Die "Clutch Chess" Matches in St. Louis verlaufen im Semifinale und Finale mit einer Ausnahme hochdramatisch und bringen spannende Unterhaltung für die vielen Online-Zuschauer. Die Ausnahme war das Semifinale zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und Levon Aronian. Carlsen gewinnt fünf der zwölf Partien ohne Niederlage und hätte es beinahe geschafft schon vor den beiden finalen Partien, bei denen es um dreifache Punkte geht, im Finale zu stehen. Den noch fehlenden halben Punkt übererfüllt er bereits in der ersten "Clutch-Partie". Am Ende gewinnt er mit 12:6.
Im zweiten Semifinale demoliert Wesley So am ersten Spieltag Fabiano Caruana ebenso deutlich mit 6:2 wie Carlsen im anderen Match gegen Aronian. Am zweiten Spieltag kann Caruana aber mit drei Siegen bei einer Niederlage den Rückstand vor den entscheidenden "Clutch Games" auf 5:7 reduzieren. In der 11. Runde holt er sich mit einem Sieg drei Punkte und die Führung. Ein völlig entnervter Wesley So erlaubt dann in der 12. Partie in einer "must win situation" eine Zugwiederholung. Caruana schafft doch noch mit 9,5:8,5 den Einzug ins Finale und erhält damit die Chance zur "WM-Revanche".
Das Finale zwischen den derzeit besten Spielern der Welt verläuft völlig ausgeglichen. Carlsen gelingt am ersten Tag in der dritten Partie die Führung. Caruana gleicht in der vierten aus. Dann gewinnt Carlsen doppelte Punkte in der fünften Partie und geht erneut in Führung. In der zweiten "Clutch-Partie" des ersten Tages scheint er dann mit Schwarz erneut am Weg zum Sieg und die Führung deutlich auf vier Punkte ausbauen zu können. Carlsen verbraucht aber viel Zeit und findet in einer komplizierten Stellung nicht den Weg zum Sieg. Caruana nutzt die sich bietende Chance und gleicht zum 4:4 aus. In den Interviews zeigt sich sichtliche Erleichterung bei Caruana und Frust bei Carlsen.
Am zweiten Spieltag geht es ähnlich weiter. Carlsen geht gleich zum Auftakt wieder in Führung, muss dann aber in der 9. Partie erneut den Ausgleich hinnehmen. Immerhin verbessert er noch mit einem Sieg in der 10. Partie und einer knappen 6,5:5,5 Führung die Ausgangsposition für die entscheidenden letzten zwei Partien des Turniers. Caruana sucht seine Chance mit 1.e4 und Carlsen wählt die gleiche sizilianische Variante, mit der er in der 9. Runde verloren hatte. Erneut bringt sie ihm kein Glück. Er verbessert zwar und scheint mit einem Bauernopfer auszugleichen, aber die Stellung spielt sich schwer und Carlsen findet nicht die richtige Figurenaufstellung. Caruana gewinnt die drei Punkte und geht erstmals in Führung. In der letzten Partie muss Carlsen daher gewinnen um doch noch den Matchsieg und das erste Preisgeld zu holen. Er wählt die englische Eröffnung. Aufs Brett kommt jene Variante, die Carlsen schon in der ersten Partie versucht hatte. Caruana verbessert mit aktivem Spiel am Damenflügel wird dann aber rasch von einem Bauernopfer ausgehebelt und geht nach dessen Annahme sang und klanglos unter. Carlsen gewinnt doch noch knapp mit 9,5:8,5 und holt sich das erste Preisgeld in Höhe von 50.000 Dollar. Dazu kommen weitere 25.000 Bonus durch Siege in den "Clutch Games". (wk, Bild: Turnierseite)
Turnierseite
Annika Fröwis gewinnt das Semifinale der 1. Österreichischen Internet Schachmeisterschaft der Frauen im Blitz ohne Punkteverlust mit zwei Punkten Vorsprung auf Barbara Teuschler. Einen halben Punkt dahinter wird Zsofia Vicze überraschend mit 6,5 Punkten Dritte vor Helene Mira (6).
Insgesamt haben 23 Spielerinnen am Semifinale teilgenommen. Der Kampfgeist war vorbildlich. Keine einzige Spielerin ist vorzeitig ausgestiegen, wie das sonst bei online Turnieren immer wieder einmal vorkommt. ChessBase Turnierleiter Holger Lieske konnte das Turnier wie geplant ohne Unterbrechungen oder sonstige Vorkommnisse rasch innerhalb von zwei Stunden über die Bühne bringen.
Acht Spielerinnen haben sich aus dem Semifinale für das Finale qualifiziert, das voraussichtlich im Herbst im Rahmen einer 100-Jahre ÖSB Feier vor Ort unter Aufsicht eines Schiedsrichters gespielt wird. Daneben sind vier Spielerinnen bereits durch die Vorrunde qualifiziert. Insgesamt sind im Finale daher die folgenden 12 Spielerinnen dabei:
Aus dem Semifinale:
1. Annika Fröwis
2. Barbara Teuschler
3. Zsofia Vicze
4. Helene Mira
5. Nino Kordzadze
6. Magdalena Mörwald
7. Miriam Mörwald
9. Kata Vizce
Aus der Vorrunde:
1. Anna-Christina Ragger
2. Julia Novkovic
3. Veronika Exler
4. Elisabeth Hapala (8. im Semifinale)
Alle Gewinnerinnen der von ChessBase gespendeten Sachpreise aus der Vorrunde und dem Semifinale werden in den nächsten Tagen direkt von ChessBase kontaktiert.
OeISM 2020 Blitz Frauen
Vorrunde:
Samstag, 30.05.2020, Chess-Results, Endstand
Semifinale:
Samstag, 13.06.2020, Chess-Results, Endstand
In der 62. Sendung erstrahlt ChessBase TV Austria erstmals in einem neuen Layout. Aufgrund der Corona Krise ist Moderator Harald Schneider-Zinner weitere ohne Gast und behandelt alleine das Thema Blockade.
Links:
Info-Seite ChessBase TV Austria
Youtube: 62. Sendung - 06/2020 (Youtube)
Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
Am 18. Juni veranstaltet Harald Schneider-Zinner in Kooperation mit dem Deutschen Schachbund und der Deutschen Schachjugend ein Internationales Zoom-Meeting in deutscher Sprache zum Thema Mädchen und Frauenschach. Ehrengast wird ECU-Vizepräsidentin Eva Repkova sein.
Am Prgramm stehen: Kennenlernen, Gedankenaustausch, Planung der nächsten Schritte und Projekte wie: Kongress, Kooperation Fortbildung, Vorstellungsserie „Starke Frauen“, Länderwettkämpfe und andere Online-Turniere, ….
Interessierte melden sich bitte bis 17. Juni an:
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Die Pandemie bringt der Schachwelt ein Online-Highlight nach dem anderen und viele neue Spielarten. In St. Louis, dem Zentrum des Schachs in Amerika, spielt die Weltelite vom 6. bis 14. Juni "Clutch Chess".
Acht Spieler treffen im K.O.-System aufeinander. Gespielt werden jeweils 12 Partien pro Match, je 6 an einem Tag, mit einer Rapid Bedenkzeit von 10 Minuten pro Spieler und Partie plus 5 Sekunden Inkrement. Das besondere am "Clutch Chess" ist, dass die Partien fünf und sechs am ersten Tag doppelte Punkte bringen und am zweiten Tag sogar dreifache. Insgesamt werden somit in jedem Match 18 Punkte vergeben, sechs davon allein in den letzten beiden Runden. Zudem gewinnt bei Gleichstand jener Spieler, der mehr "Clutch Punkte" gesammelt hat. So bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten, es sei denn ein Spieler erreicht 9,5 von 12 möglichen Punkten vor den letzten beiden Partien. Wie immer in St. Louis ist der Preisfonds mit 265.000 Dollar attraktiv, ein Teil davon wir als Prämien an die Sieger in den "Clutch Partien" vergeben.
Im Viertelfinale haben sich Magnus Carlsen, Fabiano Caruana, Wesley So und Levon Aronian durchgesetzt. Carlsen startet gegen Jeffery Xiong souverän mit 3:0 und einer 3,5:0,5 Führung nach vier Partien. Dann kommt bei ihm aber Sand ins Getriebe. Xiong gewinnt eine "Clutch Partie" am ersten Tag und die erste Partie am zweiten Spieltag und übernimmt dank des "Clutch Sieges" die Führung. In den nächsten vier Partien ist Carlsen aber wieder auf der Höhe. Er gewinnt drei davon bei einem Remis und steigt mit einem Gesamtcore von 11,5:6,5 letztlich doch deutlich auf.
Im Semifinale trifft Carlsen auf Aronian. Armeniens Nationalheld führt nach dem ersten Tag mit 5:3 und geht am zweiten immer noch mit zwei Punkten Vorsprung in die letzten beiden Partien. Die "Clutch Partien" müssen entscheiden. In der ersten holt sich Grischuk mit einem Sieg drei Punkte und die Führung. In der zweiten muss Aronian daher gewinnen um noch aufzusteigen. Er opfert in einem Sizilianer einen Bauern, objektiv steht Grischuk aber mit Schwarz etwas besser. Doch dann zieht Grischuk den falschen Turm auf die d-Linie und erlaubt Aronian mit einem Opfer die schwarze Königsstellung zu zertrümmern und den blanken König zu erlegen. Das Match endet 10:8 für Aronian.
In einem rein amerikanische Duell gewinnt Caruana gegen Dominguez mit 10,5:7,5. Die Entscheidung fällt am ersten Tag in den Partien drei bis fünf, die alle an Caruana gehen und ihm eine Führung mit drei Punkten bescheren, die er am zweiten Tag über die Distanz retten kann. Eine deutliche Schlappe erleidet Maxime Vachier-Lagrave gegen Wesley So. Der Franzose experimentiert abseits seines üblichen Eröffnungsrepertoires und geht klar mit 5:13 unter. Damit gibt es zwischen Caruana und So ein rein amerikanisches Semifinale.
Das Semifinale wird jeweils Donnerstag und Freitag ab 20:00 Uhr MEZ live übertragen und wie in St. Louis üblich von Seirawan, Shahade und Ashley kommentiert.
Turnierseite
Die Kommission für Ausbildung des ÖSB wird im Juli an einem Abend einen Trainerstammtisch via Zoom anbieten. Neben der Möglichkeit sich auszutauschen habt ihr die Option euch und eure Trainerarbeit in einer kurzen Sequenz vorzustellen (10 – 20min pro Trainer).
Ihr könnt einen Überblick über eure Aktivitäten geben, eure liebste Trainingsmethode, eure Trainerphilosophie, euer Lieblingsbuch, eine Trainingssequenz, eure Homepage …vorstellen.
Die Sequenzen werden aufgezeichnet und veröffentlicht, während die Gesprächsrunde nicht aufgezeichnet wird und so eine offene Diskussion möglich ist.
Wer Interesse an der Teilnahme hat, gibt mir bitte bis 15. Juni Bescheid (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Wer eine Kurzsequenz leiten möchte, schreibt mir bitte in 1-3 beschreibenden Sätzen dazu, was er gerne bringen möchte. - Keine Angst vor der Technik! Wer eine Kurzeinschulung braucht, kann die gerne vorher bekommen.
Herzliche Grüße, Harald Schneider-Zinner
PS: Für die Fortbildung am 19. Juni zum Thema Mentaltraining und strategische Endspiele (+kurze Buchvorstellung von Bricards „Strategischen Schachaufgaben“) könnt ihr euch bereits anmelden. Anmeldeschluss: 18. Juni. (wk)
Download: Ausschreibung
Harald Schneider-Zinner
Bundesfrauentrainer
Vorsitzender Kommission Ausbildung
Der Österreichische Schachbund (ÖSB) hat heute ein umfangreiches Sicherheitskonzept an Bundesminister Rudolf Anschober übermittelt und möchte auch in Zeiten der COVID-19 Pandemie Möglichkeiten schaffen um wieder Schachwettkämpfe am Brett austragen zu können.
Schach ist eine klassische Indoor-Sportart mit einem Zweikampf am Brett. Ein Abstand von zwei Metern, wie derzeit vorgeschrieben, ist da nicht machbar. Im Unterschied zu vielen anderen Sportarten ist aber auch das Problem einer heftigen Atmung nicht gegeben. Der Österreichische Schachbund hat daher unter fachärztlicher Begleitung der MedUni Wien mit Prof. Dr. med. H-P Hutter und Doz. Dr. H Moshammer ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Kernpunkte sind ein Meter Abstand in alle Richtungen und das Tragen einer Schutzmaske.
"Gesundheit für unsere Spielerinnen und Spieler hat oberste Priorität. Wir wollen mit Sicherheit Schach spielen, der bekannte österreichische Schachsommer mit seinem Holiday-Turnieren ist auch ein wichtiger Tourismusfaktor. Wir hoffen auf eine baldige Genehmigung durch das Ministerium und an eine Rückkehr an die Bretter.", erläutert ÖSB-Präsident LAbg. Christian Hursky im Ansuchen das Anliegen der Schachsportler. (wk)
Links:
Gesundheitsministerium
Sport Austria
Die 1. Online Rapid Europameisterschaft der Europäischen Schachunion (ECU) ist inzwischen abgeschlossen. Insgesamt haben 4.500 Spieler aus allen europäischen Ländern daran teilgenommen. Gespielt wurde auf chess.com mit einer Bedenkzeit von 10 Minuten pro Spieler und Partie sowie 2 Sekunden pro Zug.
Im Super-Finale, das mit 16 Spielern im K.O.-System ausgetragen wurde setzt sich im Finale der russische GM Sarana Alexey gegen David Navare (CZE) durch. Alexey war zuvor Gewinner des 1. Grand Prix-Events für die E-Gruppe mit 7,5 Punkten und belegte den 4. Platz beim 2. Grand Prix-Event der E-Gruppe mit 6,5 Punkten. Nach dem Ende des Finales wurde Sarana im TV-Studio von Chess.com von den Kommentatoren der Online-Schach-Europameisterschaft WGM Keti Tsatsalashvili und GM Roeland Pruijssers interviewt und betonte: „Ich bin sehr glücklich, dass dieses Turnier organisiert wurde , weil wir, 2600 Spieler, nicht viele Chancen haben, zu spielen und einige Preise zu gewinnen.“
Insgesamt hatten sich die besten 14 Spieler aus zwei Grand-Prix-Events der Gruppe E (für Spieler mit einem Rating von 2300+) für die letzte Knockout-Phase qualifiziert. Ergänzt wurde das Feld durch zwei Spieler, die von der ECU nominiert wurden: Anish Giri (NED, 2731) und Navara David (CZE, 2707 Rapid RTG). Während sich Navara souverän ins Finale kämpfte war für Giri schon im Viertelfinale gegen den späteren Sieger mit 0,5:1,5 Endstation. Im Spiel um den dritten Platz setzt sich in einem rein armenischen Duell Gabriel Sargissian gegen Sergei Movesesian mit 2:0 durch.
Aus Österreich hat an den fünf Vorgruppen mit 64 Spielern "ein volles Schachbrett teilgenommen". In der Gruppe 2300+ war aber letztlich leider kein Österreicher dabei.
Bericht ECU Website (Englisch)
Chess-Results
Nachdem das österreichische Team in der Vorwoche die Gruppenphase des Länderkampfes vor England sensationell gewinnen konnte, standen außer uns mit Deutschland, Frankreich, Ungarn und England vier starke Konkurrenten im Finale. Über 90 Minuten (5+2) bekam man Spielerinnen der anderen Teams zugelost. Die jeweils 20 besten einer Mannschaft wurden für das Endergebnis gewertet. Parallel fand noch ein Turnier für die Teams, die sich nicht für das Finale qualifiziert hatten, statt - hier war Tschechien siegreich.
Doch nun zum grande Finale: Nicht nur das größte Team mit 158 Spielerinnen, sondern auch das erfolgreichste war diesmal Deutschland (nach einem 2. Platz in der Vorwoche hinter Frankreich). Dass die Nationalspielerinnen Sarah Papp und Melanie Lubbe nur auf Platz 19 und 20 des deutschen Teams landeten und somit gerade noch in die Team-Wertung fielen, spricht für eine enorme Dichte an starken deutschen Online-Blitzerinnen. Platz zwei, mit nur 10 Punkten Rückstand, geht an Frankreich, angeführt von IM Sophie Milliet, die sich mit 43 Punkten die Krone der Individualwertung ergreift. Mit 416 Punkten sichert sich das englische Team den verbleibenden Platz am Podest. Um Haaresbreite, wegen einem einzigen Punkt, muss sich Team Österreich mit Blech begnügen, doch wird Ungarn noch auf Platz 5 verwiesen. Hervorzuheben sind die Leistungen von Annika Fröwis und Helene Mira, die auch in der Einzelwertung bei fast 400 Spielerinnen Platz 2 und 4 belegen konnten. Über die Hälfte der österreichischen Spielerinnen waren noch U18 und bis auf Tirol und Kärnten waren alle Bundesländer vertreten. Nach den tollen Rückmeldungen wird über eine Fortsetzung des Projekts diskutiert.
Ergebnisse Finale
Ergebnisse Runner-Up
(af, Bild/Ergebnisse: lichess)
Das Finale der Lindores Abbey Rapid Challenge zwischen Hikarua Nakamura und Daniil Dubov in den vergangenen drei Tage war an Dramatik kaum zu überbieten. Der Modus die K.O.-Phase im Tennis Format "best of three" mit maximal drei "Sätzen" zu spielen hat sich dabei bewährt. Jeder Satz besteht aus vier Rapid-Partien und im Falle eines Gleichstandes einer Armageddon Entscheidung.
Im ersten Satz dominiert Hikaru Nakamura. Er geht mit zwei Siegen rasch 2:0 in Führung und erwischt Dubov völlig am falschen Fuss. Er verbraucht viel Zeit und kommt nicht recht gegen das solide Spiel Nakamuras an. Zwar erzwingt Dubov mit einem Sieg in der dritten Partie noch eine vierte Partie in der sich Nakamura aber mit einem Remis den 2,5:1,5 Satzgewinn sichert und die 1:0 Führung im Match.
Im zweiten Satz kommt Dobov mit einer neuen Strategie. Er spielt schneller und solide. Nakamura wählt mit Weiß in einem Sizilianer die ruhige Alapin Variante mit c3, weicht aber überraschend von einem Vorgänger gegen Vachier-Lagrave ab. Dubov steht bald besser und kann die erste Partie mit Schwarz gewinnen. In den folgenden drei Partien kämpft Nakamura um den Ausgleich. Dubov kommt aber nur in der vierten Partie leicht unter Druck, hält aber die Partie und gewinnt den zweiten Satz seinerseits mit 2,5:1,5.
Die Entscheidung musst daher am Sonntag im dritten Satz fallen. Der Auftakt sieht für Nakamura vielversprechend aus. Er remisiert in der ersten Partie problemlos mit Schwarz und erreicht in der zweiten eine strategisch überlegene Stellung. Die drei Peters - Svidler, Leko und Nielsen - sehen in der Live-Kommentierung bereits die Führung des Amerikaners. Ganz so leicht war es aber nicht und ein paar Ungenauigkeiten später wendet sich das Blatt. Trotz knapper Bedenkzeit zeigt sich Dubov in der entscheidenden taktischen Abwicklung auf der Höhe und geht mit 1,5:0,5 in Führung. Wer an eine Vorentscheidung dachte sieht sich getäuscht. In der nächsten Partie kämpft sich Nakamura zurück und schafft postwendend seinerseits mit einem Schwarzsieg den Ausgleich. Nach einem Remis in der vierten Partie muss die Entscheidung im Armageddon fallen. Nakamura wählt Schwarz. Dubov erhält eine Minute mehr Bedenkzeit muss aber gewinnen. Dubov überrascht mit 1.e4 auf e5 mit der Glek-Variante, einem Fianchetto des Läufers nach g2. Die Überraschung wirkt. Dubov steht rasch besser und als früh das Zentrum öffnet entscheidet eine überraschende Taktik bereits im 12. Zug das Match. Nakamura schleppt die Partie zwar noch bis zum 45. Zug weiter, muss sich dann aber ins unvermeidliche fügen. Duvov gewinnt den dritten Satz mit 3:2 und das Match mit 2:1. Es ist wohl sein größter Erfolg nach dem Gewinn der Rapid Weltmeisterschaft 2018.
Chess24 begleitet die Veranstaltung mit einer lesenswerten Serie an Portraits der Spieler. Bisher wurden publiziert:
Magnus Carlsen und das norwegische Schach
Alireza Firouzja and Iranian Chess Heritage
Nakamura, Caruana, So und das amerikanische Schacherbe
Ding Liren, der stille Killer
Sergey Karjakin, das ultimative Wunderkind
Levon Aronian, der armenische Superstar
Von Rubinstein bis Duda, eine kurze Geschichte des polnischen Schachs
Yu Yangyi, "90% Fleiß und 10% Talent"
Alexander Grischuk, "Prokratination ist definitiv der Hauptgrund"
Daniil Dubov, aus Russland mit Ideen
(wk, Foto/Test/Info: Chess24)
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