Der 1. Tag der Schachwoches in Traun ist zu Ende gegangen. Das Meisterturnier hat großes Interesse hervorgerufen. So mancher ließ sich dadurch nicht nur zum Turnierbesuch, sondern auch zur aktiven Turnierteilnahme an der Landesmeisterschaft animieren. Beim IM Turnier konnte man durchwegs spannende Wettkämpfe erleben. Dies lag natürlich auch daran, dass die Spieler Schwabeneder, Schnider und Wallner nur mehr eine Norm und mehrere Elopunkte zur Erlangung des Titels benötigen. Sandhöfner wurde nach - Eigenangabe - schlechtem Spiel abserviert. Mostbauer vergiftete sich an einem Schwabeneder'schen Bauern und wurde ebenso abserviert wie Hiermann, der einer Fehlkalkulation zum Opfer fiel. Mazi nutzte einen Positionsvorteil souverän aus. Bei der Offenen Landesmeisterschaft im Turnierschach gab es mit 66 Teilnehmern eine leichte Steigerung gegenüber den vergangenen Jahren. Überraschungen blieben nicht aus. Wurdinger Helmut remisierte gegen Schachfreund Haugsberger Fritz. Knezevic Josip knöpfte Gruber Gernot ebenfalls ein halbes Pünktchen ab. Der Überraschungspreis der Runde geht an die Steyrerin Martina Amritzer, die Weiß Peter besiegen konnte. Weiß mit weiß entfernte zwar die gegnerische Dame, doch Martina stand auch ohne diese erfolgreich ihren Mann, indem sie Roß und Reiter, sprich Läufer tanzen ließ! (wk, Text: G. Huember, Foto: A. Kranzl)
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Heute begannen im Kärntner St. Veit/Glan die jährlichen österreichischen Jugendmeisterschaften mit den Bewerben in der Altersklassen U16 und U18. ÖSB-Präsident Kurt Jungwirth eröffnete das Event. Bei den BU16 führt der Wiener Felix Blohberger die Setzliste an, bei den BU18 der Steirer Jurij Khalakhan. In der MU16 Klasse ist Venla Lymysalo (St) topgesetzt, in der MU18 Klasse geht Nikola Mayrhuber (W) in Poleposition an den Start. In sieben Runden werden die neuen Meister ermittelt. Verbunden mit dem Titel ist auch die Qualifikation für internationale Entsendungen zu Welt- oder Europameisterschafen. Nach 7 Runden werden wir mehr wissen. Gespielt wird im Fuchspalast. Organisationschef Friedrich Knapp hat im Vorfeld für beste Spiel- und Aufenthaltsbedingungen gesorgt, ihm zur Seite steht in bewährter Weise IA Franz Kraßnitzer. Die Partien werden im Internet live übertragen. (wk, Text: Erich Gigerl)
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Die gestrige 9. Runde der US-Meisterschaften in St. Louis brachte zwei große Überraschungen. Hikaru Nakamura verliert mit Weiß gegen Alexander Onischuk und ist damit ebenso aus dem Kampf um den Titel wie Fabiano Caruana. Der Titelverteidiger erspielt sich gegen Varuzhan Akobian zwar eine Gewinnstellung mit zwei verbundenen Mehrbauern am Damenflügel, hat dann aber bei der Umsetzung Schwierigkeiten und zu allem Überdruss stellt Caruana im Gewinnstreben dann die Stellung sogar noch ein. Zwei der drei Topstars liegen zwei Runden vor Schluss nur bei der 50%-Marke. Souverän zeigt sich hingegen weiter Wesley So. Gestern gelingt ihm gegen Jugendweltmeister Jeffery Xiong mit Schwarz eine Glanzpartie. Er zertrümmert mit einem Figurenopfer die gegnerische Stellung und forciert gegen seinen paralysierten Gegner den c-Bauern zum Gewinn. In der Tabelle führen zwei Runden vor Schluss So und Akobian mit je sechs Punkten vor Onischuk mit fünfeinhalb. Einer aus dem Trio sollte der den Titel gewinnen. Im Frauenbewerb trennen sich im gestrigen Spitzenspiel Nazi Paikidze und Sabina Foisor mit einem Remis. Beide teilen mit je sechs Punkten weiter die Führung. Einen halben Punkt Rückstand haben Rekordmeisterin Irina Krush und Elofavoritin Anna Zatonskih. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite US-Meisterschaften (mit Live-Übertragung und Live-Kommentierung)
Am kommenden Dienstag, dem 11. April 2017, stellt Michael Ehn stilgerecht im Cafe Schopenhauer (1180 Wien, Staudgasse 1), sein neues Buch "Geniales Schach im Wiener Kaffeehaus" vor. Mit der Entstehung des Kaffeehauses kam auch das Schachspiel in Wien zum Erbühen und zog aus allen Teilen des Habsburger Reiches Talente in die Hauptstadt, darunter den ersten Schachweltmeister Wilhelm Steinitz. Michael Ehn legt eine erste Gesamtschau altösterreichischer Schachgeschichte vor. Ehn wird eine kurze Einführung in sein Buch machen, anschließend besteht die Möglichkeit zum Simultanspiel mit dem Autor. Anmeldungen dafür sind an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu richten. (wk)
Einladung (PDF)
Spannend verlaufen die Meisterschaften der USA in St. Louis. Überraschenderweise können sich bei den Herren die Favoriten nicht absetzen. Wesley So liegt zwar mit zwei Siegen und ohne Niederlage nach sieben von elf Runden mit viereinhalb Punkten in Führung, muss diese aber mit Yaroslav Zherebukh teilen. Zherebukh hat gestern überzeugend gegen Fabiano Caruana gewonnen. Der Titelverteidiger konnte tags davor noch seinen ersten Sieg im Turnier gegen Gata Kamsky feiern, liegt jetzt aber wieder "nur" bei 50%. Hikaru Nakamura hat wie So und Zherebukh noch keine Partie verloren, aber auch nur eine gegen Ray Robson gewonnen. Er hält wie Varuzhan Akobian bei vier Punkten. Im Frauenbewerb führt Nazi Paikidze (Foto) mit fünf Punkten. Nach einer schmerzlichen Niederlage in der dritten Runde gegen Anna Zatonski konnte sich die Titelverteidigerin mit drei Siegen in Serie an die Spitze setzen und diese gestern mit einem schmeichelhaften Remis gegen Anna Sharevich halten. Sabina-Foisor und Maggie Fang folgen mit je viereinhalb Punkten, während die Elofavoritinnen Anna Zatonskih und Irina Krush nach einem Remis im direkten Duell weiter einen Punkt Rückstand auf Paikidze haben. Vier Runden sind in St. Louis noch zu spielen. Die Live-Übertragung der achten Runde beginnt heute um 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite US-Meisterschaften (mit Live-Übertragung und Live-Kommentierung)
In der 2. Bundesliga Mitte fanden am Wochenende im Wiener Haus des Schachsports die beiden Schlussrunden statt. Tabellenführer Pamhagen gibt sich keine Blöße mehr und sichert mit Siegen gegen Donaustadt (5:1) und Pressbaum (4:2) neben dem Meistertitel auch den Aufstieg in die Bundesliga. Top-Scorer der Burgenländer ist Schnellschach Staatsmeister Aco Alvir mit neun Punkten aus zehn Partien. Tschaturanga sichert sich mit zwei Punkte Rückstand auf Pamhagen und zwei Punkten Vorsprung auf die Wiener Austria den zweiten Platz. Pöchlarn, Favoriten und Nickelsdorf müssen absteigen. Während die letzten Beiden klar scheitern, ist der Weg zurück in die Liga für Pöchlarn sehr bitter. Das Team holt insgesamt zehn Punkte und scheitert erst in der Zweitwertung an Donaustadt. (wk)
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Am kommenden Freitag, dem 7. April 2017, startet im Volkshaus Traun/St. Martin ein großes internationales Meisterturnier im Turnierschach, in dem sich die besten und talentiertesten oberösterreichischen Nachwuchshoffnungen Titelnormen erspielen können. Im Rundenturnier werden zahlreiche Titelteilnehmer aus mehreren europäischen Ländern erwartet. Die Hoffnungen der Oberösterreicher ruhen vor allem auf Florian Schwabeneder. Er ist hinter GM Haba, GM Velicka und Gert Schnider die Nummer Vier der Setzliste. Zeitgleich findet auch die offene oberösterreichische Landesmeisterschaft im Turnierschach statt. Unter der Leitung des Präsidenten und Landesspielleiters Günter Mitterhuemer und Vizepräsidenten Günter Almer werden zahlreiche Teilnehmer ein gut organisiertes Turnier im Volkshaus in Traun/St. Martin vorfinden. Dieses Turnier wird in diesem Jahr vom Schachverein Traun/Nettingsdorf veranstaltet. Die Turniere dauern bis 15. April. Gespielt wird am Wochenende ab 14:00 Uhr, unter der Woche ab 18:00 Uhr. (wk, Text: Gerald Huemer, Foto: Peter Kranzl)
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Anatolij J. Karpov war nicht nur viele Jahre excellenter Schachspieler und Weltmeister, sondern war und ist auch begeisterter Philatelist. in dieser funktion wird er am 4. April in Wien sein und in der Uno City eine Schachausstellung von ihm eröffnen. Dem Verband österreichischer Philatelistenvereine ist es gelungen Karpov für eine Autogrammstunde in sein Verbandsheim (1060 Wien, Getreidmarkt 1) zu bringen, und zwar am Dienstag, dem 4. April von 17:00-18:00 Uhr. Dafür wird es eine eigene Karpov-Marke, einen Sonderbeleg sowie eine Maximumkarte mit Autogramm geben. Es ist auch möglich möglich, bis 4. April bestellungen schriftlich an Karl Schausberger, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu richten. Die Karpov-Schachausstellung in der UNO-City ist vom 4. bis 21. April zu sehen. (wk, Text, Foto: Helmut Kogler)
Wesley So ist der Mann der Stunde. In der FIDE Weltrangliste vom 1. April liegt der Amerikaner mit 2822 nur mehr 16 Elopunkte hinter Weltmeister Magnus Carlsen am zweiten Platz und damit vor Caruana, Kramnik und Vachier-Lagrave, die ebenfalls eine Zahl über 2800 haben. Nach seinem gestrigen Sieg gegen Alexander Onischuk führt So bei den US-Meisterschaften in St. Louis nach vier Runden allein mit drei Punkten vor Nakamura, Naroditsky und Zherebukh (alle 2,5). Der Sieg gegen Onischuk ist zugleich die 60. Partie in Serie, in der So im klassischen Schach nun ungeschlagen ist. Weltrekordhalter ist Mikhail Tal mit insgesamt 95 Partien ohne Niederlage zwischen Oktober 1973 und Oktober 1974. Das ist eine unfassbare Serie, insbesondere bedenkt man seinen unternehmunglustigen Stil. Dem Nationalhelden von Lettland gehört übrigens mit 86 Partien auch die zweitlängste Serie! Zurück zu den US-Meisterschaften. Fabiano Caruana, einer der drei Topfavoriten, wartet noch immer auf seinen ersten Sieg im Turnier. In der dritten Runde hätte er in einer Berliner Verteidigung mit Schwarz beinahe die Serie von So gestoppt. Aber So konnte die Stellung mit präziser Verteidigung dann doch halten. Im Frauenbewerb geht es knapp her. Fünf Spielerinnen führen mit je 2,5 Punkten: Zatonski, Krush, Paikidze, Yu und Feng. Weitere vier Spielerinnen folgen mit zwei Punkten. Aufsehen erregen die Nachwuchshoffnungen mit guten Leistungen. Die fünfzehnjährige Jennifer Yu konnte mit Anna Zatonski und gestern Irina Krush den beiden Elofavoritinnen Niederlagen zufügen. Die fünfte Runde beginnt heute um 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
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Der Chinese Liren Ding gewinnt das doppelrundige Turnier in Shenzen überlegen mit 6,5 Punkten von 10 möglichen vor Anish Giri und Peter Svidler (je 5,5). Ding gewinnt in der Schlussrunde mit Schwarz gegen Pentala Harikrishna seine dritte Partie und bleibt ungeschlagen. Weitere Siege gelangen ihm zuvor gegen Svidler und seinen Landsmann Yangyi Yu. Peter Svidler kann in der letzten Runde in einer Caro-Kann Variante mit Schwarz noch Michael Adams überspielen und zu Anish Giri aufschließen. Hollands Vorkämpfer bleibt wie Ding ungeschlagen, punktet aber nur einmal gegen Harikrishna voll. Der Inder ist an fünf der insgesamt acht Gewinnpartien beteiligt, drei davon hat er allerdings verloren. Damit teilt er den vierten Platz mit Yu. Michael Adams muss ebenfalls drei Niederlagen hinnehmen, bleibt aber sieglos. (wk, Foto: ChessBase)
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