Ein spannender World Cup der Frauen ging am Sonntag mit einem Finalsieg der Ukrainerin Mariya Muzychuk gegen die Russin Natalia Pogonina zu Ende. Muzychuk gewinnt die zweite der vier Finalpartien mit Weiß und kann die anderen drei Remis halten. Sie darf sich nicht nur über 60.000 Dollar Preisgeld freuen, sondern enttrohnt zugleich die Chinesin Yifan Hou als Weltmeisterin und wird als Titelverteidigerin das kommende WM Match gegen Hou bestreiten. Hou hat sich das Recht als Herausforderin mit ihrem Sieg im Grand Prix verdient, den sie pikanterweise als regierende Weltmeisterin gewonnen hat. Bei Licht betrachtet ist der World Cup ein dramatischer und für Zuschauer hoch spannender Bewerb. Ein echter Cup eben. Allerdings bietet dieser Modus auch Außenseitern gute Chancen. Ob es daher der richtige Bewerb ist um den WM Titel zu vergeben bleibt zu hinterfragen, insbesondere weil man das bei den "Herren" (der offenene Klasse) in der FIDE anders regelt. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Erste Siege für die Österreicherinnen gibt es in den Runden vier und fünf beim Chess Ladiies in Wien. Den Auftakt macht Lisa Hapala mit einem überzeugend heraus gespielten Sieg gegen die Ukrainerin Diana Arutyunova. Gestern wahrt Veronika Exler mit einem Sieg gegen Hapala ihre Chance auf eine WIM Norm. Exler liegt nun gemeinsam mit Repkova, Arutyunova, Gazikova und Maskikova, alle haben drei Punkte, an der Spitze und braucht in den verbleibenden vier Runden zweieinhalb Punkte für die Norm. Im Masters liegt die Latte für eine GM Norm mit 6,5 Punkten sehr hoch. Gestern spielten Georg Fröwis und Andreas Diermair, beide haben mit +1 noch Chancen, gegeneinander Remis. Für eine GM Norm braucht es jetzt drei Siege und eine Remis. In der Tabelle führen Pacher, Buhmann und Marik mit je 3,5 Punkten. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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In den Runden zwei und drei der Normenturniere in Wien verpassen die Österreicher/innen einige Chancen. Im Masters spielt Baumegger gestern gegen mit Schwarz gegen Milan Pacher agressiv die Drachenvariante, verpasst aber leider eine hübsche taktische Entscheidung. Baumegger opfert stattdessen die Qualität, verliert dann aber das Endspiel. Bereits am Tag davor überzieht Baumegger im Österreicherduell gegen Fröwis im Gewinnstreben ein Turmendspiel. Fröwis liegt mit zwei Punkten hinter Manik punktegleich mit Pacher und Buhman am dritten Platz. Andreas Diermair hält bei drei Remisen, Baumegger bei einem Sieg und Kilgus bei einem Remis. Im Ladies verpassen Exler und Newrkla in der zweiten Runde klare Gewinnstellungen gegen Repkova bzw. Gazikova. Exler zieht in Zeitnot die Notbremse und bietet Remis, Newrkla verliert leider ebenso wie Lisa Hapala, die ebenfalls eine gute Stellung am Brett hatte. Ein erstes Remis gibt es für Anna-Lena Schnegg in der dritten Runde gegen Sochorova. In der Tabelle führen Arutyunova, Gazikova und Malikova mit jeweils 2,5 Punkte vor Repkova (2) und Exler (1,5). (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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Spannende verliefen die Österreichischen Jugendmeisterschaften U16/U18 in St. Veit. In der U16 der Burschen dominieren die Schnellschach Europameister Valentin Dragnev und Florian Mesaros (B) klar. Die Entscheidung fällt in der letzten Partie als Lukas Schwab seinen Wiener Teamkollegen Dragnev mit Läufer und Springer Matt setzt. Damit ist Mesaros Meister vor Dragnev und Schwab. In der U18 gibt es das "alte" Duell zwischen Luca Kessler (V) und Martin Christian Huber (St). Beide bleiben ungeschlagen, Huber gibt aber ein Remis mehr ab. Dritter wird Balint Kiss (St). Herzschlagfinali gibt es bei den Mädchen. Die ersten Drei sind jeweils Punktegegleich, die Buchholzwertung muss entscheiden. In der U18 geht der Titel an Min Wu (W) vor Denise Trippold (NÖ) und Laura Hiebler (St). Etwas überraschend gewinnt in der U16 Alexandra Busuioc (W) vor Jasmin-Denise Schloffer (St) und Nikola Mayrhuber. (wk)
Ergebnisse: M U16/U18, B U16, B U18
Gestern wurden im Wiener Haus des Schachsports von Wiens Präsident Christian Hursky, ÖSB Präsident Kurt Jungwirth, Slowakiens Schachpräsident Martin Huba und Tschechiens FIDE-Delegierten Petr Pisk das Chess Masters und Chess Ladies 2015 eröffnet. Die Kooperation der drei Länder soll ihren Spielern bessere Normenchancen ermöglichen. In der ersten Runde in Wien gibt es sechs Remisen und vier Schwarzsiege. Erfolgreich sind bei den Frauen die Ukrainerin Diana Arutyunova gegen Martina Mareckova (SVK) und Veronika Maslikova (SVK) gegen die Tirolerin Anna-Lena Schnegg. Newrkla remisiert gegen Hapala ebenso wie Exler gegen Sochorova. Im Masters gelingen Siegfried Baumegger und Mikulas Manik Auftaktsiege. Baumegger besiegt im Österreicherduell Georg Kilgus, Manik ist im Kampf zweier Slowaken gegen Christopher Repka erfolgreich. Andreas Diermair remisiert gegen Elofavorit Rainer Buhman (GER), Georg Fröwis gegen Milan Pacher (SVK). Heute beginnt um 15:00 Uhr die zweite Runde. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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Natialia Pogonina und Marya Muzychuk setzen sich bei der Frauen WM in Sotschi gegen Pia Carmling bzw. Dronavalli Harika im Tie-Break durch und spielen ab morgen das auf vier Partien angesetzte Finale. Die Schwedin Pia Cramling gewinnt zwar die erste Partie im Standardschach auf beeindruckende Weise in einem Turmendspiel. Einige Experten sprechen von der besten Partie des Turniers. In der zweiten Partie kann die Russin Natalia Pogonina aber zurückschlagen und ausgleichen. Im Tie-Break setzt sich Pogonina dank eines weiteren Sieges mit Weiiß mit 1,5:0,5 durch und erreicht als Erste das Finale. Im zweiten Semifinale enden beide Partien zwischen Hariky und Muzychuk mit Standard-Benkzeit Remis. Im Tie-Break kann Muzychuk mit einem holländischen Schwarzsieg in Führung gehen, aber Harika gelingt noch einmal der Ausgleich. In der zweiten Tie-Breakrunde mit zwei weiteren Schnellpartien bei kürzerer Bedenkzeit setzt sich Marya Muzychuk schließlich mit 1,5:0,5 durch und macht das brisante Finale Ukraine gegen Russland perfekt. In der ersten Finalpartie führt Pogonina morgen die weißen Steine. (wk, Foto: Turnierseite)
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Im Wiener Haus des Schachsports finden vom 31. März bis 8. April mit dem Chess Masters Vienna und dem Chess Ladies Vienna zwei hochkarätige Schachturniere statt. Im "Masters" kämpfen mit Siegfried Baumegger, Andreas Diermair und Georg Fröwis drei Österreicher um ihre jeweils zweite Großmeister-Norm, bei den "Ladies" hat das erweiterte österreichische Damen-Nationalteam mit Veronika Exler, Elisabeth Hapala, Katharina Newrkla und Anna-Lena Schnegg die Chance auf eine Norm für den Titel einer Internationalen Meisterin. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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Weiterlesen: Normenjagd beim Chess Masters und Chess Ladies
In der 14. Ausgabe von ChessBase TV Austria hat Harald Schneider-Zinner heute FM Joachim Walllner zu Gast. FM Joachim Wallner ist einer der besten Schachspieler Wiens. Seit einigen Jahren verstärkt er den Schachclub Wulkaprodersdorf in der 1. Bundesliga. In diesem Rückblick kommentiert er die sportlichen Höhepunkte der Saison 2015/16. Weiters berichtet er über seine Arbeit im Verein „Schachpädagogik in die Schulen: http://www.schachkurse.at. Die Sendung ist jetzt auf Youtube archiviert. (wk)
Youtube: Channel ChessBase TV Austria,
14. Sendung vom 23.03.2015
Vom 29. März bis 2. April finden in St. Veit an der Glan im Fuchspalast die österreichischen Jugendmeisterschaften U16 und U18 statt. Die Bewerbe sind insbesondere an der Spitze stark besetzt. Favoritinnen bei den Mädchen sind Denise Trippold (U18) und Jasmin-Denise Schloffer (U16). Bei den Burschen ist in der U18 der "alte" Zweikampf zwischen Luca Kessler und Martin Christian Huber zu erwarten. In der U16 darf man auf Duell der Schnellschach Europameister Valentin Dragnev und Florian Mesaros gespannt sein. Vielleicht überrascht aber auch der eine oder andere Außenseiter? Organisatorisch sind der LV Kärnten mit Präsident Friedrich Knapp an der Spitze und Jugendreferent Erich Gigerl als bewährtes Team im Einsatz. (wk)
Ergebnisse: M U16/U18, B U16, B U18
Das Viertelfinale der Frauen WM in Sotschi endet mit faustdicken Überraschungen, scheiden doch mit Humpy Koneru und Anna Muzychuk die letzten beiden großen Favoritinnen aus, nachdem es zuvor bereits Dzagnidze, Ju, Cmyilyte, Kosteniuk, Gunina und Zhao erwischt hatte. Neue Elofavoritin ist Mariya Muzychuk als Nummer 9 der Startrangliste. Die jüngere der beiden Schwestern wirft heute in einem dramatischen Tie-Break die indische Ex-Weltmeisterin und Favoritin Humpy Koneru aus dem Bewerb. Insbesondere in der zweiten Schnellpartie scheint Humpy auf dem Weg zum Sieg, greift aber in der entscheidenden Phase fehl und gibt Muzychuk die Chance zu einem sehenswerten taktischen Finale. Ihre Schwester Anna scheitert in den zweiten beiden Schnellschachpartien mit kürzerer Bedenkzeit an der Schwedin Pia Cramling. Eine weitere Sensation. Muzychuk scheitert vor allem an einer fehlenden Waffe gegen Cramlings Sizilianer. Sie holt nur einen schmeichelhaften Punkt aus drei Weißpartien. Nachdem sich die Inderin Dronavalli Harika bereits in den Standardpartien mit 1,5:0,5 gegen die georgische Überraschungsfrau Arabidze durchgesetzt hatte, ist Russlands Natalia Pogonina die Vierte im Bunde der Semifinalistinnen. Sie wirft vor allem dank zweier Schwarzerfolge mit dem Wolga-Gambit mit Zhao Xue die letzte Chinesin aus dem Bewerb. Pogonina liegt in der aktuellen Weltrangliste übrigens hinter Eva Moser (Rang 33, Elo 2464) mit 2456 auf Rang 40. Die Schachgroßmacht China ist der große Verlierer des World Cups hat aber mit Hou eine WM Finalistin im Talon. Im Semifinale treffen morgen Muzychuk auf Harika und Cramling auf Pogonina. Alles ist jetzt möglich, alle vier dürfen sich aber bereits über die Teilnahme in der nächsten Grand Prix Serie freuen. (wk, Foto: Turnierseite)
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