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Valentin Dragnev am Podest im Easter Bassano Festival

"Over the board" Turniere sind in der Pandemie zur Seltenheit geworden. Es gibt sie aber doch noch. In Bassano del Grappa, Italien, fand rund um Ostern unter Beteiligung einiger österreichischer Nationalspieler und -spielerinnen ein Festival mit mehreren Turnieren statt.

Valentin Dragnev gelingt im A-Open mit einem dritten Platz hinter den Amerikanern Nicola Checa und Atulya Shetty ein Platz am Podest. Dragnev holt sechseinhalb Punkte aus neun Partien und eine Performance von 2586. Im Kampf um den Turniersieg muss er in der siebenten Runden eine Niederlage gegen den Dänen Jonas Buhl Bjerre einstecken. Zwei Siege gegen den Belgier Sim Maerevoet und den ukrainischen GM Vitaliy Bernadskiy (2603) sichern ihm aber doch noch das dritte Preisgeld.

Im gleichen Turnier wird Peter Schreiner mit fünfeinhalb Punkten Sechzehnter von insgesamt sechzig Teilnehmern. Andreas Diermair landet mit einem halben Punkt weniger am 21. Platz. Beide bleiben aber etwas unter ihrer Erwartung. Ein erfreuliches Eloplus von 27 Punkten erkämpft sich hingegen Nikola Mayrhuber mit vier Punkten und einer Performance von 2148. 

Davor haben Diermair, Schreiner und Elisabeth Hapala am "Second Mix Bassano" teilgenommen. Hier gelingen den beiden Steirern respektable Ergebnisse. Schreiner landet mit fünfeinhalb Punkten und einer Eloleistung von 2517 unter 31 Teilnehmern am 7. Platz. Highlight ist ein Sieg gegen GM Hans Moke Niemann (USA) in der vierten Runde. Diermair spielt mit fünf Punkten seine Erwartung und wird Elfter. Elisabeth Hapala startet mit drei Niederlagen gegen elostärkere Gegner, findet danach aber mit drei Siegen zurück ins Turnier. Nach einem Remis folgen in den Schlussrunden aber wieder Niederlagen gegen Marius Deuer (2231, GER) und Zan Tomazini (2416, SLO). Am Ende entspricht die Performance exakt der Einstufung nach Elozahl. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite

Ergebnisse bei Chess-Results: Easter Festival Open, Second Mix Bassano

ÖSB: Strukturreform und Projekt "#restart"

Das Präsidium des Österreichischen Schachbundes hat in seiner Sitzung am 27. März 2021 grundlegende Änderungen in der Struktur des ÖSB und in einem Projekt "#restart" eine Förderung der Landesverbände beschlossen. Damit wurde die am Bundestag begonnene Reform fortgesetzt.

Am Bundestag wurde mit Ing. Dr. Christof Tschohl nicht nur ein neuer Präsident gewählt, sondern auch die Doppelgleisigkeit zwischen Präsidium und Vorstand bereinigt. Die Satzung sieht nun wie bisher den Bundestag als höchstes Entscheidungsgremium. Die wenigen expliziten ausdrücklichen Kompetenzen des Vorstands sind zum Präsidium gewandert. Die in der Zielsetzung wichtige Funktion des Informationsaustausches quer über die verschiedenen Bereiche, die in der Praxis ein wesentliches Element des bisherigen Vorstands war, wird nun in den nächsten Reformschritten durch gezielte und effiziente Konzepte (Jour Fixe, etc.) maßgeschneidert hergestellt.

Am vergangenen Samstag, einen Monat nach dem Bundestag, folgte nun eine Reform der Kommissionen. Dazu wurde eine neue Geschäftsordnung (einstimmig) beschlossen. Die neue Enteilung sieht nun einen Sportausschuss, vier Kommissionen und vier Referate vor:

- Sportausschuss, Leitung: Präsident
- Kommission für Frauenschach, Vorsitzende: Denise Trippold (ins Präsidium kooptiert)
- Kommission für Entwicklung und Ausbildung, Vorsitzender: Gregor Neff
- Kommission für Breiten- und Schulschach, Vorsitzender: Hans-Jürgen Koller
- Technische Kommission, Vorsitzender: Manfred Mussnig

- Referat Marketing, Leiter: dzt. Präsident (interimistisch)
- Referat Trainerausbildung, Leiter: Harald Schneider-Zinner
- Referat Fairply, Leiterin: Ina Anker
- Referat Gleichstellungsbeauftrager, Leiter: dzt. Präsident (interimistisch)

Die Vorsitzenden der Kommissionen und Referate wurden bereits bestellt, die weiteren Mitglieder werden am 24. April in einer weiteren Präsidiumssitzung ergänzt. Interessenten für eine Funktion in einer Kommission können und sollen sich bitte über ihre Landesverbände melden.

In einem außerordentlichen Bundestag muss am 24. April auch ein neuer Finanzreferent gewählt werden, nachdem der aktuelle Finanzreferent seinen Rücktritt per 27. März bekannt gegeben hat.

Weiters wurde eine einmalige Förderung der Landesverbände für ein Projekt "#restart" beschlossen. Bemessungsgrundlage sind dafür ein Drittel der 2020 bezahlten Mitgliedsbeiträge.


Für den ÖSB:
Ing. Dr. Christof Tschohl, Präsident

Deizisau gewinnt European Online Club Cup vor Clichy

Der "European Club Cup" wurde von 27. bis 31. März 2021 erstmals online ausgetragen. 91 Teams haben an der Veranstaltung teilgenommen. Aus 9 Vorgruppen haben sich 18 Vereine für eine der drei Play-Off-Gruppen qualifziert und daraus wieder 9 Vereine für das Finale. Den 10 Platz bekam Monte-Carlo als Gewinner des Frauen Europacups. Gespielt wurde im Gegensatz zum "OTB" Europacup mit vier Brettern pro Team und Rapid anstelle von Standard. 

Im Finale war Novy Bor mit einem Eloschnitt von 2712 in der Favoritenrolle. Abgesehen von Monte-Carlo waren aber alle Teams innerhalb von 120 Punkten. Zudem ist Online Schach einfach anders. Das bekam vor allem Novy Bor zu spüren. Der Verein von Markus Ragger hat zwar im Play-Off die Gruppe B mit 18 von 18 möglichen Punkten souverän gewonnen, im Finale will es aber nicht laufen. Angeführt von Pentala Harikrishna gelingen in den neun Runden nur drei Siege und eine Punkteteilung. Das ist unterm Strich mit sieben Punkten der vorletzte Platz. Nur Monte-Carlo bleibt punktelos dahinter. Markus Ragger holt im Play-Off ungeschlagen sechs Punkte aus sieben Partien. Im Finale kommt er nur zweimal zum Einsatz. In der sechsten Runde verliert er gegen den Polen Jacek Tomczak, in der Schlussrunde gelingt ein Sieg gegen Tatiana Dornbusch.

Gewinner des "1. European Online Club Cup" wird überraschend ein rein deutsches Team aus Deizisau mit Matthias Bluebaum, Alexander Donchenko, Georg Meier, Andreas Heimann, Vincent Keymer und Dmitrij Kollars. Deizisau verliert nur in der zweiten Runde gegen Novi Bor, gewinnt dann aber in der vierten Runde gegen Clichy ein Schlüsselmatch und hält in der sechsten Runde gegen das starke Team von Mednyy Vsatnik ein 2:2.

In der Schlussrunde hält Deizisau dem Druck des Führenden stand, holt gegen Lady Kazan beide Punkte und siegt mit 14 Punkten vor Clichy (13) und Lady Kazan (11). Pech haben die Poland Hussars, sie verpassen das Podest nur wegen der schlechteren Zweitwertung. Die ECU darf sich über eine gelungenen Premiere freuen. Die Teilnehmerzahlen und die Qualität des Feldes sprechen für sich. (wk, Foto: ECU) 

Links:
ECU, Ergebnisse bei Chess-Results

GMC April Blitz-Cup, jeden Freitag ab 19:00 Uhr

Der von Markus Ragger und David Shgengelia ins Leben gerufenen Großmeister Club nimmt eifrig seine Aktivitäten auf. Im April wird es jeden Freitag (ab 9.4.) um 19:00 Uhr auf Lichess den April Blitz Cup geben. 

Gespielt werden jeweils 9 Runden Blitz mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten und 2 Sekunden pro Zug. In jedem Turnier kann man Punkte für die Gesamtwertung gewinnen. Preise sind Rabatte für die Mai Angebote des GM-Clubs.

Info GM-Club
Ausschreibung GMC April Blitz-Cup

Bericht der 10. Runde der Hobby-Frauenliga-Online

Am 14. Juli 2020 startete das neue Projekt Hobby-Frauenliga-Online. Hier spielen Frauen und Mädchen in Gruppen eine Meisterschaft. Die Spiele wurden auf lichess.org ausgetragen. Neuanmeldungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sind willkommen und erwünscht.

Der zehnte Zyklus ist nun abgeschlossen. Die Gruppe A und damit der Gesamtsieg ging an Luisa Busta. Knapp dahinter teilen sich Silke Kilzer and Magdalena Wielander den zweiten Platz. In der Gruppe B dürfen wir Nikhilamrutha Modali zum ersten Platz und Ina Weiß zum zweiten Platz gratulieren. In Gruppe C ergatterten Agnes Parfy und Regina Golser den ersten und zweiten Platz.

Die Preise in dieser Liga wurden verlost und die glücklichen Gewinnerinnen sind beim neunten Zyklus Solveigh Rumpf-Dorner, die sich über ein Training freuen darf, und Regina Golser, die einen Büchergutschein bekommt.

Wir nehmen Anmeldungen von allen Frauen und Mädchen an, auch über 1500 Elo. Die Spielstärke wird bei der Gruppeneinteilung berücksichtigt. Wer in Zukunft einsteigen möchte kann einfach ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken. Wir suchen auch Interessenten, die gerne eine offene Hobbyliga organisieren würden.

FAQs, Ausschreibung

(ab)

Fernschach Newsletter 24

Der Fernschach Newsletter 24 ist da! Wir berichten über den Stand der Fernschachweltmeisterschaft, in der der Österreicher Christian Muck weiter in Alleinführung liegt, über die Europameisterschaft mit dem Österreicher Wolfgang Zugrav als Alleinführenden, und über die Fernschach-Olympiade, in der unser Team eine gute Figur macht und derzeit auf Rang 4 liegt.

Im Newsletter findet ihr auch Berichte über Team Wettbewerbe wie die Champions-League und die States and Regions Fernschachmeisterschaft mit der Tiroler Mannschaft als Titelverteidiger.

Zu den Berichten über internationale Einzelturniere hat uns der Tiroler IM Christian Hengl eine seiner Partien aus einem Normenturnier zur Verfügung gestellt, in der er seinem Schweizer Konkurrenten IM Philippe Corbat die Grenzen der Königsindischen Verteidigung aufzeigt.
Wie es aussieht, ist der Königsinder im Fernschach eine sehr zweischneidige Angelegenheit, in der laut Analyse eigentlich nur Weiß Gewinn-Chancen hat.

Es gibt auch einen ausführlichen Bericht über die derzeit laufende Österreichische Fernschachmeisterschaft mit allen Gewinnpartien. Den Abschluss bildet diesmal das C960 Fischerschach, in der zwei Österreicher mitten in der Weltelite spielen. Auch die neueste Fernschach Eloliste vom April 2021 steht zur Lektüre bereit.

Für Interessenten am Fernschach haben wir Kontaktadressen in den Bundesländern bereitgestellt. Die Fernschachreferenten sind gern bereit, Fernschach-Neulingen für den Einstieg wertvolle Tipps zu geben.

Download Newsletter

Link: ICCF

Wien gewinnt "Hybrid-Test" gegen Berlin klar mit 20:12

Wien hat den Wettkampf zum Test des Hybrid-Schachs gegen Berlin klar mit 20:12 gewonnen. Marc Morgunov, Konstantin Peyrer und die Geschwister Annika und Georg Fröwis dominierten die nominell etwas schwächere Berliner Auswahl im Schnellschach mit 10 Minuten plus 5 Sekunden/Zug. Bei der anschließenden langen Partie (90 Minuten plus 45 Sekunden/Zug) ging es 2:2 aus. Gespielt wurde im Amerlinghaus in den Ausstellungsräumen des Bezirksmuseum Wien-Neubau, wo sich, wenn nicht gerade Lockdown ist, der Wiener Kinder- und Jugendschachklub trifft. Die Zugübermittlung erfolgte über die Online-Plattform Tornelo.

Im Hybrid-Schach spielt ein Team oder eine bestimmte Anzahl an Spielern gemeinsam von einem Ort aus gegen Teams/Spieler, die von einem anderen Ort aus spielen. Die Zugübermittlung erfolgt online. Jeder Turnierort wird zumindest von einem Schiedsrichter geleitet. Damit wird ein Cheating, das beim normalen Online Schach nur schwer zu kontrollieren ist, weitestgehend ausgeschlossen. Die FIDE arbeitet daran, dieses Format zu etablieren und wie "Schach am Brett" anzuerkennen. Die Qualifikation für den World Cup und der Mitropacup werden heuer wegen der Pandemie im Hybrid-Format ausgetragen. 

Turnierseite bei Tornelo
Bericht bei ChessTech
Ergebnisse bei Chess-Results: Rapid, Standard

 

Hybrid-Schach im Test: Wettkampf Wien gegen Berlin, Samstag 14:00

Felix Blohberger, Georg Fröwis, Marc Morgunov und ein weiterer noch von ÖSB Bundestrainer David Shengelia zu nominierender Spieler testen an diesem Samstag gegen eine Auswahl aus Berlin das hybride Schach. Ab 14 Uhr stehen zunächst vier Schnellpartien via Computer an, ab 16 Uhr dann eine Partie mit klassischer Bedenkzeit mit Brett, jeweils über die Plattform Tornelo. Dabei zählt die klassische Partie vierfach. Im "Hybrid-Schach" sind die Spieler einer Mannschaft oder Nation an einem Ort versammelt und spielen gegen andere Teams oder Nationen mittel elektronischer Zugübermittlung.

Dank Schiedsrichtern ist ein Cheating so gut wie ausgeschlossen, die gegnerischen Züge sehen die Spieler am Bildschirm und führen sie selbst aus, weshalb es nicht 30 Sekunden sondern 45 Sekunden Inkrement pro Zug gibt. Das Match ist ein Test für den Mitropacup und die World Cup Qualifikation, die beide im Mai Hybrid ausgetragen werden. An den Spielorten in Wien und Berlin sind keine Zuschauer zugelassen, aber der deutsche IM und Streamer Steve Berger überträgt das Match, das auf eine Initiative von ChessTech zurückgeht. ChessBase TV Austria wird eine Zusammenfassung bringen.

Zur Live-Kommentierung mit Steve Berger
Editor, ChessTech https://www.chesstech.org 

Ein erster, kleiner Schritt aus dem Lockdown, Info NPO-Fonds

Der aktuelle Newsletter von Sport Austria bringt Infos zum ersten, kleinen Schritt aus dem Lockdown. Nach der neuen Verordnung sind Sportgruppen mit Kindern und Jugendlichen wieder möglich, wenn auch unter Einhaltung von Präventionskonzept und Contact Tracing.

Wichtig für Vereine ist auch die Antragsfrist beim NPO-Unterstützungsfonds. Anträge für das 4. Quartal 2020 können bis 15. Mai 2021 gestellt werden. Weitere Infos dazu und mehr können im Newsletter nachgelesen werden.

Link:
Sport Austria Newsletter März 2021

 

Die erste Schach-Online-Akademie ist in München

Die Münchener Schachakademie bietet seit 15 Jahren in München Schachkurse und Schachtraining nach einem ausgetüftelten Kursplan an. Jetzt haben alle Schachfreunde Gelegenheit, die Lektionen, von Grundkurs bis Oberstufe, oder Kompaktkurse zu buchen, denn nun gibt es die Münchener-Schachakademie auch online.

Diese Idee hat auch einen starken Österreich Bezug. Großmeister Stefan Kindermann hat neben seiner deutschen auch eine österreichische Staatsbürgerschaft und mehrere Jahre im österreichischen Nationalteam gespielt. Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Münchner Schachakademie. Im Trainerteam der Akademie sind mit Annika Fröwis und Veronika Exler auch zwei österreichische Nationalspielerinnen. Beide haben sich zuletzt stark im Frauenschach engagiert.

GM Stefan Kindermann

Die Online-Akademie ist eine in dieser Form wohl bisher einzigartig. Sie baut Stufe um Stufe auf und ermöglicht im virtuellen Raum neben Lernen auf hohem Niveau auch interaktiven Austausch und vielfältige Spielmöglichkeiten nicht nur mit dem Trainer sondern auch mit allen anderen Teilnehmer-innen! Genutzt werden dafür die innovativen virtuellen Clubräumen von Chessbase statt, in denen alle Teilnehmer sich sehen, miteinander sprechen und auch direkt spielen können!

Das Angebot reicht vom Einsteiger bis zum starken Vereinsspieler und umfasst eine systematische Schachausbildung durch erfahrene Trainer nach dem seit 15 Jahren bewährten Lehrplan der Münchener Schachakademie von Großmeister Stefan Kindermann sowie den von Großmeister Gerald Hertneck entwickelten Endspiellektionen.

Links:
Bericht bei ChessBase
Online Akademie der Münchner Schachakadamie (mit Kursplan und weiteren Details)


wk, Info/Foto: ChessBase