Alexander Grischuk, Shakriyar Mamedyarov und Wesley So folgten heute mit Siegen im Tie-Break dem Franzosen Maxime Vachker-Lagrave ins Semifinale des Grand Prix in Riga. Jan-Krzysztof Duda verpasst in der ersten Schnellpartie eine gute Stellung und zahlt in der Zweiten den Preis dafür. Seine g4 Attacke wird von Mamedyarov eiskalt gekontert und wirft den Polen aus dem Bewerb. Alexander Grischuk spielt gegen Yu Yangyi seine bekannte Stärke im Rapid voll aus. Er gewinnt gleich die ersten Partie überzeugend und remisiert die Zweite nahezu problemlos. Eine enge Entscheidung brachte das Match zwischen Wesley So und Sergey Karjakin. Die Beiden neutralisierten sich bis zu den Blitzpartien, teils auch in Kurzpartien. Im Blitz opfert der Amerikaner in schlechter Stellung die Dame für zwei Figuren und zwei Bauern, hat aber den Vorteil der leichter spielbaren Stellung. Im Finish der Partie passiert Karjakin ein entscheidender Patzer. In der zweiten Blitzpartie scheint Karjakin nochmals ausgleichen zu können, doch dann übersieht der Russe ein Dauerschach und So ist mit 4,5:3,5 weiter. Im Semifinale trifft morgen ab 14:00 Uhr Vachier-Lagrave auf Grischuk und So auf Mamedyarov. (wk, Logo: FIDE)
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Der 56-jährige deutsche IM Thomas Reich drückte dem Ablauf der bereits 38. int. Jacques-Lemans-Openauflage seinen Stempel auf. Ungeschlagen – so nur noch der beste Kärntner IM Georg Halvax auf der Vier – verwaltete der FC Bayern-Akteur seinen ersten Triumph auch relativ souverän im letzten Turnierdrittel. Es war auf der Karrierestation des Münchners bis dato der zweite alleinige Opensieg nach Bad Königshofen im Jahr 2006. Gut in Szene setzte sich auch das Wiener Vater/Sohn Duo Hechl mit Gerald & Fabian auf den Rängen fünf bzw. 15. Ein diesbezügliches slowenisches Gespann agierte jedoch einen Ticken besser: FM Sergey Trussevich schaffte es zu alleinigem Platz zwei; Sohn Simon erreichte als erster Akteur überhaupt eine erfolgreiche Titelverteidigung im B-Turnier vor einem Sieben-Punkte-Verfolgertrio mit Steirer Herbert Gampersberger, Kärntner Christian Erharter und Niederösterreicher Harald Enne. Der kroatische GM Davor Rogic komplettierte das imaginäre A-Podest als Dritter. Insgesamt hatte ÖSB-Vizepräsident Fritz Knapp mit seinem Veranstalterverein Asvö St. Veit somit eine positive Turnierwoche unter Dach und Fach gebracht. Das 20. Raika-Jugend-Jubiläumsopen sah Mark Chernishev vom Kärntner Verein Suetschach/Feistritz vorne.(wk, Text/Foto: Alfred Eichhorn)
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Sechs der acht Begegnungen der ersten Runde des FIDE Grand Prix in Riga wurden erst im Tie-Break entschieden, nur Maxime Vachier-Lagrave und Shakriyar Mamedyarov waren bereits in den klassischen Partien weitergekommen. Im Tie-Break machte Alexander Grischuk mit Nikita Vitiugov kurzen Prozess und siegt bereits in den ersten beiden Schnellpartien mit 2:0. In der Begegnung zwischen Veselin Topalov und Hikaru Nakamura kam es zur ersten großen Überraschung. Topalov, dem man keine besondere Stärke in den schnelleren Disziplinen nachsagt, setzt sich ausgerechnet gegen den "Rapid/Blitz Spezialisten" Hikaru Nakamura mit 1,5:0,5 durch. In der zweiten Schnellpartie erreicht der bulgarische Ex-Weltmeister eine Stellung nach seinem Geschmack, in schwieriger Stellung stellt der Amerikaner eine Figur und die Partie ein. Ebenfalls 1,5:0,5 gewinnen Wesley So gegen Pentala Harikrishna und Jan-Krzysztof Duda gegen Peter Svidler. Dramatisch verlaufen die Begegnungen zwischen Sergey Karjakin gegen Anish Giri und yu Yangyi gegen Levon Aronian. Karjakin gewinnt die erste Schnellpartie, Giri kann in der zweiten zurückschlagen. Nach Remisen in zwei Schnellpartien mit verkürzter Bedenkzeit und zwei weiteren Blitzpartien muss die Entscheidung in der Armageddon Partie fallen. Karjakin gewinnt mit Weiß und steigt auf. Eine Armageddon Entscheidung gibt es auch zwischen Yu und Aronian. Jeder der beiden gewinnt nach vorangegangenen vier Remisen in den Schnellpartien, eine der Blitzpartien. Die Armageddon Partie endet mit Remis, der Chinese ist weiter weil er Schwarz hatte. Das Viertelfinale beginnt heute um 14:00 Uhr MEZ mit den Paarungen Karjakin-So, Duda-Mamedyarov, Grischuk-Yu und Topalov-MVL. (wk, Logo: FIDE)
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Österreichs Auswahl feiert bei der U18 Team EM in Pardubice heute einen überzheugenden 3:1 Erfolg gegen den an zweiter Stelle gesetzten Co-Favoriten Deutschland. Am Spitzenbrett remisiert Felix Blohberger gegen Luia Engel (2509). Hinter ihm entscheidet die Mittelachse mit Dominik Horvath und Lukas Leisch mit zwei Siegen das Match. Horvath gewinnt mit Schwarz gegen Ashot Parvanyan (2423), Leisch mit Weiß gegen Emil Schmidek (2391). Da kann es das Team von Coach Rainer Buhmann verkraften, dass Marc Morgunov gegen Alexander Krastev (2325) eine Gewinnstellung auslässt. Zuvor hatte das Team in der ersten Runde gegen die zweite Mannschaft der Slowakei glatt mit 3,5:0,5 gewonnen, danach gegen die in der Setzliste benachbarten Israelis mit 2:2 die Punkte geteilt. Österreich geht mit insgesamt fünf Punkten als Tabellenführer in die morgige vierte Runde. (wk, Foto: Veranstalter)
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Die erste Runde mit 16 Spielern bringt beim FIDE Grand Prix in Riga nach den beiden Standardpartien nur zwei Entscheidungen. Maxime-Vachier Lagrave kann nach seinem gestrigen Sieg die zweite Partie gegen David Navara mit einem Bauernopfer in den Remishafen lenken und in die zweite Runde aufsteigen. Er trifft dort auf den Sieger aus Nakamura gegen Topalov. Die Beiden müssen nach zwei Remisen morgen ebenso in den Stichkampf wie Aronian-Yu, Grischuk-Vitiugov, Svidler-Duda, So-Harikrishna und Karjakin-Giri. Den direkten Aufstieg hat neben MVL heute noch Shakriyar Mamedyarov mit einem Schwarzsieg gegen Daniil Dubov geschafft. Er wartet auf den Sieger aus Svidler gegen Duda. Die Stichkämpfe beginnen morgen, Sonntag, im 14:00 Uhr MEZ. (wk, Logo: FIDE)
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In Riga, Lettland, begann heute das zweite Turnier der Grand Prix Serie 2019 mit einem Blitzsieg von Maxime Vacher-Lagrave gegen David Navara. Alle anderen ersten Partien der ersten Runde endeten mit Remisen. Die Match-Paarungen lauten:
Sergey Karjakin (2748, Russia) — Anish Giri (2779, Netherlands)
Wesley So (2763, USA) — Pentala Harikrishna (2734, India)
Peter Svidler (2737, Russia) — Jan-Krzysztof Duda (2729, Poland)
Shakhriyar Mamedyarov (2765, Azerbaijan) — Daniil Dubov (2700, Russia)
Nikita Vitiugov (2727, Russia) — Alexander Grischuk (2766, Russia)
Levon Aronian (2756, Armenia) — Yu Yangyi (2736, China)
Hikaru Nakamura (2754, USA) — Veselin Topalov (2740, Bulgaria)
Maxime Vachier-Lagrave (2775, France) — David Navara (2734, Czech Republic)
Die Rückrunde der "ersten Runde" beginnt morgen, Samstag, um 14:00 Uhr MEZ. Die erste Station in Moskau hat Ian Nepomniachtchi vor Alexander Grischuk gewonnen. Weitere Stationen sind in Hamburg im November und in Tel Aviv im Dezember. Die ersten Zwei der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2020. (wk, Logo: FIDE)
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Das packende Finish bei den 38. St. Veit Open beantwortet reizvolle Fragen. Entgleitet dem scheinbarem bayrischen 56-jährigen Leader IM Thomas Reich noch der greifbare Gesamtsieg mit komfortablem Punkt Vorsprung? Und paradoxerweise ist sein direkter Jungrivale IM Martin Huber im Vorjahr exakt an dieser Stelle daran gescheitert. Der Steirer hat Weiß und braucht den vollen Punkt. Darauf muss auch die slowenisch/kroatische Verfolgerpaarung mit den Protagonisten FM Sergey Trussevich und GM Davor Rogic setzen. Zudem braucht dieses Duell eine Entscheidung, um sich morgen als „Überraschungssieger“ dem Veranstalterboss Fritz Knapp zu präsentieren. Das Kopf-an-Kopf-Damenrennen gestalten Neo-Studentin WFM Nikola Mayrhuber und Sophie Konecny. Außenseiterchancen hat Verfolgerin Magdalena Mörwald.
Zwei Siege fehlen dem 15-jährigen slowenischen Nachwuchstalent Simon Trussevich zum fantastischen Rekord im B-Bewerb mit Punktemaximum (!). Alle anderen mit auszugsweise dem Kärntnerduo Christian Erharter bzw. Wolfsberg-Akteur Mario Huber oder mit starkem Finish aufwarteten Harald Enne bzw. Tobias Englisch oder Koller inklusive Steirer Gampersberger kämpfen quasi „nur“ mehr um die Verfolgerränge. Beim Jugendopen heißt der Sieger entweder Mark Chernishev (Suetschach/Feistritz) oder Wendelin Scheibenflug vom Veranstalterverein Asvö St. Veit. Die letzte erfreuliche Statistik für ÖSB-Präsident Christian Hursky weist einen beinahe 10-prozentigen Amazonenanteil im St. Veiter Blumensaal unter den 243 Teilnehmern zu. (wk, Text/Foto: Alfred Eichhorn)
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In Pardubice, Tschechien, beginnen heute die Team-Europameisterschaften der Jugend. Gespielt wird in den Altersklassen U-18 und U-12 getrennt nach Mädchen und Buben. Österreich ist mit einem Team in der U-18 der Burschen vertreten. Bundesjugendtrainer Siegfried Baumegger hat mit Felix Blohberger, Dominik Horvath, Lukas Leisch, Daniel Morgunov und Marc Morgunov ein starkes Team nominiert, das vor Ort von Rainer Buhmann betreut wird. In der Favoritenrolle sind Holland mit einem Eloschnitt von 2493, Deutschland (2432) und Polen (2432). Österreich ist hinter der Slowakei, Serbien und Israel am siebenten Platz der Setzliste. Am Start sind insgesamt 15 Mannschaften aus 13 Nationen. Die Slowakei und Israel stellen zwei Mannschaften. Die erste Runde beginnt heute um 15:00 Uhr, insgesamt stehen sieben Runden am Programm. (wk, Foto: ECU)
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Leaderbusiness war Ablaufprogramm am vierten Spieltag der 30. Jacques Lemans Open in allen drei Bewerben. Der deutsche IM Thomas Reich verteidigte seinen „Sonnenplatz“ mit einem Prestige-Remis über Davor Rogic, dem einzigen Großmeister in der St. Veiter Blumenhalle. Der erste halbe Punktverlust änderte nichts an seiner Toplage, da beide Anschlussbretter mit den Paarungen Niko Praznik/Halvax bzw. Sergey Trussevich /Drnovsek ebenfalls in ergebnistechnische Pattsituationen rutschten. „Fullgas“ war die Devise von FM Gerald Hechl im Wiener Derby mit Johannes Steindl. Und dementsprechend fegte der „Donaustadtspieler“ über den Ottakringer hinweg mit allen optimalen Zugaben: ablaufbegünstigter Sprung auf Prestigerang drei, begünstigter Farbwechsel erneut zu Weiß im Megaduell mit Ranking-Verfolger Rogic. Und jetzt ist alles möglich für ihn, sogar der Gesamtsieg. Zur aktuellen Challenge für „IM-Solist“ Reich wird freilich noch der beste Slowene und Direktverfolger Niko Praznik. Die spannende Ausgangslage mit elf Akteuren mit je 3,5-Habenzähler bringt weitere direkte Duelle: Auszugsweise der beste Kärntner Franz Hölzl gegen Steirer Martin Huber; der bestplatzierte Jugendliche Konstantin Peyrer nimmt Georg Halvax unter die Lupe; Titelverteidiger Florian Sandhöfner ist schon etwas unter Zugzwang, braucht wohl einen Sieg über FM Richard Singer (Gamlitz), um damit erneut zu liebäugeln. Beste Amazone bleibt weiter WFM Nikola Mayrhuber – ihr an den Fersen klebt allerdings Sophie Konecny. (wk, Text/Foto: Alfred Eichhorn)
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Weiterlesen: Wiener Hechl nimmt Kurs auf St. Veit-Pott
Der ÖSB bietet ab sofort für alle Anmeldungen und Abmeldungen eine Online-Formular auf Chess-Results an. Möglich sind die folgenden Optionen:
Anmeldungen:
- Anmeldung bei Verein mit Personennummer
- Anmeldung bei Verein ohne Personennummer
- Personennummer beantragen (ohne Anmeldung bei Verein)
- FIDE-Identnummer beantragen (für Öst. Staatsbürger mit Personennummer)
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Abmeldungen:
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Auf der ÖSB Website wurde die folgende Infoseite angelegt.
Link: https://www.chess.at/schachbund/meldewesen.htm (wk)