In knapp einer Stunde beginnt in Leuven, Belgien, die zweite Station der Grand Chess Tour. Am Programm stehen wie schon zuvor in Paris neun Runden Schnellschach, gespielt an drei Tagen, und achtzehn Runden Blitzschach, gespielt an zwei Tagen. Die Gesamtwertung aus Schnell- und Blitzschach zählt für die Tour, wobei die Punkte im Schnellschach doppelt zählen (Sieg 2 Punkte, Remis 1 Punkt, Niederlage 0 Punkte). Magnus Carlsen kommt als Sieger aus Paris. Ebenso dabei in Paris waren Maxime-Vachier-Lagrave und Wesley So. Neu im Feld sind Vishy Anand, Ian Nepomniachtchi und Levon Aronian. Die Wildcards gehen an Vladimir Kramnik, Anish Giri, Vassily Ivanchuk und Baadur Jobava. Heute stehen die ersten drei Runden Schnellschach am Programm. Der Start erfolgt um 14:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Grand Chess Tour Leuven
Zufrieden mit dem Anmeldestand sind Fritz Knapp und das Team vom 36. Jacques Lemans Open. 10 Tage vor Beginn gibt es schon über 190 Anmeldungen. „Zum Glück hat es mit der Wiedereröffnung des Hotels rechtzeitig geklappt. Neben der bundesligabewährten Blumenhalle, die beste Spielbedingungen bietet, sind auch die beiden Hotels („Die Zeit“ und „Fuchspalast“) wichtige Faktoren für das Open“, so Kärntens Schachpräsident der auf optimales Wetter hofft, damit die umliegenden Badeseen, Wandermöglichkeiten udgl. auch dementsprechend genutzt werden können. Im A-Turnier ist der kroatische Titelverteidiger GM Marin Bosiocic (2609 Elo) ebenso dabei wie sein Landsmann GM Ante Brkic (2565). Beide führen derzeit die Setzliste an. Dann folgen bereits die österreichischen IM‘s Andreas Diermair (2474) und Lokalmatador Georg Halvax (2421). Wieder am Start auch Schachlegende GM Lev Gutmann (2410), der in den letzten Jahren in St. Veit jeweils Topergebnisse erzielte. Mit Harald Schneider-Zinner, Helmut Kummer und Georg Danner sind weitere heimische IM’s am Start. Auch im B-Turnier ist mit Karl Lang der Vorjahressieger wieder dabei. Speziell im B-Turnier ist der Favoritenkreis gewohnt groß. Im Jugendopen werden erfahrungsgemäß die Anmeldungen erst in den letzten Tagen kommen und daher ist es auch schwer Favoriten schon zu nennen. Anmeldeschluss für alle drei Bewerbe ist am Samstag, 8. Juli 2017 um 16 Uhr. (wk, Info/Text: Fritz Knapp) Anmeldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Infos auf www.stveitopen.at Es gibt noch einige Zimmer im Hotel „Die Zeit“ (ehem. Blumenhotel) – Reservierungen unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
46 Jahre lang prägte Prof. Kurt Jungwirth das Schachgeschehen in Österreich. Gestern trat der 87jährige von seiner Funktion als Präsident des Österreichischen Schachbunds zurück und wird mit einer Sonderausgabe der Verbandszeitung „Schach aktiv“ geehrt.
Seit 1971 ist Kurt Jungwirth Präsident des Österreichischen Schachbunds (ÖSB). In seine Ägide fallen einige bedeutende Ereignisse der Schachgeschichte Österreichs wie das Kandidatenfinale Kortschnoj gegen Petrosjan in Velden (1980), die Mannschafts-WM U16 in Graz (1981) oder die Ausrichtung der Computer Schach Weltmeisterschaft Chess003 in Graz, als die Stadt 2003 Kulturhauptstadt Europas war.
„Die Pflicht der Entscheidung ist einer der interessantesten Züge des Schachspiels“, meint Jungwirth in einem Interview 2017. Seine Hartnäckigkeit Dinge zur Entscheidung zu bringen zeigt am deutlichsten die Aufnahme des ÖSB als ordentliches Mitglied in die Bundessportorganisation (2005) und damit die Anerkennung als Sport. Bereits 1965 hatte Jungwirth, damals noch als aktiver Spieler, in einem Schreiben an den ÖSB gefordert mittelfristig als Sport anerkannt zu werden. Dieses große Ziel hat er in seiner Präsidentschaft nie aus den Augen verloren, so lange bis es gelungen war.
Auch auf internationalem „Schach-Parkett“ spielte Prof. Kurt Jungwirth jahrzehntelang eine wichtige Rolle. Von 1978 bis 1986 war er Vizepräsident der FIDE (Fédération Internationale des Échecs), des Weltschachbundes, von 1986 bis 1998 Präsident der ECU (European Chess Union), der Europäische Schachvereinigung. Von 1990 bis 1998 war er Kontinentalpräsident der FIDE für Europa, und seit 1998 ist er Mitglied des Ehrenpräsidiums der FIDE.
Am gestrigen Sonntag, dem 25. Juni 2017, ist Prof. Kurt Jungwirth als Präsident des ÖSB zurückgetreten und übergibt seinem Nachfolger, dem Wiener Landtagsabgeordneten und vormaligem Wiener Schachpräsidenten Christian Hursky, einen bestens strukturierten und funktionierenden Verband. "Unsere erste Begegnung, 2008 in Graz, ist mir immer noch in guter Erinnerung. Sein wichtigstes Anliegen war, dass der Schachsport in Wien zu alter Stärke findet. Keine Angst vor Konkurrenz, nein, die gemeinsame Zukunft für Österreich war ihm wichtig", meint Christian Hursky im Vorwort der Sonderausgabe von Schach Aktiv, die mit einem Porträt der Journalistin Felicitas Freise und einer geschichtlichen Aufarbeitung durch den Wiener Schachhistoriker Michael Ehn ganz der Ära Kurt Jungwirth gewidmet ist.
Die Technische Kommission hat am Samstag, dem 24. Juni 2017, in Wien ihre Schiedsrichtertagung abgehalten. Am Programm standen insbesondere die ab 1. Juli gültigen FIDE Regeln. Die wichtigsten Unterlagen der Tagung sind untenstehend zum Download angeboten. (wk, Info: Hans Stummer)
Magnus Carlsen gewinnt die erste Station der Grand Chess Tour in Paris nach Stichkampf gegen Maxime Vachier-Lagrave. Zuvor hat der Franzose am zweiten Spieltag des Blitzturniers mit siebeneinhalb Punkten aus neun Partien groß aufgespielt und Carlsen in der Tabelle noch einholen können. Das Bliltzturnier gewann MVL überlegen mit 13 Punkten vor Nakamura und Caruana (je 11) sowie Karjakin und Carlsen (je 10). Carlsen hatte am zweiten Blitztag in den Runden 15-17 mit drei Niederlagen in Serie eine Schwächperiode, rettet sich aber mit einem Sieg gegen So doch noch in den Stichkampf, da MVL mit Schwarz gegen Grischuk remisiert. Im Stichkampf spielt Carlsen wieder seine alten Stärken aus und gewinnt mit 1,5:0,5, wobei er es sich in der zweiten Partie ein Zugwiederholung in besserer Stellung leisten konnte. Die Grand Chess Tour macht nur zwei Tage Pause. Weiter geht es mit der zweiten Station in Leuven, Belgien, bereits am Mittwoch. Am Programm steht wieder die Kombinaton aus Schnell- und Blitzschach. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Grand Chess Tour Paris
Gut erholt zeigt sich Weltmeister Magnus Carlsen nach seinem eher enttäuschenden Abschneiden beim Norway Chess zum Auftakt der Grand Chess Tour in Paris. Der norwegische Ausnahmekönner zeigt im Schnellschachbewerb seine Klasse, bleibt mit fünf Siegen bei vier Unentschieden als einziger ungeschlagen und führt vor dem Blitzturnier mit 14 Punkten, im Schnellschach zählen die Punkte doppelt, vor Alexander Grischuk (13) und Hikaru Nakamaru (12). Alle Drei sind auch im Blitzschach wahre Ausnahmekönner. Der Kampf um den Gesamtsieg in Paris ist daher offen, insbesondere da mit Maxime Vachier-Lagrave und Shakhriyar Mamedyarov (beide 11) zwei weitere Blitzspezialisten auf der Lauer liegen. Heute und morgen folgen ab jeweils 14:00 Uhr insgesamt 18 Runden Blitz. Gespielt wird mit eine Bedenkzeit von fünf Minuten pro Partie plus 3 Sekunden pro Zug. Den Gesamtsieg wird sich aus dem Kreis der Top-5 wohl derjenige holen, der zwei gute Tage im Blitz erwischt. Spannende Live-Kommentierungen auf der Turnierseite scheinen garantiert. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Grand Chess Tour Paris
Im tschechischen České Budějovice findet vom 22. bis 30. Juni ein Schachfestival statt. Im Top-Turnier, einem GM Turnier, ist auch der Steirer Gert Schnider am Start. In der Startrangliste führt der Ukrainer Sergej Ovsejevitsch (2601) vor dem Aserbaidschaner Azer Mirzoev (2541) und dem Tschechen Jan Krejci (2519). Schnider ist mit 2412 der eloschwächste Spieler im Turnier. In den ersten beiden Runden gelingen dem Neo-IM, Schnider wird den Titel beim nächsten Kongress der FIDE verliehen bekommen, zwei Remisen gegen Tschechen: zum Auftakt gegen Richard Biolek (2437) und gestern mit Schwarz gegen Lukas Cernousek (2464). Heute trifft Schnider ab 16:00 Uhr auf den Amerikaner Daniel Gurevich (2460). Auf der Turnierseite werden die Partien live übertragen. ( (wk) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Florian Mesaros krönt sich nach seinem Sieg im Schnellschach in Budva auch noch mit dem Titel im Blitzschachbewerb U18. Insgesamt ist es für Mesaros gemeinsam mit dem Schnellschachtitel 2015 und jenem mit dem Team im Vorjahr bereits sein vierter EM-Titel. In Budva war Mesaros "nur" die Nummer 6 der Startrangliste, umso höher sind seine Titel einzuschätzen. Den Europameistertitel im Blitzschach gewinnt er nervenstark mit zwei Siegen in den Schlussrunden dank besserer Zweitwertung vor dem Slowenen Vid Dobrovoljc und Felix Blohberger. Der Elofavorit Leon Livaic (2474) aus Kroatien folgt mit einem halben Punkt Rückstand am vierten Platz. Sensationell ist die Bronzemedaille von Blohberger zu bewerten. Im Blitzschach gab es nur die Altersklassen U18, U14 und U10. Der Wiener ist noch in der U16 startberechtigt und musste sich im Blitz deutlich älterer Konkurrenz stellen. In der U14 ging es im Kampf um Medaillen noch enger her. Am Ende sind sechs Spieler punktegleich, darunter die beiden Österreicher Dominik Horvath und Marc Morgunov. Horvath ging sogar als Führender in die Schlussrunde, verliert aber wie schon im Schnellschach gegen den Slowenen Jan Subelj, der sich dank besserer Zweitwertung seinen zweiten Titel holt. Horvath und Morgunov verpassen mit den Plätzen fünf und sechs denkbar knapp die Medaillenplätze. Konstantin Peyrer landet mit fünf Punkten am 23. Platz. Im Mädchenbewerb U18 holen Jasmin-Denise Schloffer und Chiara Polterauer jeweils fünf Punkte, Nikola Mayrhuber drei. Schloffer ist in der Tabelle am 8. Platz die Beste. Im abschließenden Superfinal, einem K.O.-Turnier der Medaillengewinner im Schnellschach, scheitern alle Österreicher am späteren Sieger Valeriy Kasakovskiy. Dominik Horvath verliert in der ersten Runde mit 0,5:1,5, Florian Mesaros im Viertelfinale mit 0:2 und Felix Blohberger im Semifinale mit 0,5:1,5. Blohberger darf sich aber über einen dritten Platz freuen. In Summe sind die Europameisterschaften in Budva für die österreichische Jugend mit 2x Gold, 1x Silber und 3x Bronze die erfolgreichsten bisher. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results: Blitzschach Einzel, Superfinal
Die russischen Teams führen bei der Team EM in Khanty-Mansiysk nach fünf von neun Runden. In der offenen Klasse profitieren die Russen in der fünften Runde von einem überraschenden 2:2 der Chinesen gegen die Türkei. Überhaupt spielen die Türken stark auf. Schon gegen Russland und die Ukraine gelangen ihnen Punkteteilungen. Zudem gelangen Siege gegen Polen und Norwegen. Das bedeutet hinter den Polen den vierten Zwischenrang. Die Chinesen haben zudem bereits gegen die USA einen Punkt liegen gelassen. In der Tabelle führt Russland alleine mit neun Punkten vor China und Polen (je 8). Im Frauenbewerb teilen Russland und die Ukraine mit je acht Punkten die Führung. Indien (7) und China (8) folgen. Insbesondere die Chinesinnen wurden ihrer Favoritenrolle nicht gerecht. Eine Niederlage im direkten Duell mit Russland zum Auftakt und ein weitere Punkteverluste gegen die Ukraine und Aserbaidschan werfen das topgesetzte Team wohl schon aus dem Titelrennen. Die sechste Runde folgt nach einem heutigen Ruhetag morgen um 12:00 Uhr. (wk, Foto: ChessBase) Turnierseite