Der World Cup 2017 wurde gestern feierlich in Tiflis eröffnet und wird heute ab 13:00 Uhr MEZ mit der 1. Runde eröffnet. Am Start sind 128 Spieler, die sich über die kontinentalen Ausscheidungen qualifiziert haben oder eine andere Qualifikation vorweisen können. Von den Top-20 der Welt fehlt lediglich der Bulgare Veselin Topalov. Die Weltelite kämpft in Georgien um zwei Plätze für das Kandidatenturnier. Der attraktive Preisfonds von 1,6 Millionen Dollar sorgt dafür, dass auch Weltmeister Magnus Carlsen und WM-Finalist Sergej Karjakin am Start sind. Beide sind aber für das Kandidatenturnier bereits qualifiziert. Gespielt wird der World Cup im K.O.-System. Sollte es nach zwei Partien im Standardschach 1:1 stehen kommt es zur Entscheidung im Tie-Break mit Schnell- und falls erforderlich Blitzpartien. Carlsen und Karjakin befinden sich in der oberen Hälfte des Paarungbaumes und könnten im Halbfinale aufeinandertreffen. In diesem Fall würden sich wohl zwei Spieler aus der unteren Hälfte für das Kandidatenturnier qualifizieren. In dieser befinden sich von den Top-Stars Wesley So, Hikaru Nakamura, Vishy Anand, Fabiano Caruana und Shakhriyar Mamedyarov. Die Erfahrung zeigt aber, dass das Knock-Out-System oft für Überraschungen sorgt. Der Weg ins Finale wird mit Sicherheit ein steiniger. Carlsen trifft heute zum Auftakt mit Weiß auf Oluwafemi Balogun aus Nigeria. Der Mann aus Westafrika ist mit einer Elozahl von 2255 die Nummer 128 der Setzliste in Tiflis. Das engste Elo-Match liefern sich Alexei Drejew (2648) und Axel Bachman (2634). Sie sind die Nummern 64 und 65. Der Sieger spielt in der zweiten Runde mit größter Voraussicht gegen Carlsen. Der Verlierer muss sich, wie alle anderen Verlierer der ersten Runde, mit einem Preisgeld von 6.000 Euro trösten. (wk, Foto: Turnierseite)
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Das 1. Internationale SILLPARK Schachopen in Innsbruck bereichert seit dem 27. August die österreichische Open-Landeschaft mit einem Turnier im Westen. Die als Festival ausgelegte Veranstaltung wurde tags zuvor mit einem Blitzturnier eingeletet, das Markus Ragger mit 7,5 Punkten aus neun Partien vor Henrik Teske (GER), Azer Mirzoev (AZE), Boris Chatalbashev (BUL), Maximilan Berchtenbreiter (GER) und Gholami Aryan (IRI, alle sieben Punkte) gewinnen konnte. Im Open führt zwei Runden vor Schluss der Lette Nikita Meskovs mit sechs Punkten überlegen das Feld an und hat beste Chancen auf den Sieg. Sein Vorsprung auf eine achtköpfige Verfolgergruppe beträgt bereits einen ganzen Punkt. Hinter dem Letten trumpfen zwei U18 Spieler auf. Der Bulgare Emil Stefanov und der Iraner Ariyn Gholami führen das Feld der Fünfpunkter an. Ihnen folgen Mirzoev (AZE), Yermolinksy (USA), Luther (GER), Chatalbashev (BUL) und mit Henrichs und Teske zwei weitere Deutsche. Die besten Österreicher haben derzeit vier Punkten. Zu dieser Gruppe gehören Luca Kessler, David Wertjanz, Emilian Hofer, Fabian Platzgummer und Martin Christian Huber. Die besten Frauen sind Anna Vrtiakova (SVK) und die Lokalmatadorin Anna-Lena Schnegg mit jeweils dreieinhalb Punkten. insgesamt sind im A-Turnier 55 Spieler aus 14 Nationen vertreten. Dazu kommen im B-Turnier weitere 57 Spieler aus sechs Nationen. Die Entscheidung im Kampf um den Sieg fällt heute ab 15:00 Uhr und morgen Samstag ab 09:30 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Die französischen Meisterschaften wurden vom 17. bis 27. August in Agen mit rund 800 Teilnehmer/innen als Riesen-Event zelebriert. Gespielt wird in vielen Kategorien. Der Meistertitel der Herren wird aber in einem Rundenturnier mit 10 Teilnehmern vergeben. Eine Runde vor Schluss führten mit Laurent Fressinet, Etienne Bacrot, Christian Bauer, Tigran Gharamian und Yannick Gozzoli gleich fünf Spieler mit jeweils fünf Punkten aus acht Partien. In der Schlussrunde gewinnt Bacrot gegen Bauer mit Schwarz ebenso wie Fressinet gegen Chabanon. Den notwendig gewordenen Stichkampf entscheidet Bacrot nach vier Remisen erst in der Armageddon-Partie für sich. Klar fällt die Entscheidung hingegen im Frauenbewerb. Sophie Milliet ist eine Klasse für sich und gewinnt überlegen mit acht Punkten aus neun Partien vor Cecile Haussernot und Silvia Collas (beide 5,5). (wk, Foto: Turnierseite)
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Der Titelverteidiger aus dem Vorjahr, der Internationale Meister, Kristof Juhasz kam, sah und siegte! Im 11 Runden angesetzten und 48 Teilnehmer starken Klassiker von Bad Vöslau verteidigt er seinen Titel aus dem Vorjahr souverän. Zum 30. Jubiläum setzte der gebürtige Budapester von Beginn an Maßstäbe und gewann das Jubiläumsturnier in eindrucksvoller Weise mit 10 Punkten - 1,5 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Peter Hofbauer, der ebenso seine Position aus dem Vorjahr wiederholte! Dritter im Bunde wurde der Amstettner Mag. Edgar Gugler! Der Sieger, der für die Bad Vöslauer auch in der 2. Bundesliga ganz vorne am Brett sitzt, ist über den zweimaligen Gewinn des "Mr. Green" , das grüne Pferd hoch erfreut und brennt darauf, auch in der kommenden Bundesliga Saison für die "Thermenhighländer" wieder aussergewöhnliche Ergebnisse einzufahren. Die Veranstalter um Robert Baumfrisch vom SK Sparkasse Bad Vöslau sind von der Spielerqualität, die den alljährlichen Klassiker im College Garden Hotel "heimsucht", begeistert. Auch die Jugend wurde mit einer Extra-Spielklasse geehrt. Die Mega-Tombola mit über 90 Preisen, allen voran ein Nächtigungsgutschein des College Garden Hotels, war ein voller Erfolg. "Ohne Partner, die die Veranstaltung schon seit vielen Jahren kennen, wäre das auch nicht möglich.", so Obmann Robert Baumfrisch, der sich recht herzlich für das Vertrauen in den Klub bedankt. "Das wichtigste sei ohnehin Denksportler für den Schachsport zu begeistern und eine neue Schacheuphorie zu entfachen. Mit dem Blitzschach Open in Bad Vöslau ist das jedenfalls gelungen und sieht einer Fortsetzung des Erfolges im kommenden Jahr mit Interesse entgegen! (wk, Bericht: Robert Baumfrisch)
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Knapp 120 Teilnehmer/innen haben am 19. August das Schwarzach Open 2017 in Angriff genommen. Im A-Turnier sind insgesamt 55 Spieler aus 14 Nationen am Start, darunter acht Großmeister. Sechs von ihnen liegen nach sechs Runden in den ersten Acht und kämpfen um den Sieg. Alleiniger Führender ist der Kroate Mladen Palac mit fünf Punkten vor sechs Spielern mit jeweils viereinhalb Zählern: Ferenc Berkes (HUN), Hrvoje Stevic (CRO), Robert Zelcic (CRO), Peter Lizak (HUN), Hagen Pötsch (GER) und Marko Tratar (SLO). Der Kampf um den Turniersieg und das erste Preislgeld bleibt spannend. Die österreichische Elite fehlt heuer, wohl wegen der Überschneidung mit der Staatsmeisterschaft in Graz. Bester Österreicher ist derzeit Gunnar Schnepp am 12. Platz. Im B-Turnier führt nach sechs von neun Runden mit Zdravko Cabrajac ebenfalls ein Kroate, im C-Turnier ist mit den Österreichern Hermann Thurnier, Josef Haindl und dem Deutschen Georg Karschkes ein Trio in Führung. (wk)
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In der offenen Klasse gewinnt Andreas Diermair nach dramatischen Schlussrunden mit ständigen Führungswechseln letztlich verdient die Staatsmeisterschaft. Der Steirer in Diensten von Feffernitz legt mit fünf Siegen aus fünf Partien kräftig vor, macht es dann aber mit nur einem Punkt aus drei Partien noch spannend. Erst als die Felle bereits davonzuschwimmen drohten kehrt Diermair mit einem Sieg gegen Georg Fröwis den Spieß noch einmal um. Christoph Menezes und Harald Schneider-Zinner kommen gegen Schnider und Huber über Remisen nicht hinaus. Die Wiener Klubkollegen bei Ottakring dürfen sich zurecht über Silber und Bronze freuen. Die Steirer Gert Schnider und Martin Christian Huber müssen nach Feinwertung mit den undankbaren Plätzen vier und fünf punktegleich mit Schneider-Zinner vorlieb nehmen. Elofavorit Valentin Dragnev folgt als Bester der Spieler mit sechs Punkten am sechsten Platz. David Wertjanz gelingt der siebente Platz und eine IM-Norm. Hinter Peter Schreiner belegt der dreizehnjährige Dominik Horvath einen guten neunten Platz. Er zeigt erstaunliche Reife und bleibt wie Menezes und Schnider ungeschlagen. Florian Schwabeneder etabliert sich erneut in den Top-10. Im Frauenbewerb stand Anna-Christina Kopinits bereits vor der Schlussrunde als Siegerin fest. Nach ihrer überraschenden Auftaktniederlage gegen die Steirerin Jasmin-Denise Schloffer gewinnt Kopinits acht Partien in Serie, zuletzt gegen Nikola Mayrhuber. Den Kampf um die weiteren Medaillen entscheiden Veronika Exler und Min Wu für sich. Exler erobert nach einem Remis gegen Newrkla mit sechs Punkten Silber, Wu hat von insgesamt sechs Spielerinnen mit fünfeinhalb Punkten die bester Feinwertung und sichert sich Bronze. Letzlich verdient, da auch ihre Performance die drittbeste aller Spielerinnen ist. Überhaupt zeigen die jungen Spielerinnen erfreuliche Leistungen. Wu wird als Nummer 14 der Setzliste Dritte und gewinnt ebenso wie Alexandra Busuioc und Jasmin-Denise Schloffer viele, viele Elopunkte. Ehrenpräsident Kurt Jungwirth und Vizepräsident Fritz Knapp nahmen für den ÖSB die Siegehrung vor. (wk)
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Die Staatsmeisterschaft der offenen Klasse ist an Spannung kaum zu überbieten. Die achte Runde bringt in der offenen Klasse erneut einen Führungswechsel. Chrstoph Menezes gewinnt am Spitzenbrett gegen Harald Schneider-Zinner und jagd seinem Klubkollegen und Mentor die Führung postwendend wieder ab. Da es im Duell der direkten Verfolger zwischen Gert Schnider und Andras Diermair keinen Sieger gibt, führt Menzes vor der Schlussrunde allein mit sechseinhalb Punkten vor Schneider-Zinner, Diermair, Schnider und Huber. Der junge Grazer kann mit einem Sieg gegen Hiermann zur Gruppe der Verfolger mit sechs Punkten aufschließen. Die Entscheidung im Kampf um Titel und Medaillen folgt heute ab 10:00 Uhr. An den Spitzenbrettern spielen: Menezes gegen Schnider, Schneider-Zinner gegen Huber und Diermair gegen Fröwis. Im Frauenbewerb kann Anna-Christina Kopinits der Schlussrunde gelassen entgegen blicken. Sie sichert ihren siebenten Titel mit einem siebenten Sieg in Serie gegen Alexandra Busuioc vorzeitig. Es ist eine Runde ohne Remisen. Veronika Exler und Nikola Mayrhuber liegen nach Siegen gegen Schloffer bzw. Trippold mit je fünfeinhalb Punkten aussichtsreich auf Medaillenplätzen. Allerdings folgen mit Wu, Busuioc, Trippold, Newrkla und Hapala fünf Spielerinnen mit fünf Punkten. Sie alle kämpfen heute um Silber und Bronze, insbesondere weil auf Mayrhuber mit Kopinits und Exler mit Newrkla keine leichten Gegnerinnen warten. (wk)
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Zur LIVE ÜBERTRAGUNG der Staatsmeisterschaften (So 10:00)
Markus Ragger spielt aktuell in der spanischen Liga und ist nach fünf von sieben Runden mit seinen Klub Sestao Bizkaiaide klar auf Titelkurs. Gestern feiert der Klub einen knappen 4:3 Sieg gegen Barcelona und führt nun in der Tabelle mit neun Punkte vor Merida Patrimonio Humanidad Ajoblanco und C. A. Solvay, die allerdings bereits drei Punkte Rückstand haben. Heute könnte Raggers Team mit einem Punktegewinn gegen Jaime Casas Monzo bereits den Titel fixieren. Ragger beweist erneut, dass er ein verlässlicher Mannschaftsspieler ist. In den bisherigen fünf Partien konnte Ragger nach zwei Remisen gegen Van Wely (2646) und Movsesian (2677) gegen Demchenko (2645) gewinnen. Es folgten zwei weitere Punkteteilungen gegen Salgad Lopez (2627) und Safarli (2633). Heute trifft Ragger mit Weiß aller Voraussicht nach auf Baklan (2601). (wk)
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Die Staatsmeisterschaften in Graz erlebten gestern einen turbulenten Freitag mit kräftigen Sensationen. Am Spitzenbrett der offenen Klasse strauchelt ein bisher souverän spielender Andreas Diermair gegen Harald Schneider-Zinner. Dem Wiener gelingt es in der Eröffnung zu überraschen und die Partie im Königsangriff zu entscheiden. Die nächste Sensation passiert zwei Bretter dahinter. Gert Schnider erwischt Peter Schreiner am falschen Fuß und gewinnt bald einen Bauern und später die Partie. Da auch Valentin Dragnev gegen Dominik Horvath froh sein kann noch ein Remis zu erreichen, war es kein guter Tag für die Favoriten. In der Tabelle führt Schneider-Zinner mit sechs Punkten vor Diermair, Schnider und Menezes (alle 5,5). Danach folgen mit Wertjanz, Huber, Schwabeneder, Fröwis und Hiermann fünf Spieler mit fünf Punkten. Dieser Kreis wird in den beiden Schlussrunden wohl die Medaillen untereinander ausspielen. Im Frauenbewerb bleibt die ganz große Sensation gestern aus. Im Spitzenspiel gelingt Min Wu gegen Anna-Christina Kopinits eine tolle Partie. Sie steht lange glatt auf Gewinn. Das Wiener Talent kann den Sack aber nicht zumachen und läuft nach einem Blackout in ein Mattnetz. Eine Sensation gab es trotzdem. Alexandra Busuioc gewinnt gegen Veronika Exler und ist nun gemeinsam mit Denise Trippold die erste Verfolgerin von Kopinits. Beide haben fünf Punkte und einen Punkt Rückstand. Hätte Wu gestern gewonnen, wären gleich vier Spielerinnen mit fünf Punkten an der Spitze gewesen. So bleibt Kopinits aber klar auf Titelkurs und könnte heute im direkten Duell mit Busuioc schon alles klar machen. (wk)
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Zur LIVE ÜBERTRAGUNG der Staatsmeisterschaften (Fr-Sa 15:00, So 10:00)
Levon Aronian gewinnt die vierte Station der Grand Chess Tour in St. Louis. Armeniens Aushängeschild beweist damit, dass er auch in den schnellen Disziplinen absolute Weltklasse hat. Im Blitzbewerb mit 18 Partien holt Aronian 12,5 Punkte und gewinnt damit die Gesamtwertung aus Schnellschach und Blitzschach überlegen mit 24,5 Punkten vor Sergej Karjakin und HIkaru Nakamura (beide 21,5). In der Gesamtwertung der Grand Chess Tour schiebt sich Aronian mit 25 Punkten vor dem Finale in London auf den dritten Platz vor. Es führt Magnus Carlsen, der Sieger von Paris und Leuven, vor Maxime Vachier-Lagrave, der den Sinquefield Cup in St. Louis gewinnen konnte. Der beste Blitzer in St. Louis war aber nicht Aronian, sondern Karjakin. Der Russe kann sein phantastischen Ergebnis von acht Punkten aus neun Partien am zweiten Spieltag zwar nicht wiederholen, fünfeinhalb aus neun sind aber ausreichend um den Blitzbewerb mit 13,5 Punkten vor Aronian (12,5) und Nakamura (10,5) zu gewinnen. Hinter Ian Nepomniachtchi landet Garry Kasparov in dieser Wertung am fünften Platz. Der letzte Tag beginnt für Kasparov zwar mit einer Niederlage gegen Karjakin, danach legt er aber eine Serie von fünfeinhalb Punkten aus acht Partien hin und bleibt dabei ungeschlagen. Siege gelingen ihm gegen Caruana, Nakamura und Dominguez. Ein versöhnliches Ende für den 13. Weltmeister der Schachgeschichte, der bewiesen hat nach 12 Jahren Pause noch in der Weltspitze mitspielen zu können. Entäuscht hat Vishy Anand nach seinem guten Abschneiden zuvor beim Sinquefield Cup. Offenbar waren die Anstrengungen von zwei starken Turnieren unmittelbar hintereinander doch zu groß. Im Blitzschach gewinnt Anand nur eine Partie und insgesamt sieben Punkte. Das reicht gerade noch um im Blitz und der Gesamtwertung vor David Navara zu bleiben. (wk, Foto: Turnierseite)
St. Louis - Rapid&Blitz, Grand Chess Tour 2017