Der FIDE Grand Prix in Berlin geht in seine entscheidende Phase. In den vier Vorgruppen haben sich Levon Aronian, Hikaru Nakamura, Richard Rapport und Leinier Dominguez Perez durchgesetzt, wobei Rapport und Dominguez Perez den Weg über ein Tie-Break gehen mussten. Im Halbfinale spielen Aronian gegen Dominguez und Nakamura gegen Rapport in Mini-Matches auf zwei Partien und, falls notwendig, einem Tie-Break um den Einzug ins Finale.
Hier ist der weitere Fahrplan:
12. bis 14. Februar - Halbfinale
15. bis 17. Februar - Finale
Die Partien werden jeweils ab 15:00 Uhr auf der Turnierseite und den großen Online Portalen übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
13 österreichische Schachfreunde nützen gerade die Semesterferien (Wien und NÖ) und die Möglichkeit für ein int. Open in Liberec. Das Turnier im Norden Tschechiens ist heuer bereits das Dritte der „Czech Tour“ nach dem Prag Open und dem Marienbad Open.
Am Sonntag fand ihm Rahmen des Festivals in Liberec bereits ein Schnellschach-Turnier mit 50 Teilnehmer*innen statt, wo Alexander Gschiel mit 5/5 einen makellosen Start hingelegt hat, sich am Ende nach einer Niederlage und einem Remis aber mit Platz 3 begnügen musste. Auch beim Blitzturnier am Donnerstag mit insgesamt 44 Teilnehmer*innen ist Alex bester Österreicher auf Platz 7. Den guten 10. Rang erreicht der 11-jährige Philip Rosol mit 6,5 aus 11.
In der 7. Runde des Hauptturniers trifft der Oberösterreicher Christoph Zauner (5/6) am Spitzenbrett auf die polnische Nummer 1 des Turniers Piotr Dobrowolski (2397), der bisher nur einen halben Punkt abgegeben hat und auch das Schnellschach-Turnier gewinnen konnte. Kaderspieler Alexander Gschiel (2109) hält bei 4,5 Punkten. Auch den Wienern Julian Kersten (tschaturanga) und Alexander Rosol (SC Donaustadt) gelingen mit 4 Punkten gute Starts. Bruder Philip performt bisher ebenso über seiner Erwartung und hält bei 50%.
Drei Runden werden in Liberec noch gespielt. Start ist jeweils um 16 Uhr, die letzte Runde am Samstag beginnt um 9 Uhr. (af, Bild: Turnierseite)
Ergebnisse bei chess-results
Offizielle Turnierseite
Nach zwei Drittel der gespielten Runden im "ACF Headquarter" im Wiener Haus des Sports gibt das IM-Trio den Ton an: Allen voran, bereits mit einem ganzen Punkt Vorsprung, an der Spitze abgesetzt hat sich der deutsche Lev Yankelevich (2444) mit 5 Punkten vor Valentin Baidetskyi (2427) und Aleksandar Savanovic (2391), beide mit jeweils 4/6. Alle drei IMs sind (noch) ungeschlagen.
Die Überraschung der ersten Turnierhälfte ist definitiv Laurenz Borrmann (2232) mit aktuell 3 Siegen und einer Punkteteilung. Laurenz startet fulminant, auch mit etwas Glück nach einigen taktischen Malheurs seiner Gegner, und überschreitet mit dem gestrigen Schwarzremis gegen Cu Hor (2337) erstmals die 2300er-Marke. Das bedeutet zumindest schon einmal den FM-Titel für den 14-jährigen, sowie weiterhin gute Normchancen.
Ebenfalls gute Voraussetzungen für eine IM-Norm hat Lukas Leisch (2403). Er hält mit 3,5 Punkten bei +2, da er seine Partie gegen Marc Morgunov (2377) aus der ersten Runde noch nachzuspielen hat. Marc verbucht aktuell 2/5, mit einem außerordentlichen Finish mit 100% wäre eine Norm noch möglich.
Nicht so wirklich in die Gänge kommt Arthur Kruckenhauser (2278), der mit zwei Schwarzpartien startet und bisher bei zwei Remis, gegen Marc und den Tschechen Finek (2419, 2,5 Punkte) bleibt. Konstantin Peyrer (2301) punktet heute zwar voll, doch sind die erforderlichen 6 Punkte für die Norm bereits nicht mehr möglich.
Die Runden starten weiterhin jeweils um 14:00 Uhr. (af)
Ergebnisse auf chess-results
LIVE-Partien auf Chessbase, DGT-cloud, chess24 und chess.com
Im Café Museum traf sich in den Achtzigerjahren die Wiener Schachszene. Der Fotograf Erich Reismann war Stammgast. Jetzt ist seine damalige Reportage dort ausgestellt, und nach langer Zeit sind Schachspieler wieder willkommen, schreibt Stefan Löffler.
Die Wiener Kaffeehäuser und das Schachspiel verbindet eine wechselhafte und anekdotenreiche Geschichte. Ihre besten Tage liegen schon etwas länger zurück. In den Büchern von Michael Ehn kann man mehr darüber erfahren. Im 1899 eröffneten Café Museum, zu dessen Stammkundschaft einst Egon Schiele, Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zählten, kam Schach erst viel später, nämlich ab etwa 1970 auf. In dieser Zeit traf sich die Szene noch im Café Laudon. Doch als das Laudon 1985 zu einem asiatischen Restaurant umgebaut wurde, schlug die Stunde des am Karlsplatz liegenden Café Museum, und das Spiegelzimmer wurde zum Refugium der Schachsüchtigen.
Damals war das Museum für den Fotografen Erich Reismann, wie er es selber rückblickend ausdrückt, sein Büro. In seiner Bude hielt er es nicht aus und hatte kein Telefon. Außerdem lag das Kaffeehaus näher bei den Redaktionen, für die er arbeitete. Schach kannte er vom Gymnasium. Dort gab es einen Schachklub, für den er einige Jahre in Wien Liga gespielt hatte. Als der Schachboom einsetzte, wusste Reismann also, was gespielt wurde und erzockte sich bei Partien um die üblichen fünf oder zehn Schilling sein Kaffeegeld. Tauchten Touristen auf, die das Spiel zu meistern glaubten, wussten die Profis die Einsätze aber auch geschickt auf ein Vielfaches zu steigern.
Die Könige des Schachzimmers hießen Khaled Mahdy, genannt Kaletto, und Reini Lendwai. Manche Gäste kannte man nur unter ihrem Kaffeehausnamen. Da war der „tonnenschwere Gerold“, der eigentlich ein schlanker Mann war. Oder der „Ingenieur“, der einmal von seinen Niederlagen so erledigt war, dass er ging, ohne seine Collie-Hündin mitzunehmen. Weil niemand den richtigen Namen des Ingenieurs geschweige denn seine Wohnanschrift wusste, nahm sich bis auf weiteres ein Kellner des Tiers an. Verirrte sich eine Frau ins rauchgeschwängerte Schachzimmer, was gewöhnlich nur alle paar Wochen vorkam, brabbelte einer der Stammgäste: „I brauch ka Puppn, i brauch Kartoffelsuppn.“ Konsumiert wurde wenig, Die Kellner ließen es durchgehen, brachten regelmäßig Tabletts voll mit kostenlosem Wasser ins Schachzimmer, und mancher drückte beim Abrechnen auch mal ein Auge zu.
Dieses eigenartige Biotop weltentrückter Zeitgenossen verdiente eine journalistische Betrachtung, fand Reismann. Mit der Schach-WM 1987 ergab sich ein passender Aufhänger. Der WIENER, ein Zeitgeistmagazin für Männer, beauftragte ihn und Manfred Sax mit einer Reportage. Der Fotograf und der Autor arbeiteten damals regelmäßig zusammen. Erkundungen am Rande der Gesellschaft führten sie zu Punkern, Obdachlosen und Drogensüchtigen. Ihre Reportagen über die österreichische Neonazi-Szene fanden, während Kurt Waldheim Präsident der Republik Österreich war, auch international Abnehmer. Sax zog später nach England um, pendelt aber noch regelmäßig in die Redaktion des WIENER. Reismann machte sich als Magazinfotograf vor allem mit Porträts einen Namen.
Als die Pandemie losging und wenig zu tun war, widmete er sich seinem Schwarz-Weiß-Archiv und stieß dabei auf die rund 500 Schachfotos. Dabei erinnerte er sich daran, dass im Museum früher oft Arbeiten von Studenten der um die Ecke liegenden Kunstakademie hingen. Wie wäre es, wenn dort Abzüge seiner Reportage zu sehen wären?
26 großformatige Abzüge aus der 1987 entstandenen Fotoserie von Erich Reismann sind nun hier zu sehen. Ein paar Beispiele in unserer Galerie.
In der Zwischenzeit hatten die Betreiber mehrmals gewechselt. Mitte der Neunzigerjahre wurde Schach neben die Toilette verbannt, weil das angestammte Zimmer als Nichtraucherzone benötigt wurde. Ein gemeinsames Protestschreiben der Schachspieler blieb wirkungslos. Als 2003 Renovierungen begannen, war Schluss mit Schach. Auch das studentische Publikum kommt nicht mehr. Seit dem Umbau zielt das Preisniveau eher auf Touristen ab. 2010 ist das Museum von Familie Querfeld übernommen worden.
Irmgard Querfeld gefiel Reismanns Vorschlag. 26 großformatige Abzüge, alle Schwarz-Weiß, sind noch bis mindestens Ende März zu sehen. Dazu passend hat der WIENER die damalige Reportage ins Netz gestellt. Dass Schach wieder willkommen ist, sprach sich rasch herum. Der Verein Frau Schach und die Schachgruppe der Philharmoniker haben im Museum einen neuen Treffpunkt gefunden.
Links:
„Geniales Schach im Café Museum 1980“, täglich 8 - 21 Uhr, Café Museum, Operngasse 7, Wien
Schachsüchtig-Reportage im WIENER...
Eine Welt im Schachzimmer, Der Standard...
wk, Text/Info: Stefan Löffler, Galerie-Fotos: Erich Reismann
In dieser neuen ChessBase Show werden zahlreiche Muster und Ideen aus der Praxis für das persönliche Training gezeigt, um so den nötigen Feinschliff als Schachstratege zu bekommen.
Der internationale Meister Harald Schneider-Zinner schöpft aus seiner 15-jährigen Praxis, die ihm zu einem der erfolgreichsten Trainer Österreichs gemacht hat. Aus seiner „Strategieschule“ gingen die Großmeister und Stützen des Nationalteams Felix Blohberger und Valentin Dragnev hervor. Als Trainer des Frauen-Nationalteams erzielte er mit seinen Spielerinnen die größten Erfolge. Über 10 Jahre leitete er die Trainerausbildung in Österreich.
Die Show erscheint wöchentlich. Bisher erschienen sind:
2022-01-24 Hängende Bauern
2022-01-31 Offene Linien
2022-02-07 Manövrieren
Die Strategieschule im Videoportal
wk, Text/Foto: Chessbase
Zur Halbzeit der Vorrunde des FIDE Grand Prix in Berlin ist der Neo-Amerikaner Levon Aronian in der Gruppe C am besten Weg ins Halbfinale, für das sich nur die Gruppen-Ersten qualifzieren. Aronian gewinnt seine beiden Weißpartien gegen Vidit und Keymer und erreicht gegen Dubov mit Schwarz ein Remis und hat damit nach drei der sechs Runden einen Punkt Vorsprung auf Vidit und eineinhalb auf Dubov und Keymer.
In den anderen Gruppen scheint noch alles offen. In der A-Gruppe führt Nakamura mit zwei Punkten vor Grischuk und Esipenko (je 1,5). In der B-Gruppe hat der als Ersatzmann ins Feld gekommen Pole Radoslaw Wojtaszek mit zwei Punkten die Nase vorne. Rapport und Fedoseev folgen mit einem halben Punkt Rückstand. In der D-Gruppe gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Amerikanern Wesley So und Leinier Dominguez Perez. Beide gewinnen gegen Shirov. Harikrishna remisiert dreimal und hat einen halben Punkt Rückstand.
Die vierte Runde der Vorrunde folgt heute ab 15:00 Uhr MEZ. Morgen ist ein Ruhetag, ehe in den Vorgruppen die Entscheidung fällt. Auf der Turnierseite werden alle Partien live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Zwischen 5. und 12. Februar findet in den ÖSB-Räumlichkeiten im Haus des Sports ein IM-Turnier, organisiert von Bundestrainer David Shengelia, statt. Österreichweit erstmalig werden hier auch LIVE-Bretter und Software von Chess Evolution getestet. Das Teilnehmerfeld wird von den in Wien lebenden IMs Lev Yankelevich (2444) und Valentin Baidetskyi (2427) angeführt. Nummer 3 der Setzliste ist der 2010 geborene Tscheche Finek Vaclav (2419).
Für Österreich gehen die FMs Lukas Leisch (2403), Marc Morgunov (2377), Konstantin Peyrer (2301) und Arthur Kruckenhauser (2278) auf IM-Normenjagd. Im starken Feld mit ausschließlich Titelträgern gibt es für den 14-jährigen Kaderspieler Laurenz Borrmann (2232) eine Feuertaufe. Komplettiert wird das Rundenturnier mit dem Bosnier Aleksandar Savanovic (2391) und Guatemalteke Winston Darwin Cu Hor (2337).
Die Österreicher-Paarungen zum Auftakt lauten Peyrer - Borrmann, Leisch - Morgunov und Baidetskyi - Kruckenhauser. Die Partien starten täglich um 14:00 Uhr, am Montag wird eine Doppelrunde (10:00 Uhr und 16:00 Uhr) gespielt. (af, Bild: ds)
Ergebnisse auf chess-results
LIVE-Partien auf Chessbase, DGT-cloud, chess24 und chess.com
Die FIDE startet ihre Grand Prix Serie am 4. Februar mit der ersten Runde in Berlin. Der Sieger und der Zweite qualifizieren sich für das Kandidatenturnier im Juni in Madrid.
Gespielt wird der Grand Prix mit drei Turnieren und 24 Spielern. Jeder Spieler nimmt an zwei Turnieren teil. Das erste Turnier, "Leg 1", ist vom 3.-17. Februar in Berlin. "Leg 2" folgt vom 28. Februar bis 14. März in Belgrad und "Leg 3" wird vom 21. März bis 4. April wieder in Berlin gespielt.
Ein neuer Modus soll für Spannung sorgen. In jedem Turnier nehmen 16 Spieler teil, die in einer Gruppenphase, einem Halbfinale und einem Finale. Aus der Gruppenphase kommt nur der Sieger weiter. Hier ist die Einteilung für "Leg 1":
Pool A:
1. Alexander Grischuk (Russia), 2764
2. Hikaru Nakamura, (USA), 2736
3. Andrey Esipenko* (Russia), 2714
4. Etienne Bacrot (France), 2642
Pool B:
1. Radoslaw Wojtaszek* (Poland), 2686
2. Richard Rapport (Hungary), 2763
3. Vladimir Fedoseev (Russia), 2704
4. Grigoriy Oparin (Russia), 2681
Pool C:
1. Levon Aronian (USA), 2772
2. Vidit Gujrathi (India), 2727
3. Daniil Dubov (Russia), 2720
4. Vincent Keymer (Germany), 2664
Pool D:
1. Wesley So (USA), 2772
2. Leinier Dominguez (USA), 2752
3. Pentala Harikrishna (India), 2717
4. Alexei Shirov (Spain), 2704
*Andrey Esipenko und Radoslaw Wojtaszek ersetzen Ding Liren and Dmitry Andreikin. Andreikin fehlt wegen einer akuten Infektion. Ding Liren erhielt seine Reiseerlaubnis sehr kurzfristig. Sein Visa-Antrag kam dann zu spät.
Die Gruppenphase beginnt morgen, Freitag, um 15:00 Uhr und wird auf der offiziellen Website von World Chess live übertragen und kommentiert. (wk, Bild: Turnierseite)
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Die Österreichischen Meisterschaften der Senioren finden vom 10. bis 14. April 2022 in der Blumenhalle in St. Veit statt. Gespielt wird in den Altersklassen 50+ und 65+. Parallel ausgetragen werden die Österreichischen Jugendmeisterschaften U12-U18. Ausrichter ist der Landesverband Kärnten mit seinem Präsidenten Fritz Knapp an der Spitze der Organisation.
Download: Ausschreibung
Seit dem 27. Jänner diesen Jahres gibt es „Frau Schach“ nun endlich auch in Bregenz! Weiters ist ein neuer Standort mit Graz gesichert. Die Inbetriebnahme soll aller Voraussicht nach im März erfolgen - Infos dazu folgen in Bälde.
„Frau Schach“ wurde 2013 von der Hobbyspielerin Karoline Spalt in Wien gegründet. Ziel ist es, in der männerdominierten Schachwelt eine Lücke zu füllen und Mädchen und Frauen einen Raum zu bieten, wo sie und ihre Liebe zum Schach im Vordergrund stehen. Das Herzstück von „Frau Schach“ ist dabei ein regelmäßig stattfindender Frauenschachabend in entspannt-freundschaftlicher Atmosphäre - bis dato ausschließlich im Wiener Café Schopenhauer.
Seit letzter Woche gibt es nun auch im Westen mit WIM Helene Mira im Bregenzer Hirschenwirt eine Frau Schach. Zur Eröffnungsfeier fanden sich neun spielfreudige Frauen ein, sogar Obfrau Dagmar Jenner ist aus Wien angereist. Der ÖSB wüscht alles Gute für den Start dieser neuen Projekte!
Frau Schach ist nicht als Verein organisiert, die Teilnahme ist kostenlos, einfach vorbeikommen und verzaubern lassen! Weitere Infos, sowie kommende Termine finden sich auf der immer aktuellen Homepage. (af, Bild: G. Peyrer)
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