Sergej Karjakin gewinnt in einem spannenden Stichkampf gegen Pavel Eljanov mit einem Gesamtscore von 3,5:2,5 und zieht damit in das Finale des World Cups ein, in dem Peter Svidler bereits gewartet hat. In den ersten Schnellpartien geht Eljanov mit einem Weißsieg in Führung, doch Karjakin kann in der Rückpartie ausgleichen. In der ersten kürzeren Schnellpartie bekommt Eljanov mit Weiß erneut Vorteil, übersieht dann aber einen Gegenangriff und verliert. Doch in der zweiten Partie gelingt es dem Ukrainer mit Schwarz erneut zu kontern und eine Gewinnstellung aufs Brett zu bekommen. Zu aller Überraschung übersieht Eljanov jedoch eine dreifache Stellungswiederholung und wird zum tragischen World Cup Helden. Nach einem phantastischen Turnier verpasst er das Finale und, vielleicht noch schlimmer, einen Platz im Kandidatenturnier. Über beides kann sich jetzt sein Ex-Landsmann Karjakin freuen, der bekanntlich vor zwei Jahren zur russischen Föderation gewechselt ist. So gesehen gibt es ein russisches Finale. Es geht zunächst über vier klassische Partien. Die erste Partie folgt nach einem Ruhetag am Donnerstag. (wk, Foto: Turnierseite)
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Peter Svidler gewinnt gegen Anish Giri mit 1,5:0,5 und qualifiziert sich damit einerseits zum zweiten Mal nach 2011 für das Finale des World Cups und andererseits für das kommende Kandidatenturnier. Das Duell der beiden gebürtigen St. Petersburger entscheidet Svidler mit einem Schwarzsieg in der Hinrunde für sich. In einer scharfen spanischen Saitzev Variante überschätzt Giri seine Chancen am Königsflügel und wird von Svidler perfekt ausgekontert. In der heutigen zweiten Partie versucht Giri mit Schwarz in einer Caro Kann Verteidigung so lange wie möglich etwas Spannung in der Stellung zu lassen. Nach der Zeitkontrolle stellt er gegen die supersichere Stellung Svidlers seine Bemühungen ein und scheidet aus. Im zweiten Semifinale hat Eljanov in der ersten Partie große Gewinnchancen verpasst. Heute bringt Karjakin in einem Engländer eine Neuerung und gibt nach wenigen weiteren Zügen die Stellung rasch Remis. Morgen entscheidet das Tie-Break ab 12:00 Uhr wer Svidler ins Finale folgen wird. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das Semifinale im World Cup lautet Giri gegen Svidler und Eljanov gegen Karjakin. Während sich Giri und Eljanov bereits in den klassischen Partien qualifizieren konnten, mussten Svidler und Karjakin in eine Tie-Break. Peter Svidler dominiert sein Match gegen den Chinesen Yi Wei, doch dieser rettet kaltblütig drei schlechtere Stellungen in Folge in ein Remis. Erst als Wei sein Eröffnungskonzept ändert und in der vierten Schnellschachpartie seinerseits eine bessere Stellung erreicht kommt Svidler ironischerweise zum entscheidenden Siegpunkt. Das Match zwischen Sergey Karjakin und Shakhriyar Mamedyarov entscheidet Karjakin ebenfalls in den zweiten, kürzeren Schnellpartien für sich. In der ersten überschreitet Mameyarov in einem Turmendspiel mit einem Bauern weniger die Zeit. In der zweiten versucht der Lokalmatador alles um das Match zu drehen, rennt aber gegen Beton. In hochgradiger Zeitnot übersieht Mamedyarov eine taktische Finte. Karjakin ist mit einem Gesamtendstand von 4:2 weiter. Heute ist in Baku Ruhetag. Das Semifinale starten morgen um 12:00. (wk, Foto: Turnierseite)
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Gute Zwischenergebnisse gibt es für Österreichs Vertretung bei der Jugend EM in Porec. Luca Kessler konnte seinen guten Start fortsetzen und liegt nach vier Runden mit 3,5 Punkten sensationell am 2. Platz. Laura Hiebler holt mit zwei Siegen und zwei Remisen bisher drei Punkte. Das ist der sechste Zwischenrang bei den Mädchen U18. Ebenfalls drei Punkte sichern Marc Morgunov ebenso einen Platz in den Top-20 wie Martin-Christian Huber und Denise Trippold mit jeweils 2,5. Daniel Morgunov, Dominik Horvath, Andrija Guskic, Alexander Gschiel, Philipp Wendl und Venla Lymysalo halten mit 2 Punkte die 50% Marke. Darunter liegen nur Lukas Schwab, Magdalene Mörwald und Sarah Horn. Letztere gewann gestern ihren ersten Punkt. Damit haben alle angeschrieben. Die fünfte Runde folgt heute, morgen ist ein Ruhetag. (wk, Foto: Turnierseite)
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Pavel Eljanov ist der eindeutig der Mann der Stunde beim World Cup in Baku. Im Semifinale boxt der Ukrainer mit einem feinen Weißsieg und einem sicheren Schwarzremis mit Hikaru Nakamura den Favoriten der Buchmacher aus dem Bewerb. Beeindruckend ist sein bisheriges Score. Eljanov gewinnt sieben seiner Partien im Standardschach bei nur drei Remisen. Lediglich gegen Jakovenko musste Eljanov bisher in ein Tie-Break. Sein Erfolgslauf bringt ihm 34,4 (!!) Punkte für die Weltrangliste und eine Verbesserung um 18. Plätze. In der Live-Rating-Liste steht er mit 2751,4 hinter Grischuk bereits am 14. Platz. Hollands Anish Giri kann sich auch schon auf das Semifinale vorbereiten. Giri gewinnt seine Weißpartie gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave. MVL opferte in einer Grünfeldvariante thematische einen Bauern, den Giri aber bis in ein Turmendspiel mitnehmen und verwerten konnte. In das heutige Tiebreak müssen Peter Svidler gegen Yi Wei, der Sieger trifft auf Giri, und Lokalmatador Shakhriyar Mamedyarov gegen Sergey Karjakin. Der Sieger dieser Begegnung wird im Semifinale gegen Eljanov spielen. Das Tie-Break beginnt heute um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das österreichische Team startet mit einer ausgeglichen Bilanz in die Jugend-EM in Porec. In der ersten Runde stehen den fünf Siegen noch sechs Niederlagen bei drei Remisen gegenüber. In der heutigen zweiten Runde drehen Österreichs Hoffnungen den Spieß aber um und holen fünf Siege bei vier Niederlagen und fünf Remisen. Einen makellosen Start erwischt Luca Kessler mit zwei Siegen. Je eineinhalb Punkte gelingen Martin Christian Huber, Dominik Horvath, Andrija Guskic, Denise Trippold und Laura Hiebler. Ausgeglichen mit je einem Sieg und einer Niederlage bilanziern Daniel Morgunov, Marc Morgunov und Philipp Wendl. Ohne Punkte gewinn ist nur noch Sarah Horn. Die nächste Gelegheit das zu ändern bietet sich in der morgigen dritten Runde. Sie wurde vorverlegt und startet entgegen der Ausschreibung bereits um 15:00 Uhr. (wk, Info/Foto: Ursula Huber)
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Carlsen aufgepasst! China meldet Ansprüche auf den WM-Thron. Im Viertelfinale des World Cups besiegt Chinas Hoffnung Yi Wei seinen höher eingeschätzten Landsmann Ding Liren im Tie-Break und ist nicht nur der erste Chinese sondern mit seinen sechzehn Jahren wohl auch der jüngste Spieler der je ein Viertelfinale im World Cup erreicht hat. Seine bemerkenswerte Kaltblütigkeit zeigte er vor allem in der zweiten Standardpartie als er unter Siegzwang in einem Endspiel den Ausgleich aus der Stellung presste. Im Viertelfinale bekommt es Wei mit Peter Svidler zu tun, der seinerseits mit Topalov den Elofavoriten eliminiert hat. Im Tie-Break haben sich in den Schnellschachpartien zudem Eljanov, Karjakin und Giri qualifiziert. Die weiteren Begegnungen im Viertelfinale sind Giri gegen Vachier-Lagrave, Nakamura gegen Eljanov und Mamedyarov gegen Karjakin. Das Viertelfinale beginnt morgen um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Jugend Europameisterschaften 2015 werden vom 21. bis 30. Oktober in Porec ausgetragen. Insgesamt sind 843 Jugendliche aus 41 Nationen am Start. Das größte Kontingent stellt Russland mit 107 vor Gastgeber Kroatien mit 56. Österreich ist mit fünf Mädchen und neun Buben/Burschen vertreten: Luca Kessler, Martin Christian Huber (U18), Lukas Schwab (U16), Daniel Morgunov (U14), Dominik Horvath (U12), Marc Morgunov, Andrija Guskic (U10), Alexander Gschiel, Philipp Wendl (U8) sowie bei den Mädchen Denise Trippold, Laura Hiebler (beide U18), Venla Lymysalo (U14), Magdalena Mörwald (U12) und Sarah Horn (U8). Bundesjugendtrainer Siegfried Baumegger und Gert Schnider sind als Trainer mit dabei. Das Ziel ist zumindest ein Platz in den Top-10. Die beste Chance dazu hat Dominik Horvath. Er ist in der U12 die Nummer 3 der Setzliste. Die erste Runde beginnt heute um 15:00 Uhr, die zweite morgen startet bereits um 10:00. (wk, Foto: Turnierseite)
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In der ersten Partie des Achtelfinales gelingt Peter Svidler im Schlager der Runde ein wichtiger Sieg mit Weiß gegen Veselin Topalov, dem elostärksten Spieler der Setzliste. In einer spannenden Partie weicht Svidler einer Zugwiederholung aus. In der längsten Partie des Tages verpasst Topalov in Zeitnot zweimal ein mögliche Rettung. Svidler geht mit 1:0 in Führung, Topalov muss heute gewinnen um noch in das Tie-Break zu kommen. Es war auch insgesamt die Runde der Weißspieler. Neben Svidler gewinnen noch Ding Liren, Hikaru Nakamura und Shakhriyar Mamedyarov. Mamedyarovs Sieg mit Mattfinale gegen Caruana wurde von seinen Landesleuten heftig beklatscht. Caruana, Yi Wei und Michael Adams sind wie Topalov ab 12:00 Uhr unter Siegzwang. In den anderen vier Partien das Achtelfinales ist nach Remisen alles offen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Erfolgreich spielen Markus Ragger und Valentin Dragnev zum Auftakt der deutschen Schachbundesliga. Markus Ragger ist wie in den vergangenen Jahren für Solingen im Einsatz. In der ersten Runde gewinnt sein Team ein wichtiges Match gegen Schwäbisch Hall knapp mit 4,5:3,5. Ragger besiegt Tigran Gharamian mit Schwarz in einem Spanier und trägt entscheidend zum Erfolg bei. Heute siegt Solingen klar mit 6:2 gegen den Erfurter SK. Ragger steuert ein Remis Andrey Vovk bei. Valentin Dragnev spielt heuer erstmals für Bayern München. Der regierende Fußballmeister wird im Schach aber einen schweren Stand haben. In einer vorgezogenen Runde verliert das Team am Freitag gegen Schachmeister OSG Baden-Baden mit 2:6. Dragnev vergibt eine klare Gewinnstellung im 38. Zug, verliert doch noch gegen Deutschands Nummer Eins, Arkadij Naiditsch, lässt aber sein Talent aufblitzen. Beim 5:3 Sieg gegen SV Griesheim zertrümmert der junge Österreicher Jean-Luch Chabanon, einen IM mit fast 2500 Elo eindrucksvoll. Heute legt Dragnev mit einem Remis aus der Position der Stärke gegen David Baramidze nach und darf sich über einen gelungenen Einstand in der Bundesliga freuen. (wk, Foto: Schachbundesliga)
Website Deutsche Schachbundesliga