Knapp vor Weihnachen kamen vom Bundessportförderfonds die mit Spannung erwarteten Förderverträge für das kommende Jahr. Das 2013 beschlossene neue Sportgesetz zeigt nach dem Übergangsjahr 2014 seine wahren Auswirkungen. Für viele Fachverbände, so auch dem Schachsport, ist es eine schlechte Post. Im Sinne olympischer Medaillen und eines "erfolgsorientierten Leisungssports" gibt es gravierende Umverteilungen. Der ÖSB verliert 2015 insgesamt 16,5% an Bundesfördermitteln verglichen mit 2014. Das ist ein Minus von fast 50.000 Euro und hinterlässt gewaltige Löcher im Budget, die nun mit schmerzhaften Kürzungen gestopft werden müssen. Bisher gibt es keine transparente Aufstellung welche Fachverbände davon profitieren und welche wie der ÖSB beträchtliche Kürzungen hinnehmen müssen. Auch gibt es keine Erklärung nach welchen Kriterien die Grund- und Projektförderungen vergeben wurden. Es darf aber vermutet werden, dass es im Durchschnitt zu einer weiteren Schlechterstellung der "Nicht-Olympischen-Sportarten" kam. Der ÖSB wird auf Transparenz und Aufklärung drängen. (wk)
Das traditionell gut besetzte Zadar Open fand heuer vom 14. bis 20. Dezember statt. In der A-Gruppe waren 45 Spieler aus 9 Nationen am Start, darunter 11 Großmeister und 11 Internationale Meister. Turniersieger wird Evgeny Postniy (ISR) mit 7 Punkten vor den beiden Türken Ogulcan Kanmazalp und Burak Firat, die beide jeweils 6,5 Punkte holen. Dahinter machen sich angeführt von Ante Saric die heimischen Spieler breit. Es folgen Predojevic (BIH) und dann ein Kroatenpaket mit Stevic, Brkic, Zelcic, Kozul, Zufic und Jovanovic. Die vier Österreicher am Start belegen die Plätze 14, 15, 19 und 21. Peter Schreiner holt ebenso wie Mario Schachinger und Georg Halvax 5 Punkte ist nach Feinwertung bester Österreicher. Staatsmeister Mario Schachinger gelingt mit 2457 die beste Performance. Georg Halvax zeigt mit 4/5 nach schlechtem Start ein gutes Finale und Robert Kreisl verliert nur gegen Brkic und Zelcic. (wk, Foto: Velid Jakupovic)
Ergebnisse bei Chess-Results, Turnierseite
Knapp vor Weihnachten setzten 119 Schachspielerinnen und Schachspieler aus zehn Nationen ein Zeichen für den Frieden. Vom 19.-21. Dezember fand in Neukirchen/E. das 9. Schachopen im Friedensbezirk Braunau statt. Die zahlreichen Teilnehmer konnten sich aus vier Bewerben das passende Betätigungsfeld wählen. Den Organisatoren war es auch gelungen, Spieler aus Russland und der Ukraine nach Braunau zu holen, die hier gemeinsam nach den besten Zügen im königlichen Spiel grübelten. Das Jugendturnier wurde von dem jungen Ukrainer Scherbak Yaroslav gewonnen, der souverän alle zehn Partien für sich entscheiden konnte. Zweiter wurde der Neukirchner Lauer Falk gefolgt von der besten U10 Spielerin Zsofia Vicze (Ungarn). Neunter und bester U14 Spieler wurde Kevin Habeth, ebenfalls aus Neukirchen. IM Maximilian Berchtenbreiter aus Rosenheim erzielte vor den Großmeistern Egor Krivoborodov (Russland), Petar Arnaudov (Bulgarien) und Vladimir Okhotnik (Frankreich) den ersten Rang im A-Turnier. Das B-Turnier gewann der Jugendspieler Patrick Gelbenegger aus Steyr vor WMK Christa Hackbarth(Ranshofen) und MK Lukas Prüll(Salzburg). Der erst 10-jährige Wiener Fabian Hechl setzte sich im C-Turnier vor Christian Strassmair(Vorchdorf) und Reinhard Piehringer(Ranshofen) an die Tabellenspitze. Bei der Siegerehrung zeigten sich der Initiator des "Friedensbezirkes Braunau" Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak sowie Bürgermeister Mag. Johann Prillhofer und ASKÖ Obfrau Erika Pendelin sehr erfreut über die große Beteiligung. (wk, Text/Foto: Norbert Frühauf)
Ergebnisse bei Chess-Results, Weitere Informationen: http://ranshofen.blogspot.co.at
Wacker hat sich das junge österreichische Team bei der Jugend U16 Olympiade in Györ geschlagen. Nach einer 1:3 Niederlage gegen Serbien und einem 2:2 gegen Schottland in den Runden fünf und sechs gelingen Siege gegen Sri Lanka (3:1), Kanada (2,5:1,5) und in der Schlussrunde gegen Kirgistan (2,5:1,5). Die knappe 1,5:2,5 Niederlage in der Vorschlussrunde ist laut Coach Gert Schnider unglücklich ausgefallen. Ein Sieg war durchaus möglich. Am Ende reicht es mit 11 Punkten (+5 =1 -4) für den 19. Platz. In der Setzliste war unser Team auf dem 24. Rang gesetzt. Vier unserer Spieler könnten auch in zwei Jahren noch teilnehmen. Lediglich Balint Kiss ist bereits 16 Jahre alt. Die Einzelergebnisse: Florian Mesaros (4/8), Balint Kiss (4/9), Dominik Horvath (2/8), Michael Tölly (5,5/9) und Nikola Mayrhuber (3,5/6). Der Sieg geht an Indien mit 18 Punkten vor Russland (17) und dem Iran (16). Gastgeber Ungarn wird mit 14 Punkten Vierter vor Kanada 1, Georgien, Weißrussland, Rumänien, Israel und Moldavien (alle 13). (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der 16-jährige Pole Jan-Krzystof Duda gewinnt in Warschau die Europameisterschaft im Schnellschach vor dem Ukrainer Andrei Volokitin und seinem Landsmann Grzegorz Gajewski. Im rund 750-köpfigen Teilnehmerfeld holen die ersten vier Spieler jeweils 9,5 Punkte aus 11 Partien. Der Weißrusse Vladislav Kovalev muss sich wegen der schlechtesten Zweitwertung mit Edelmetall begnügen. Im der davor ausgetragenen Blitzschach EM mit 616 Teilnehmern siegt der Tscheche David Navara mit 19 Punkten vor Jan-Krzystof Duda und Ivan Salgado Lopez (ESP), die wie weitere vier Spieler jeweils 17 Punkte erreichen. Markus Ragger holt im Blitzschach mit 14,5 Punkten dne 46. Platz und im Schnellschach mit 8 Punkten den 39. Platz. Warum diese Europameisterschaften in Monsterbewerben ausgetragen werden bleibt ein Rätsel. Insbesondere im Schnellschach sind 11 Runden bei 750 Teilnehmern deutlich zu wenig. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
So überschreibt Martin Rieger seine Besprechung des neuen ChessBase 13 Programms. Nach einem Schlenker in die Frühzeit der ChessBase-Programme untersucht Rieger, welche neuen Funktionen CB13 hat und warum und wie das Programm nützlich ist. Fazit: "Ein sehr gut abgestimmtes, harmonisch wirkendes Programm das eigentlich keine Wünsche mehr offen lässt." Allen, die auch beim Partienmaterial auf dem neuesten Stand sein wollen sei zudem die Mega Database 2015 empfohlen. (wk)
Zur Rezension bei ChessBase...
ChessBase 13 online im ChessBase Shop bestellen
Die 4. Runde der Jugend-Olympiade in Gyor war eine sehr erfolgreiche für Österreich, wie Gert Schnider berichtet!: "Auch ohne unseren Spitzenspieler Florian Mesaros konnten wir die Mannschaft Slowakei 2 mit 3,5:0,5 besiegen. Den Grundstein zu diesem Erfolg legte Balint Kiss, der mit Schwarz die schottische Eröffnung seines Gegners zertrümmerte und nach 13 Zügen bereits auf Gewinn stand. Michael Tölly war der nächste Sieger in einer komplizierten Sizilianischen Partie. Dominik Horvath remisierte und Nikola Mayrhuber konnte in der längsten Partie der Begegnung das Mädchenduell für sich entscheiden und damit bei ihrem ersten Einsatz gleich punkten." Gestern hat mit Serbien wieder ein sehr harter Gegner auf unser Team gewartet. Die Niederlage fiel mit 1:3 glimpflich aus, hatten die Serben doch auf jedem Brett eine Eloüberlegenheit von 250. Balint Kiss und Nikola Mayrhuber schaffen dennoch Remisen. Heute wartet Schottland. Einer der Stars der Veranstaltung ist Russlands U20 Weltmeisterin die 16-jährige Alexandra Goryachkina (Foto). In der ersten Runde hat Balint Kiss gegen sie gespielt. (wk, Foto: Gert Schnider)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
54 Mannschaften aus 37 Nationen spielen vom 13. bis 21. Dezember in Gyor (Ungarn) die U16 Jugend Schach Olympiade. Österreich ist mit einem Team mit dabei. Coach Gert Schnider berichtet von der ersten Runde: "Wir sind gut angekommen in Györ. Unsere Unterkunft ist in Ordnung, das Essen ist recht gut und die Auslosung hat es mit uns gut gemeint - Russland in Runde 1! Nach spannendem Verlauf, vor allem Michael Tölly hatte gute Gewinnchancen gegen seinen um 400 Elo stärkeren Gegner. Florian Mesaros hat auf Brett 1 bis ins Endspiel eine tolle Partie gespielt, dann aber leider mit kaum Zeit auf der Uhr das Endspiel noch verloren. Am Ende gab es leider ein 0:4, aber eine Menge Erfahrung für uns." Am gestrigen Sonntag folgte eine Doppelrunde. Österreich gelingt gegen den Irak ein erster 2,5:1,5 Sieg. Florian Mesaros und Michael Tölly gewinnen, Dominik Horvath steuert ein Remis bei. Am Nachmittag folgt mit dem ersten Team von Polen wieder ein "Riese". Am Spitzenbrett remisiert Mesaros gegen Lukazs Jarmula, der Wettkampf geht mit 0,5:3,5 verloren. Heute wartet das Zweiterteam der Slowakei. (wk, Foto: Gert Schnider)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Viswanathan Anand gewinnt in der letzten Runde des Super Six in London dank einer erfolgreichen Berliner Verteidigung mit Schwarz gegen Lokalmatador Michael Adams. Dieser erste und einzige Sieg reicht Anand zum Turniersieg. Er schließt in der Tabelle punktemäßig zu Vladimir Kramnik und Anish Giri auf. Turniersieger wird Anand aufgrund der höheren Zahl an Schwarzsiegen. Trotz der 3-Punkteregel für den Sieg enden beim Super Six 10 von 15 Partien mit einem Remis. Kramnik, Giri, Nakamura und Adams gewinnen je einmal mit Weiss. Der einzige und turnierentscheidende Schwarzsieg bleibt Anand vorbehalten. Sieglos bleibt nur Caruana. Adams verliert dreimal, Caruana und Nakamura je einmal. Anand, Kramnik und Giri bleiben im fünfrundigen Sprintturnier ungeschlagen. Ein Wettkampf zwischen Jones (2661) und Edouard (2659) endet mit 3:2 für Jones. Er gewinnt die Auftaktpartie, alle anderen Partien enden Remis. Das parallel ausgetragenen FIDE Open gewinnen Kamil Dragun (POL) und Jinshi Bai (CHN) mit je 7,5 Punkten vor Tkachiev (FRA), Socko (POL), Lendermann (USA), Fier (BRA), Greenfeld (ISR) und Stopa (POL), alle mit 6,5 Punkten. Insgesamt waren 203 Spieler/innen am Start. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
In der ersten Runde der London Super Six gewinnt Michael Adams nach einem langen Kampf mit beiderseitigen Chancen gegen Fabiano Caruana. Dabei kam Italiens Vorkämpfer in einem klassischen Spanier gut aus der Eröffnung und war bereit die Initiative zu übernehmen. Adams suchte sein Heil in einem Figurenopfer am Königsflügel mit guten praktischen Chancen. Caruana kann zwar die Drohungen gegen seinen König abwehren, trotz Minusfigur bleibt Adams dank zweier Freibauern gefährlich und krönt seine Strategie am Ende mit einem gewinnbringenden Damenopfer. In der zweiten Runde kann der Engländer seine Führung nicht behaupten, Anish Giri wird zum Stolperstein und erobert gemeinsam mit Vladimir Kramnik die Führung. Kramnik schlägt Nakamura in einem Königsinder. Keine Änderungen bringt der dritte Spieltag. Alle drei Partien werden mit 1.e4 e5 eröffnet und enden in einem Remis Im Vorfeld gewann Adams ein 12-er Bitzturnier und Nakamura ein zehnrundiges Schnellschach-Open. (wk, Logo: Turnierseite)
Turnierseite