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Carlsen siegt zum Auftakt des FTX Crypto Cups gegen Giri 3:1

Magnus Carlsen zeigt eine Meisterleistung und sichert sich in der ersten Runde einen Sieg gegen Anish Giri, als der FTX Crypto Cup in Miami einen spannenden Start hinlegt. Vor allem der norwegische Weltmeister schaltet einen Gang höher, als er die Runde mit zwei dominanten Siegen beendet und Giri mit 3:1 abfertigt. Carlsen sagt danach: "Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir haben sehr, sehr kämpferische Partien gespielt. Schließlich gelang es mir, ihn in der dritten Partie zu brechen."

Carlsen zieht nun in Runde 2 gegen den Amerikaner Hans Niemann ein, der mit einer 0:3-Niederlage gegen den polnischen Oslo Esports Cup-Sieger Jan-Krzysztof Duda schlecht startet. Dem Laptop des New Yorkers ging der Strom aus und er musste neu gestartet werden, wodurch sein Gegner fünf Minuten Zeit hatte, die besten Züge zu finden. In einem ausschweifenden Interview nach dem Kampf macht Niemann seine Gefühle deutlich und gab dem technischen Problem die Schuld an seiner Niederlage. Niemann erholte sich davon nicht mehr und verliert mit 0:3.

Indiens 17-jähriger Nachwuchsspieler Rameshbabu Praggnanandhaa erwischt im Kampf der Wunderkinder den bestmöglichen Start und gewinnt die erste Partie, indem er einen kleinen Fehler von Alireza Firouzja ausnutzt. Firouzja ist jedoch nicht umsonst als weltbester Junior bekannt. Sofort schlug er im zweiten Zug zurück und glich aus, bevor er im dritten Zug einen großen Vorsprung herausspielt. Pragg sah schon verloren aus, schaffte es aber erstaunlicherweise, die dritte Partie zu drehen und einen zweiten Sieg zur 2:1-Führung zu erringen. In der letzten Partie holt Pragg das Remis, das er brauchte, um die 3 Punkte zu holen und seine unglaubliche Form bei den Meltwater Champions Chess Tour-Events fortzusetzen.

Levon Aronian geht gegen den Vietnamesen Liem Quang Le früh in Führung und gewinnt mit drei weiteren Remise das Match, 7.500 Dollar für einen Matchsieg und 3 Punkte für die Tabelle.

Die 2. Runde beginnt heute um 12:00 Uhr ET (18:00 Uhr MESZ). Jede Partie wird über vier Schnellschachpartien gespielt, mit Blitz-Tiebreaks im Falle eines 2:2-Unentschiedens.

Alle Partien werden auf chess24 übertragen und von David Howell, Jovanka Houska und Kaja Snare, oder von Peter Leko und Tania Sachdev kommentiert.

Die Champions Chess Tour ist die weltweit führende Online-Schachtour, bei der der beste Schachspieler der Welt über eine komplette Wettkampfsaison im Online-Schach ermittelt wird. Die Saison 2022 beginnt im Februar 2022 und umfasst monatliche Turniere, die in einem Finale im November 2022 gipfeln. Alle Partien finden online auf www.chess24.com statt, und die Spieler kämpfen um ein Preisgeld von insgesamt über 1,5 Millionen US-Dollar. (wk, Text/Foto: Offizielle Presseaussendung)

Turnierseite bei Chess24

Staatsmeisterschaft: Niki Stanec mit weißer Weste

Nikolaus Stanec startet bei der Staatsmeisterschaft 2022 im Haus des Wiener Schachverbandes als einziger Spieler makellos mit drei Punkten aus den ersten drei Partien. Neun Spieler folgen mit einem halben Punkt Rückstand, darunter die Elo-Favoriten Felix Blohberger und Dominik Horvath, die wie David Shengelia direkt von der Schach-Olympiade kommen.

Stanec hat die Staatsmeisterschaft bereits 12-mal gewonnen. Zwischen 1995 und 2005 war der Wiener Großmeister nahezu unantastbar. Lediglich Siegfried Baumegger konnte ihn 2001 in Mureck stoppen und die Serie kurz unterbrechen. Nach 13 Jahre Pause gelang Stanec 2018 und 2019 mit seinen Titeln elf und zwölf ein Doppelschlag.

Bereits in der ersten Runde gab es Sensationen. Die größten waren Siege von Gerald Leitner gegen David Shengelia, Philipp Scheffknecht gegen Johannes Steindl und Leopold Wagner gegen Daniel Kristoferitsch. Nikola Mayrhuber knöpft Peter Schreiner ebenso ein Remis ab wie Zoran Trkulja dem Wiener GM Ilia Balinov.

In der gestrigen dritten Runde gelingt an den Spitzenbrettern lediglich Stanec ein Sieg gegen Laurenz Borrmann. Blohberger remisiert gegen Menezes ebenso wie Sadilek gegen Horvath und Diermair gegen Kilgus. In der Frauenwertung ist Annika Föwis mit zwei Punkte voran. Ihr gelangen Siege gegen Kristoferitsch und Bauer. Eineinhalb Punkte haben Nikola Mayrhuber und Barbara Teuschler.

Insgesamt sind 67 Spieler am Start, darunter 5 GM und 7 IM sowie 1 WIM. Um den Titel bei den Frauen kämpfen sechs Spielerinnen. Heute steht in Wien eine Doppelrunde an. Die vierte Runde beginnt um 10:00 Uhr, die fünfte um 17:00 Uhr. Die Spitzenpaarungen um 10:00 Uhr lauten: Stanec-Blohberger, Horvath-Leisch und Schreiner-Diermair. (wk)

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Ergebnisse bei Chess-Results

Live-Übertragung: Brett 1-24Brett 25+
Chess24chess.comChessBase
Mo 10:00/17:00, Di-Do 15:00, Fr 10:00

EU-Meisterschaften in Mureck: Doppelsieg in der U-8

Neun spannende Wettkampftage am Schachbrett liegen hinter uns. Die Schachjugend aus 16 europäischen Ländern hat alles gegeben und um jeden Punkt gefochten. Besonders im Rampenlicht stehen am Ende klarerweise die Siegerinnen und Sieger.

In der Altersklasse U14 freut sich die Schweiz über zweimal Gold. Suvirr Malli gewinnt mit 8,5 Punkten souverän das Turnier und lässt zu keinem Zeitpunkt Zweifel zu. Zwei Punkte Vorsprung sprechen eine klare Sprache. Der Bewerb der Mädchen ist da schon deutlich umkämpfter und erst der Sieg in Runde 9 sichert Ena Bangerter den Titel.
Bei den Burschen U12 gibt es ein etwas knapperes Ende. Kirill Gorkov aus Estland bleibt ungeschlagen, gibt nur 2 Remisen ab und dennoch waren seine Verfolger ihm dicht auf den Fersen. Einen halben Punkt Abstand kann er aber verteidigen. Sofia Timagina (SLO) setzt sich bei den Mädchen U12 durch.
In der U10 gehen die Titel an Bulgarien und Deutschland. Nikola Neychev erreicht 8 Punkte aus 9 Partien und feiert einen über weite Strecken ungefährdeten Sieg. Die deutschen Fahnen hoch hält Ann Englert.
Die jüngste Altersklasse wird am Ende ein Freudenfest für Österreich. Chenshan Wu siegt vor Chicheng Leon Chen. Der Mädchenbewerb geht an Marina Kotenko Gonzalez.

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Foto: Silbermedaillengewinner Chicheng Leon Chen


Das Open U14 bis U18 dominieren unsere Gäste aus Ungarn. Akos Kocsmar holt 9 aus 9 und präsentierte sich klar überlegen. Der zweite Platz ging ebenfalls nach Ungarn an Molli Amina Markus.
Im Open bis zur Altersklasse U12 bringt erst die Schlussrunde Klarheit. Das direkte Duell zwischen Timo Schwarz und Janosch Gierlinger, die lange Zeit gleichauf waren, entscheidet am Ende Timo Schwarz für sich, was ihm den ersten Platz einbringt.

Am Ende danken wir allen Spielerinnen und Spielern, Eltern und Begleitpersonen und hoffen auf ein Wiedersehen im Jahr 2023 zur gewohnten Zeit Anfang August. (wk, Text/Foto: Mario Schachinger)

ErgebnisseFotos

17. und 18. September: Alfreda Hausner Turnier in Kaisermühlen

Im Grätzl-Zentrum Kaisermühlen im 22. Wiener Gemeindebezirk werden begeisterte Schachspielerinnen eingeladen, ihre Fähigkeit unter Beweis zu stellen: Zu den Turnieren, benannt nach der Schachmeisterin Alfreda Hausner werden am 17. und 18. September alle Frauen, die gern Schach spielen, zum Brett gebeten.

Näheres Infos folgen, wer interessiert ist, merkt sich den Termin vor. Die Teilnahme ist gratis, tolle Preise warten auf die Siegerinnen, alle Teilnehmerinnen bekommen eine Aufmerksamkeit, die Schachtorte ist groß (und schaut lecker aus). Das Alfreda-Hausner-Schachturnier im wohnpartner Grätzl-Zentrum Kaisermühlen ist ein Schachturnier für Frauen und ein Schachfest für alle!

Und wenn es die Schachgöttin tatsächlich gut mit Wien meint, schaut auch die ehemalige Weltmeisterin und frischgebackene Olympiasiegerin Mariya Muzychuk auf eine Simultanpartie vorbei! (af, Text/Info: cs, Foto: Vitaliy Hrabar)

Infos und Zeitplan

 

Weiter Infos (Update 2022-09-02 wk)

Wo: 1220 Wien, Schüttaustraße 1-39/3/R01 (Grätzl-Zentrum)
Anmeldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 01/2450 22083

Nähere Infos:
Turnier für Mädchen unter 14 Jahren: Samstag 11 bis 15 Uhr
Turnier für Mädchen über 14 Jahren und für Frauen: Sonntag 11 bis 13:30 Uhr
Simultan mit Mariya Muzychuk: Sonntag, ab 11 Uhr
Schachpartien mit Schachtrainer*innen: durchgehend Samstag und Sonntag.
Brötchen, Schachtorte gibt es für Teilnehmer*innen!

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Erfolgreiche Österreicher beim 21. Davos Summer Open

Vom 5. bis zum 7. August fand im schweizerischen Kurort Davos das traditionelle 5-rundige Summer Open statt. Dabei dominierte eine Handvoll österreichischer Spieler das Feld mit 62 Teilnehmer*innen aus 14 Nationen. Siegreich ist Franz Riemelmoser (Admira Villach), der seine ersten vier Partien gewinnen kann. Ein Remis in der Schlussrunde gegen den Tiroler Andreas Jedinger (Bretze Hall In Tirol) reicht zum Turniersieg. Jedinger wird Dritter.

Die wohl größte Überraschung gelingt dem 12-jährigen Feldkircher Viktor Guba (1718). Er performt gegen deutlich höher eingestufte Gegner sehr gut, ein Sieg gegen IM Ali Habibi in der Schlussrunde wird mit Platz 2 und einem Plus von 115 Elopunkten belohnt. Auch der 4. Platz geht an einen Österreicher: U14-Spieler Leonhard Gerö (SCD) schlägt alle eloschwächeren Gegner und muss sich nur Turniersieger Riemelmoser geschlagen geben. Das nächste Davos Summer Open wird von 4. – 6. August 2023 stattfinden. (af, Foto: Boschetti)

Usbekistan und Ukraine gewinnen Olympia-Gold, Österreichs Herren holen den 23. Platz

Österreich beendet die Schach-Olympiade 2022 in Chennai, Indien, mit zwei Siegen. Die Herren gewinnen gegen Belgien mit 2,5:1,5, das Frauenteam besiegt Montenegro glatt mit 3,5:1,5. Olympia Gold geht an Usbekistan und die Ukraine.

Das von Borki Predojevic betreute österreichische Nationalteam darf sich über eine gute Olympiade freuen. In der ersten Turnierhälfte gelingen mit dem 2,5:1,5 gegen Deutschland und dem 2:2 gegen England zwei herausragende Ergebnisse gegen Top-10 Nationen. Eine kurze Schwächeperiode nach dem Ruhetag mit zwei Niederlagen gegen Ungarn und Irland wird mit drei Siegen in Serie gegen Bolivien, Andorra und Belgien mehr als wettgemacht. Das perfekte Finale wird mit dem 23. Rang belohnt wird. Insgesamt gelingen 15 Punkte mit einem Ergebnis von sieben Siegen bei einem Unentschieden und drei Niederlagen. Markus Ragger und Valentin Dragnev halten die Spitzenbretter mit 4,5 Punkten aus 9 Partien bzw. 4/9. Felix Bljoberger spielt mit 5,5/10 ein solides Turnier, während David Shengelia krankheitsbedingt nur fünfmal zum Einsatz kommt und dabei dreieinhalb Punkte holt. Topscorer des Teams ist Dominik Horvath mit 8/11.

Das Frauenteam muss wegen Covid-Ausfällen von der dritten bis zur siebenten Runde zu Dritt spielen. Abgesehen von einer Niederlage gegen Paraguay und einem 2:2 gegen Kanada gewinnt man trotzdem gegen nominell schwächere Teams. Insgesamt werden es sechs Sieg bei einer Punkteteilung und vier Niederlagen. In den Matches gegen Indien und Frankreich zeigt das Team sein Potenzial, auch wenn es in diesen Matches letztlich nichts zu holen gab. Am Ende bringen 13 Punkte den 36. Platz. Die Einzelergebisse lauten: Katharina Newrkla 4/9, Chiara Polterauer 3/7, Denise Trippold ungeschlagen 5/7, Nikola Mayrhuber 7,5/10 und Elisabeth Hapala 7/10.

Der Kampf um den Olympiasieg verläuft hochdramatisch. Das junge Team aus Usbekistan - nimmt man den 27-jährigen "Veteran" Jakhongir Vakhidov aus der Wertung, haben Abdusattorov, Yakubboev, Sindarov und Shamsiddin Vahkidov einen Schnitt von unter 19 Jahren - zeigt sich auch in der Schlussrunde nervenstark und besiegt Holland mit 2,5:1,5. Das bedeutet Gold dank besserer Zweitwertung vor Armenien, das ohne Aronian, er wechselte in die USA, mit einem 2,5:1,5 Sieg Silber gewinnt. Bronze geht an das Zweiterteam aus Indien, dessen Altersschnitt, ohne Adhiban, sogar nur 17 Jahre beträgt. Am Spitzenbrett holt der 16-jährige Gukesh mit 9/11 ein unfassbares Ergebnis. Trotzdem wird er sich ärgern, dass er in der 10. Runde eine unnötige Niederlage gegen Usbekistan kassiert und seinem Team damit die Goldchance raubte.

Im Frauenbewerb stolpern die führenden Inderinnen in der Schlussrunde über die USA. Die 1:3 Niederlage macht das Feld frei für die Ukraine, die nach einem 3:1 gegen Polen in der Besetzung Mariy Muzychuk, Anna Muzychuk, Ushenina, Buksa und Osmak aus der Verfolgerposition noch Gold gewinnt. Georgien sichert sich mit einem 3:1 gegen Aserbaidschan punktegleich Silber. Indiens Frauen bleibt mit einem Punkt weniger Bronze vor den punktegleichen Teams aus den USA und Kasachstan. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Spannende Schlussrunde beginnt morgen, Dienstag, schon um 6:30 MEZ

Die Schlussrunde der Schach-Olympiade in Chennai verspricht einiges an Spannung. In der offenen Klasse kämpfen Armenien und Usbekistan im Fernduell gegen Spanien bzw. Holland um Gold. Wenn beide schwächeln, haben auch noch Indien, Indien 2 und die USA Chancen. Im Frauenbewerb ist Indien wieder einen Punkt voran, spielt in der letzten Runde aber gegen die USA, einen unangenehmen Gegner. Polen, Aserbaidschan, Ukraine und Georgien liegen mit 16 Punkten auf der Lauer.

Österreichs Herren verschaffen sich heute mit einem 3:1 Sieg gegen Andorra eine gute Ausgangssituation und könnten mit einem dritten Sieg in Serie gegen Belgien morgen noch einen Platz in den Top-30 erkämpfen. Der Sieg gegen Andorra ist nie in Gefahr. Felix Blohberger und Dominik Horvath gewinnen überzeugend, Markus Ragger und Valentin Dragnev steuern an den Spitzenbrettern zwei Remisen bei.

Das von Bundesfrauentrainer Siegfried Baumegger betreute Frauenteam unterliegt Frankreich mit 1:3. Lange schien aber ein Punktegewinn möglich. Katharina Newrkla hält am Spitzenbrett lange Marie Sebag stand, ehe sie sich bei einer Abwicklung verrechnet. Chiara Polterauer spielt am Nachbarbrett Pauline Guichard an die Wand. Am Ende ist die Stellung klar gewonnen, der Gewinnweg aber nicht leicht zu finden. In Zeitnot übersieht Polterauer eine dreifache Stellungsweiderholung. Nikola Mayrhuber spielt gegen Sophie Millet lange gut. In Zeitnot übersieht sie aber einen taktischen Schlag der Französin. Elisabeth Hapala remisiert mit Weiß gegen Anastasia Savina. In Summe war gegen die Französinnen deutlich mehr drinnen. Morgen wartet Montenegro.

Der Schlager der heutigen Runde, das Match zwischen den indischen Youngsters und den genauso jungen Usbeken verläuft aus Sicht der Gastgeber tragisch. Praggnanandhaa bringt Indien mit einem Sieg gegen Sindarov nach zwei Remisen an den Brettern zwei und vier in Führung. Am Spitzenbrett wird ausgerechnet der bisher so grandios spielende Gukesh zur tragischen Figur. Eine klare Gewinnstellung entgleitet ihm diesmal. Ein Remis wäre aber noch immer ausreichend für das Team. Offenbar ist sich Gukesh aber nicht sicher ob "Prag" sein technisch schwieriges Endspiel gewinnen kann und startet Gewinnversuche. Diese gehen aber nach hinten los. Abdusattorov kann für die Usbeken noch ausgleichen und sein Team anstatt der jungen Inder die beste Ausgangslage für die Schlussrunde verschaffen.

Die Schlussrunde beginnt morgen bereits um 10:00 Uhr Ortszeit und damit um 06:30 MEZ. In der Live-Kommentierung zeigt sich Peter Svidler einigermaßen erbost über einen Beginn der Entscheidungsrunde fünf Stunden vor jenem aller anderen Runden und meint: "Man achtet hier nicht auf das Befinden der Spieler, die ihre ganze Vorbereitung vor der wichtigsten Runde ändern müssen, sondern nur auf den Beginn der Schlussfeier. Das ist eine falsche Priorität und es ist schwer zu verstehen, wem das eingefallen ist."

Wie auch immer. In Europa ist die Olympia-Entscheidung etwas für Frühaufsteher oder Späteinsteiger... (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Zwei 4:0 für Österreich, Führungswechsel an der Spitze

In der neunten Runde der Schach Olympiade gewinnen die beiden österreichischen Teams jeweils mit 4:0. Die Herren schlagen in der Besetzung Ragger, Blohberger, Shengelia und Horvath mit Bolivien ihren ersten nicht-europäischen Gegner, die Frauen siegen mit Newrkla, Polterauer, Mayrhuber und Hapala gegen Angola. Heute spielen die Herren gegen Andorra, die Frauen bekommen mit Frankreich die Nummer 5 der Setzliste und ihren ersten europäischen Gegner.

An der Spitze geht es in beiden Turnieren drunter und drüber. Im Frauenbewerb übernimmt Polen mit einem 2,5:1,5 Sieg gegen Indien die Führung. Die Ukraine trennt sich von Georgien mit 2:2 und Kasachstan besiegt eine junge bulgarische Mannschaft mit 3:1. In der Tabelle sind mit Polen, Indien, Kasachstan und Georgien gleich vier Mannschaften mit je sieben Siegen, einer Punkteteilung und einer Niederlage nur durch die Feinwertung getrennt an der Spitze. Nur einen Punkt dahinter folgen Ukraine, Aserbaidschan, Armenien, Deutschland und Indonesien. Heute spielen ab 11:30 Uhr: Indien-Kasachstan, Georgien-Polen und Deutschland-Ukraine.

In der offenen Klasse sorgt Usbekistan mit einem 3:1 gegen den bisherhigen Leader Armenien ebenfalls für einen Führungswechsel. Indien 2 und Aserbaidschan trennen sich ebenso 2:2 wie Holland und der Iran. Die USA gewinnen trotz einer überraschenden Niederlage von Aronian gegen Griechenland mit 2,5:1,5, haben aber zwei Runden vor Schluss zwei Punkten Rückstand und eine schlechte Zweitwertung. In der Tabelle führt Usbekistan mit 16 Punkten vor Indien 2 und Armenien (je 15) sowie Indien, Holland, Aserbaidschan, Türkei, Iran, USA und Serbien (alle 14). Die heutigen Schlager lauten: Indien 2- Usbekistan, Aserbaidschan-Armenien, USA-Türkei, Iran-Indien und Serbien-Holland. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Dvorkovich als FIDE-Präsident wiedergewählt, Anand ist sein neuer "Deputy"

Arkady Dvorkovich wurde mit 157 Stimmen für eine zweite Amtszeit als Präsident des Internationalen Schachverbandes (FIDE) wiedergewählt. Sein Gegenkandidat, der ukrainische Schachgroßmeister Andrii Baryshpolets, erhielt 16 Stimmen. Ein dritter Kandidat, der Franzose Bachar Kouatly, zog seine Kandidatur zurück, nachdem er seine Rede vor Beginn der Abstimmung gehalten hatte.

Der fünffache Schachweltmeister Viswanathan Anand, der auf Dvorkovichs Ticket stand, ist der neue stellvertretende FIDE-Präsident.

Die Wahlen fanden während der FIDE-Generalversammlung in Chennai statt, die parallel zur Schacholympiade, einer der wichtigsten Veranstaltungen der FIDE, abgehalten wurde. Die Olympiade ist ein Mannschaftswettbewerb, bei dem die Länder durch ihre vier besten Spieler vertreten werden. In diesem Jahr erreichte die Olympiade trotz der bemerkenswerten Abwesenheit von Russland und Weißrussland (gesperrt) und China (unter Berufung auf logistische Schwierigkeiten aufgrund der Pandemie) eine Rekordbeteiligung: 186 Nationen nahmen am offenen Wettbewerb teil, und 160 weitere an der Frauenolympiade.

Der am 26. März 1972 in Moskau geborene Arkadi Dvorkovich wurde im Oktober 2018 zum ersten Mal zum FIDE-Präsidenten gewählt, als Nachfolger von Kirsan Iljumschinov. Obwohl er von einigen aufgrund seiner Nationalität und der Tatsache, dass er in der Vergangenheit wichtige Positionen in der russischen Regierung innehatte, in Frage gestellt wurde, zeigt Dvorkovichs erdrutschartiger Wahlsieg, dass er das Vertrauen der FIDE-Mitgliedsverbände - und der breiteren Schachgemeinschaft - verdient hat.

"Ja, ich bin Russe, und ich habe dem Volk meines Landes, einschließlich der russischen Schachgemeinschaft, als Vorstandsvorsitzender des russischen Schachverbands gedient", sagte Arkadi in seiner Rede vor der Abstimmung. "Ich habe versucht, dies professionell und mit dem höchstmöglichen Maß an Integrität zu tun. Und ich habe eine starke Position zu den tragischen Ereignissen in der Ukraine eingenommen und die Entscheidungen des FIDE-Rates über die Verringerung der russischen Beteiligung an der FIDE unterstützt. Darüber hinaus ist es uns gelungen, neue Partner rund um den Globus zu finden, die Schacholympiade [in Indien] zu organisieren und die finanzielle Stabilität der FIDE zu gewährleisten, obwohl wir uns von russischen Partnern getrennt haben. Es ist alles andere als einfach für mich persönlich, aber ich hoffe, dass Schach die Menschen wieder vereinen kann."

In seiner Wahlrede vor den FIDE-Delegierten nannte Dworkowitsch die folgenden Punkte als seine Hauptprioritäten für seine zweite Amtszeit:

1) Die Top-Events, die Teil des Weltmeisterschaftszyklus sind, als treibende Kraft der FIDE weiter zu verbessern. "Sie erzeugen nicht nur ein großes Interesse für das Spiel - sie sind auch eine Einnahmequelle, die für Investitionen in verschiedenen Teilen der Welt, in denen sich das Schach entwickelt, benötigt wird. Das sollte uns helfen, die FIDE zu einer nachhaltigen, finanziell stabilen und von der Politik unabhängigen Institution zu machen", sagte er.

2) Die Ausweitung der Online-Projekte der FIDE, die Suche nach neuen Partnerschaften und die Verstärkung der bestehenden, "wobei sowohl das starke positive Image, das sich das Schach im Laufe der Jahrhunderte erworben hat, als auch die Fähigkeit des Schachs, mit neuen Technologien zu gedeihen, genutzt werden sollen."

3) Beibehaltung und Stärkung der Unterstützung für die Mitgliedsverbände. Nach der Erfüllung des Ziels, die meisten Gebühren zu erlassen oder zu reduzieren, drückte Dworkowitsch seine Absicht aus, "unsere besten Leute zu schicken, um zu helfen, zu trainieren und die besten Praktiken zu teilen. Wir werden Schachmaterial zur Verfügung stellen und dabei helfen, eine neue Generation von Schiedsrichtern, Organisatoren und Trainern sowie von Schullehrern heranzuziehen".

4) Weiterhin in die Förderung des Frauenschachs zu investieren. "Jahrelang lag der Frauenanteil bei 10-15 Prozent. Wir sehen bereits einen Anstieg auf über 20% - aber es geht nicht nur um die Zahlen. Wir werden weiterhin ein freundliches Umfeld schaffen, wir werden Anreize bieten, wir werden Trainer engagieren und Programme aufbauen", sagte der Präsident. "Diese Initiativen müssen wie ein langfristiges Projekt und nicht wie punktuelle Aktivitäten gestaltet werden."

5) Die sozialen Programme der FIDE sollen weiter ausgebaut werden. "Wir werden weiterhin die Idee fördern, dass Schach eine Kultur und ein Werkzeug zur Verbesserung unserer Gesellschaften ist - mehr als nur ein Spiel oder ein Sport. Schach ist ein hervorragendes Werkzeug, um nützliche Fähigkeiten für die Zukunft von Kindern zu entwickeln, wie z.B. komplexes Problemlösen und sozial-emotionale Intelligenz".

Dvorkovichs zweite Amtszeit wird auch die letzte sein, denn eine der ersten Aufgaben, die er kurz nach seiner Wahl 2018 in Angriff nahm, war die Erneuerung der FIDE-Charta, die Einführung von Amtszeitbeschränkungen und andere demokratische Reformen. Unter anderem wurde das "FIDE-Präsidium" durch einen "FIDE-Rat" ersetzt, was die Befugnisse des Präsidenten effektiv einschränkt. (WK, Text/Foto: FIDE-Website)

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Halbzeit in Mureck, Wu Chenshan führt in der U-8

Am gestrigen Sonntag, dem 07.08.2022 läutet die 5.Runde der Meisterschaften der Europäischen Union in Mureck die Halbzeit ein. Bisher war das Turnier von einem reibungslosen Ablauf geprägt, schönem Wetter und guter Stimmung soweit das Auge reicht. Für die Schachjugend geht es langsam in die spannende Phase. Gute Ausgangslagen sollen verteidigt werden, manch andere setzen zur Aufholjagd an. Donnerstag gegen mittags werden wir es genauer wissen, dann werden die Siegerinnen und Sieger geehrt.

Bis dorthin wünschen wir noch allen eine schöne Zeit in Mureck und sportlich nur das Beste.

Aus österreichischer Sicht dürfen wir uns zusätzlich über die Führung in der U08 freuen, wo Wu Chenshan (siehe Bild) noch die volle Punktezahl hält mit fünf Punkten die alleinige Führung inne hat. Er ist nach fünf Runden zudem der einzige Spieler ohne Punkteverlust. (wk, Text/Foto: Mario Schachinger)

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