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Auswertung des Kreativwettbewerbs

Unser Frauenschach_AUT-Team hat bei dem Kreativwettbewerb 9 tolle Einsendungen bekommen. Es gab aus den verschiedensten Kategorien etwas zu finden: Kreuzworträtsel, Geschichten, Gedichte, Zeichnungen, einen Song und viele weitere kreative Ideen! Es hat uns sehr gefreut, so viele tolle und aufwendige Beiträge zu bekommen. Außerdem ist es super, dass wir sogar einen Beitrag, außer Konkurrenz, einer Spielerin aus dem Ausland bekommen haben.

Und nun wird's spannend... die Auswertung!

Der erste Platz geht an Günther Rier und seine Schülerin und Vereinskollegin Vera Marie Krejci mit 122 erreichten Punkten! Die beiden haben zusammen eine tolle Geschichte über Steinitz geschrieben, in der sie ihre Interessen vereinigten- Steinitz, Sherlock Holmes und Zeitreisen. Die schachspezifischen Informationen sind nicht ausgedacht, sondern beruhen auf wahren Ereignissen, so erfährt man auch, dass Wilhelm Steinitz als erster Schachweltmeister die Entwicklung des Frauenschachs Ende des 19.Jhdts. förderte. Wirklich eine sehr gelungene Geschichte!
Der zweite Platz geht an Sara Felberbauer und Niklas Steinbauer, die 119 Punkte erreichten! Die beiden haben sich überlegt, zusammen für den Kreativwettbewerb einen Song zu schreiben. Worüber er handelt? Die Power der Frauen! Sowohl der Text als auch die Musik stammen von ihnen selbst, sehr beeindruckend.
Auch noch auf das Stockerl schaffte es Sylvia Karner mit 100 Punkten und ihrer Zeichnung! In ihrem Bild stellt die Dame den König in den Schatten und zeigt, was die Frauen so alles drauf haben!
Außerdem haben wir noch einen Kategoriepreis- die beste Einsendung von einem Mädchen unter 12 Jahren. Und dieser Preis geht an Emma Steinhofer, die sogar gleich zwei Beiträge eingereicht hat. Ein Elfchen und ein Comic, mit dem sie super punkten konnte. Emmas Comic landet mit 93 Punkten auf Rang 4!

Gratulation an alle! Wir bedanken uns für all die tollen und kreativen Einsendungen und werden die Gewinner in den nächsten Tagen kontaktieren!

Einige der Einreichungen werden außerdem in den nächsten Wochen auch auf unseren Social Medias (Instagram + Facebook unter Frauenschach_AUT) online gestellt werden. 

Weitere Infos über den Kreativwettbewerb siehe Ausschreibung.

(mm)

ÖSB Präsidium beschließt Bundesliga Auftakt in Graz durchzuführen

Das Präsidium des ÖSB hat in einer gestrigen Online Sitzung nach ausführlichen Diskussionen beschlossen, dass der Termin vom 22.-24. Jänner 2021 für den Auftakt der 1. Bundesliga und der Frauenbundesliga nicht abgesagt oder verschoben wird. Hintergrund für diese Entscheidung ist einerseits, dass die Durchführung durch die Regelungen für den Spitzensport gesetzlich erlaubt ist, dass ausländische Spieler einreisen dürfen ohne in Österreich in Quarantäne zu müssen und dass eine baldige Besserung der aktuellen Lage nicht zu erwarten ist. 

Das Präsidium hat aber auch darauf Rücksicht genommen, dass es Vereinen freisteht in der gegenwärtigen Situation nicht spielen zu wollen oder können und hat für sie die Möglichkeit geschaffen, sich bis 15. Jänner zurückziehen können. Alle Strafen und Sperren laut TUWO werden in diesem Fall ausgesetzt. Ein späterer Einstieg in die Meisterschaft ist aber nicht mehr möglich. Die damit verbundene Problematik einer Abstiegsregelung in der 1. Bundesliga wird vom Präsidium zu einem späteren Zeitpunkt kulant geregelt. Zugleich ist sichergestellt, dass jene Vereine, die spielen wollen, spielen können. Für sie gelten die üblichen Bedingungen und Regeln. Eine Sonderregelung gibt es im falle von kurzfristigen Ausfällen von Spielern. Wenn notwendig, wird die Saison 2020/2021 neu ausgelost und die Zahl der zu spielenden Runden angepasst.

Der veranstaltenden Schachklub Fürstenfeld gibt sich mit Siegfried Posch und Klemens Marakovits große Mühe die Veranstaltung so sicher wie möglich abzuwickeln. Den Beiden ist ähnliches bereits im Vorjahr bei einem Jugend-Open in Fürstenfeld erfolgreich gelungen. Im Grazer Hotel Novapark wird es vom 22. bis 24. Jänner zwei getrennte Spielbereiche für 1. Bundesliga und Frauenbundesliga geben. Es kommen drei Sicherheitskonzepte zum Einsatz: jene von Hotel, ÖSB und ein weiteres des Veranstalters. Alle Spieler und Offiziellen werden am 22. Jänner vor Ort mit Antigen-Schnelltests auf Covid-19 getestet. Zudem wird der ÖSB allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern entsprechende offizielle Schreiben des ÖSB und für die Einreise aus dem Ausland zusätzlich ein Begleitschreiben des Sportministerium übermitteln. Die Sportler sind damit in ihrer Reisetätigkeit Personen, die aus beruflichen Gründen Reisen, gleichgestellt. Zudem müssen alle Teilnehmer sich an die vorgegebenen Sicherheitsvorkehrungen halten und deren Kenntnisname beim Organisator schriftlich bestätigen. 

Infoseiten: 1. Bundesliga, Frauenbundesliga

wk

Interview mit WGM Olga Sikorová

Bei unserem 1.Frauenschach_AUT-Turnier Anfang Dezember ist Olga Sikorová, WGM aus Tschechien, hinter Nino Kordzadze und Magdalena Mörwald 3.beste Frau bzw. beste Nicht-AUT-Frau geworden. Zudem hat noch ihre Tochter (siehe Foto) bei dem durchaus erfolgreichen Online-lichess-Turnier mitgespielt.

Wir freuen uns, dass Frauenschach_AUT auch international wahrgenommen wird und haben daraufhin beschlossen Olga zu einem Interview einzuladen. Von ihrer persönliche Schachkarriere, über Mädchen- und Frauenschach in Tschechien, bis hin zu ihrer persönlichen Meinung zu Online-Schach ist alles dabei. Das Interview ist in Deutsch und Englisch verfügbar und es lohnt sich wirklich hineinzuschauen! :)

Interview Deutsch, Interview English

(nm)

Wahl zur Sportlerin des Jahres 2020

Die Nationalspielerin Denise Trippold wurde für die NÖN-Wahl zur Sportlerin des Jahres 2020 im Bezirk Baden nominiert. Insgesamt wurden vier weitere Sportlerinnen zur Wahl aufgestellt, die aus der Leichtathletik und verschiedenen Ballsportarten kommen.

Trippold liegt derzeit mit den zweitmeisten Stimmen sehr gut im Rennen und hat gute Chancen, die führende Fußballerin zu überholen. Abgestimmt werden kann bis zu einmal pro Stunde auf nön.at. Die Wahl läuft bis zum 29. Jänner.

Link zum Voten

(nm)

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CCT: Radjabov gewinnt Finale gegen Aronian

Das zweite Turnier der Chess Champions Tour bringt einen zweiten Überraschungssieger. Nachdem Wesley So beim Skilling Open Ende November gegen Magnus Carlsen erfolgreich war, zeigt sich über Neujahr Teimour Radjabov in bestechender Form. Er lässt im Halbfinale Daniil Dubov, der zuvor Carlsen ausgeschaltet hatte, keine Chance und setzt sich dann in einem spannenden Finale gegen Levon Aronian ebenfalls in zwei Sätzen durch.

Es ist letztlich ein verdienter Sieg von Radjabov. Er spielte praktisch fehlerlos und nutzte seine Chancen, wenn seine Gegner zu viel riskierten. Insbesondere Dubov ist ihm damit in die Falle gegangen, aber auch Aronian hat im ersten Satz mit Weiß in der vierten Partie zu viel gewollt. Gerade als Radjabov signalisiert mit einer Zugwiederholung einverstanden zu sein, geht Aronian impulsiv "all in", verschlechtert damit aber nur seine Stellung und wird eiskalt ausgekontert.

Der zweite Satz beginnt für Aronian vielversprechend. Wieder riskiert er, aber diesmal verpasst Radjabov einen vorteilhaften Zwischenzug. Aronian opfert einen Turm erhält aber überwältigenden Angriff. Bei knapper Zeit findet er aber nicht den stillen Gewinnzug, Radjabov kann sich befreien und Aronian muss froh sein, zumindest das Remis mit einem Dauerschach zu retten. Bereits in der nächsten Partie fällt eine Vorentscheidung. Radjabov gewinnt mit Weiß einen Bauern. Aronians Hoffnungen ruhen auf ungleichfarbigen Läufern. Da aber auch noch Türme am Brett sind, ist die Verteidigung schwierig und letztlich gelingt Radjabov mit einem Sieg die Vorentscheidung. In der dritten Partie drückt Aronian noch einmal in einem Italiener und erreicht ein vorteilhaftes Endspiel, das Radjabov aber halten kann. Das Remis sichert ihm den Sieg und das 1. Preisgeld in Höhe von 60.000 Dollar.

Den dritten Platz sichert sich Maxime Vachier-Lagrave mit einem Sieg gegen Daniil Dubov. Allerdings hat der Russe das Match dominiert, aber eine Gewinnstellung nach der anderen ausgelassen. Bereits im ersten Satz vergibt er einen 2:0 Führung und muss sich mit einem 2:2 begnügen. Auch im zweiten Satz hat Dubov wieder seine Chancen, verliert aber gleich in der 1. Partie erneut eine Gewinnstellung. Beim Stand von 1,5:1,5 gelingt Vachier-Lagrave dann endlich seinerseits eine überzeugende Partie und ein Sieg zum 2,5:1,5 Endstand im zweiten Satz, der zugleich den Gesamtsieg bedeutet.

Das nächste Turnier der Serie folgt vom 6. bis 14. Februar. Man darf gespannt sein, ob einer der beiden Online-Riesen, Carlsen und Nakamura, erstmals erfolgreich sein werden, oder ob die Konkurrenz die Lücke inzwischen schließen konnte. 

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WK

Frohes Neues Jahr 2021

Der Österreichische Schachbund dankt allen Spielern, Trainern, Schiedsrichtern, Funktionären und Fördergebern für ihren Einsatz und ihre Unterstützung im vergangenen Jahr. Es war für uns alle eine große Herausforderung mit den Folgen der Pandemie umzugehen. Gerne hätten wir das 100-jährige Jubiläum des ÖSB anders gefeiert. Immerhin konnten wir alle Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse und der Frauen austragen, erste Meisterschaften im Online-Schach organisieren und den Trainingsbetrieb mit vielen Online-Angeboten einigermaßen aufrecht halten. Im Sommer waren zudem Open in St. Veit und Innsbruck möglich. Zum Jubiläum konnten wir das 100-Jahre Magazin auflegen und eine Jubiläums-Uhr präsentieren. Das geplante Highlight, der Vereins-Europacup in Mayrhofen, musste leider wie alle anderen internationalen Meisterschaften ausfallen. Der ÖSB hat von der ECU eine Option den Europacup 2022 austragen zu können.

Wir hoffen, dass 2021 im Laufe das Jahres auch bei Turnieren vor Ort wieder "Normalität" einkehrt und wir viele nationale und internationale Veranstaltungen erleben werden. In diesem Sinne wünschen wir allen Schachfreunden noch etwas Geduld und ein

 

FROHES NEUES JAHR 2021 

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Rückblick auf das ÖSB-Jubiläumsjahr - Kurt Jungwirth im Interview

Die nunmehr 100-jährige Geschichte des ÖSB lässt sich gut in drei Perioden einteilen: vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. 46 Jahre davon hat Kurt Jungwirth von 1971 bis 2017 den ÖSB als Präsident geführt, lässt man die acht Jahre der Kriegszeit aus, dann hat der Fan des SK Sturm eine ganze Halbzeit der 100 Jahre regiert.

WK: Lieber Kurt, wie geht es dir und wie hast du das Jubiläumsjahr des ÖSB persönlich erlebt.

KJ: Ein Virus hat das 100-Jahr Jubiläum leider stark gestört. In Graz hatten wir das Glück, das traditionelle, große Internationale Turnier im Februar gut über die Bühne zu bringen. Ein paar Wochen später hätten wir einen Scherbenhaufen erlebt. Es hat internationale Versuche gegeben, Corona online zu überspielen. Erfreulich war, dass es uns gelang, die Österreichischen Jugendmeisterschaften auf diese Weise zu retten. Eine organisatorische und technische Meisterleistung.

WK: Du bist 2017 als Präsident des ÖSB zurückgetreten. Wie ist seither deine Verbindung mit Schach geblieben?

KJ: Ich verfolge ungebrochen das Schachgeschehen in Österreich und international. Es ist erfreulich, dass mein Nachfolger, Christian Hursky, sehr ambitioniert tätig ist. Trotz mancher Diskussion muss Zusammenhalt oberstes Prinzip im ÖSB bleiben.

WK: Anfang Dezember ist im Beyer-Verlag von dir, Ehn und Ragger ein Buch über Eva Moser erschienen, das du initiiert hast. Warum war es dir ein so großes Anliegen dieses Buch herauszubringen?

KJ: Von allen Österreicherinnen, die seit 1920 auf die Welt gekommen sind und Schach spielten und spielen, ist Eva Moser die Größte. Mit ihrem fulminanten Aufstieg kam sie, wie ganz wenige Frauen auf der Welt, dem Titel eines (männlichen) Großmeisters ganz nahe. Ihrem schöpferischen Werk musste ein Denkmal gesetzt werden. In dem Buch hat Markus Ragger ihren wertvollen Nachlass analysiert. Michael Ehn hat einen umfassenden Artikel über Frauenschach in Österreich verfasst.

WK: Zurück zu den Anfängen und zu positiven Erlebnissen. Wie war es möglich 46 Jahre an der Spitze eines Verbandes zu bleiben, insbesondere wenn man bedenkt, dass du diese Funktion nicht aktiv angestrebt hast?

KJ: Eigentlich wollte ich ursprünglich ein starker Spieler werden, dann holten mich aber Funktionen ein. Dass ich in der Landesregierung der Steiermark landete, hatte ich nie geplant. Auch nicht, dass 1970 eine Delegation aus Wien mich bat, die Führung des ÖSB zu übernehmen. In Wien gab es sehr gute Spieler und starke Vereine, aber die Funktionäre, die dort den ÖSB leiteten, waren uneinig. So wurde ich im September 1971 einstimmig in der Versammlung aller Bundesländer gewählt. Die lange Dauer in einer Präsidentschaft musste mehrere Gründe haben. Sicherlich einen leidenschaftlichen Bezug zum Schach. Ich hatte das Glück, hervorragende Mitstreiter zu finden und muss an der Spitze für viele Karl und Gertrude Wagner zitieren, die für Schach sozusagen Tag und Nacht brannten. Im Laufe der Jahre bin ich ganzen Generationen von Spielern und Organisatoren begegnet, mit deren Einsatz sich der ÖSB weiterentwickelte.

WK: Zu deinem Abschied im ÖSB haben Eva Moser, Michael Ehn und das Team von Schach Aktiv in einer Sonderausgabe dein Schaffen für das österreichische und internationale Schach aufgearbeitet. Wenn du dir dieses Heft durchblätterst, bist du dann selbst überrascht wie viel da gelungen und innovativ aufgebaut worden ist? Ich denke beispielsweise an die Jugendmeisterschaften, die mit einer Altersklasse begonnen haben. 2017 waren es dann jährlich 37 Bewerbe (Buben, Mädchen, U8 bis U18, Standard, Rapid, Blitz). Oder an die Gründung der ECU, des Mitropacups, die vielen internationale Veranstaltungen…

KJ: Ich erinnere mich an weitere nachhaltig Etappen. Es gelang 1976 Schach in den Lehrplänen österreichischer Schulen als Freigegenstand oder Unverbindliche Übung durchzubringen. Daraus entstanden die Bundes-Schülerligen. Die Staatsliga wurde bereits 1975 als Vorgängerin der Bundesligen gegründet. International wurde 1976 der Mitropacup neu erfunden. 1981 übernahm der ÖSB die Herausgabe von Schach-Aktiv.

WK: Bei all dem, das gelungen ist. Welche drei Ereignisse siehst du als deine größten Erfolge?

KJ: Mich interessierte stark das internationale Schach, wobei mir Sprachkenntnisse zu vielen Verbindungen verhalfen. 1978 wurde auf dem FIDE-Kongress in Buenos Aires Fridrik Olafsson neuer Präsident. Zum ersten Mal wurde in der anwachsenden FIDE ein Sprecher für Europa gesucht. Ich wurde gewählt und kam auf diese Weise in die Spitze des Weltverbandes. Das war ein entscheidender Moment für die Zukunft.

Am 30. August 1985 wurde auf dem FIDE-Kongress in Graz die erste Kontinentale Versammlung für Europa, die ECU, die European Chess Union, gegründet. Initiator und erster Präsident war Rolf Littorin aus Schweden. Er übergab mir das anfänglich schwierige Amt ein Jahr später. Der Kalte Krieg in der Politik verzögerte die Entwicklung, aber nach der Auflösung der Sowjetunion entstand der heute mächtige Verband, dem ganz Europa, mit Ausnahme des Vatikans, angehört.

Am 1. Jänner 2005 wurde der ÖSB Mitglied der BSO und damit in Österreich als Sport anerkannt. Nach langem Ringen eröffneten sich für Schach neue Möglichkeiten, Kaderarbeit, Trainersystem, Sekretariat für neue Organisation.

WK: Gab es auch etwas, das du letztlich nicht umsetzen konntest, aber gerne getan hättest?

KJ: Verbesserte Entwicklung des Schulschachs in Österreich, im Sinne des Beschlusses des Europäischen Parlaments, der den Mitgliedsländern der EU empfahl, Schach, soweit nicht schon geschehen, in ihr Bildungssystem aufzunehmen.

WK: In einem Interview mit der Journalistin Felicitas Freise hast du 1971 gemeint: Schach braucht Fantasie! Ich habe in unserer 15-jährigen engen Zusammenarbeit im ÖSB immer deine Zielstrebigkeit und Disziplin bewundert. Braucht es im Schach mehr Disziplin oder mehr Fantasie?

KJ: In jüngsten Jahren beginnt der Zugang mit der Neugierde auf das Spiel und der Freude am Wettkampf. Talent zeigt sich früh mit Fantasie, die auf dem Brett die Zukunft sieht. So beginnt ein Übergang zu einer sportlichen Aktivität. Wenn der Spieler oder die Spielerin es ernst meint, brauchen sie Fitness im Kopf und körperlichen Ausgleich. Fantasie ohne Disziplin reicht nicht. Disziplin ohne Fantasie reicht gar nicht.

WK: Wir beide sind in Graz im Bezirk Jakomini groß geworden, unweit der "Gruabn", der Heimstätte des SK Sturm. Du bist ein Fan des SK Sturm und des Fußballs. Siehst du Ähnlichkeiten zwischen Fußball und Schach?

KJ: Schach ist Einzel-, Fußball Mannschaftssport. Beide treffen sich in der Notwendigkeit, intensiv zu trainieren, sich fit zu erhalten, mental während des ganzen Matches, der ganzen Partie, voll konzentriert zu sein. Klarer Siegeswille, Fairness.

WK: In wenigen Tagen beginnt das Jahr 2021. Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Aufgaben des ÖSB für die nächsten Jahre? Wo würdest du den österreichischen Schachsport in 10 Jahren national und international gerne sehen?

KJ: Den ÖSB in allen Kategorien breit aufstellen.
Mehr Frauen, die sich für Mädchen- und Frauenschach engagieren.
Sportliche Spitzenleistungen unterstützen, dadurch Interesse in den Medien halten und steigern, als Voraussetzung für finanzielle Förderung durch die öffentliche Hand und private Sponsoren.
Österreich sportlich und organisatorisch international gut positionieren.

WK: Danke für das Gespräch.

 

Die Ära Kurt Jungwirth, Schach Aktiv Sonderheft...

 

mit einem Porträt Jungwirths der Journalistin Felicitas Freise:

 

31.12.2020
Walter Kastner

 

 

 

Jahrhundertspieler Markus Ragger zeigt eine Lieblingspartie

Markus Ragger, Österreichs frisch gekürter Spieler des Jahrhunderts, hat sich durch sein persönliches Partien-Archiv gewühlt. Herausgekommen ist die Analyse seines Sieges gegen Sebastian Maze 2016 für das 100 Jahr Magazin des ÖSB: "Eine qualitativ hochwertige Partie - sie repräsentiert meinen Stil, war eröffnungstheoretisch und auch sportlich für das Nationalteam wichtig. Sie erfüllt viele Kriterien, die mir wichtig sind: Deshalb ist es eine meiner Lieblingspartien!", meint Ragger.

Königsindisch, eine Odyssee und ein Scheinopfer
Analyse: Markus Ragger

 

(Ein Beitrag aus dem Magazin 100 Jahre ÖSB)

WK, Text: Hannes Neumayer, Foto: Laima Domarkaite

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CCT: Dubov wirft Carlsen im Viertelfinale raus

Magnus Carlsen ist im Viertelfinale out. Dabei hat das Airthings Masters der Champions Chess Tour für den Weltmeister noch gut begonnen. Die mit 12 Teilnehmern gespielte Vorrunde konnte er mit 6,5 Punkten aus 11 Partien dank besserer Zweitwertung vor Wesley So und Hikaru Nakamura gewinnen. Dramatisch verlief der Kampf um die Qualifikation für das Viertelfinale. Vier Spieler teilten mit je fünf Punkten die Plätze 7-10. Weiter gekommen sind Maxime Vachier-Lagrave und Daniil Dubov, während Pentala Harikrishna und Alexander Grischuk ebenso ausscheiden wie Anish Giri und David Anton.

Im Viertelfinale traf Carlsen als Erster auf den Achten Dubov. Kein Traumlos für den heuer in den Online Turnieren so erfolgreichen Carlsen, ist Dubov doch einer seiner Sekundanten, wodurch sich die beiden einerseits bestens kennen und andererseits spürbaren Respekt voreinander haben. Das Viertelfinale beginnt für Carlsen mit einem Sieg noch gut. Doch in der dritten Partie kann Dubov kontern. Der erste Satz endet 2:2.

Am zweiten Tag läuft für Carlsen dann alles schief. In der ersten Partie scheint er eine schlechte Stellung noch zu retten. Trotz einer Qualität und eines Bauern weniger bekommt er ausreichend Kompensation. In Zeitnot kostet ihn dann ein Fehler aber doch noch die Partie. In der nächsten Partie ist Carlsen in einem Turmendspiel dem Ausgleich sehr nahe. Es fehlt an diesem Tag aber seine sonst so gefürchtete Präzision. Der Vorteil schwindet und Dubov rettet sich ins Remis. In der dritten Partie kommt Carlsen erneut schlechter aus der Eröffnung, versteht es aber die Stellung zu drehen und erlangt eine glatte Gewinnstellung mit einer Figur mehr. Im 34. Zug greift Dubov mit seinem Turm Carlsens Dame an. Knapp an Zeit stellt Carlsen seine Dame auf e7 und das denkbar schlechteste Feld. Jeder andere Zug hätte gewonnen, doch nun baumelt sein König im Mattnetz. Dubov gewinnt und ist im Semifinale. 

Neben Carlsen erwischt es mit Nakamura auch den zweiten großen Online-Star schon im Viertelfinale. Levon Aronian hat das Match gegen den Amerikaner stets gut im Griff. Er gewinnt den ersten Satz mit 2,5:1,5 und schafft im zweiten mit zwei Siegen vorzeitig den Aufstieg. Nakamura muss man zugute halten, dass er ob des Zeitunterschieds früh am Morgen spielen muss, zu einer für Schachspieler doch ungewohnten Zeit.

Eng verlaufen die Matches zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Wesley So sowie Ian Nepomniachtchi und Teimour Radjabov. Beide müssen ins Tiebreak und werden dann beim Stand von 1:1 nach den zwei Blitzpartien erst im Armageddon entschieden. Die Armageddon Partien enden jeweils Remis, damit sind die Schwarzspieler Vachier-Lagrave und Radjabov weiter. Das Semifinale beginnt heute um 15:00 Uhr MEZ mit den Paarungen Dubov gegen Radjabov und Aronian gegen Vachier-Lagrave.

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