Die Jugend Weltmeisterschaft der Altersklassen U14, U16 und U18 endete gestern in Montevideo. Österreichs Burschen erreichen allesamt gute sieben Punkte aus elf Partien, verpassen damit aber hauchdünn Plätze in den Top-10. Die beste Platzierung erreicht Felix Blohberger mit einem 11. Platz in der U16. Er ist zudem der einzige im ÖSB-Team der Elopunkte gewinnt. Einen 12. Platz verbucht Florian Mesaros in der U18 und Dominik Horvath erreicht in der U14 einen 14. Platz. Bei den Mädchen holen Chiara Polterauer und Jasmin-Denise Schloffer jeweils fünf Punkte. Das sind Plätze um Rang 30. Venla Lymysalo gelingen viereinhalb Punkte, Alexa Nussbaumer vier und Victoria Lauda eineinhalb. Insgesamt waren in Montevideo 385 Jugendliche aus 53 Nationen am Start. Die neuen Weltmeister kommen aus der Mongolei, Indien, Russland, USA, Peru und Slowenien. Die erfolgreichste Nation ist Russland mit insgesamt sechs Medaillen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Bei heterogenen Rochaden wird das Spiel äußerst scharf. Ein gutes Timing aus Angriff und Verteidigung erfordert von beiden Seiten hohe Genauigkeit. Manchmal versucht man die gegnerische Stellung mit Figurendruck zu belagern und mit einem Opfer zu schwächen. Manchmal müssen die Bauern, wie in unseren Beispielen, die entscheidende Vorarbeit leisten. Nikola Mayrhuber hat sich 2017 mit starken Leistungen in das Frauen-Nationalteam gespielt und die 2100-Marke übersprungen. Im September vertritt sie Österreich erstmals beim Mitropacup. Ausgestrahlt wird die Sendung morgen Mittwoch, dem 27. September ab 19:30 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)
CBTV Austria Sendung 36 (Ausschreibung, PDF)
Infoseite ChessBase TV Austria
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In der offenen Klasse gewinnt Kroatien den Mitropacup in Balatonszárszó mit 15 von 18 möglichen Punkten vor der Tschechischen Republik und Frankreich (beide 14). Österreich wird hinter Gastgeber Ungarn mit acht Punkten Fünfter. Das Match in der Schlussrunde gegen Frankreich geht aber knapp mit 1,5:2,5 verloren. Das beste Ergebnis gelingt Robert Kreisl am dritten Brett mit 5,5 Punkten auch acht Partien. Kreisl bleibt ungeschlagen und zeigt mit einer Performance von 2586 sein Potenzial. Peter Schreiner erspielt nach zwei Auftaktniederlagen noch vier Punkte und liegt ebenso im Rahmen seiner Erwartung wie Luca Kessler mit 3,5/8. Christoph Menezes bleibt etwas darunter, steuert aber zum Sieg gegen Deutschland einen wichtigen Punkt bei. Playing Captain David Shengelia spielt die letzten vier Runden. Seine Ausbeute ist ein Sieg gegen die Schweiz. Im Frauenbewerb fängt Ungarn die lange führenden Französinnen dank besserer Zweitwertung noch ab. Beide Teams schaffen 13 Punkte. Der dritte Platz geht an Kroatien vor Polen und Deutschland. Österreichs Frauen landen am etwas enttäuschenden neunten Platz. Die Schlussrunde gegen Frankreich ist symptomatisch für den Turnierverlauf. Chancen werden verpasst. Die 1,5:2,5 Niederlage war nicht notwendig. Elisabeth Hapala verpasst eine Gewinnstellung und den Ausgleich. Allerdings war Hapala neben Kopinits die Stütze des Teams. Sie holt drei Punkte aus sieben Partien bei einer guten Performance von 2194 und hatte Luft nach oben. Das lässt für die Zukunft hoffen. Anna-Christina Kopinits spielt am Spitzenbrett solide vier Punkte aus acht Partien und schafft mit ihrem Auftaktsieg erstmals den Sprung über die 2300 Elogrenze. Sie wird vom Weltschachbund dafür den Titel eines FIDE Meisters bekommen. Veronika Exler begann gut, muss dann aber drei Niederlagen hinnehmen. Nikola Mayrhuber und Annika Fröwis konnten Erfahrungen sammeln. Die Organisation der Ungarn wird allseits gelobt. Die Bedingungen im Spielsaal und im Hotel waren ausgezeichnet. (wk, Foto: David Shengelia)
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Der Tag des Sports hat am 23. September wieder hunderttausende Sportbegeisterte in den Wiener Prater gelockt. Der ÖSB war mit einem Stand vertreten an dem Georg Fröwis und Denise Trippold rund um die Uhr simultan spielten. In der Hall of Fame wurden unsere Europameister der Team Europameisterschaft im Schnellschach 2016 geehrt. Valentin Dragnev, Martin Christian Huber und Denise Trippold konnten die Ehrung von Samo Kobenter, Sektionsleiter des Sports im Ministerium und Michael Eschlböck, er ist im BSO Vorstand, persönlich entgegen nehmen. Florian Mesaros, er kämpft gerade bei der Jugend WM in Montevideo, und Anna-Lena Schnegg waren leider verhindert. Alle fünf bekamen eine Eintragung in der "Wall of Fame" der Ehrentafel für die erfolgreichsten Sportler/innen des Landes. „Im Zentrum der Veranstaltung steht die Begeisterung für den Sport, für das Miteinander, für Bewegung und Begegnung“, sagt Sportminister Hans Peter Doskozil, der die Zeltstadt vor dem Ernst-Happel-Stadion und Bewegungsstationen wie den Heeressport-Hindernis-Parcours besuchte. „Genau deshalb organisiert das Sportministerium gemeinsam mit der Bundes-Sportorganisation den Tag des Sports. Wir geben unseren 122 Sportverbänden eine Bühne auf der sie sich optimal präsentieren können.“ (wk)
Tag des Sports
Am vergangenen Samstag wurde ÖSB Ehrenpräsident Kurt Jungwirth von der Europäischen Schach Union (ECU) für seine Verdienste um die internationale Schachbewegung geehrt. Der stellvertretende ECU Präsident Ion-Serban Dobronauteanu kam mit ECU Vorstandsmitglied und ÖSB Vizepräsident Johann Pöcksteiner nach Graz, bezeichnenderweise jenem Ort an dem die ECU 1985 im Rahmen eines Kongresses des Weltschachbundes (FIDE) gegründet wurde, um die Ehrung vorzunehmen. Jungwirth war Initiator und Mitbegründer der ECU, deren erster Präsident der Schwede Rolf Littorin wurde. Jungwirth folgte ihm allerdings bereits 1986 in der Funktion des Präsidenten und hatte das Amt bis 1998 inne. Gegründet wurde die ECU mit dem Ziel Schach-Europa zu einigen und ein Gegengewicht zur FIDE zu schaffen. Der ECU obliegen vor allem die Ausrichtung der europäischen Meisterschaften. Ihr höchstes Organ ist die Generalversammlung in der jedes Mitgliedsland über Sitz und Stimme verfügt. Aktuell gehören ihr 54 Länder an, da Bulgarien 2016 ausgeschlossen wurde. (wk)
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Das Finale des World Cups Batumi zwischen Levon Aronian und Liren Ding steht nach zwei von vier Partien 1:1. In der ersten Partie kommt der Chinese gegen den leicht favorisierten Armenier mit Schwarz nie in Gefahr und erreich scheinbar mühelos die Punkteteilung. Ganz anders verläuft die zweite Partie. Aronian erreicht in einem Katalanen ein Endspiel mit Springer und Läufer beiderseits und verfügt über einen entfernten Freibauern. Diesen kleinen Vorteil baut Aronian mit starkem Spiel immer weiter aus und könnte die Partie mehrmals für sich entscheiden. Doch bei immer knapperer Bedenkzeit rettet sich Ding doch noch in ein Remis und das Match ist weiter offen. Die dritte Partie beginnt heute um 13:00 MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
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Österreichische Siege gegen den großen Nachbarn Deutschland sind selten. Daher freut man sich hierzulande noch immer über den 3:2 Sieg bei der Fußball-WM 1978 in Cordoba. Seit gestern gibt es einen Erfolg jüngeren Datums. Österreichs Herren besiegen beim Mitropacup in Balatonszárszó Deutschland mit 2,5:1,5. Christoph Menezes bringt das rot-weiß-rote Team gegen Emil Schmidek mit seinem ersten Sieg rasch mit 1:0 in Führung. Robert Kreisl zeigt weiter seine gute Form und remisiert mit Schwarz gegen das deutsche Wunderkind Vincent Keymer. Peter Schreiner fixiert schließlich mit einem Sieg gegen Vitaly Kunin den Matchgewinn, die Niederlage von David Shengelia gegen Andreas Heimann ist nur noch Kosmetik. Zuvor spielte das Team 1,5:2,5 gegen Ungarn, 2,5:1,5 gegen die Schweiz und 2:2 gegen die Slowakei. Vor der heutigen Schlussrunde gegen Frankreich liegt das Team mit acht Punkten am 5. Platz. Das Frauenteam besiegt in der fünften Runde die Slowakei mit 2,5:1,5 und holt gegen Polen mit einem 2:2 einen weitern Punkt. Zuletzt sind aber Gastgeber Ungarn (0:4) und Deutschland (1:3) einfach zu stark. In der Tabelle liegt das Team mit sechs Punkten am 9. Platz. Die Schlussrunde begann heute um 10:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Jugend Weltmeisterschaft in Montivideo geht in ihre entscheidende Phase. Österreichs Burschen kämpfen in den verbleibenden beiden Runden um Plätze in den Top-10. Florian Mesaros hat sich nach zwei Niederlagen in den Runden sechs und sieben wieder erfangen und liegt ebenso am 15. Platz wie Felix Blohberger, der gestern gegen den Russen Andrey Esipenko, die Nummer 1 der Setzliste, seine zweite Partie verloren hat. Dominik Horvath hat seinen dritten Platz nach sieben Runden mit zwei Niederlagen eingebüßt und liegt am 17. Platz. Bestes Mädchen ist Chiara Polterauer mit fünf Punkten am 18. Platz. Ihr Kampfgeist ist erwähnenswert, sie hat noch kein einziges Remis gespielt. Jasmin-Denise Schloffer hat sich mit drei Siegen in den letzten vier Runden von einem Zwischentief gut erfangen und liegt bei vier Punkten. Venla Lymysalo und Alexa Nussbaumer halten bei drei Punkten, Victoria Lauda bei eineinhalb. Die vorletzte Runde beginnt heute um 15:00 Ortszeit, das ist um 20:00 MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
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Dramatisch verlaufen die Entscheidungen des World Cups im Semifinale zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Levon Aronian einerseits und zwischen Wesley So und Liren Ding andererseits. Duplizität der Ereignisse: Beide Begegnungen müssen in das Tie-Break, beide Sieger entscheiden das Match im Endspiel Dame gegen Turm. Die ersten beiden Schnellschachpartien zwischen So und Ding enden wie schon die Standardpartien mit Remisen. Ding verpasst aber in der Ersten eine Gewinnstellung. In den beiden weiteren, kürzeren, Schnellpartien macht es der Chinese besser. Er gewinnt die erste Partie mit Schwarz und steuert mit der zweiten sicher das Finale an. Noch spannender verläuft das Match zwischen Vachier-Lagrave und Aronian. Die beiden Standardpartien enden mit Remisen. Im Tie-Break legt Vachier-Lagrave vor und geht mit 2:1 in Führung. Doch Aronian schlägt zurück. Er geht mit einem Figurenopfer aufs Ganze und gleicht zum 2:2 aus. In der dritten Schnellschachpartie verpasst Aronian mit Weiß einen Gewinn und gerät sogar in Verlustgefahr. Die Partie endet aber wie die vierte Schnellpartie und die beiden anschließenden Blitzpartien mit Remisen. Die Entscheidung muss daher in einer Armegeddon Partie fallen. Aronian bekommt Weiß und mehr Bedenkzeit, muss aber gewinnen. Vachier-Lagrave scheint die Partie im Griff zu haben, doch Aronian kämpft und verschafft sich Chancen, die einem Endspiel Dame gegen Turm enden. Dieses Endspiel ist theoretisch gewonnen, doch bei hängender Klappe keine leichte Aufgabe. Aronian löst sie aber souverän und sichert sich wie Ding einen Platz im Kandidatenturnier. Vachier-Lagrave und So gehen leer aus. Das Finale zwischen Aronian und Ding geht nach einem Ruhetag ab Samstag über vier Partien. Der größte Stress ist für die Beiden aber mit der Qualifikation für das Kandadatenturnier vorbei. Es geht "nur" noch um den Turniersieg und das erste Preisgeld in Höhe von 120.000 Dollar. Der Verlierer muss sich mit 80.000 begnügen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Österreichs Burschen spielen bei der Jugend WM in Uruguay weiter vorne mit. Florian Mesaros remisert in der vierten Runde mit Schwarz gegen den Slowenen Zamar und gwinnt gestern gegen den Belgier Sterck. Mesaros ist weiter ungeschlagen und liegt mit vier Punkten in der U18 am dritten Platz. Vier Punkte hat auch Dominik Horvath in der U14 am Konto. Der Burgenländer verliert zwar gegen den Deutschen Daniel Kopylov seine weiße Weste, besiegt aber daraufhin den Engläncer Sacha Brozel und liegt am 6. Zwischenrang. Leicht zurückgefallen ist Felix Blohberger in der U16. Er remisiert gegen den Argentinier Julian Villca, verliert dann aber gegen den starken Tschechen Thai Dai Van Ngyuyen, der mit 2493 die Nummer Zwei der Setliste ist. In den Mädchenbewerben ist Chiara Polterauer mit drei Punkten auf Rang 17 die Beste. Venla Lymysalo hält mit zwei Punkten ihre Erwartung, verliert aber in den Runden vier und fünf. Nicht in Schuss kommt Jasmin-Denise Schloffer, die zuletzt bei den Staatsmeisterschaften überzeugt hat. Ein Punkt aus fünf Partien, darunter das Sensationsremis aus der ersten Runde, ist ihre Ausbeute. Einen Punkt hat auch Alexa Nussbaumer, Victoria Lauda leider noch keinen. Die sechste Runde beginnt heute um 15:00 Ortszeit, das ist um 20:00 MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
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