Zwischen 11. und 27. Februar findet die nächste Frauen Weltmeisterschaft in Teheran statt. Im Gegensatz zu den Herren wird bei den Frauen der Titel jedes zweite Mal im World Cup, einem K.O.-Turnier vergeben. Qualifiziert sind 64 Spielerinnen. 11 davon sind über den vergangenen Zyklus, die Juniorinnen WM oder die Elozahl qualifziert. Weitere 28 Spielerinnen kommen aus Europa, 8 aus Amerika (Nord und Süd), 12 aus Asien, 3 aus Afrika und 2 werden vom FIDE Präsidenten nominiert. Einige der Qualifizierten fehlen aber auf der endgültigen Liste, wie die Amerikanerin Nazi Paikidze. Sie verweigert die Teilnahme weil im Iran für Frauen ein Kopftuchzwang besteht. Zudem dürfen die Spielerinnen nicht mit männlichen Trainern allein in einem Zimmer sein, was die Vorbereitung im Turnier nicht gerade erleichtert. Nichtsdestotrotz ist das Feld offenbar vollzählig. Weltmeisterin Yifan Hou verteidigt ihren Titel nicht. Sie ist mit dem derzeitigen WM Zyklus der FIDE für Frauen nicht einverstanden und fordert eine Angleichung mit jenem der Männer. Favoritinnen sind daher nach Elozahl die Chinesin Wenjun Ju und die Ukrainerin Anna Muzychuk. Ju ist die Gewinnerin des Frauen Grand Prix, Muzychuk kommt als Doppelweltmeisterin im Schnell- und Blitzschach nach Teheran. Der Modus des World Cups hat in der Vergangenheit aber oft für Überraschungen gesorgt. (wk)
Bericht bei der FIDE
Am kommenden Samstag startet das internationale Schachjahr mit dem Klassiker in Wijk aan Zee. Das Festival bietet eine Reihen von Turnieren, darunter neben einem Open zwei hochkarätige Rundenturniere. Erstmals wird Österreich Aushängeschild Markus Ragger in Wijk antreten. Er führt die Setzliste des "Challengers" an, in dem ein Platz für das "Masters" im nächsten Jahr ausgespielt wird. Der begehrte Platz wird hart umkämpft sein. Unter den 14 Spieler/innen sind 12 Großmeister, darunter neun mit einer Elozahl über 2600. Der härteste Konkurrent Raggers könnte der amerikanische Jugendweltmeister Jeffery Xiong sein. Die Hauptattraktion ist aber natürlich das "Masters". Am Start ist Weltmeister Magnus Carslen. Seine stärksten Herausforderer sind Wesley So, Levon Aronian, Sergey Karjakin und Anish Giri, allesamt Top-10 Spieler der aktuellen Weltrangliste. Im Feld sind zudem Harikrishna, Nepomniachtchi, Eljanov, Wojtaszek, Andreikin, Rapport, Wei, Van Wely und Adhiban. Das Turnier dauert vom 14. bis 29. Jänner. (wk, Foto: ChessBase)
Turnierseite
Im Rahmen der Europameisterschaften der Jugend im Blitz- und Schnellschach wurde in Novi Sag am 29. Dezember eine inoffizielle Jugend Europameisterschaft im Problemlösen im den Kategorien U10, U14 und U18 ausgetragen, wie die ECU in ihrem Newsletter bereichtet. Die österreichische Delegation von Siegfried Baumegger darf sich auch hier über zwei Top-Plätze freuen. Felix Blohberger gewinnt in der offenen Klasse U14 hinter dem Polen Radoslav Psyk ebenso Silber wie Anna-Lena Schnegg bei den Mädchen U18 hinter der Russin Svetlana Thishova. Wir gratulieren! (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, ECU
Der Pole Aleksander Mista gewinnt das über den Jahreswechsel ausgetragene Open in Krakau mit 7,5 Punkten vor seinem Großmeisterkollegen und Elofavoriten Vladimir Baklan (7) aus der Ukraine. Den dritten Platz teilen fünf Spieler mit sechseinhalb Punkten: Sadzikowski, Maluszewski, Kiekowski, Molenda (alle Polen) und Belous (UKR). Polen ist beim Heimturnier mit sieben Spielern in den Top-10 eine Macht. Bester Nicht-Pole oder Ukrainer wird Österreichs IM Georg Fröwis mit sechs Punkten am 13. Platz. Fröwis bleibt mit einer Eloleistung von 2383 aber etwas unter seiner Erwartung, ist aber im Turnier ungeschlagen. Einen halben Punkt dahinter landen die IM´s Christoph Menezes und Andreas Diermair mit jeweils fünfeinhalb Punkten auf den Plätzen 17 und 19 von 104 Teilnehmer/innen. Wie Fröwis zeigen sie Eloleistungen knapp unter 2400. Weitere Österreicher im A-Turnier in Krakau waren Marco Dietmayer-Kräutler, Fabian Matt, Joachim Wallner (alle 4), Simon Heinrici (3,5) und Annika Fröwis (2). (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Markus Ragger geht mit einer Elozahl von 2697 als Nummer 47 der Welt in das neue Jahr. Er ist damit weiter der beste deutschsprachige Spieler und zudem die Nummer 6 Westeuropas. In der Nationenwertung überschreitet Österreich mit einem 2503-Schnitt seiner Top-10 Spieler erstmals die 2500-er Marke und liegt am 40. Platz von 179 geführten Nationen. Der Newcomer des Jahres ist aus rot-weiß-roter Sicht Valentin Dragnev. Der jugendliche Wiener liegt mit 2492 hinter Ragger, Shengelia (2574) und Kindermann (2505) bereits an vierter Stelle. Österreichs Frauen liegen mit einem Schnitt von 2166 am 36. Platz. Nummer Eins ist Regina Theissl Pokorna mit einer Elozahl von 2328. An der Spitze der Weltrangliste liegen Carlsen (2840), Caruana (2827), Kramnik (2811) und So (2808). Der beste "Jahrgang" ist 1990 mit vier Spielern (Carlsen, Vachier-Lagrave, Karjakin Nepomniachtchi) in den Top-11. Jüngster Top-10 Spieler ist aber Giri (1994) vor So (1993). Die "Veteranen" in den Top-10 sind Anand (1969) und Kramnik (1975). Carlsen führt auch die Weltranglisten im Schnell- und Blitzschach an. Beste Frau ist mit Respektabstand Yifan Hou (2651) vor ihrer chinesischen Landsfrau Wenjun Ju (2583) und Anna Muzychuk (UKR, 2558). Die Frauenlisten im Schnell- und Blitzschach werden von Anna Muzychuk angeführt. Im Schnellschach teilt sie die Führung mit Hou. Pünktlich zum Jahreswechsel ging auch die nationale Elowertung erstellt von Heinz Herzog online. (wk)
FIDE Rating Server, ÖSB Eloliste
Ein schnelles Remis auf Brett 1 zwischen GM Jozsef Horvath und GM Mladen Palac machte klar, dass diese beiden zwar gute Platzierungen, aber nicht den Turniersieg erreichen werden. So bekam IM Peter Schreiner mit den weißen Steinen die Chance das Turnier zu gewinnen. Er erreichte eine aussichtsreiche Stellung, aber auch dem Gegner GM Nikita Maiorov boten sich Gegenchancen, die dieser dann zum Sieg nutzte – allerdings hatte er bereits vor der Runde einen halben Punkt Rückstand und daher keine Chance mehr das Turnier zu gewinnen. Die Entscheidung musste nun die Begegnung am zweiten Brett zwischen GM Andrei Istratescu und GM David Shengelia bringen. Mit den weißen Steinen entwickelte der Franzose eine Initiative und vor der Zeitkontrolle konnte er mit einer Spielverlagerung den Österreicher stark unter Druck setzen. Dieser musste zuerst einen Bauern und dann ein Figur geben, konnte aber nach langem Kampf das drohende Endspiel Springer und Läufer gegen den König nicht verhindern und die Waffen strecken, sodass es leider kein Österreicher aufs Podest schaffte. GM Andrei Istratecu schaffte damit im zweiten Anlauf den Turniersieg in Aschach. Mit einem Schwarzsieg gegen den groß aufspielenden Dominic Wisnet nutzte die Nummer 5 des Turniers GM Gergely Antal die Gunst der Stunde und führte als Zweiter die Gruppe der Spieler mit 5,5 Punkten an. Dritter wird GM Josef Horvath. Das B-Turnier gewinnt Friedrich Baumgartner vor Fabian Burrer und Stefan Preundler, im C-Turnier ist Sebastien Lehner-Dittenberger erfolgreich. Auf den Plätzen folgen Zsofia Vicze und Christopher Binder. (wk, Text/Foto: Veranstalter)
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Vom 27. Dezember bis 3. Jänner findet um den Jahreswechsel in Krakau ein starkes Open statt. Österreich ist mit einigen Spieler/innen vertreten. Nach fünf von neun Runden liegen Christoph Menezes und Andreas Diermair mit jeweils 3,5 Punkten auf den Rängen 13 und 15 von 104 Teilnehmer/innen. Georg Fröwis, er ist wie Diermair noch ungeschlagen, hält bei drei Punkten, Fabian Matt bei zweieinhalb. Annika Fröwis konnte bisher eineinhalb Punkte verbuchen. An der Spitze liegen die IM´s Daniel Sadzikowski und Maciej Kiekowski mit je 4,5 Punkte. Radoslaw Gajek führt eine Gruppe von fünf Spielern mit je 4 Zählern an. Der beste der sieben GM´s ist derzeit Aleksander Mista am bescheidenen 12. Platz. (wk, Foto: Turnierseite)
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Valentin Dragnev ist der ungekrönte König der Europameisterschaften im Schnell- und Blitzschach. Im abschließenden Blitzschachbewerb gewann Dragnev wie schon im Schnellschach im Bewerb U18 eine Silbermedaille. Gemeinsam mit dem Titel im Teambewerb sind das drei Medaillen und als Draufgabe gewann der Wiener noch das inoffizielle "Superfinal" der Medaillengewinner. Im Blitzbewerb U18 verpasst Florian Mesaoros mit einem vierten Platz nur knapp eine weitere Medaille, Huber wird Siebenter. Im Gegensatz zum Schnellschach gab es nur die Altersklassen U18, U14 und U10. In der U14 hat Blohberger mit einem sechsten Platz nur knapp eine Medaille verpasst. Dabei hat er ebenso wie Dragnev und Mesaros 6,5 Punkte aus 9 Partien geholt. In Summe eine erfolgreiche EM aus rot-weiß-roter Sicht, die ein gutes Jahr toll abschließt und einiges für 2017 verspricht. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results: Schnellschach, Schnellschach Team, Blitzschach, Superfinal Schnellschach.
In einem Fernduell setzt sich Sergej Karjakin in der letzten Runde der Weltmeisterschaft im Blitzschach gegen Magnus Carlsen durch und gewinnt dank besserer Zweitwertung Titel und das erste Preisgeld in Höhe von 40.000 Dollar. Die beiden WM Kontrahenten von New York dominieren vom Start weg die auf zwei Tage verteilte WM. Nach 20 der 21 Runden führte Carlsen noch mit einem halben Punkte Vorsprung auf Karjakin während der "Rest des Feldes", 106 Spieler aus 43 Nationen, erst mit Respektabstand folgt. In der Schlussrunde gewinnt Karjakin gegen Jobava, während Carlsen mit Schwarz gegen den supersoliden Peter Leko mit Schwarz über eine Punkteteilung nicht hinauskommt. Beide zeigten gleichwertige Leistungen, ein Stichkampf um den Titel wäre angemessen gewesen. Laut Regulativ entscheidend aber die Zweitwertung mit dem Eloschnitt der Gegner und hier hatte Karjakin knapp die Nase vorne. Die Bronzemedaille sichert sich mit zwei Punkten Rückstand der junge Russe Daniil Dubov punktegleich vor Nakamura und Titelverteidiger Grischuk. Dubov klettert in der Blitz-Weltrangliste mit einer Elozahl über 2800 in die Top-Ten. An der Spitze aller Ranglisten ist aber weiter Magnus Carlsen, im Blitzschach führt er mit 2914 vor Karjakin (28882) und Ding Liren (2875). Im Frauenbewerb kürt sich Anna Muzychuk nach spannendem Verlauf mit 13 Punkte aus 17 Partien zur Doppelweltmeisterin. Sie gewinnt in Doha beide Titel im Schnell- und Biitzschach. Die beiden Russinnen Valentina Gunina und Kateryna Lagno sichern sich Silber und Bronze. Die WM in Qatar war ein Erfolg, die nächste wird 2017 in Deutschland ausgetragen. (wk, Foto: FIDE)
Offizielle Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results