Die erste Partie der Schach-Weltmeisterschaft 2018 begann gestern in London pünktlich um 15:00 Uhr Ortszeit. Caruana, er hatte am Vorabend die weißen Steine zugelost bekommen, beginnt mit dem Zug des Königsbauern. Carlsen zeigt mit seiner Eröffnungswahl der scharfen sizilianischen Verteidigung, dass er von Anfang an auf Kampf aus ist. Nach Carlsens zweitem Zug Sc6 scheut sich Caruana aber die Herausforderung eines offenen Sizilianers anzunehmen und wählt die solide Rossolimo-Variante, die Carlsen stets in seinen früheren WM-Kämpfen selbst gerne gewählt hatte. Gestern präsentierte er mit Schwarz ein neues Konzept und übernimmt rasch die Initiative. Knapp vor der Zeitkontrolle steht er nach Analysen der verschiedensten Kommentatoren sogar auf Gewinn, verpasst aber im 38. Zug die Chance auf ein entscheidendes Qualitätsopfer. Nachdem die Zeitkontrolle erreicht war, stand der Weltmeister zwar weiter besser, aber der mögliche Sieg war ihm entschlüpft. Er erreicht zwar noch ein Turmendspiel mit einem Bauern mehr und spielt dieses bis zum 115. Zug, muss aber nach sieben Stunden doch ins Remis einwilligen. Psychologisch sind beide Spieler Gewinner und Verlierer. Caruna muss verkraften gleich in der ersten Partie glatt überspielt worden zu sein, darf sich aber freuen mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Carlsen muss seinen verpassten Chancen nachtrauern, hat aber deutlich seine spielerische Stärke dokumentiert. Die zweite Partie folgt heute um 16:00 MEZ. Live-Übertragungen gibt es auf der Turnierseite, bei ChessBase und bei Chess24. (wk, Logo: FIDE) Offizielle Website, Regulativ, FIDE Videokommentare: Markus Ragger, Daniel King, DerStandard: Bericht 1. Runde
Das mit Spannung erwartet Macht zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und Herausforderer Fabiano Caruana beginnt am Freitag, dem 9. November um 16:00 Uhr MEZ in London. Gespielt wird im St. Martins College im zentral gelegenen Stadtteil Holborn. Das Match ist auf 12 Partien angesetzt, wobei jeweils auf zwei Runden ein Ruhetag folgt. Einen zusätzlichen Ruhetag gibt es dann noch vor einer möglichen Schlussrunde am 26. November. Sollte es danach 6:6 stehen, folgt ein Stichkampf. Im Gegensatz zu früheren Matches von Carlsen gibt es diesmal einen echten Schachgipfel der zwei stärksten Spieler der Weltrangliste. Caruana hat spätestens mit dem Gewinn des Kandidatenturniers in Berlin einen Erfolgslauf gestartet und ist Carlsen bis auf drei Punkte nahe gekommen. Der Norweger hält mit 2835 aber noch immer die Position der Nummer Eins, hat aber seit seinem Höchststand 2014 mit 2882 doch einiges wieder verloren. Die Schachwelt erwartet ein ausgeglichenes Match bei dem Kleinigkeiten entscheiden könnten. Vielleicht sind das auch wieder Carlsens phänomenale Fähigkeiten im Schnell- und Blitzschach, die ihm im Tie-Break gegen Sergey Karjakin vor zwei Jahren in New York den Titel gerettet haben. (wk, Logo: FIDE) Offizielle Website, Regulativ
Die Standardpartien der zweiten Runde des World Cups der Frauen sind geschlagen und acht Spielerinnen haben bereits den Aufstieg in die nächste Runde geschafft. Wenjun Ju, Mo Zahi (beide CHN), Valentina Gunina (RUS), Anna Muzychuk (UKR), Jolanta Zawadzka (POL), Mobina Alinasab (IRI) und Alisa Galliamova können morgen einen Ruhetag einlegen. Sechzehn Spielerinnen müssen hingegen in einen nervenaufreibenden Stichkampf. Froh sind darüber vor allem Mariya Muzychuk (UKR) und Natalia Pogonina (RUS). Sie konnten heute ihre Matches gegen Ekaterina Atalik (TUR) bzw. Jiner Zhu (CHN) noch ausgleichen. In sechs Begegnungen gab es hingegen zwei Remisen. Der Stickhampf beginnt morgen um 11:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: FIDE) Offizielle Website, FIDE
Sieben Chinesinnen sind unter den letzten 32 der Frauen WM. In der ersten Partie der zweiten Runde können Wemjun Ju, Jineer Zhu und Mo Zhai ihre Weißpartien gewinnen. Ihre Landsfrauen Shiqun Ni, Zhongyi Tan, Tingjie Lei und Xue Zhao schaffen sich mit Schwarzremisen ebenfalls gute Chancen auf einen Aufstieg. Siege gelingen heute auch Alisa Galliamova im russischen Duell gegen Aleksandra Goryachkina sowie mit Schwarz Anna Muzychuk (UKR) gegen Anastasia Bondaruk (RUS), Ekaterina Atalik (TUR) gegen Mariya Muzychuk (UKR) und Mobina Alinasab (IRI) gegen Monika Socko (POL). Westeuropäische Spielerinnen sind nach dem Ausscheiden von Pähtz (GER), Vega und Matnadze (beide ESP) und Arakhamia-Grant (SCO) keine mehr dabei. (wk, Logo: ChessBase) Offizielle Website, FIDE
Acht Teilnehmer haben über drei Semester viel Zeit und Energie investiert um die höchste Trainerstufe des österreichischen Sports zu erreichen. In den ersten zwei Semestern wurden sie mit Sportlern aus dem Schisport, mit Eisläufern, Handballspielern, Judokern, … in Sportpädagogik, Sportpsychologie, Sportbiologie, ect. ausgebildet. Im dritten Semester stand „Schach pur“ am Programm. Neben dem Kursleiter Harald Schneider-Zinner referierten unsere Bundestrainer David Shengelia und Siegfried Baumegger sowie der deutsche Bundestrainer Bernd Vökler. Abgerundet wurde das Programm durch Kawe Kristof (Regelkunde) und Peter Vogl (Mentaltraining). Alle Teilnehmer bestachen durch großen Einsatz. Sie bereiteten zahlreiche Vorträge vor und kamen mit zum Teil ausgezeichnetem Erfolg durch die Prüfung. Damit hat der österreichische Schachsport aktuell 20 lizenzierte Trainer und Trainerinnen und 36 lizenzierte Instruktoren. (wk, Text/Foto/Bericht: Harald Schneider-Zinner) Foto-Bericht mit allen neuen Trainern
Die "World Cadets Chess Championships" mit den Altersklassen U-8, U-10 und U-12 finden heuer vom 4. bis 11. November in Santiago de Compostela, Spanien, statt. Bekannt ist die Stadt vor allem als Ende des "Jakobsweges". Die österreichischen Teilnehmer sind gut ins Turnier gestartet. Kata Vicze (MU12) hat ihre taktische Stärke ausgespielt und liegt mit 2 aus 2 toll im Rennen, die anderen Österreichischen Teilnehmer, Siobhan Mensah (MU8), Leefke Giselbrecht (MU10) und Peter Balint (BU8) haben nach zwei Runden jeweils einen Sieg erspielt. Die Organisation des Turniers ist leider nicht besonders gut. Begonnen hat es für uns mit zwei Stunden Wartezeit am Flughafen, weil dort jeder einzelne zur Akkreditierung musste, dann gab es in unserem Hotel (angeblich 4*) keine Heizung und nur zwischendurch Internet und die Bustransfers zum Spielsaal funktionieren zwar, bei der Ankunft ist dort allerdings noch alles verschlossen, da wir eine Stunde zu früh sind, also heißt es im Freien warten, bis endlich aufgesperrt wird. (wk, Text/Foto: Gert Schnider) Turnierseite
Das Feld der 64 Frauen hat sich nach der ersten K.O.-Runde halbiert. Da der Modus vorsieht, dass die stärksten Spielerin nach Elo auf die Schwächste trifft, die Zweitstärkste auf die Vorletzte, usw., gibt es bereits in der ersten Runde einige Begegnungen auf Augenhöhe. Es gab aber auch Überraschungen bei Begegnungen mit großem Elo-Unterschied. So verliert die Russin Olga Girya gegen die Chinesin Mo Zhai glatt mit 0:2 und die Georgierin Lela Javakhisvili verliert mit 0:2 gegen Jiner Zhu, eine weitere Spielerin aus China. Die größte Überraschung ist aber das Ausscheiden der deutschen Spitzenspielerin Elisabeth Pähtz gegen die Iranierin Mobina Alinasab. Pähtz hat in der aktuellen Eloliste mit 2495 um mehr als 250 Elopunkte mehr als ihre Gegnerin. Die Runde der letzten 32 beginnt morgen um 15:00 Uhr Ortszeit (11:00 MEZ). Die Partien werden auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Logo: FIDE) Offizielle Website, FIDE
Markus Ragger wird in der aktuellen November Liste der FIDE zum dritten Mal nach Oktober 2016 und Februar 2017 mit einer Elozahl über 2700 geführt. Ragger liegt nach guten Leistungen bei der Olympiade in Batumi und dem Europacup der Vereine in Halkidiki mit 2701 am 45. Platz der Weltrangliste. Auf sein Karriere-Hoch von 2703 fehlen nur zwei Punkte. An der Spitze ist Magnus Carlsen mit 2835 weiter in Führung, sein Vorsprung auf Fabiano Caruana ist ein paar Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in London allerding auf drei Punkte geschmolzen. Über 2800 sind auch noch Shahriayr Mamedyarov (2817) und Ding Liren (2816). Zum fünftplatzierten Anish Giri mit 2780 klafft bereits eine Lücke von 36 Punkten. In den Top-10 sind weiters Vachier-Lagrave, Kramnik, Anand, Grischuk und So. In der Frauenwertung ist Yifan Hou mit 2658 weiter in Führung. Mit Respektabstand folgen Weltmeisterin Wenjun Ju (2568) und Anna Muzychuk (2564). (wk) FIDE Rating Server
Vom 3. bis 23. November findet in Khanty-Mansiysk, Sibirien, Russland, die Weltmeisterschaft der Frauen statt. Sie wird, wie der World Cup bei den Herren, im K.O.-System mit 64 Spielerinnen aus 28 Nationen ausgetragen. Gespielt werden Mini-Matches mit zwei Runden und bei Gleichstand ein Tie-Break mit Schnellschachpartien und falls auch hier keine Entscheidung fällt mit Blitzpartien. Top-gesetzt sind Weltmeisterin Wenjun Ju (2561, China), Alexandra Kosteniuk (2551, Russland), Mariya Muzychuk (2533, Ukraine) und Tan Zhongyi (2527, China). Die FIDE vermeldet auf ihrer Website, dass das Präsidium einen Vorschlag des neunen Präsidenten Arkadij Dvorkovich beschlossen hat, wonach der WM-Zyklus der Frauen jenem der Männer angeglichen wird. Die vier Semifinalistinnen der heurigen WM qualifizieren sich für ein Kandidatenturnier der Frauen im Zyklus 2019-2020. Schauplatz der WM ist die berühmte "Ugra Chess Adacemy", die anlässlich der Olympiade 2010 im Zentrum erreichtet wurde. Der Gesamtpreisfonds der WM beträgt 450.000 Dollar. Die erste Runde beginnt morgen um 15:00 Uhr Ortszeit, das ist 11:00 MEZ. (wk, Logo: FIDE) Offizielle Website,