An diesem Wochenende ist in der deutschen Bundesliga die Entscheidung gefallen. Titelverteidiger OSG Baden-Baden gewinnt das Schlüsselmatch gegen die SG Solingen mit 5:3. Ragger remisiert für Solingen am zweiten Brett gegen Levon Aronian. Tags darauf überfährt Baden-Baden Düsseldorf mit 7:1 und sichert sich mit 26 von 28 möglichen Punkten den Meistertitel vor SV 1930 Hockenheim (24). Der Sieg für Baden-Baden kam wenig überraschend, hatte das Team in der vergangenen Saison doch Spieler wie Caruana, Vachier-Lagrave, Anand, Aronian oder Svidler im Einsatz. Top-Scorer des Teams war aber Neuzugang Richard Rapport mit 10,5 Punkten aus 13 Partien. Bei der SG Solingen war nach der Niederlage die Luft draußen. Das Match gegen die Schachfreunde Deizisau geht mit 2,5:5,5 verloren, Ragger muss sich dabei Gata Kamsky geschlagen geben und heuer mit 4/11 begnügen. Die SF Berlin hat an diesem Wochenende mit Peter Schreiner und Felix Blohberger zwei Österreicher im Einsatz. Das Team erkämpft gegen die SG Turm Kiel ein 4:4. In der Schlussrunde gelingt ein 4,5:3,5 Sieg gegen den Hamburger SK. Felix Blohberger wird in der längsten Partie mit seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende zum Matchwinner. Peter Schreiner remisiert zweimal. In der Saison gelingen Peter Schreiner 4,5/10 und Felix Blohberger 5/8, was einer Performance von 2620 entspricht. Eine Partie mehr und es hätte eine GM-Norm sein können. Die MS Zugzwang mit Stefan Kindermann feiert zum Abschied gegen SV 1920 Hofheim mit 4,5:3,5 einen ersten und einzigen Sieg, landet aber mit zwei Punkten am letzten Platz. In der 2. Bundesliga Ost hat Bayern München den Wiederaufstieg geschafft. Valentin Dragnev hat 3,5 Punkte aus 5 Partien beigesteuert, darunter einen Sieg gegen Florian Schwabeneder, der für Passau im Einsatz war, und eine Performance über 2600 erzielt. (wk, Foto: ChessBase)
Website Schach-Bundesliga
In Shamkir sind inzwischen fünf von neun Runden gespielt. Nach fünf Remisen in der vierten Runde gab es gestern wieder drei entschiedene Partien. Vishy Anand gelingt gegen Anis Giri mit einer strategisch sehenswerten Partie sein zweiter Sieg. Einen ersten Erfolg feiert Alexander Grischuk gegen Veselin Topalov. Grischuk demonstrierte die Stärke des Läuferpaars gegen ein Springerpaar. Dritter Sieger des Tages ist David Navara gegen Ding Liren. Es ist auch für Navara ein erster Sieg, für Topalov und Ding waren es erste Niederlagen. Teimour Radjabov erzielt gegen Sergey Karjakin sein füntes Remis. Ebenfalls Remis endet der Schlager zwischen Magnus Carlsen und Shakhriyar Mamedyarov. Keiner konnte in diesen Partien einen nennenswerten Vorteil erzielen. In der Tabelle führt Carlsen mit 3,5 Punkten vor Karjakin (3). Grischuk, Navara, Radjabov und Ding liegen einen Punkt hinter Carlsen. Heute ist in Shamkir ein Ruhetag. Die sechste Runde beginnt morgen um 13:00 Uhr. Der Schlager der Runde ist Ding Liren gegen Magnus Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Österreichs erste Schach-Großmeisterin Eva Moser ist am vergangenen Wochenende in Graz im Alter von 36 Jahren überraschend verstorben. Unvergessliche Highlights ihrer Karriere sind ein Vize-Europameistertitel 1998 bei den Mädchen und der Gewinn der Staatsmeisterschaft 2006 in der Allgemeinen Klasse.
Moser kam bereits in der Schulzeit in ihrem Heimatort Spittal mit Schach in Kontakt und stellte mit dem Gewinn der Österreichischen Jugendmeisterschaft rasch ihr großes Talent unter Beweis. Sieben weitere Titel folgten. International gewann sie bei der Heim-Europameisterschaft in Mureck 1998 bei den Mädchen U-16 mit einem zweiten Platz die Silbermedaille. Zudem gelang ihr im gleichen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Odessa ein fünfter Platz, die beste Platzierung einer Österreicherin.
Ihr Debüt im Frauen-Nationalteam feierte Eva Moser bei der Schach-Olympiade 2000 in Istanbul. Acht Jahre später in Dresden gelangen ihr ungeschlagen herausragende 8,5 Punkte aus 10 Partien, die meisten am Spitzenbrett. National konnte Moser bei den Staatsmeisterschaften 2006 in Köflach alle Männer hinter sich lassen und als erste Frau den Titel gewinnen. Im gleichen Jahr gewann sie mit ihrem Verein Styria Graz auch die Bundesliga. In Deutschland war Moser mit Baden-Baden zwischen 2008 und 2015 sechsmal in der Mannschaftsmeisterschaft der Frauen erfolgreich.
Ihre beste Platzierung in der Weltrangliste war ein 25. Platz im Juli 2012 mit einer Karriere-Höchstzahl von 2471 Elopunkten. Bereits 2003 wurde ihr vom Weltschachbund für ihre Leistungen der Titel einer Schach-Großmeisterin verliehen, ein Jahr später folgte der Männer-Titel eines Internationalen Meisters. Ihr nächstes Ziel war es den Großmeistertitel der Männer zu erringen. 2014 erzielte sie bei einem Turnier in Augsburg eine erste Norm.
Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei ihrer Familie. Das österreichische Schach verliert seine beste Spielerin und eine stets liebenswürdige und gern gesehene Freundin. (wk)
Todesanzeige
Bad Vöslau gewinnt in den Schlussrunden der 2. Bundesliga Ost gegen Austria und Hietzing jeweils mit 4,5:1,5 und kann damit den einzig verbliebenen Verfolger auf Distanz halten. Die SG Mistelbach/Altlichtenwörth gewinnt zwar auch zweimal gegen Donaustadt (4:2) und Tschaturanga (3,5:2,5) muss sich aber mit einem Punkt Rückstand auf Bad Vöslau mit dem zweiten Platz begnügen. Hietzing wird mit fünf Punkten Rückstand auf den neuen Meister Dritter. Bad Vöslau bleibt ungeschlagen und lässt im Laufe der Saison nur zwei Punkteteilungen zu. Das macht in Summe 20 Punkte aus 11 Begegnungen. Top-Scorer des Teams ist Werner Wilke mit 8,5 Punkten. Er ist der einzige Spieler des Meisters, der keine Runde versäumt. Herausragend ist auch die Leistung des Ungarn Kristof Juhasz mit 5,5 Punkten aus 6 Partien. Hinter dem Spitzentrio folgen Austria, Ottakring und Pamhagen mit je 12 Punkten. Plätze im Mittelfeld gibt es auch noch für Baden und Tschaturanga (je 10). Donaustadt rettet sich im Abstiegskampf mit 9 Punkten am 9. Platz. Die letzten Drei sind Nickelsdorf (8), der Wiener Amateurschachklub (5) und das punktelose Team aus Oberwart. (wk)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen gelingt in Shamkir in der dritten Runde ein Schwarzsieg gegen David Navara. Erneut vertraut der Weltmeister auf den Sweschnikow-Sizilaner, seine Waffe aus dem WM-Match. Navara zeigt sich gut vorbereitet, aber nicht gut genug. Carlsen erlangt die Initiative, kann eine Qualität gewinnen und lässt sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen. Mit diesem Sieg übernimmt Carlsen mit zweieinhalb Punkten die alleinige Führung vor Karjakin und Ding (je 2). Zudem ist es seine 44 Partie in Folge ohne Niederlage. Das ist die bisher längste Serie seiner Karriere. Der zweite Sieger des Tages ist Vishy Anand. Allerdings steht Anand in einem Italiener gegen Mamedyarov mit Weiß rasch auf Verlust. In gegnerischer Zeitnot kann Anand noch eine Falle stellen und die Partie drehen. Die Begegnungen Karjakin-Topalov, Grischuk-Giri und Radjabov-Ding enden mit Punkteteilungen. Heute trifft Carlsen auf Topalov. Es ist seine dritte Schwarzpartie in den ersten vier Runden. Ding trifft auf Anand, Karjakin auf Grischuk. Beginn der Runde ist um 13:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Der SV Raika Rapid Feffernitz sicherte sich gestern in der Bundesliga mit einem 4,5:1,5 Erfolg gegen Pressbaum nach 2017 den zweiten Titel in der Vereinsgeschichte vor Maria Saal und Jenbach. Feffernitz besticht als kompaktes Team, in dem Nijat Abasov (7/10), Peter Schreiner (7/10), Andreas Diermair (7,5/10) und Matej Sebenik (8/10) alle Partien spielen und über ihrer Erwartung liegen. Peter Schreiner verpasst mit einer Performance von 2580 seine dritte GM-Norm nur knapp. Insgesamt bleibt Feffernitz ungeschlagen, holt 18 Punkte und lässt nur gegen Maria Saal und Jenbach eine Punkteteilung zu. Die Kärntner Rivalen aus Maria Saal verpassen ihre Titelchance letztlich wegen einer 2,5:3,5 Niederlage gegen Jenbach in der dritten Runde. Die Tiroler ihrerseits leisten sich heuer unerwartete 2,5:3,5 Umfaller gegen Ottkring und Götzis. Ein solide Saison spielen St. Veit, Hohenems und Ottakring. Sie landen hinter dem Spitzentrio auf den Plätzen vier bis sechs. Das hintere Mittelfeld bilden Götzis und Mayrhofen/Zell/Zillertal. Sie schaffen acht bzw. sieben Punkte. Im Abstiegskampf sichert sich Ansfelden in den drei Schlussrunden mit drei Punkten den Klassenerhalt. Pressbaum und SIR müssen absteigen. Am Foto strahlt das Siegerteam von Feffernitz umrahmt von ÖSB Präsident Christian Hursky (li) und Feffernitz-Obmann Helmut Löscher. (wk)
Bundesliga: Info-Seite, Ergebnisse
Nach der Remisrunde zum Auftakt ging es gestern beim Gashimov-Memorial in Shamkir an den Brettern heiß her. Magnus Carlsen kann als Erster einen ganzen Punkt holen. In seiner Partie gegen Vishy Anand kann er offenbar eine Vorbereitung aus seinem WM-Match gegen Caruana anbringen. Anand erhält eine passive Stellung, in der Carlsen seine ganze technische Klasse ausspielen kann. Ganze Punkte gibt es auch für Karjakin und Ding Liren. Karjakin verteidigt sich gegen Giri zäh und kann einen erfolgreichen Konter anbringen. Ding Liren hat gegen Alexander Grischuk nach einem taktischen Schlagabtausch das bessere Ende für sich. Remis enden nur das "Aseri-Duell" zwischen Mamedyarov und Radjabov sowie die Partie Topalov gegen Navara. Heute trifft Carlsen mit Schwarz auf Navara. Zudem kommt es in der Partie Grischuk gegen Giri zu einem Duell der Verlierer von gestern. Die Runde beginnt um 13:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Das US-Schach blickt in eine rosige Zukunft. Im Frauenbewerb sichert sich die 17-jährige Jennifer Yu bei den US-Meisterschaften in St. Louis bereits in der Vorschlussrunde mit einem überzeugenden Sieg im direkten Duell gegen Anna Zatonski den Titel. Am Ende holt Yu zehn Punkte aus elf Partien (!!) und hält die weiteren Medaillengewinnerinnen Zatonskih und Tatev Abrahamyan mit zweieinhalb Punkten Vorsprung klar auf Distanz. Annie Wang, einem weiteren Talent, fehlt nur ein halber Punkt auf das Stockerl. Alle anderen Spielerinnen inklusive der siebenfachen Meisterin und Elofavoritin Irina Krush bleiben unter der 50%-Marke. Bei den Herren gehen nach spannendem Turnierverlauf Hikaru Nakamura, Leinier Dominguez und Fabiano Caruana punktegleich mit jeweils sieben Punkten in die Schlussrunde. Dominguez hat als Einziger Weiß gegen Gareev und scheint die besten Chancen zu haben. Caruana versucht mit Schwarz gegen Sam Shankland ein wenig außerhalb der Theorie den Gegner zu provozieren. Shankland steigt auf mögliche Verwicklungen nicht ein, Caruana muss rasch ins Remis einwilligen. Nakamura wählt mit Schwarz gegen Jeffery Xiong die Holländische Verteidigung und schafft im Gegensatz zu Caruana eine "all-in" Stellung aufzubauen. Er überspielt Xiong in der Folge überzeugend. Dominguez presst gegen Gareev mit der besseren Struktur, verpasst aber im entscheidenden Moment seine Chance auf einen Angriff. Gareev nutzt die Gunst der Stunde, opfert eine Figur für einen Freibauern auf der zweiten Reihe, der ihm das Remis sichert und Nakamura ohne Stichkampf zum US-Champion 2019 macht. Es ist sein vierter Titelgewinn nach 2009, 2012 und 2015. Caruana und Dominguez teilen den zweiten Platz. Die Sieger streifen ein Preisgeld von 50.000 US-Dollar (Nakamura) bwz. 25.000 (Yu) ein. Der Gesamtpreisfonds beträgt knapp 300.000 Dollar. Die USA hat mit Caruana, Nakamura, So und Dominguez jetzt vier Spieler in den Top-20 der Welt. Dazu kommt mit Sam Shankland ein weiterer 2700-er. Weitere fünf Spieler sind in den Top-100. Das ist für die nächste Olypmiade "a scary team" wie Caruana im Interview mit Maurice Ashley meinte und "die US-Meisterschaften seien damit die stärksten der Welt." (wk, Foto: Turnierseite)
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In Shamkir geht vom 31. März bis 9. April 2019 das "Gashimov-Memorial" über die Bühne. Es wird zu Ehren des viel zu früh verstorbenen aserbeidschanischen Nationalspielers Vugar Gashimov ausgetragen. Gespielt wird ein Rundenturnier mit 10 Teilnehmer. Am Start sind Magnus Carlsen, Ding Liren, Anish Giri, Shakhriyar Mamedyarov, Vishy Anand, Alexander Grischuk, Teimour Radjabov, Sergey Karjakin, Veselin Topalov und David Navara. In der gestrigen ersten Runde gibt es noch keinen Sieger. Carlsen kommt mit Schwarz zu einem Remis gegen Radjabov. Heute trifft der Norweger auf Anand. Reizvoll verspricht auch das Duell zwischen Giri und Karjakin zu werden. Die zweite Runde beginnt um 13:00 Uhr MEZ und wird auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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Pamhagen holt sich in der achten Auflage der Frauen-Bundesliga nach 2013, 2016 und 2017 bereits den vierten Titel. An diesem Wochenende sichert sich das Team aus dem Burgenland in Jenbach mit einem 4:0 gegen Steyr und einem 3:1 gegen Lienz den erneuten Titelgewinn. Pamhagen besticht durch einen großen Kader und kann Ausfälle besser verkraften als die Konkurrenz. Regina Theissl-Pokorna (4/5) und Joanna Worek (4,5/5) überzeugen an den Spitzenbrettern. Schach ohne Grenzen überrascht trotz einer 1,5:2,5 Niederlage in der Schlussrunde gegen Feffernitz mit dem zweiten Platz und ist das einzige Team, das gegen Pamhagen mit einem 2:2 punkten konnte. Allerdings beträgt der Rückstand am Ende satte vier Punkte. Bronze sichert sich St. Veit mit einem 4:0 gegen Dornbirn und einem 3,5:0,5 gegen Wulkaprodersdorf. "Wulka" hätte man weiter vorne erwartet, allerdings muss das Team zu oft mit ohne seine Spitzenspielerinnen Veronika Exler und Katharina Newrkla antreten. So reicht es hinter Baden, Mayrhofen/Zell/Zillertal und vor Feffernitz nur zum sechsten Platz. Die Siegerehrung der Frauen-Bundesliga wurde von ÖSB Präsident Christian Hursky persönlich vorgenommen. (wk, Foto: Gerald Hametner)
Frauenbundesliga: Info-Seite, Ergebnisse