibung, PDF)
Infoseite ChessBase TV Austria (inklusive Archiv aller Sendungen)
YouTube Channel ChessBase TV Austria
Magnus Carlsen wir morgen im Dachfoyer der Wiener Hofburg ein Uhren-Handicap auf fünf Brettern geben. Erschwerend für den Weltmeister kommt dazu, dass er blind spielen wird. Eine ähnliche Veranstaltung hat es bereits in New York gegeben. Damals hat Carlsen allerdings "nur" auf drei Brettern gespielt. Veranstalter ist mit der Siimonsen Vogt Wiig Advokatfirma ein Hauptsponsor von Carlsen. Die Partien werden in Kooperation mit Chess24 auf deren Website übertragen. Beginn der Veranstaltung ist 18:00 Uhr. Ob es sich um eine geschlossene Veranstaltung handelt ist leider nicht bekannt. (wk, Foto: Website Carlsen)
Website Magnus Carlsen, Video von der New York Veranstaltung,
Website Simonsen Vogt Wiig, Wiener Hofburg
Chess24 (Live-Übertragung)
Der World Cup 2015 endet mit einem 6:4 Finalsieg von Sergej Karjakin gegen Peter Svidler. Das Match war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten, keine einzige Partie endete mit einem Remis. Die Qualität der Partien hat unter dem hohen Druck und der Müdigkeit am Ende eines langen Turnieres deutlich gelitten. Nach dem 2:2 in den klassischen Partien legt Karjakin mit einem Weißsieg in der ersten Partie vor. Allerdings stand Svidler nach einem Bauernopfer zuvor besser. Nach einem Fehler rettet sich Svidler noch in ein Endspiel mit ungleichen Läufern, das Karjakin mit einem Bauerndurchbruch gewinnt. In der zweiten Partie schägt Svidler erneut mit einem königsindischen Angriff zurück und gewinnt seinerseits hübsch im Endspiel. In der ersten Schnellpartie mit kürzerer Bedenkzeit sichert sich Svidler mit einem Schwarzsieg erneut alle Vorteile. Karjakin stellt in bereits schlechter Stellung zweizügig eine Figur ein. Aber Svidler versteht es erneut nicht mit Weiß das Match zu entscheiden. Er vertraut wieder einer sizilianischen Maroczy Struktur, verliert rasch einen Bauern und die Partie. Die Entscheidung muss daher in den Blitzpartien fallen. Hier ist Karjakin der Glücklichere. Svidler dominiert beide Partien und hätte 2:0 gewinnen können. Karjakin kann aber beide Partien noch drehen und sich über das höhere Preisgeld freuen. Die wichtige Qualifikation für das Kandidatenturnier haben beide Finalisten in der Tasche. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Die 2. Bundesliga Mitte begann an diesem Wochenende mit den ersten drei Runden in Steyregg. Titelverteidiger Maria Saal beginnt die neue Saison mit drei klaren Siegen gegen Sauwald (5,5:0,5), St Valentin (4,5:1,5) und Ansfelden (4:2). Aufsteiger Austria Graz gelingen ebenfalls drei Siege gegen Gastgeber Steyregg (3,5:2,5), Villach (4:2) und St. Valentin (3,5:2,5). Hinter dem Führungsduo liegen mit Fürstenfeld/Hartberg, Steyregg, und den Schachfreunden drei Mannschaften mit je vier Punkten. Einziges Team mit drei Zählern ist Gleisdorf, womit die Steirer derzeit alle vier Mannschaften in den ersten Sechs haben. Zwei Punkte holen Wolfsberg, St. Valentin, Ansfelden und Hartkrichen. Aufsteiger Villach darf sich über einen unerwarteten Punktegewinn gegen die Schachfreunde freuen. Nur Sauwald ist bisher leer ausgegangen. Die Veranstalter von Steyregg haben im Lachstatt Hof für vorbildliche Spielbedingungen gesorgt. Franz Krassnitzer war ein umsichtiger Schiedsrichter. (wk)
2. Bundesliga Mitte: Turnierseite, Ergebnisse/Partien bei Chess-Results
Fotos von Peter Kranzl
Die Nerven liegen blank in Baku. In einem unglaublichen Finale geht Peter Svider mit 2:0 in Führung. In der zweiten Partie versucht Karjakin mit Weiß den Ausgleich zu schaffen, erreicht auch etwas Vorteil aber keinen ausreichenden zum Sieg. Er versucht es dann mit der Brechstange und verliert mit einem taktischen Blackout. Svidler benötigte damit in der dritten Partie mit Weiß nur noch ein Remis. Karjakin zeigt aber bewundernswerte Nervenstärke und hält mit Schwarz Spannung in der Stellung. Unter Siegzwang überzieht er und Svidler ist dem dritten Sieg nahe. Doch nun revanchiert sich der St. Petersburger seinerseits mit einem Einsteller. Angespornt von dem unerwarteten Anschlusstreffer gewinnt Karjakin heute seine zweite Weißpartie und stellt auf 2:2. Die Entscheidung um den World Cup Sieg fällt daher morgen ab 12:00 Uhr in einem Tie-Break. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
Peter Svidler erwischt im auf vier Partien ausgelegten Finale des World Cups einen Traumstart. In einem königsindischen Angriff ist die Stellung zunächst recht kompliziert. Nach ein, zwei Ungenauigkeiten von Karjakin übernimmt Svidler mit einem Bauernopfer im Zentrum die Initiative und entscheidet die Partie mit einer hüschen Kombination. Beide Spieler haben natürlich ihrer großes Ziel sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren bereits erreicht, aber der Unterschied im Preisgeld ist doch beachtlich. Der Sieger erhält 120.000 Dollar, der Finalist muss sich mit 80.000 begnügen. Der Kampf um 40.000 Dollar geht morgen um 12:00 Uhr mit der zweiten Partie weiter. Karjakin schlägt auf... (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)
In der Oktoberliste der FIDE erreicht Markus Ragger erneut seine bisher beste Platzierung liegt mit nunmehr 2698 mit dem 48. Platz in den Top-50 der Welt. An der Spitze sind weiter Carlsen, Nakamura und Topalov.In der Frauenwertung ist Eva Moser mit 2442 am 41. Platz. Yifan Hou führt überlegen vor Humpy Koneru und Nana Dzagnidze. Seit dem Kongress in Dubai hat Österreich neue Titelträger: Katharina Newrkla ist WIM, Gerhard Fröwis, Stephan Hofer, Gregor Kleiser und Hermann Wilfling sind Internationale Schiedsrichter. Online gestellt hat Heinz Herzog auch die neune nationalen Elozahlen. (wk)
FIDE Elozahlen, ÖSB Elozahlen
Die Jugend-Eurpameisterschaften in Porec bringen dem österreichischen Team als beste Platzierung einen 12. Platz von Marc Morgunov in der U-10. Damit wird ein erhoffter Top-10 Platz, der sich nach einigen guten Zwischenergebnissen abgezeichnet hatte, leider knapp verpasst, da in den letzten Runden deutlich mehr Partien verloren wurden als gewonnen. Immerhin lässt Morgunov mit sechs Punkten sein Talent aufblitzen. In der U-18 gelingen Luca Kessler fünf Punkte und ein 17. Platz. Knapp vorbei an einem Top-20 Platz segelt Denise Trippold bei den Mädchen in der gleichen Altersklasse. Sie landet am 21. Endrang. Die meisten österreichischen Talente beenden die EM mit einem Ergebnis um die 50%. Laura Hiebler und Magdalena Mörwald dürfen sich dabei um ein beachtliches Eloplus freuen. Hiebler hat bei der EM auch erstmals die 2100 Elopunkte Marke überschritten und wird den internationalen FIDE Titel WMF bekommen. In der Medaillenstatistik dominiert Russland mit 6 Goldmedaillen und 13 Medaillen insgesamt klar. Weitere Goldmedaillen gehen an die Türkei, Ukraine, Weißrussland, Deutschland, Georgien und Holland. Insgesamt gewinnen 17 Nationen eine Medaille, aber nur zwei aus Westeuropa. (wk, Foto: Ursula Huber)
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